Freitag, 18. Dezember 2020

17. Dezember 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag im Saarland bei Vivien

Foto: S. B.

Vorspeise: Feldsalat mit Granatapfelkernen und Speckwürfeln an Kartoffeldressing
Hauptgang: Mehlknödel an Speckrahmsauce und hausgemachtem Apfelmus
Nachtisch: Bratapfel mit Nuss-Frucht-Füllung an Vanilleeis


Donnerwetter! Halleluja!

Beinahe am Ende der Sendung werden ein paar Fotos der Fotografin Vivien eingeblendet, und die sind wirklich schön und erwachsener als es ihr Alter von 21 Jahren vermuten lässt. Sie sind das Ansehen absolut wert.

Auch die Liebe zu ihren Großeltern kann sie nachvollziehbar rüberbringen. An jedem Donnerstag besucht sie diese - und mit der Teilnahme am "perfekten Dinner" möchte sie vor allem ihre Oma stolz machen. Vivians Sendung wird an einem Donnerstag ausgestrahlt,

und ich sehe Vivian, wie sie mit ihren Großeltern gemeinsam den Bildschirm hypnotisiert. Leider kann man im Nachhinein nichts verbessern ... Vielleicht sind gegen Ende der Sendung ein paar Tränen fällig, die die Oma trocknen muss. Natürlich weiß ich nicht, wie Vivians Oma kocht, aber überall wird beinahe jede Oma

in den Kochhimmel gehoben. Das hat meistens weniger mit dem Kochen als mit dem Gefühl von Geborgenheit zu tun.

Und nun komme ich zu dem etwas ernsteren Teil dieser an und für sich heiteren Sendereihe, denn Kochen ist zwar nicht das Wichtigste in diesem Format, gehört allerdings trotzdem unabdingbar dazu.


Das Menü

... ist eigentlich nicht der Rede wert und im Großen und Ganzen misslingt es. Einfach will sie es halten, bodenständig und nicht abgehoben ... aber einfach und bodenständig ist nur ein großes Programm, wenn man wirklich kochen kann.

Vivien, die ihren Namen dem Film "Pretty Woman" verdankt, ist heute ein bisschen die Vorführ-Hure des Senders, ohne wie die Film-Vivian auf dem Weg zum sexy Millionär zu sein - oder auch nur die geringste Chance zu haben, 3.000 Euro zu gewinnen . Ich gehe natürlich davon aus, dass die Caster bereits im Vorfeld erkennen, ob jemand Ahnung vom Kochen hat oder nicht oder am Ende sogar ein Totalversager am Herd ist. Dazu ist Vorkochen nicht nötig, ein Vorgespräch reicht.

Leider quatscht sich Vivian hier und da auch aus der Verantwortung, denn zum Beispiel für ihr Kartoffel-Dressing kocht sie nicht etwa Kartoffeln vor - was sie auch am Vortag hätte erledigen können - sondern schiebt es auf einen Mangel an genügend Zeit,

dass sie statt Kartoffeln nun Fertig-Kloßpulver verwendet. Dazu kippt sie dann auch noch Maggi - was den entstehenden Brei nicht besser macht.

Über den Rest lege ich den Mantel ungeschriebener Worte. Es ist kurz vor Weihnachten, und da ist Friede angesagt. Und ein lautes Halleluja ...

vielleicht kann Vivian nicht nur viiiel besser fotografieren als kochen, sondern auch besser singen. Sie ist in einem Kirchenchor, was den katholischen Pfarrer Lars sicher freut.


Fazit

Es mangelt Vivian überhaupt nicht an Selbstbewusstsein, aber einen Mangel an Selbst-Reflexion, was die Kochkünste anbelangen,  muss ich ihr zuschreiben.

Zumindest erfreut sie ihre Gäste mit den Geschenken. Jeder bekommt einen Polaroid-Film und darf munter drauf los knipsen, um am Ende Papierbilder mit nach Hause nehmen zu dürfen. Lars fotografiert als Erstes irgendetwas auf dem Esstisch,

während der schmucke Jan natürlich ein Selfie macht. Jans Lieblingsmotiv ist eben Jan.

Die Punkte: Je 6 geben Lars, Holger und Vanessa, 3 Zähler sind Jan seine Selfies wert, sorry, das Essen.

21 Punkte für die 21jährige Vivian. Damit ist sie mehr als reichlich beschenkt.


Guten Morgen, Gruß Silvia 


1 Kommentar:

  1. Vivien - Geheimzutat "Oma"

    Der vierte Tag im Saarland und der Energielevel der Dinnerteilnehmer sinkt so langsam. Am Anfang war ausschließlich schallendes Gelächter, überbordende Fröhlichkeit und eine große Bereitschaft, schlechtes Essen gut zu finden!

    Heute steigt Vivien in den Kochring und hat den Anspruch, ihre Oma mit dem Dinner glücklich zu machen. Die heutige "Köchin" isst regelmäßig bei der Oma und hat sich auch, den einen oder anderen Küchentipp, bei ihr abgeschaut. Seit dieser Zeit haben bei der jungen Frau, Äpfel, gekörnte Brühe und Kartoffelkloßteig, Einzug gehalten.

    Es wird gerührt, es wird gepanscht, es wird gemanscht, es wird vermischt und es werden Zutaten zusammengefügt, welche evtl. nicht wirklich zusammen gehören. Also startet Vivien mit der Eismasse und übersieht, keine funktionierende Eismaschine weit und breit, die Kühlzylinder sind nicht eingefroren. Also direkter Übergang zum Kartoffeldressing, einer Geheimwaffe aus der Wunderkiste von Oma. Kartoffelkloßpulver wird mit viel Wasser angerührt, mit Maggi gewürzt und noch einmal mit Wasser verdünnt - zum Schluss mit dem Pürierstab mixen und fertig! Die daraus entstandene Masse kann später mit der Spritztülle über den Salat "gegossen" werden!

    Feldsalat waschen, Speckwürfel auspacken, Granatapfelkerne klopfen und alle Bestandteile zusammenfügen, so entsteht eine bunte, wohlschmeckende und nahrhafte Vorspeise.

    Vivien hat keinerlei Stress in der Küche, denn sie versteht ihr Handwerk. Hat blitzschnell Kartoffelklöße geformt und gegart, dazu ein zimtiges Apfelmus produziert. Hat schnell noch einmal die Haare zusammengebunden und sie ausgiebig geschüttelt, dekoriert noch ein wenig den Tisch und hat schon wieder Zeit an die Oma zu denken!

    Die Gäste nahen und die heutige Köchin kann sich gerade noch so, auf die Schnelle, "frisch" machen!

    Aperitif: es gibt ein Getränk?

    Vorspeise: der Feldsalat scheint absolut sandfrei zu sein, was ein großes Plus ist. Das Dressing hat eine schauderhafte Konsistenz und wird mit etwas Kraft aus dem Spitzbeutel gedrückt. Zu viele Granatapfelkerne, decken eine kleine Menge Speckwürfel zu.

    Hauptgang: geschmacklose Mehlklöße, treffen auf zimtiges Apfelmuss - prima, bei Mehlklößen muss man nicht den Gargrad beachten und das macht die Arbeit leichter. Die Gäste sind nicht wirklich begeistert und versuchen nur zum Teil ein paar positive Aspekte zu entdecken!

    Dessert: es ist eine Premiere, es entstehen die ersten Bratäpfel im Leben der noch sehr jungen Köchin und sie kann sogar noch ihr Eis ein wenig retten. Die Nussfüllung besteht aus Mandeln und Vivien hat gute Gründe, warum sie gerade diese Füllung für die Äpfel gewählt hat: die Oma macht es immer so!

    Vivien ist 21 Jahre alt und hat mit absoluter Sicherheit sehr viele Talente. Ist kreativ, studiert und fotografiert......die Arbeit in der Küche sollte sie allerdings wieder einstellen oder neu erlernen!

    Die Gäste sind nicht mehr ganz so positiv wie am Anfang der Woche gestimmt und verteilen dennoch erstaunliche 21 Punkte!

    Eigentlich kann nur noch der Freitagabend das Renommee der Saarlandwoche retten!

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