Montag, 25. März 2019

25. März 2019 - Mord-Gedanken am frühen Montagmorgen


Mordgedanken am frühen Montagmorgen

Vermutlich bin ich überhaupt nicht alleine mit diesen montäglichen Gedanken, sondern habe viele Schwestern und Brüder. Die meisten von ihnen konnten gestern ausschlafen, und ich insofern, dass ich zumindest eine Stunde länger als von Montag bis Samstag Schlaf abbekomme. Aber diese eine Stunde Unterschied ist immens: 60 Minuten, 3.600 Sekunden - wenn das mal kein Anlass ist, munter aus dem Bett zu steigen.

Anders am heutigen Montagmorgen: Der Wecker klingelt in aller Herrgottsfrühe, und dabei ist der Ton derart penetrant, ja beinahe gut gelaunt, dass mir sogleich bewusst wird,

dass ich nicht aufstehen will. Lieber bringe ich den Wecker zum Schweigen, meinetwegen auch zum Schweigen für immer.

Denn ich habe noch ein solch altmodisches Ding in gleich mehrfacher Ausfertigung - insofern würde der hinterhältige Mord an dem einen nicht viel nützen. Die Arbeit würde sofort der nächste Wecker übernehmen.

Handy-Weckton kommt nicht in Frage - ich will in der Nacht solch ein Gerät nicht neben meinem Bett auf dem kleinen Tischchen liegen haben.

Dreimal drücke ich den Weckton wieder weg, und nach je ein paar Minuten geht die frühe Belästigung trotzdem weiter. Der meint wohl, ich wäre wach, nur weil er mich daran erinnert. Ich bin jedoch so ziemlich müde an diesem Montagmorgen ...

bis ich leise Schritte höre, ganz leise, ich fühle sie mehr - die nehme ich wahr, weil ich die Aufmerksamkeit einer Mutter habe, die jeden Atemzug ihres Babys noch im Tiefschlaf wahrnimmt:

Mein Robin Hund ist schon munter und läuft mit allen seinen Sinnen, außer dem des Sehens, durch die Wohnung. Vielmehr irrt er herum. Er kann sich an seine Blindheit nicht gewöhnen - ist sie doch erst ganz frisch und so traurig.

Schon springe ich aus dem Bett. Gehe langsam auf ihn zu, spreche ihn an

und hebe ihn aufs Bett, überlasse ihm den Platz. Dort kommt er zur Ruhe.

Und ich bin wach. Hellwach.


Guten Morgen, Gruß Silvia

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