Der innere Schweinehund
Er ist ein sehr besitz- und raumgreifendes Fabelwesen, das es am liebsten gemütlich und faul mag. Es mag nicht, die nötigen Dinge anzugehen und Erledigungen rechtzeitig zu einem Erfolg oder auch nur zu einem Ende zu führen.
Manch einer liebt seinen inneren Schweinehund so sehr, dass er ihm stets gerne nachgibt, und sich nicht darum schert, dass er ein kleiner Teufel ist, der uns im Nacken sitzt und immer dann behindert, wenn wir eigentlich aktiv werden sollten.
Wie es jeder Einzelne mit seinem kleinen Fabelwesen in seinem Hinterkopf hält, ist allerdings unterschiedlich. In manchen Köpfen verhungern die intriganten Schweinehunde, in anderen fühlen sie sich pudelwohl.
Aber auch die Leute, die ihn ständig ignorieren, kennen den kleinen schlauen Fuchs, der stets auf Verführung aus ist. "Mach es morgen, lass es heute liegen ..." sagt er - und meint, "mach es irgendwann, nicht jetzt und nicht morgen und überhaupt nicht so schnell ..."
Manche Leute jedoch haben es strikt in ihren Wesen, den inneren Schweinehund samt seiner Meinung einfach auszuklammern. Das mag der Teufel gar nicht. Seine Stimme wird lauter und dringlicher.
Ab und an sollte man ihn einfach erhören und seinen Anweisungen folgen. Ein bisschen Faulheit und Lethargie hier und da ist gar nicht verkehrt, wenn sie nicht zur Norm wird. Denn der kleine miese Schweinehund könnte auch behilflich sein,
tief in seinem Innern Gedanken zu finden, die man in der Geschäftigkeit der Zeit überhaupt nicht mehr entdeckt.
Ein Plädoyer für ein bisschen Schweinehund ... bevor wir morgen wieder ganz fleißig sind und alle uns gestellten Aufgaben annehmen und Hindernisse überwinden,
ohne dass er dazwischenfunken darf.
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