Dienstag, 5. März 2019

3. März 2019 - ARD - Tatort Kiel: Borowski und das Glück der Anderen




Tatort Kiel:
Borowski und das Glück der Anderen

Peggy dreht in einem Extremfall von Neid völlig am Rad. Mit dem Neid kommt auch noch die Dummheit ins Spiel, denn ihre Missgunst begnügt sich nicht mit passiver, sondern aktiver Konsequenz:

Weil sie denkt, dass die Nachbarn den Lotto-Jackpot mit 14 Millionen Euro Inhalt geknackt haben, bricht sie in deren Haus ein, um die Quittung zu suchen ...

Gefunden wird sie vom Hausbesitzer, der die Sache ungeheuer leicht nimmt, denn die Kassiererin Peggy macht auf ihn - trotz einem in der Schublade gefundenem Revolver - einen eher harmlosen und eingeschüchterten Eindruck.

Aber als er sie fotografieren will, um womöglich damit Leute in Netzwerken zu erfreuen, ist es der soziale Überlebenswille, der Peggy abdrücken lässt - insgesamt feuert sie 7 Schüsse auf den Mann ab, ohne mit der Wimper zu zucken oder gar ihren harmlosen Gesichtsausdruck aufzugeben.

Peggy schleicht sich in ihr Haus zurück, während die Ehefrau des soeben Getöteten nach Hause kommt, die Polizei ruft und

ihr Schicksal seinen vorläufigen Lauf nimmt: Natürlich wird die Ehefrau schnell für die Täterin gehalten, zu einem Verhör einbestellt, in U-Haft genommen ...

während die wahre Mörderin ihrem gutmütigen Mann das Leben schwer macht: Während er mit seinem Leben zufrieden ist, wird Peggy stetig unzufriedener.

Am Rande sammelt eine alte Frau Flaschen aus Abfall-Eimern und verkündet in der Lottoannahmestelle, dass sie den Jackpot geknackt hat - das mache sie in jeder Woche, meint die Laden-Inhaberin, und eine Quittung kann die Flaschensammlerin nicht vorweisen.

Borowski lässt sich nicht auf seine Kollegin Mila Sahin ein, für die der Fall glasklar ist. Er ermittelt weiter ... und kommt am Ende natürlich auf Peggys Spur,

die erst von ihrem gebeutelten Mann mit ihrer Kollegin betrogen  - und danach von ihm verlassen wird.

Peggy rastet völlig aus und dekoriert mit mächtig viel Wut im Bauch und einem Rasenmäher ihr Wohnzimmer auf links um.

Kurze Zeit später wird sie von Borowski des Mordes überführt.

Die Flaschensammlerin hingegen findet ihre Lotto-Quittung und ist nun eine reiche Frau.

Ein bitterböser Krimi mit der Erkenntnis, dass Neid ein großes Übel ist und zu allerlei Handlungen führen kann, die am Ende keinen Überblick mehr gewährleisten - und die Handlungsspiralen unberechenbar machen.

Große Kunst der Peggy-Darstellerin Karin Wichmann, die sowohl die harmlose als auch die völlig hirnlose Frau darstellt, für die nur viel Geld der Schlüssel zum Glück ist. Dass sie damit ihr kleines beschauliches Glück aufs Bitterste riskiert, ist ihr in keinem Augenblick bewusst,

als sie nur das vermeintliche Glück der Anderen vor Augen hat.

4 von 5 möglichen Sternen von hier für diesen Kiel-Tatort, in dem Borowski alias Axel Milberg cool und mit absoluter Seelenruhe wie immer zwar nicht den Weg zum Glück, aber zum Fahndungserfolg findet.


Guten Morgen, Gruß Silvia


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