Montag, 11. März 2019
11. März 2019 - Mein Hundesohn Robin - 40. Teil
Früher war alles besser? - Das Jahr 2013
Natürlich war früher nicht alles besser, aber wenn ich es aus der Sicht der Hundegesundheit Robins betrachte, ist mir das Jahr 2013 lieber als das aktuelle 2019 (das aber auch gute Gesundheits-Nachrichten bringt). Er wurde am 13. Januar 2013 neun Jahre alt und ich hätte mich über den Film "The Wolfe of Wall-Street" freuen können oder "Der Butler" - in welchem Forest Whitaker die Rolle des Hausdieners im Weißen Haus einnimmt. Ich habe leider beide Filme verpasst, aber inzwischen ist der Hausdiener sicher ein anderer, weil der Hausherr im berühmtesten Haus der Welt eben ... auch ... irgendwie ... ein anderer ist.
Edgar Reitz erzählt sein Fernseh-Epos in "Die andere Heimat - Chronik einer Sehnsucht" weiter. An den Hunsrück habe ich ganz eigene Erinnerungen. Immerhin sind meine Eltern irgendwann von Dortmund dort hingezogen - und Bienchen wurde wahrscheinlich irgendwo in dem Bundesland Rheinland-Pfalz geboren. Ich habe keine Papiere von ihr gefunden, nachdem auch meine Mutter verstorben war. Aber der Impfausweis, den ich glücklich aus den Schreibtischunterlagen gefischt hatte,
war mir wesentlich wichtiger und hilfreicher.
Was den Hunsrück - meine Eltern lebten ganz in der Nähe von Zell an der Mosel - anging, so konnte ich mich mit diesem Stück Heimat nie richtig anfreunden. Hinter die Mentalität durfte ich durch viele frühere Besuche einen ausführlichen Blick werfen, aber dieser blieb trotzdem an der Oberfläche. Man begegnete sich freundlich, und als ich - lange, bevor Robin in mein Leben kam - dort kirchlich geheiratet habe, wurden uns auch von vielen Ortsbewohnern Geschenke gesendet. Mir war das etwas unangenehm, denn die meisten der Schenker kannte ich gar nicht. Aus der Kirche bin ich übrigens fast direkt nach der Hochzeit - mit einer, wenn ich es recht erinnere, dreimonatigen Zeit, in der die Austrittswillige sich diesen Schritt noch einmal überlegen solltte - ausgetreten. Ich habe es mir nicht anders überlegt. Und es gibt Gründe für den Austritt, aber das ist eine Geschichte für sich.
Im Jahre 2013 hatte ich keine Verbindungen mehr in diese Ecke Deutschlands. Meine Mutter war als letztes Bindeglied verstorben, Bienchen hatte sich längst an mich gewöhnt und belegte mich mit Beschlag. In 2013 noch mit einem bisschen mehr Temperament als heute, denn sie wurde am 13. Oktober 2013 zehn Jahre alt - und ist infolgedessen im aktuellen Jahr 2019 bereits über fünfzehn Jahre alt.
Als Großstadt-Kind kommt für mich ohnehin kein anderer Ort als eine große Stadt in Frage. Auch meine Eltern hätte es niemals dort hin verschlagen, wenn mein Vater nicht an einem Lungenemphysem gelitten hätte ... und er dort auf dem Lande besser Luft bekam.
Gesundheitlich waren sowohl Robin als auch Bienchen im Jahr 2013 noch völlig auf der Höhe. Es gab höchstens mal einen kleinen "Unwohlfühl-Tag", ansonsten waren unsere Tage voller Freude und mit einer enormen Lebensfreude der beiden angereichert.
In 2013 war Barack Obama noch Präsident der Vereinigten Staaten. Aber das größere Unheil stand bereits in den Startlöchern. Dennoch war der Friedens-Nobelpreis für Obama - an ihn verliehen noch bevor er eine Bombe hat werfen lassen - völlig übertrieben. Dann könnte man auch Robin einen Preis für friedliches Miteinander mit anderen Hunden verleihen - und auch der wäre nicht gerechtfertigt. Es liegt als Terrier in seiner Natur, sich aufzuplustern - oft auch unnötig. Und man weiß nie, welchem Hunde-Passanten er seine Gunst schenkt und welchem nicht.
Von persönlichem Unheil konnten wir in 2013 überhaupt nicht reden, denn es war ein rundum schönes Jahr.
Robin reist gerne
Er steigt auch noch frohen Mutes ins Auto, doch dann hätte er am liebsten einen Zauberblick wie einst "Jeannie, die Bezaubernde" (wird gerade in 2019 auf "One" wiederholt) und wäre mit einem heftigen Augen-Klick am Ziel. Doch, er kennt jede Kurve - und wenn er bemerkt, dass wir nicht zum hiesigen Wald fahren und in 10 Minuten dort sind,
legt er sich entspannt, also, so entspannt wie seine Vorfreude das zulässt, zurück und ist gespannt,wo wir am Ende der lästigen Fahrerei ankommen werden.
Er mag diese Ausflüge, die meist übers Wochenende andauern oder auch schon mal einen Tag länger. Wie vieles andere gehören sie zu seinem Leben und seinem stetigen Sammeln von Traum-Material. Denn nach getaner Durchquerung von Wald und Flur legt er sich gern aufs Öhrchen und frönt der ausgiebigen Ruhe. Im Anschluss an die Ruhephase geht er gerne neue Ortschaften erkunden, und die dürfen ruhig auch mal kleinere sein als die von ihm so geliebte große Stadt, in der er lebt.
Am besten klingt solch ein Tag mit einem Restaurant-Besuch aus. Geduldig wartet er - inzwischen natürlich in Gesellschaft der wesentlich ungeduldigeren Bienchen - auf seine Ration. Die kommt allerdings nicht von unseren Tellern (zu viele Gewürze etc.), sondern ich bringe sie in meiner Handtasche mit ins Lokal, vorher gegart ... und der Geruch des Restaurants heftet dem mitgebrachten Fleisch auch an. Dann habe ich die glücklichsten Hunde der Welt ...
bis ein neuer Tag neues Glück bringt.
Fortsetzung folgt
Copyright Silvia Gehrmann
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