Hauptgang: Wildschweinpfeffer mit Rosmarinpolenta und Rosenkohl vom Blech
Nachtisch: Honig-Walnuss-Halbgefrorenes mit karamellisierten Walnüssen und Apfelzweierlei
Von und zu lecker
Würde Dagmar von C. in der genannten WDR-Sendung kochen, würden der gesamten Konkurrenz alle Worte wider die Gastgeberin einfach aus dem Film geschnitten. Deutlich gesagt: In diesen AöR-Sendungen gehen vermutlich alle kritischen Äußerungen durch eine strenge Kontrolle und fallen dem positiven Gesamtbild zum Opfer. Das heißt noch lange nicht, dass es in solchen Sendungen keine Taktierer gibt. Halt: Es handelt sich in "Land und lecker" und wie sie alle heißen auch noch um reine Frauen-Runden,
und wer da glaubt, dass alles Friede, Freude, Wohlwollen ist - der muss sich nur einmal im eigenen Kreis umsehen.
Daher ist mir eine Sendung wie "das perfekte Dinner" bei Vox lieber. Die ist einfach realistischer und gibt ein umfassenderes Gesamtbild wieder. Gekocht wird in den AöR-Sendungen meiner Meinung nach auch nicht besser oder schlechter - obwohl ich mir diesen Heile-Welt-Quatsch schon lange nicht mehr ansehen kann.
Dagmar ist Ernährungs-Wissenschaftlerin und überdies Bestseller-Autorin von vielen Kochbüchern. Ihren Kochstil beschreibt sie eher als bodenständig und "nicht nach den Sternen greifend". Dass sie in dieser Runde den Jackpot gewinnt, hält sie eher für unwahrscheinlich -
aber sie zieht ihr Ding durch.
Sehr zur Freude von Thomas. Der übernimmt gerne die großen kritischen Worte (gestern hatte ich noch Mitleid mit ihm, weil er überaus nervös war - heute relativiert sich das wieder), so dass Miriam diese nur noch mit vielsagenden Blicken absegnen muss. Doch auch Miriams große Sendeminuten schlagen noch:
Im Nachtisch erwartet sie Apfelzweierlei - und wie Hercule Poirot geht sie lautstark auf die Suche nach diesen Zweierleis. Hercule Poirot würde natürlich fündig werden,
denn auch ein Granatapfel hat im Wortstamm den Begriff "Apfel". Doch Miriam ist keine Meisterdetektivin,
sondern nur eine Meisterköchin, die keine Niederlagen im Küchen-Programm hat -
und als schließlich die Aufklärung über das Apfelzweierlei kommt, will sie dies nicht gelten lassen. Nein, nein, nein - ein Granatapfel ist kein Apfel!
Da möchte ich als Zuschauerin glatt in den nächsten Apfel beißen, um mich abzureagieren. Ich habe gerade keinen zur Hand, aber so viel Wortklauberei macht sprachlos. Also konzentriere ich mich auf die liebenswürdige Dackel-Hündin,
die der schlechten Laune von Miriam mit guter entgegen wirkt.
Schließlich schlägt noch Miriams eigene Kritik-Minute, und ihre Worte unterstreicht sie mit hoch in die Luft gestreckter Nase. Das ist sozusagen die bildhafte Umsetzung dessen, was sie von Dagmars Menü hält ...
Insgesamt bekommt Dagmar 31 Punkte: 9 von Marc, 8 von Ariane und je 7 von Miriam und Thomas. So in etwa wären die Punkte für Dagmar auch in einer Sendung wie
"Von und zu lecker" ausgefallen.
Ich bin aber heilfroh, dass Miriam keines ihrer Kinder mitbringen darf: Denn sonst hätte dieses Dagmar gesagt, dass sie von Miriam das Kochen noch erlernen könnte ...
Nun bewundere ich die Macher jener WDR-Sendungen am Ende doch: Die müssen ziemlich viel weg schneiden, damit am Ende nur
Liebenswürdigkeit übrig bleibt.
Guten Morgen, Gruß Silvia
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