Montag, 11. März 2019

10. März 2019 - ARD - Tatort Freiburg - "Für immer und dich"



Tatort Freiburg:
Für immer und dich

Man kann kleinen tierlieben Mädchen sagen, dass sie nicht auf Kerle hereinfallen sollen, die mit einer Fellnase punkten wollen - um sie in die Falle zu locken.

Aber genau weiß man nicht, wie die vorher 13jährige Emily in die Hände des 50jährigen Martin Nussbaum gelangt ist. Seit 18 Monaten sind die beiden quer durch Europa unterwegs, und während viele denken, das Mädchen sei tot ... gibt ihre allein erziehende Mutter die Hoffnung nicht auf.

Seltsamer Weise gibt es keine Verbindungen zu sozialen Netzwerken, in denen Chat-Verläufe des Kindes mit dem viel älteren Mann zu finden sind. Rein gar nichts ist dort zu erfahren, obwohl die meisten zumindest eine "interessante" Begegnung wenigstens engsten Freunden schriftlich mitteilen würden. Die Kids haben doch keine Schweigegelübde abgelegt, im Gegenteil. Und so vernarrt, wie Emily in ihr Smart-Phone ist ... Egal, der Tatort muss die Geheimnisse geheim sein lassen, um anders Schwung aufzunehmen.

Obwohl von Schwung nicht wirklich die Rede sein kann. Manchmal denkt man, dies ist ein Kammerspiel - ein unendlich trauriges zwar, wenn man die Sexszenen zwischen dem Pädophilen und dem Kind ansieht,

aber einen einzigen Halt hat das Mädchen: Den Hund, den ihr Martin geschenkt hat, als dieser ein Welpe war (oder sie damit überhaupt gelockt hat).

Zumindest ist die Darstellerin der Emily, Meira Dumond, bereits 18 Jahre alt und hat somit ein paar Jährchen mehr Lebenserfahrung, um ein verstörtes und bisweilen störrisches, ein glückliches und dann wieder unglückliches Kind darstellen zu können.

Martin ist das Geld ausgegangen, und darum kehrt er in den Schwarzwald zurück. Er will seine Mutter um ihr Erspartes erleichtern. Doch zuvor wird aus seinem Auto eine Tasche gestohlen (wobei das Auto bis zum Wiedererkennungswert beschädigt wird), und als er dem Dieb hinterherdüst, kommt dieser auf seinem Moped zu Tode.

Langsam beginnt die Fassade von Emilys "Märchenprinz" mit dem gestohlenen Auto und ihrem, von ihm gestohlenen Leben zu bröckeln.

Unterdessen sucht Kommissar Friedemann Berg nach einem Freund des Verunglückten - und kommt derart auf die Spur des Opel Zafira.

Damit der Krimi auf 90 Minuten ausgedehnt werden kann, entdeckt Martin gerade noch rechtzeitig, dass das Auto von der Polizei gefunden wurde ... Nun fährt er mit dem Auto seiner Mutter seinen unsäglichen Taten in einer abgelegenen Jagdhütte entgegen. Gleichzeitig bearbeitet er die arme Frau, ihm 70.000 Euro zu "leihen" ...

damit er mit Emily weiter flüchten kann.

Zu Recht bekommt Martin Nussbaum mit seinem Bruder einen heftigen Streit und von diesem ordentlich Prügel  ... die Geldübergabe an ihn, um sein desaströses Leben mit einem Kind weiter führen zu können, scheitert ...

Der von Emily so geliebte Hund ist nun ein Ballast, und Nussbaum erschlägt ihn. Damit man ihn, es ist bereits etwa 21.30 Uhr, endlich fassen kann,

entledigt er sich des toten Hundekörpers in einem Waldstück - und wird dabei beobachtet.

Der Beobachter hat sogar die Autonummer des Umweltsünders, der auch sonst keine Sünden ausgelassen hat in seinem Leben ...

So kommt die Polizei endlich zur Mutter des Verbrechers ... und Emily, die sich ohnehin bereits auf dem Nachhauseweg befindet, kommt unter Polizeibegleitung zu ihrer Mutter zurück.

Die letzten Szenen werden von dem Rio-Reiser-Lied "Für immer und dich" begleitet ... für mich ist das ein bisschen zuviel Theatralik, denn das Lied erzählt von Liebe und was jemand für jemand anderen fühlt ...

Ob hier doch eine Art Liebe zwischen Emily und Martin unterstellt wird, die einfach und jetzt nur am Ende ist? Gefühle sind sicherlich im Spiel: Abneigung und Zuneigung in steter Abwechslung von Emily,

abartige von dem 50jährigen Mann, der sich sein Tun womöglich am Ende noch schönredet und unter dem Deckmantel der Liebe gehandelt haben will ...

3 von 5 möglichen Sternen von hier aus.

Und eine erneute Warnung an alle Kinder: Lasst euch durch nichts auf der Welt von Fremden locken und vertraut euch bei einer Kontaktaufnahme sofort euren Eltern an ... und falls ihr denen nicht vertraut, einer Lehrerin, der Oma oder sonst einem vertrauenswürdigen Menschen.


Guten Tag, Gruß Silvia


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