Montag, 14. Dezember 2020

13. Dezember 2020 - ARD - Tatort Münster - "Es lebe der König!"

Foto: S. B.


Tatort Münster
Es lebe der König!

Mal hat man Glück, ein anderes Mal eben nicht. Es lebe die Königin und der König, die sich allgemein Zuschauer nennen - und die heute mal wieder entthront werden. Die Zuschauer hatten heute eben wenig Glück. Manchmal möchte man wirklich von Verarsche schreiben ...

Inhalt:

Der ehemalige Kirmeskönig Radtke hat sich auf eine Ritterburg zurückgezogen. Dort will er sich zur Ruhe setzen. Mit Ritterspielen will er seine Finanzen aufmöbeln. Er selber ist einer, der zu den Rittern der Unterwelt die besten Verbindungen hat.

Dann wird Radtke, in einer Ritterrüstung steckend, tot im Burggraben aufgefunden. 

"Gewaltpornografische Ausschlachtung der Münsteraner Geschichte", sagt Boerne.


Inzwischen halte ich es für möglich, dass vor einer Drehbuch-Idee ein paar Sprüche wie der vorgenannte stehen oder einige Dialoge zwischen Boerne und Thiel - und erst darum herum ein Buch oder Büchlein entsteht.

Nach dem kürzlich ausgestrahlten Münsteraner Tatort "Limbus", der zu Recht sehr erfolgreich war,  erlauben sich die Macher wieder einmal eine kleine Auszeit vom Niveau oder auch Einfallsreichtum und trampeln auf den Nerven der Zuschauer herum.

Mehr und mehr stehen die beiden Hauptfiguren im Münsteraner Zenit, und kein Kalauer ist preiswert genug, dass man ihn in Münster nicht doch noch verwenden könnte. Dennoch habe ich zu dem Titel "Es lebe der König!" auch noch eine kleine Idee:

Der Königs-Tatort Münster hat zwar zwei Könige, aber unsterblich sind die auch nicht. Denn bevor ein neuer König gekürt werden kann, muss ein alter sterben. Warum lässt man die Münsteraner nicht mal zumindest ein wenig ruhen ... ich meine natürlich: ausruhen.

Insgesamt sehe ich mehr oder weniger aufmerksam einem einzigen Krampf zu. Bietet die schreibende Zunft keine besseren Ergebnisse, um ein Publikum zu begeistern? Jedoch wird den Münsteranern so manches nachgesehen, was für andere existenzbedrohend wäre.

Trotzdem geben manche für eine Rolle wirklich alles (auch, wenn das keiner braucht), und so zwängt Boerne sich in eine Ritterrüstung und steppt den

Moonwalk von Michael Jackson. Michael Jackson war ja ohnehin eine zwielichte Person, und da erstaunt es doch, dass ausgerechnt die ARD den Song volle Pulle aufdrehen lässt, damit die ganze Pracht gehört wird.

Langsam verschwindet der Münsteraner Tatort in der absoluten Bedeutungslosigkeit. Wenn ich diese Sendung zum Beispiel mit "Mord mit Aussicht" vergleiche (im Moment gucke ich mir hin und wieder eine Folge in der Mediathek an),

dann stehen die aus Münster gegenüber denen aus dem fiktiven Hengasch ganz schön armselig da.

Von hier aus gebe ich zweieinhalb von fünf möglichen Sternen, weil der unter dem Label "Krimi" laufende Quatsch

im Juni 2020 zu Corona-Zeiten unter besonderen Bedingungen gedreht werden musste. Der Plot soll auch besonders schnell abgedreht worden sein.

Als ob man das nicht merken würde!

Inzwischen sind auch hoffentlich alle Vorschusslorbeeren für den Tatort Münster aufgebraucht, denn angebracht sind sie selten.


Guten Tag, Gruß Silvia 


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