Freitag, 15. März 2019
15. März 2019 - Mein Hunde-Sohn Robin - 44. Teil - Und dann passierte ein Unfall ...
Und dann passierte ein Unfall ...
In 2015 starben Helmut Schmidt, Henning Mankell, Günter Grass, Harry Rowohlt und viele andere. So schlimm kam es für uns nicht, aber aus Hundesicht hätte es - besonders für Bienchen - dramatisch werden können:
Hey Mama - von David Guetta hätte sie dann bellen müssen, denn der Song war in 2015 bekannt. Herz über Kopf von Joris passte allerdings besser zu meinem
Unfall. Während eines Waldspazierganges stürzte ich über einen dicken, fetten Ast, der breit über dem Waldweg lag - und den ich, ich kann es bis heute nicht glauben, nicht gesehen habe. Wie in einer Angel blieb ich mit beiden Füßen darin hängen und lag dann lang auf dem Weg. Ein älterer Mann und eine junge Frau, die gerade vorbei kamen, mussten mir auf die Beine helfen,
denn jeder einzelne Knochen schmerzte.
Tapfer rappelte ich mich dann jedoch auch seelisch wieder auf und lief mit den Hunden weiter unseres Weges.
Wie schön du bist, hätte Sarah Conner zu meinem Anblick sicher nicht gesungen, aber das Lied war 2015 in den Charts -
und mein Unfall passierte genau an Bienchens 12. Geburtstag am 13. Oktober 2015. Und ich fühlte mich gerade sehr lädiert.
Wenn ich mir sonst auf Waldspaziergängen Gedanken über einen nächsten Blog-Beitrag mache, stellte ich mir an diesem Tag die Frage, welche Knochen denn nun gebrochen sein könnten. Das war gar nicht so einfach, denn im Grunde taten alle Knochen verdammt weh, und ein einzelner, wirklich betroffener ließ sich zunächst nicht identifizieren. Aber: Ich konnte noch laufen, also vermutete ich keine Fraktur, welcher Art auch immer, in den Beinen. Darüber hinaus konnte ich nichts ausschließen.
Nachdem ich zu Hause war und noch glaubte, dass irgendwie alles gut gegangen war - denn ich konnte alle Gliedmaßen bewegen und benutzen - wurde der Schmerz am Abend im linken Arm dominanter als alle anderen.
Wie ich bereits erwähnte, geht Bienchen mit niemandem sonst spazieren als mit mir ...
Meine Sorge wurde so groß wie mein Unvermögen, den Arm zu bewegen. Er war nutzlos geworden und nur, wenn ich ihn völlig ruhig hielt, war ich schmerzfrei.
Notfall-Ambulanz . Krankenhaus
Am nächsten Morgen konnte ich mich nicht einmal mehr eigenständig anziehen oder die Spange der Kaffeemaschine schließen, obwohl ich dazu den rechten Arm benutzte - und mit dem linken lediglich die Maschine festhielt. Ich brauchte Hilfe bei jeder Kleinigkeit. Und erkannte plötzlich: Beide Arme sind unheimlich wichtig. Man nimmt das immer als gegeben hin, aber wehe, ein Arm zickt rum ...
Dann fuhr ich mit einem Taxi ins Krankenhaus. In diesem Fall war es die beste Adresse (man sollte immer abwägen, ob man ins Krankenhaus oder doch erst in eine Arztpraxis geht), denn es hätte sein können ...
nein, an eine Operation und einen mehrtägigen Aufenthalt in der Klinik wollte ich trotzdem nicht denken. Schon wegen Bienchen nicht ...
Nach dem Röntgen stand fest, ich hatte eine Radiusköpfchen-Fraktur im linken Arm. Der Arzt meinte dazu, dass eine Operation im Moment daran nichts verbessern würde ... man müsse die Entwicklung abwarten. Ich bekam einen Gips und ein paar Schmerzmittel - die ich gar nicht brauchte, aber da sie auch entzündungshemmend sind, genommen habe.
Ein paar Tage später hatte ich einen Termin bei einer süßen Ärztin im Orthopädie-Zentrum, einer Gemeinschaftspraxis bei mir um die Ecke.
"Ich will keine Operation", beschwor ich sie - und erzählte von meinen Hunden und meinem Problem mit Bienchen im Besonderen, als könne ich durch dieses Beschwören irgendetwas daran ändern ... ?!
In der nächsten Zeit war ich mehrmals zum Röntgen in der großen Praxis, und alles entwickelte sich zufriedenstellend.
Der feste und starke Wille
Nach drei Wochen konnte der Gips abgenommen werden. Als einzigen Umstand musste ich mir für die Gips-Zeit eine Art Poncho kaufen, denn keiner meiner Mäntel passte über den Gipsarm - und so warm war es im Oktober nicht mehr.
Ich konnte von großem Glück sprechen, dass alles gut verheilte - und nichts Schlimmeres passiert war. Im Wald traf ich auf einem Spaziergang einen flüchtigen Bekannten (er flüchtete aber nicht vor mir, sondern bedauerte mich) mit Hund, und er erzählte von einer Freundin, die vor kurzem beide Arme in Gips gehabt hatte.
Sobald ein bisschen Selbstmitleid auftrat, bauten derartige Geschichten das sogleich wieder ab, denn ich musste erkennen, dass es andere viel schwerer treffen konnte und auch getroffen hat. So ein simpler Bruch im Arm konnte mich nicht umwerfen.
In dieser Zeit - außer am allerersten Tag - benutzte ich neben der rechten auch die linke Hand, um weiterhin Blog-Beiträge zu schreiben. Es war ein wenig umständlich, aber es klappte.
Sehr dankbar war ich, um eine Operation herum gekommen zu sein. Doch meine Orthopädin hatte eine einfache Erklärung:
"Sie wollten keine Operation, und ihre Seele und der feste Wille haben das dann geregelt."
Ja, der Wille ... die Seele ... der Körper ... und in diesem Fall wohl auch die Liebe - und alles zusammen: Noch viel zu unerforscht!
Physiotherapie
Im Anschluss musste ich zur Physiotherapie, damit der Arm seine vollständige Funktion wiedererlangen konnte.
Doch ... auch hier ein Wunder: Der Physiotherapeut bemerkte schnell - was ich längst herausgefunden hatte (aber man kann ja nie sicher sein, ob man das rein Subjektive auch richtig interpretiert): dass mein Arm
bereits seit Abnahme des Gips-Verbandes voll einsatzfähig war. Er wollte sein Lehrbuch sogar um ein Kapitel erweitern ...
Ich sehe ihn manchmal, rauchend vor der Praxis, und er mich (nicht rauchend), und dann sieht er auch die beiden Gründe, warum meine Radiusköpfchen-Fraktur derart gut und rasend schnell verheilt ist:
Robin und Bienchen.
Fortsetzung folgt
Copyright Silvia Gehrmann
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