Donnerstag, 31. Dezember 2020

31. Dezember 2020 - Silvester-Glücksbringer

 


Silvester-Glücksbringer

Jedem Teilchen vom Bäcker sein Synonym fürs Glück als Topping, jeder Grußkarte liegt ein vierblättriges Kleeblatt anbei. Der Schornsteinfeger als Bote des Glücks - und mir fällt ein, dass ich schon ewig keinen mehr gesehen habe. Wir brauchen Symbole, die unserem Glück auf die Sprünge helfen sollen.

Kleine rosa Schweinchen sollen uns Glück bringen, und daher heißt es auch "viel Schwein" oder "Schwein gehabt" - ausgerechnet die Schweinchen selber haben allerdings meistens überhaupt "kein Schwein".

Ein Hufeisen ist ebenso für unser Glück zuständig. Aber man darf es nicht verkehrt herum aufhängen, sonst fällt das Glück wieder raus.

In 2020 müssen jede Menge Hufeisen verkehrt an den Wänden gehangen haben.

Von einem glücklichen oder auch nur guten Jahr kann man wirklich nicht erzählen. Allenfalls steht es für ein unvergessliches Jahr. Doch fast alles, was unvergesslich ist, ist negativ besetzt.

Ist es auch ärgerlich, wenn ein Vogelschiss die frisch vom Friseur gestylten Haare ruiniert, so ist das auf der anderen Seite ein Symbol für Glück. Der eine oder die andere wird kreischen, wenn er oder sie auf eine weiße Maus trifft - aber auch die sollen Glück bringen.

Wer sich die neuesten schicken Treter verdirbt, indem er damit in einem Hundehaufen landet, muss sich nicht ärgern - denn das soll ebenfalls Glück bringen.


Wer bis jetzt durchgehalten hat, dies zu lesen, aber trotzdem gähnen muss, der sollte sich die Hand vor den Mund halten ... denn nach einem alten Aberglauben fährt der Teufel durch den geöffneten Mund in den Körper. Bei Viel-Rednern ist allerdings von diesem Aberglauben keine Rede mehr ...

Wir haben so viele Symbole, die uns Glück bringen sollen. Zum Glück fallen Silvester und Neujahr, die Ausgangstage für die Hoffnung auf ein ganzes neues und gutes Jahr

nie auf einen Freitag, den 13. Das war in 2020 aber auch das einzige, das keinen Hinweis auf das gab, was dann folgte. Schließlich waren wir auf Covid 19 ... irgendwie ... vorgewarnt.

Ich wünsche allen Lesern viel Glück und Erfolg im neuen Jahr 2021, ob mit Symbolen herbeigesehnt oder ohne.

"Wirds besser, wirds schlimmer, fragt man alljährlich.
Seien wir ehrlich, das Leben ist immer lebensgefährlich."

- Erich Kästner



Guten Tag und guten Rutsch, Gruß Silvia 

Samstag, 26. Dezember 2020

26. Dezember 2020 - Mit wem ich gerne Weihnachten feiern würde ...



Mit wem ich gerne Weihnachten feiern würde ...

Vor ein paar Jahren habe ich darüber geschrieben, mit wem ich Weihnachten nicht verbringen möchte, aber in diesem Jahr bin ich milde gestimmt und picke keine Leute raus, mit denen ich mir die Festtage so überhaupt nicht vorstellen könnte.

Weihnachten mit Heinrich Heine ... das wäre es ... obwohl ich sicher neidisch  auf die Vollkommenheit seiner geschriebenen Worte wäre. Klug gereimte Gedanken, manchmal auch frivole,  fügen sich zu Gedichten und Geschichten zusammen

"Das Glück ist eine leichte Dirne,
Und weilt nicht gern am selben Ort;
Sie streicht das Haar dir von der Stirne
Und küsst dich rasch und flattert fort.

Frau Unglück hat im Gegenteile
Dich liebefest ans Herz gedrückt;
Sie sagt, sie habe keine Eile,
Setzt sich zu dir ans Bett und strickt."
- Heinrich Heine (1797 - 1856)

An dieser Stelle könnte Marilyn reinschneien, denn vielleicht bevorzugt Heinrich Heine auch Blondinen und mag es heiß. Sind wir drei jetzt gesellschaftsfähig miteinander oder wissbegierig, weil wir noch nicht alles über Eva kennen?

Zur Gäste-Ausgewogenheit könnte noch John F. Kennedy mit Jackie zu Besuch kommen. Doch, herrje, es könnte passieren,

dass die Brünette der Blonden posthum noch die Haare ausreißt.

Da muss Agatha Christie her, die aus einem bösen Vorfall eine gewitzte Krimi-Story bastelt. Zudem könnte sie ihre schrullige und erdachte Figur Miss Marple mitbringen, der nichts Wesentliches entgeht, weil sie stets das fehlende Glied in der Kette findet. Dreizehn bei Tisch wären wir trotz alledem immer noch nicht.

Beiden zur Freude und damit es mit "A Christmas Carol" noch so richtig weihnachtlich wird, könnte ich Charles Dickens einladen.

Aber so viele Leute aus diversen Familien darf man derzeit ohnehin nicht einladen, wenn man mit den Regeln konform gehen möchte.

So findet auch der Aberglaube der Raunächte keinen Einlass, weil ich damit nichts anfangen kann und es mir des guten bösen Glaubens zuviel ist. Ich hätte aber nichts dagegen, die schwarze Katze, die mir auf der Straße von links entgegen kommt,

einzulassen.

Sie hat keine Familie, keinen eigenen Hausstand, lebt völlig einsam und allein auf den Straßen, und daher fällt sie auch durch das Raster aller gerade gültigen Bestimmungen.


Gruß zum 2. Weihnachtstag, Silvia


 

Freitag, 25. Dezember 2020

25. Dezember 2020 - Kurzgeschichte in einem Teil: "Isolde Wehrhans' Weihnachtswunder"

 

Isolde Wehrhans' Weihnachtswunder

Isolde war über 80 Jahre alt, und sie lebte seit zwei Jahren in einem Altersheim. Sie hatte es sich selber ausgesucht, ihren Lebensabend dort verbringen zu wollen, denn ihren drei Kindern wollte sie unter keinen Umständen zur Last fallen. Nun wurden die Umstände in 2020

allerdings derart traurig, dass sie sich nicht nur manchmal wünschte, sie wäre nicht dort, wo sie nun ist. Seit vielen Monaten hatte sie ihre Kinder kaum gesehen, und heute war Weihnachten. Vielleicht mein letztes, dachte sie. Die Kinder waren abtelefoniert worden, aber es war nicht einmal halb so schön, nur ihre Stimmen zu hören. Sie wollte sie gerne sehen, sie anfassen, ihnen vielleicht etwas mit auf ihre Wege geben - alles war anders

seit Corona.

Im Altersheim bewohnte sie - nun auch isoliert - ihr Mini-Apartment, und selbst das Pflegepersonal nahm sich kaum die Zeit, länger als nötig in ihrem Zimmer zu verweilen. Insgesamt sollte es bereits ein paar an Corona verstorbene Heimbewohner geben. Genau wusste sie das nicht, man trat es nicht breit, sondern achtete nur auf die Einhaltung der Hygiene-Regeln.

Es war Heiligabend, und Isolde hatte sich langsam zum Fenster gequält, denn jeder Meter war schmerzhaft und schien Tribut von ihren ganzen Körper zu verlangen, als sei Schmerz ihr neuer Herrscher neben Corona. Aber sie sehnte sich danach, einen Blick hinauszuwerfen, um Menschen zu sehen, wenn auch nur aus der Ferne, wenn auch ihr unbekannte. Draußen war es allerdings sehr still, und als sie eine halbe Stunde am Fenster verbracht hatte, hatte sie gerade einmal zwei Leute gesehen. Die trugen Mund-Nasen-Schutzmasken. Isoldes Schutz hing an ihrem Kinn, denn sobald es klopfte, musste sie die Maske aufsetzen.

Es klopfte eine halbe Stunde später, und brav rückte Isolde ihre Maske an die richtige Stelle. Die Helferin Petra brachte das Abendessen und fragte, ob sie den Fernseher anstellen sollte. Ja, Isolde würde fernsehen, denn nahsehen ... verboten, gefährlich, traurig.

Sie naschte nur an ihrem Abendbrot, denn es gab nicht mehr viel, das sie hungrig werden ließ. Mehr oder weniger saß sie den ganzen Tag in ihrem bequemen Sessel - und manchmal wünschte sie sich, sich zumindest besser bewegen zu können,

und sei es um den Preis ihres wachen Verstandes. Denn der funktionierte noch hervorragend.


Der Vater

Während im Fernseher ein Film lief, schloss Isolde langsam ihre Augen. Die Stimmen aus dem Film würden ihr helfen, ein Nickerchen zu machen. Ins Bett gehen und von dort aus fernsehen wollte sie nicht. Das Bett hatte überhaupt etwas Endgültiges für Isolde bekommen ... 

Plötzlich wurde es hell im Wohnbereich, und Isolde musste blinzeln. Vor ihr stand in all seiner Schönheit ... ihr Vater. Er streichelte sanft über Isoldes Haar, und sie griff nach seiner Hand. 

"Wir haben uns so lange nicht gesehen", sagte ihr Vater, "ich habe meine kleine Prinzessin sehr vermisst."

Isolde fühlte ein wohliges Gefühl des Daheimseins. Plötzlich war es für einen Moment genau so wie es damals in ihrer Kindheit war. Sie glaubte sogar, den Duft von Lebkuchen zu schnuppern, die ihr Vater immer für Weihnachten gebacken hatte. Dann sah sie das von innen verhüllte und abgeschlossene Türschloss, durch das sie nicht den Hauch einer Vorabsicht auf das Weihnachtszimmer sehen durfte. Erst musste das Glöckchen klingen, dann wurde der Schlüssel in der Tür umgedreht, und sie durfte endlich einen herrlichen Baum und viele Geschenke darunter entdecken.

Aber auch gegenwärtig war der Tod ihres Vaters. Sie hatte gerade ihr erstes Kind bekommen, als er mit seinem Auto verunglückte. Ein Tod von jetzt auf gleich, und es gab keine Möglichkeit, sich darauf vorzubereiten. Manchmal hasste sie ihr Neugeborenes, weil es sie davon abhielt, angemessen um ihren Vater trauern  zu können. Das Baby brauchte schließlich all ihre Fürsorge und fragte nicht, ob es Isolde gerade recht war.

Isolde wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als ihr Vater sich verabschiedete. Sie wollte ihn festhalten, aber er lächelte nur und verschwand aus ihrem Blick. "Bis bald, mein Mädchen", sagte er zum Abschied.


Der Ehemann

Kaum war ihr Vater gegangen, stand er vor ihr: Pierre, ihr Ehemann. Er war so gutaussehend wie eh und je und lächelte sie charmant an. Vor 5 Jahren war er gestorben, aber zu Isoldes Freude hatten sie, wenn auch spät im Leben, am Ende nach vielen nicht so schönen Ehejahren ein paar glückliche. Die nicht so glücklichen Jahre strich sie nun weg, an die wollte sie nicht denken, sondern nur seine Gegenwart genießen.

Er umarmte Isolde und küsste sie auf die Stirn. Das hatte er früher immer gemacht, wenn er sie wegen irgendetwas zurechtwies. Sie hatte seine Stirn-Küsse gehasst,

aber jetzt in diesem Moment fühlte es sich einfach nur liebevoll an. Sie spürte seine Zuneigung, und die wärmte sie wohlig. Im Nachhinein konnte man all nicht so harmonischen Zeiten ohnehin nicht korrigieren.

"Du hast ein schönes, kleines Reich hier, aber du darfst unsere Kinder nicht sehen. Darum bin ich heute hier, ich will dich aufmuntern. Du weißt, dass wir in schwierigen Zeiten immer zusammengehalten haben, nur in den leichten und einfachen Zeiten haben wir uns manchmal ziemlich weit voneinander entfernt."

Isolde nickte und schloss ihre Augen, um die guten Erinnerungen an ihre Ehe besser sehen zu können.


Der Geliebte

Die Nacht der emotionalen Besuche war für Isolde noch nicht vorbei. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass Pierre ihr kleines Reich verlassen hatte,

als Andy vor ihr stand und ihr übers Gesicht streichelte. Obwohl ihre Augen noch geschlossen waren, wusste sie sofort, dass er es war, der sie nun besuchte. Sie roch den bekannten Duft seines Parfums, der ihn leicht umhüllte. Sie öffnete die Augen und lächelte ihn an. Isolde hatte ihn sehr vermisst, aber sich schließlich für ihre Ehe und gegen ihren Geliebten entschieden. Mehr zufällig hatte sie ein paar Jahre später erfahren, dass er - noch ziemlich jung - an Krebs verstorben war.

Aber nun war er hier, so jung und schön. Jünger als sie selber, weil er nach Lebensjahren nie so alt geworden war wie es Isolde heute war, aber mit demselben liebevollen Blick auf sie wie damals. In diesen Augen war Isolde früher heillos versunken  - es gab Tage und Stunden, in denen sie am liebsten mit ihm Auf und Davon gegangen wäre. Warum sie es nicht getan hatte, wusste Isolde nicht mehr genau - aber vermutlich war es ihr Verantwortungsbewusstsein ihrer Familie gegenüber.

"Das ist gut, dass du noch einmal vorbeikommst", sagte Isolde.
"Ja, und ich war ja immer da, wenn du es in deinen Gedanken wolltest. Wie fühlst du dich?" antwortete er.

"Alt", antwortete Isolde, "und einsam. Aber heute fühle ich mich ein ganzes Stück weniger einsam, ich war noch keine Sekunde wirklich allein heute."

Andy umarmte sie, bevor er sich leise verabschiedete.


Der Hund

Isolde war so glücklich an diesem Heiligabend wie selten zuvor. Beinahe alle, die ihr etwas bedeutet hatten und verstorben waren, hatten sie heute besucht. Es fehlt nur noch

Bonbon.

Kaum hatte sie das gedacht, sprang der kleine Mischlingshund Bonbon auf ihren Schoß und leckte ihr die Nase ab. Das hatte er immer so gern getan. Die Nase war Bonbons Lieblingskörperteil von Isolde. Isolde lachte, weil es kitzelte. Im Gegensatz zu Pierre, der bei seinem heutigen Besuch so jung aussah wie kurz vor seinem Tod -

sah Bonbon so jung aus wie viele Jahre vor seinem Tod, denn er war sagenhafte 18 Jahre alt geworden - und kaum ein Fortgehen hatte Isolde mehr wehgetan als seines.

Sie griff nach ihrem Wollknäuel, an dem ihr Strickzeug hin und trennte den halbfertigen Schal von dem Knäuel, um es

für Bonbon zu werfen. Voller Freude sputete er hinterher und brachte ihr den improvisierten Ball zurück.

Nachdem sie eine Weile gespielt hatten, schmiegte Isolde ihr Gesicht in das Fell von Bonbon und entzückte sich an seinem herrlichen Hunde-Duft.


Am 1. Weihnachtstag

Die Altenpflege-Helferin Petra hatte Frühdienst und klopfte an Isoldes Tür. Nach einer Weile trat sie ein. Auf dem Boden lag etwas im Weg, das sie aufhob ... sie sah, dass es ein Knäuel Wolle war. Isolde verbrachte viel Zeit mit Stricken, das wusste Petra. Dann sah sie, dass neben Isolde der halbfertige Schal ebenfalls auf dem Boden lag ...

Warum hat sie die Wolle von dem Schal getrennt, fragte sie sich.

Erst jetzt bemerkte sie die schmal gewordene Isolde, die eigentlich im Bett liegen müsste, in ihrem Lieblingssessel. Sie hatte ein bezauberndes Lächeln auf den Lippen und ihr Gesicht strahlte etwas ganz Besonderes aus.

Isolde war in der Nacht friedlich und für immer eingeschlafen.

ENDE
Copyright Silvia Gehrmann

Donnerstag, 24. Dezember 2020

24. Dezember 2020 - Aus der Sicht einer weißen Hochzeitstaube: Mein Heiligabend



Alle Fotos: S. B.


Aus der Sicht einer weißen Hochzeitstaube
Mein Heiligabend

Seit geraumer Zeit spüre ich, dass etwas mit den Menschen nicht mehr stimmt. Es gibt weniger achtlos weggeworfene Lebensmittel, die wir Tauben in unserer Not aufpicken könnten. Kaum zu glauben, dass die Leute nun sorgsamer mit ihrer Umwelt umgehen und aus Fehlern gelernt haben. Nein, haben sie vermutlich nicht, denn es flattert bereits die nächste Plastiktüte durch die Lüfte und die nächste weggeworfene Maske (eine noch ziemlich neue Bedrohung), die für uns gefährlich werden können.



Aber irgendetwas stimmt nicht. Es gehen weniger Leute durch die Stadt, was allerdings in keiner Weise störend ist: meine Schwarm-Freunde und ich müssen nicht mehr so vielen Tritten ausweichen wie sonst.

Wie ich hörte, beklagen sich Menschen darüber, dass ihr Weihnachtsfest in diesem Jahr recht einsam für sie werden könnte. Hätte ich Lust, Worte des Trostes zu finden, würde ich sagen,

dass sich für mich und meine Schwarm-Kollegen nicht einmal zu Weihnachten etwas zum Besseren wendet. Eher im Gegenteil. Heiligabend und Weihnachten müssen wir um jeden Picker noch mehr als sonst kämpfen. Da bleibt keine Zeit für feierliche Gedanken.




Der 24. Dezember ist für uns ein Tag wie jeder andere, und niemand aus meinem Schwarm weiß, ob er ihn überhaupt überlebt. Vielleicht ist der Schwarm und der Zusammenhalt überhaupt unser einziger Vorteil gegenüber den Menschen, die beinahe an Kleinigkeiten verzweifeln und sich gegenseitig anfeinden.

Darf ich hoffen, dass es an Silvester nicht ganz so laut wird? Darf ich hoffen, dass wir nicht mitten in der Neujahrs-Nacht aus einem Schlaf nach einem harten Tag geschreckt werden, vielleicht sogar von Böllern getroffen werden?

Ich habe die Hoffnung jedoch schon vor langer Zeit still und leise verzweifelt aufgegeben. Meine Gedanken kreisen darum, mich am Leben zu erhalten. Manchmal frage ich mich durchaus, was dieses Leben wert ist, das nur daraus besteht, dass man seinen Hunger stillen muss, der trotzdem allgegenwärtig bleibt.

Viele von uns Hochzeitstauben, blauen oder grauen oder auch manchmal schwarzen Tauben haben dieses Jahr nicht überlebt, weil sie einfach zu wenig Futter gefunden haben. In den meisten Kommunen ist es sogar verboten,

uns zu füttern.

Kein Mitleid mit den Ratten der Lüfte - heißt das Diktat aus den Rathäusern.

Die in ihren gut gepolsterten Stühlen haben gut reden. Die haben nicht einmal eine Ahnung davon, was Hunger bedeutet.

Dennoch gibt es immer mitfühlende Menschen, die uns täglich mit Körnern versorgen. Wir sind nämlich allesamt Veganer, also ist es nicht besonders teuer, uns zu ernähren.

Doch auch im kommenden Jahr wird es viele Todesfälle aus unseren Reihen geben. Aber keine Sorge, wir belästigen euch Menschen nicht mit unserem Sterben. Dafür ziehen wir uns in die Einsamkeit zurück.

Wie lautete noch einmal mein Titel? Ach ja, er lautet: Mein Heiligabend.

Ich fürchte, dieser und die nächsten Tage werden für uns noch härter werden als alle anderen in 2020, denn die Leute sind zwar an den Weihnachts-Tagen nicht ordentlicher als an allen anderen, aber viel weniger unterwegs.

Wer mir und meinem Schwarm und allen anderen Schwärmen durch die Zeit helfen möchte, kann gerne Reiskörner, Sonnenblumenkerne und Winterstreufutter (bitte keine Haferflocken, obwohl wir in der Not natürlich alles aufpicken)

klammheimlich aus seiner Tasche rieseln lassen. Wir werden es euch mit einem Gurren danken.

Eure weiße Hochzeitstaube,
einen Namen habe ich nicht, ich hatte nur eine fragwürdige Funktion ...






24. Dezember 2020 - Adventskalender 2020: Eine Kurzgeschichte in 24 Türchen: 24. Türchen: Das Hotel im Schneesturm

 

Adventskalender 2020
Eine Kurzgeschichte in 24 Türchen

24. Türchen
Das Hotel im Schneesturm

"Nein, ich bin nicht Roland, mein Name ist Peter", sagte der alte Mann, den alle bislang nur als Weihnachtsmann gekannt hatten, "ich hoffe, du bist nicht allzu traurig."

Mary schüttelte den Kopf. Wie konnte sie traurig sein über die besten Begegnungen ihres Lebens?

Ronny

Lisa und ich sind dort, wo Leute sind, wenn sie wie wir älter als 100 Jahre sind. Den genauen Ort muss jedoch niemand kennen, und ich möchte ihn auch nicht beschreiben.

In unser beider Leben haben wir oft das Menschliche unter unserer Haut vergessen und uns nicht immer im Sinne der Nächstenliebe verhalten. Das dürfen wir nun nachholen. Und wir machen es gerne, denn wenn wir es erfolgreich nachholen - dürfen wir genau dort bleiben, wo wir jetzt sind. Hier ist es so schön ...

Vor einem Jahr haben wir fünf Menschen und vielleicht sogar noch einen sechsten, den Weihnachtsmann, auf den Weg ins Glück geschickt. Unser diesjährige Aufgabe ist eine andere, aber es ist uns nicht erlaubt, darüber sprechen.

Peter nahm Marys Hand, und es fiel ihm recht schwer, auszudrücken, was er jetzt sagen musste, aber er wollte, dass sie es wusste:

"Roland war ein guter Freund von mir. Manchmal fügen sich die Dinge ineinander wie ein Puzzle, muss ich wohl sagen. Ich hätte nie gedacht, dass ich "seine Kleine" je kennen lernen werde. Ich habe dich aufgrund der Fotos erkannt, die er mir von dir gezeigt hat - und an deinen Grübchen. - Aber leider lebt Roland nicht mehr. Er ist schon vor zehn Jahren verstorben."

Mary nickte. Sie war in diesem Augenblick demütig und demütig vor dem, was ihnen widerfahren war. Traurig fühlte sie sich nicht, aber erleichtert, noch einmal von Roland zu hören - wenn es auch keine guten Nachrichten waren, so waren es dennoch Nachrichten.

Peter

Ich weiß nicht, wie ich in diese Geschichte hineingeraten bin, aber es musste geschehen wie es dann geschah.  Vor einem Jahr engagierte mich jemand als Weihnachtsmann - ich wurde abgeholt, und ich sah überhaupt nicht, wohin man mich mit einem Auto fuhr, so dicht war der Schneesturm. Ein bisschen mulmig war mir dabei, aber in meinem Alter regiert nicht mehr die Angst. Das lange geschlossene Hotel hatte ich nie von innen gesehen ...

und ich nahm es wie einen Job, auch, wenn es dann viel mehr wurde. Sonst bespaßte ich an diesem Tag viele Kinder, aber wetterbedingt konnte ich sie nicht besuchen. Nun gut, dann erfreue ich eben ein paar Erwachsene, die vielleicht an ihre Kindheit erinnert wurden.

Sie, Mary, fiel mir sofort auf. Roland hatte manchmal von ihr erzählt, mir Fotos gezeigt. Sie war älter geworden, aber ich erkannte sie dennoch sofort ...

In diesem Jahr zog es mich - und zum Glück gab es keinen Schneesturm, der mir einen Strich durch die Rechnung machen konnte - zurück zu dem alten, verlassenen Hotel. Ich ahnte ... oder hoffte vielmehr, dass die fünf Menschen, nicht nur Mary, zurückkehren würden ... und hatte in meinem Haus

alles für sie vorbereitet.

So verbrachten sie einen weiteren Heiligabend miteinander. Niemand war auf der Suche nach Erklärungen für all das, was passiert war. Sie wussten, dass jemand seine Hand im Spiel hatte, der ausgerechnet die richtigen Menschen zueinander geführt hatte. Man vergaß das Überirdische und gab sich den irdischen Freuden hin.

Lotte würde vielleicht im nächsten Jahr nach München in die Nähe ihrer Schwiegereltern ziehen, ohne das enge Band zu den Freunden zu verlieren. Sie waren sich immer nah, auch dann, wenn sie sich nicht sahen. Die sozialen Medien und die vielen Kommunikationsmöglichkeiten hatten eben auch ihre guten Seiten.

Markus war zwar ein wenig in Klaas verliebt, aber dieser empfand nicht mehr als eine tiefe Freundschaft für ihn. Am Ende war das sogar die bessere Variante. Freundschaften hatten oft ein Leben lang Bestand, während die Liebe schneller vergehen konnte als man gucken konnte.

Harry fühlte sich als großer Gewinner des vorjährigen Heiligabend-Dienstes im Auftrag der Deutschen Bahn. Doch fortan mussten seine Kollegen sich darauf einstellen, dass er nicht jede unbeliebte Schicht übernahm. Zuviel war im letzten Jahr in seinem Leben passiert, und viel würde er auch im kommenden wieder mit seinen besten Freunden erleben.

Mary war ohnehin selig. Fast sah es so aus, dass sich zwischen ihr und Peter etwas anbahnen könnte - ein Glück auf beider alten Tage gönnten die Freunde ihr, und sie würden den beiden sicherlich hier und da einen nötigen Stups geben.

Ronny und Lisa zeigten einander einen riesigen Daumen hoch an: sie hatten es geschafft und wieder ein Stück weit ihrer irdischen Sünden abgebaut. Wo immer sie auch sind, sie haben es sich bestimmt verdient, dass sie dort bleiben dürfen.

Einen schönen Heiligabend und ein besinnliches Weihnachtsfest wünschen  Harry, Markus, Klaas, Lotte und Mary und auch Peter allen, die ihre Geschichte verfolgt haben.


"Ein wahrer Freund trägt mehr zu unserem Glück bei, als tausend Feinde zu unserem Unglück."
Marie von Ebner-Eschenbach (1830 - 1916)


ENDE
Copyright Silvia Gehrmann


23. Dezember 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Pärchen-Spezial - Mittwoch bei Lars und Nicolas


Vorspeise
: Besinnlichkeit für Körper und Geist: Cremige Maronensuppe mit einem Schuss Weißwein
Hauptgang: Alle Jahre wieder kommt der Gaumenschmaus: Ente an Orangensauce mit selbstgemachten Serviettenknödeln und Apfelrotkohl
Nachtisch: Winterlicher Schicht-Charmeur: Bratapfel-Creme-Dessert mit Spekulatius-Crunch


Prince Charming: Kochen Glückssache.

Es werden ein paar Rückblenden auf die Sendung "Prince Charming" gezeigt, in der ich einen stark geschminkten Nicolas sehe. Mancher würde sagen: Mogelpackung. Doch ohne in einen Farbtopf gefallen zu sein, sieht er auch gut aus ... allerdings ein bisschen weniger wie ein Schönheitskönig aus der Schmiede von Vox (oder läuft Prince Charming auf RTL?), sondern einfach nur wie ein gutaussehender Mann.

In dieser Sendung hat er Lars gefunden. Lars ist ein Kaliber, das ich schwer einschätzen kann. Wenn man sich sein Enten-Dilemma ansieht, fragt man sich, warum er sich ausgerechnet die kleinen Quaker rausgepickt hat, um sie zum Hauptgang zu servieren.

Er hätte es sich einfacher machen können - aber da ist er wie ein Artist auf dem Seil, der am liebsten auf den doppelten Boden verzichtet. Wenn einer in die Sendung

Prince Charming

mit dem festen Willen rein gegangen ist, am Ende als Herzens-Gewinner zu siegen, dann Lars.


Das Menü

findet seinen Ausgangspunkt in der Küche von Nicolas' Mutter. Mindestens drei Entenbrüste muss Lars in der Versuchsküche verschleißen, bevor ihn das Ergebnis einigermaßen zufriedenstellt. Nun müsste er sich nur noch merken können, wie er das beste Resultat überhaupt hinbekommen hat ...

Was die Verschwendung von so viel Fleisch und zuvor lebenden Wesen angeht, kann ich nur hoffen, dass die Reste hausintern gegessen werden ... oder den beiden Hunden, von denen einer blind ist, gegeben werden.

Allerdings frage ich mich, warum Nicolas' Mutter ihre Wohnung für soviel Trubel freigibt. Man bedenke allein die vielen Leute von itv, die vor Ort sind - die den blinden Hund, für den das Fremde sind,  irritieren müssen. Man stelle sich nur einmal eine Minute lang vor, man wäre selber blind ... und dann von derart vielen Leuten umgeben, die einem nicht einmal sagen, was sie vorhaben. So muss es dem kleinen Hund ergehen, denn mit Worten erklären kann man ihm schließlich nichts.

Um zum Menü zurückzukommen: Lars muss Nicolas, der das vermutlich gar nicht bemerkt oder nicht bemerken will, erklären, dass die von ihm zubereitete Vorspeisensuppe ... verbrannt ist.

Der Nachtisch hingegen bekommt den meisten Zuspruch.


Fazit

Kaum sind wir am 3. Tag dieser Spin-Off-Runde angekommen, fühlt Samira sich bereits heimisch. Sie vergisst glatt ihren Fertig-Käsekuchen, der in das Eis gerührt wurde - und bemängelt, dass die beiden Jungs die Spekulatius (für den Nachtisch)  nicht selber gemacht haben. Auch die Fertig-Brühe für die Kürbissuppe ist ihrer Erinnerung entfallen - und sicher noch so dies und das, was wiederum mir entfallen ist oder was ich überhaupt nicht mitbekommen habe.

Hingegen sind die Turteltauben Susanne und Frank zwei, bei denen die Liebe durchaus den Magen umschifft, ohne unterzugehen, denn ihr eigenes Menü finden sie auch im Nachhinein nicht so gut wie die der vier anderen Kandidaten. Gute Selbstreflexion.

Mit ihrem Dauer-Lachen freuen sie sich wie Kinder an Weihnachten, denen durch eine nur kurze, aber erfolgreiche Sendezeit bei "First Dates" nun eine wesentlich längere spendiert wurde. Ich sehe, wie sie sich an Heiligabend und an Silvester - auch mangels anderer Vergnügungsmöglichkeiten - diese drei Tage noch einmal via TV reinziehen. Das ist sicher ihr Knaller des Jahres 2020.

Am Ende findet Lars noch rührende Wort für Nicolas, und nennt sich selber in diesem Vortrag, einen Grobian, den sein Freund aushalten muss ... Den Teilzeit-Grobian nehme ich ihm sofort ab.

Einer von beiden hat es am wirklichen Ende im Leben dann doch wohl nicht mehr ausgehalten. Sie seien in einer Beziehungspause ... erklärt Daniel Werner ... man weiß ja, was solche Pausen meistens bedeuten.

Die Punkte: Yasin und Samira geben 8 und Susanne und Frank 9 Punkte.

Es gewinnen Yasin und Samira.

Ich wünsche allen Lesern einen schönen Heiligabend und ab morgen ein friedliches Weihnachtsfest mit viel Zuversicht für die kommende Zeit. Bleibt gesund. Gesundheit kann euch niemand schenken, in diesem Jahr hat sie auch durch Achtsamkeit Bestand und eine Chance.


Guten Morgen, Gruß Silvia 


Mittwoch, 23. Dezember 2020

23. Dezember 2020 - Adventskalender 2020: Eine Kurzgeschichte in 24 Türchen: 23. Türchen: Das Hotel im Schneesturm

 

Adventskalender 2020
Eine Kurzgeschichte in 24 Türchen

23. Türchen
Das Hotel im Schneesturm

"Wir haben vor einem Jahr in diesem Hotel übernachtet, wir haben dort Heiligabend verlebt und nicht nur das, wir haben den Abend gefeiert." Lars musste schlucken.

"Man muss nicht alles hinterfragen", antwortete der Weihnachtsmann, "es war vielleicht nur ein kleines Weihnachtswunder für Gestrandete."

"Ja", sinnierte Mary, "es gibt mehr zwischen Himmel und Erde ..." Der Weihnachtsmann nickte dazu. Aber Mary musste ihn noch einmal anfassen, und zwar an den Armen, an seinem Oberkörper und den Schultern - sie musste sich vergewissern, dass er nicht auch zu den "Dingen zwischen Himmel und Erde" gehörte, sondern ein lebendiges Wesen war.

Er fühlte sich sehr lebendig an.

"Ich nehme euch mit in mein Haus", sagte er, "diesen Heiligabend könnt ihr bei mir verbringen. Wenn ihr möchtet."

Es begann, leise zu schneien, nur ein bisschen, nur so viel, dass alles glitzerte, selbst das verfallene Hotel. Und für einen kurzen Moment sah es wieder verführerisch einladend aus, aber dieser Moment verstrich, ohne dass er Wirklichkeit wurde.

"Wir folgen dir gerne", antwortete Markus und sah sich um Zustimmung bittend im Kreis seiner Freunde um. Die nickten. Der Schnee wurde etwas dichter, war aber weit von dem Schneesturm des Vorjahres entfernt - und sie stapften hindurch, auf den Fersen des Weihnachtsmannes.

Sie liefen etwa eine halbe Stunde, als sie an seinem kleinen Haus ankamen. Es war von außen weihnachtlich beleuchtet, und als sie es betraten, sahen sie, dass es auch innen festlich geschmückt war. Aus der Küche kam der Duft, den Mary gleich als den von Bratäpfeln identifizierte. Wer hatte die Äpfel wann in den Ofen geschoben? Immerhin musste der Weihnachtsmann mindestens eine Stunde unterwegs gewesen sein.

Die Antwort kam sogleich aus der Küche. Sie hatte eine rote Schürze umgebunden und ein freundliches, altes Gesicht. Ein paar rosa Strähnen durchzogen das Grau ihrer Haare.

"Ich bin Josefine", stellte sie sich vor, "ich führe dem alten Zausel seit vielen Jahren den Haushalt. Und heute hat er mich gebeten, auch den Abend hier zu verbringen. Natürlich nur, weil er selber nicht kochen kann ..." Sie lachte.

Kurze Zeit später servierte Josefine die ersten Glühweine des Abends und für jeden einen Bratapfel. "Das ist nur ein kleiner Willkommensgruß aus der Küche", sagte sie.

Und nicht nur Mary fragte sich, woher sie und der Weihnachtsmann wohl gewusst haben mochten, dass sie heute, ein Jahr später, wieder eine "Herberge" suchen würden. Auch die Frage, inwieweit der Weihnachtsmann an dem Vorjahres-Wunder beteiligt gewesen war, stellte sich ... denn das Hotel gab es seinen eigenen Aussagen gemäß schließlich seit 40 Jahren nicht mehr.

Lotte seufzte tief. Sie wollte weder Fragen noch Antworten. Sie wollte sich einfach nur freuen, diesen Abend im Kreis ihrer Freunde zu genießen.

Im vergangenen Jahr hatte sie endlich die Zeit gefunden, um Paul zu trauern. Ihr war zuvor gar nicht klar gewesen, dass man sich auch fürs Trauern Freiräume schaffen musste, um endlich wieder neu zu beginnen, ohne das Vergangene zu vergessen.

Sogar eine Trauergruppe hatte sie aufgesucht und dort viele Antworten gefunden, aber auch viele Fragen stellen dürfen.

Nun fühlte sie sich freier. Selbst in ihrem Umgang mit Armin und Rosalinde war sie freier und nicht mehr verkrampft. Sie genoss die Zeit mit ihnen, verhüllte aber auch nicht ihre eigenen Wünsche, was den gemeinsamen Zeitvertreib anbelangte. Die meisten Fotoalben blieben seitdem in Rosalindes Schrank ... zwar war Paul noch immer anwesend, obwohl er so weit weg war - aber erstmals fühlte Lotte, dass auch ihre Anwesenheit sehr viel zählte und ihre alten Schwiegereltern glücklich machte.

Der Weihnachtsmann verabschiedete sich von seinen Gästen, allerdings nur für ein Viertelstündchen.

Als er zurück kehrte, stand ein freundlich aussehender alter Mann vor ihnen, der recht attraktiv für seine fortgeschrittenen Lebensjahre war.

Aber, dachte Mary, es ist nicht Roland. Sie war ein wenig enttäuscht.


Copyright Silvia Gehrmann
Fortsetzung folgt 

22. Dezember 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Pärchen-Spezial - Dienstag bei Yasin und Samira


Vorspeise:
Kürbiscremesuppe im Kürbis serviert
Hauptgang: Allgäuer Käsespätzle, Rinderfilet und Soße
Nachtisch: Selbstgemachtes Pistazieneis, Cheesecake-Blueberry-Eis, dazu eine türkische Nachspeise


Love Island: Nachschlag!

Es fliegen die Herzen zwischen Yasin und der zur Drehzeit im 8. Monat schwangeren Samira. Die Liebe ist jung und die Fernseh-Welt offen. Da gibt es noch viele Formate zu bespaßen, allerdings scharrt der Nachwuchs bereits mit den bearbeiteten Fotos und auf sich genommenen Schönheits-Operationen. Es werden immer mehr Leute, die sich auf Sendungen wie "Love Island" stürzen. Da ist es gut, dass die beiden bereits einen Fuß in der Tür haben,

obwohl sie leider derart austauschbar sind, dass es einem angst und bange um die Individualität wird.

Mittlerweile gehen diese Sternchen in der Masse unter.

Ich frage mich, welchen Berufen sie nachgehen - als Daniel Werner erklärt, dass Samira eine Influencerin ist.

Klar, was auch sonst? Ein Virus, das ebenfalls ansteckend ist.

Was Yasin beruflich macht, erfahre ich nicht. Nur soviel: ein Klempner ist er bestimmt nicht.


Das Menü

Daran gibt es zwar so einiges auszusetzen, aber es ist nicht dramatischer als das, was schon viele Dinner-Teilnehmer ohne diese Vor-Berühmtheit abgeliefert haben. Die Kürbiscreme-Suppe sieht passabel aus, und sie haben sich im Vorfeld eine Nacht um die Ohren geschlagen, um Kürbisse als Suppentasse auszuhöhlen.

Das Fleisch wird nach einer weiten Anreise aus Argentinien am heimischen Herd der zwei Liebenden nicht gut behandelt.

Dass Yasin für das Nachtisch-Eis allerdings die Teller kalt stellt ... habe ich zuvor noch nie gesehen, und ich meine, es ist eine gute Idee.

Zumindest können sich Yasin und Samira ernähren, sie müssen also nicht verhungern.


Fazit

Die Gäste können untereinander bei der Punktevergabe großzügig sein. So weit ich das weiß, wird die Gewinnsumme am Ende gespendet. Die Teilnehmer

gehen aber ganz gewiss nicht leer aus: mit diesem Erfolgshintergrund geht niemand mehr ohne Gage auf die Pirsch nach weiterer Berühmtheit.

Natürlich besteht für die First-Date-Dater Susanne und Frank Nachholbedarf, was die Bekanntheit anbelangt. Auswandern ist derzeit keine so gute Idee, aber der betreuende Sender Vox wird schon etwas finden, in dem die Turteltauben ihre Talente zeigen dürfen.

Halt, Silvia! Diese letzten Dinner-Abende in 2020 verführen zur Bosheit oder zumindest zur ausgefeilten Ironie, wenn nicht sogar zum Zynismus. Also bremse ich mich, und gebe bekannt, was Vox an Untertitel für

Prince Charming und seinen Freund preisgibt: die beiden haben sich kurz nach dem Ende der Dreharbeiten getrennt.

Ich trenne mich nun ebenfalls von meinem Beitrag, denn ich muss nur noch die Punkte bekanntgeben:

Lars und Nicolas geben 10, Susanne und Frank 9 Zähler.

Allerdings darf man diese Punkte nicht unbedingt für voll nehmen - mir schwant, dass die Kandidaten nicht nur vom Kochen nicht viel Ahnung haben, sondern auch keine vom Essen.


Guten Morgen, Gruß Silvia 

Dienstag, 22. Dezember 2020

22. Dezember 2020 - Adventskalender 2020: Eine Kurzgeschichte in 24 Türchen: 22. Türchen: Das Hotel im Schneesturm

 
Foto: S. B.


Adventskalender 2020
Eine Kurzgeschichte in 24 Türchen

22. Türchen
Das Hotel im Schneesturm ...

Der Fahrer ließ seine Taxi-Gäste am gewünschten Ort aussteigen, was sich als beinahe genau so schwierig wie das Einsteigen gestaltete. Er reichte Markus eine Visitenkarte mit seiner Handy-Nummer: "Falls Sie mich brauchen ... ich komme zurück. So schnell ich kann."

Markus verstaute die Karte in seiner Manteltasche. Der Fahrer rauschte davon, als hätte er es furchtbar eilig. Aber immerhin würde er im Notfall zurück kommen. Der Notfall würde eintreten, wenn wider Erwarten im Hotel wirklich keine Zimmer frei wären ...

dann fiel ihr Blick auf "ihr" Hotel. Sie hatten vor einem Jahr nur die Umrisse im Schnee wahrgenommen und von außen nicht wirklich viel, aber genug gesehen. Aber was ihnen jetzt ins Auge fiel, konnte nur eine optische Täuschung sein:

Das Hotel war "ihr" Hotel, so viel sahen die fünf Freunde. Aber es war verwittert und sah völlig unbewohnt aus. Und das augenscheinlich nicht erst seit Kurzem. Es sah aus, als hätte niemand diesem Haus Aufmerksamkeit geschenkt, und zwar seit Jahrzehnten nicht.

Lotte griff nach Marys Hand. Sie standen sowohl staunend als auch erschrocken vor ihrem Traumhotel. Markus nahm Marys Hand, Klaas griff nach Markus' Hand und Harry wiederum nahm Lottes Hand. Es war ihr gemeinsamer Sicherheitsgriff, um sich nicht auch noch zu verlieren.

Dieses Hotel war ein Traum! Einen Traum gab es aber in der Wirklichkeit überhaupt nicht - oder er scherte sich einen feuchten Kehricht um Wahrheit oder Erfindung. Sie wollten nicht, dass auch ihre Freundschaft nur ein Traum war, aus dem sie gleich alle erwachen würden.

Aber in dem Moment der größten Sorge kam eine altbekannte Gestalt um die Ecke des zerfallenen Hauses:

der Weihnachtsmann von vor einem Jahr.

Mary errötete bei seinem Anblick, aber vor allem fiel ihr ein riesiger Stein vom Herzen. Was auch immer mit dem Hotel passiert war, den alten Mann in seiner Verkleidung gab es noch, und sie musste ihn anfassen, um es auch wirklich zu glauben.

Er lächelte: "Ja, ich bin es, meine Kleine."

"Was ist mit dem Hotel passiert?" fragte Harry.

"Das gibt es schon seit 40 Jahren nicht mehr", antwortete der Weihnachtsmann, "bis dahin hat es einem Paar gehört, Ronny und Lisa. Sie haben sich nicht immer für ihre Mitmenschen eingesetzt. Es gibt ein paar gar nicht schöne Geschichten über sie.  - Irgendwann verschwanden Ronny und Lisa, und darüber gibt es viele Gerüchte. Sehr viele. Aber niemand weiß, was aus ihnen geworden ist oder wohin sie gegangen sind."

Copyright Silvia Gehrmann
Fortsetzung folgt

21. Dezember 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Pärchen-Kochen bei Susanne und Frank



Vorspeise: Lachs trifft Ziege auf grüner Wiese: Ziegenkäse auf Feldsalat mit Orangen-Vinaigrette, dazu Lachs und Orangen-Ciabatta
Hauptgang: Die innige Umarmung mit Herz und Rosen: Sarma, dazu selbstgebackene Brotröschen und aus Kasseler ausgestochene Herzen
Nachtisch: Das Liebesschloss mit der süßen Verführung: Bratapfel mit süßer Füllung auf Vanillespiegel


Durch die Hintertür ...

schneien ein paar Darsteller aus diversen Formaten in mein Wohnzimmer. Formate, die mich nicht die Spur interessieren.

Außer "First Dates" kenne ich keines der Formate, die in diesen drei Tagen vor Weihnachten die Hauptrolle spielen ... und mir untergeschoben werden, obwohl ich bereits vorab sagen kann: für diese 3 Tage hätte es eine bessere Besetzung gegeben ... oder man hätte einfach mal eine Pause eingelegt.

"First Dates" kenne ich auch nur daher, weil es kurz vorm "perfekten Dinner" läuft und ich etwa 10 Minuten vorher einschalte. Nun ist es nicht so, dass ich voll konzentriert die Sendung mit den Blind Dates verfolge, aber den Sinn der Reihe bekomme ich durchaus mit.

Heute kochen Susanne und Frank. Die beiden haben sich in dem Format "First Dates" kennen gelernt, obwohl Frank stets meint, es hieße und sei ein

"Fürst Date".

Ich glaube gerne, dass Susanne und Frank schwer ineinander verliebt sind, aber es ist nicht wirklich wichtig, dass ich das auch erfahre. Das hier sind einfach nur Leute, die von der Produktion rekrutiert wurden, um auf gut Glück etwas zu kochen,

und zudem eine Werbesendung für andere Formate des Senders zu machen - und die eigenen Bestrebungen, im Fernsehen weiter präsent zu sein, vorantreiben.


Love Island

In dieser Sendung - keine Ahnung, worum es im Einzelnen geht - haben Samira und Yasin sich kennen gelernt. Jetzt wird auf Deibel-komm-raus getingelt, powered by Vox.

Ich mag die Sendung "Das perfekte Dinner" sehr gerne, aber heute hält sich bereits meine Vorfreude in engen Grenzen.


Prince Charming

ist ebenfalls eine mir unbekannte Sendung. Zumindest weiß ich, dass hier ca. 50 Männer um die Gunst eines sogenannten Prince Charming buhlen.

Irgendwann war Nicolas dieser Prinz, und er hat sich am Ende Lars rausgepickt. Meinetwegen. Lars allerdings hat Luxus-Probleme mit seinem "Promisein" ... alle Leute erkennen ihn und seinen Lover. War denn die Einschaltquote derart hoch? Doch keine Sorge, Lars und Nicolas:

wenn man derart schnell einen Mini-Klecks vom Ruhm einsteckt, ist dieser mindestens genau so schnell wieder verflogen.

Und wenn ich mir das Konzept dieser Sendung ansehe, frage ich mich, ob sich wirklich alle ca. 50 Kerle in den einen verlieben, der ihnen vom Sender als Objekt der Begierde vor die Nase gesetzt wird ...

oder ob sie sich nicht auch untereinander zusammentun, verlieben und glücklich bis an ihr Ende leben.

 Nun ja, das glücklich bis an ihr Ende muss ich bei den Selbstdarstellern, die ich in der Sendereihe vermute,  noch einmal überdenken ...


Fazit

Zurück zu den Turteltauben Susanne und Frank. Ihre Vorspeise ist eine einfachste Kiste - und das auch noch ohne selbstgebackenes Brot.

Der Hauptgang schreit bereits im Vorfeld:

Ich füll' euch alle ab, dass ihr am Ende kaum noch laufen könnt und euch um eure Prominentheit weniger Sorgen macht als um euren Mageninhalt!

Zudem sticht Susanne Herzen aus dem Kasseler heraus ... ich quieke an dieser Stelle nachträglich für das arme Schweinchen. Einmal gelebte Tiere posthum derart zu veralbern, geht gar nicht. Okay, Susanne und Frank sehen das nicht als Verballhornung,

sondern als Zeichen ihrer Liebe. Dafür gibt es jedoch genug Zeichen an diesem Abend ... mehr, als mich interessieren. Ich spreche sicher für einige Zuschauer,

die diese dreitägige Veranstaltung nicht als passend für eine Weihnachts-Folge des "perfekten Dinners" betrachten.

Am Ende bekommen Susanne und Frank von jedem Paar jeweils 7 Punkte. Allerdings hätten es genau so gut 6 Punkte sein können - wenn sich Samira und Lars durchgesetzt hätten ...

14 von 20 möglichen Punkten sind das Endergebnis für die Schwerverliebten.

Ich gebe Vox an dieser Stelle einen Punkt für ihre Einfalllosigkeit. Der eine Punkt ist dafür, dass sie überhaupt eine neue Sendung in Umlauf bringen. Aber als Trost gegen den

Corona-Trübsinn hätte das treue Publikum Besseres verdient.


Guten Morgen, Gruß Silvia 


Montag, 21. Dezember 2020

21. Dezember 2020 - Adventskalender 2020: Eine Kurzgeschichte in 24 Türchen: 21. Türchen: Das Hotel im Schneesturm


Adventskalender 2020
Eine Kurzgeschichte in 24 Türchen

21. Türchen
Das Hotel im Schneesturm

Heiligabend, 1 Jahr später

Die Gruppe der fünf Freunde traf sich im Kölner Hauptbahnhof. Bei einer letzten Tasse Kaffee vor der Abfahrt ihres Zuges in die Eifel lachten und scherzten sie voller Vorfreude auf das erneute Heiligabend-Fest, das sie miteinander verbringen würden. Klaas würde wiederum einen Tag später zu seinen Kindern und seiner Ex-Frau fahren, ebenso hatten Mary und Lotte geplant, Mary für ihren Neffen, Lotte für ihre Schwiegereltern.

Es war viel passiert in diesem letzten Jahr. Aber vor allem waren sich alle Fünf nahe gekommen, so nahe, als hätten sie sich nicht erst vor einem Jahr kennengelernt. Sie hatten sich regelmäßig und abwechselnd hier und dort getroffen, oder sie unternahmen gemeinsame Kurzreisen. Für alle war das Leben ein gutes Stück weit wertvoller und interessanter geworden.

Für diesen  Heiligabend gab es einen ganz besonderen Plan: sie wollten zu "ihrem" Hotel fahren, ohne Anmeldung, ganz so wie vor einem Jahr. Wenn es damals nicht nur nicht ausgebucht, sondern unbewohnt von Gästen war, so hofften sie, sei es auch in diesem Jahr so. Harry hatte die genaue Adresse von dem Busfahrer besorgt, der sie in jener Schneewehen-Nacht dort hingefahren hatte. Denn auch bei ihrer Abfahrt am 25. Dezember hatte niemand ein Ortsschild entdecken können ... es lagen keine Visitenkärtchen an der Rezeption ... und Ronny und Lisa waren urplötzlich nicht mehr auffindbar gewesen.

Natürlich war es ein Wagnis, keine Revervierung vorgenommen zu haben. Aber sie waren guter Dinge. Das Hotel lag schließlich "am Ende der Welt" - wer sollte sich interessieren, ausgerechnet dort die Feiertage zu verbringen? Lottes kleiner Widerspruch, dass ihr die "ganze Sache nicht geheuer sei" wurde schnell verworfen, so dass auch sie selber keine Bedenken mehr hatte. Und überhaupt? Was sollte ihnen schon passieren, solange sie alle zusammen waren?

Wenn das Hotel wider Erwarten wirklich ausgebucht war ... es war früh genug, um andere Pläne zu schmieden, eine andere Übernachtungsmöglichkeit zu finden. Das wäre allerdings schade gewesen.

Selbst, wenn man einmalige Erlebnisse nicht wiederholen konnte - sollte es so sein, dass sie sich alle noch einmal an dieses  Ereignis erinnerten. Sie wollten sich auch daran erinnern, wie sie sich gefunden und befreundet hatten.

Diesmal nahmen sie einen Regionalzug, denn der ICE hielt nicht planmäßig an diesem kleinen Bahnhof, der Augangspunkt für das Erreichen ihres Hotels war. Es war kalt an diesem Heiligabend, aber es lag kein Schnee. Mary hatte zwei Thermoskannen voll Glühwein mitgebracht, und sie tranken sich ein wenig warm.

Sofort fielen Wörter wie "wisst ihr noch" ... "oh ja, das schönste Heiligabend-Fest aller Zeiten" ... "erinnert ihr euch noch" ...

Wie könnten sie sich nicht an diesen Heiligabend vor einem Jahr erinnern? Aber es war wohltuend und fühlte sich nach Heimat an, alle Erinnerungen noch einmal auszusprechen.

Nicht lange Zeit nach der Abfahrt konnten sie den Zug verlassen. Nun hatte auch Mary ein mulmiges Gefühl und sprach die Hoffnung aus, dass "ihr" Hotel freie Zimmer haben würde. Markus umarmte die ältere Freundin und sagte: "Wir gehen eben auf Abenteuer-Reise, und die kann man nicht vorab buchen."

Markus

Genau so wenig kann man das Leben im voraus planen und bestimmen. Selbst unter den besten Voraussetzungen kam es häufig genug völlig anders als gedacht. Nach Chris' Tod war ich mehr oder weniger ein Häuflein Elend, das auf nichts mehr wartete und vor allem auch gar nichts mehr erwartete. Nun sah die Welt so strahlend wie ein bunter Weihnachtsbaum aus, der immerzu Licht ins Leben brachte.

Vor dem Bahnhof fanden sie ein Taxi, ein einziges. Hier wurden vermutlich nicht viele Fahrgäste erwartet. Obwohl der Fahrer eigentlich keine fünf Leute von einem Ort zum anderen bringen durfte, erlaubte er es, dass sich alle hineinquetschten.

Markus nannte dem Taxler die Adresse des Bestimmungsortes.

"Sind Sie sicher, dass sie dort hin möchten?" fragte der Taxifahrer eindringlich und zugleich erstaunt.


Copyright Silvia Gehrmann
Fortsetzung folgt

Sonntag, 20. Dezember 2020

20. Dezember 2020 - Adventskalender 2020: Eine Kurzgeschichte in 24 Türchen: 20. Türchen: Das Hotel im Schneesturm

 

Adventskalender 2020
Eine Kurzgeschichte in 24 Türchen

20. Türchen
Das Hotel im Schneesturm

Am nächsten Morgen, dem 1. Weihnachtsfeiertag, hatte es nicht nur aufgehört, zu schneien, es taute sogar. Mary entdeckte es, als sie aus ihrem Fenster auf die Wege blickte. Nun konnte sie auch ein wenig von der Umgebung des Hotels erkennen,

obwohl dies nichts über den Ort, zu dem es gehörte, aussagte. Das Haus lag inmitten einer Natur- und Waldlandschaft. Andere Häuser konnte sie nicht entdecken. Woher also war der Weihnachtsmann gekommen? Am Abend, als er eintraf und sie alle erfreute, war in der Welt da draußen selbst das Autofahren beinahe unmöglich. Ihre Gruppe war noch rechtzeitig zu dem Hotel gefahren worden, bevor gar nichts mehr weiterging.

Dieser Weihnachtsmann ließ sie nicht los, sie hatte sogar von ihm geträumt. Vor allem aber fühlte sie sich wieder wie die einst junge Mary, die die Welt erobern wollte. Nun, sie hatte sie nicht erobert, aber ein zufriedenes und ausgefülltes Leben geführt. Doch an diesem Morgen kam ihr der Gedanke, dass sie es noch einmal mit der Eroberung der Welt versuchen könnte - sie musste lächeln, denn eine Träumerin war sie eigentlich nicht. Sie war stets die Realistin gewesen. Vielleicht manchmal ein wenig zu nüchtern und zu abwägend.

Aber ab heute wollte sie zuversichtlich in die Zukunft blicken, und auch nicht daran denken, wie wenig davon noch vor ihr lag. Alles war gut, auch die Vergangenheit.

Sie trafen sich gegen halb zehn im Esszimmer des Hotels. Ronny konnte ihnen neben einem Frühstück die Meldung servieren, dass es wieder Netzempfang gab - und wer dennoch noch keines hatte, könnte auf seinem Festnetz telefonieren. Für Lotte, Klaas und Mary musste daher das Frühstück noch eine Weile warten, sie griffen nach ihren Handys - und es stimmte, es gab ein Telefon-Netz.

Ariane schien erleichtert über Klaas' Anruf zu sein, zumindest schien sie kein bisschen böse. Es konnte schließlich jedem passieren, dass er sich auch in der heutigen Zeit der Überpräsentheit mal nicht melden konnte. 

"Wir werden sehen, wie wir gleich weiterkommen", versprach Klaas, "gib den Zwillingen einen Kuss von mir, ich freue mich schon sehr auf sie - auf dich auch, Ariane."

Lotte hatte nach ein paar Minuten ihre Schwiegermutter am Handy. Rosalinde schien ebenfalls ziemlich erfreut zu sein, ihre Stimme zu hören: "Ohne dich, meine Lotte, ist Weihnachten kein Weihnachten."

"Ich denke, wir können uns gleich auf den Weg machen", versprach Lotte, "ich habe auch an euch gedacht."

Mary rief ihren Neffen an, der erleichtert war, dass zwar etwas Unerwartetes passiert war, aber nicht etwas eingetreten war, über das er sich seit dem gestrigen Abend Gedanken gemacht hatte. Er war kurz davor gewesen, die Polizei anzurufen ... damit diese bei seiner Tante zu Hause nachschauen konnte.

Es folgte ein üppiges gemeinsames Frühstück, und es wurde viel gelacht. Inzwischen hatte auch Markus Kontakt zu seinem Arbeitgeber, der Deutschen Bahn, aufgenommen.

Zwei Stunden später wurden alle mit einem Bus abgeholt und zum Bahnhof zurück gefahren.

Copyright Silvia Gehrmann
Fortsetzung folgt


Samstag, 19. Dezember 2020

19. Dezember 2020 - Muss das sein? - Ja! - Jahresrückblick 2020. - Melodramatisch. Aber nicht nur.


Muss das sein?
Ja.
Jahresrückblick 2020.
Melodramatisch.
Aber nicht nur.

Wie lange haben sich viele Leute eigentlich mit Corona-Bierflaschen-Posts und entsprechenden Kommentaren über das Virus lustig gemacht, das Ende 2019, Anfang 2020,  nur in China grassierte? Dachte man allen Ernstes, es wäre ein Privileg der Chinesen, gegen

Windmühlen kämpfen zu müssen?


Wie das Jahr begann

Mein Neujahrs-Morgen begann - wie das vieler anderer tierlieber Menschen - mit einem furchtbaren und weltweit zu lesenden Beitrag über den Krefelder Zoo:

3 Frauen hatten in der Silvester-Nacht Himmelslaternen in die Luft geschickt - die im übrigen hier verboten sind - und 55 wertvolle und niemals ersetzbare Tiere, darunter Affen, Menschenaffen, Flughunde und diverse Vögel sind ohne Fluchtmöglichkeiten in ihren Käfigen elendig zugrunde gegangen.

Gegen ein erstes Urteil haben diese Frauen Widerspruch eingelegt. Nun - am Ende des Jahres - hört man überhaupt nichts mehr von dieser Tragödie tierischen Ausmaßes, von Menschen verursacht, die den Spaß über das Überlegen oder Nachdenken gesetzt haben.

Ein Jahr, das so mies beginnt - kann das freundlich und erfreulich weitergehen?

Nein!

Etwas, dem der "Todesstoß" zu Recht gegeben wurde

Die bereits seit langem als Luftnummer identifizierte Lindenstraße geht allerdings endlich ihrem wohlverdienten Ruhestand entgegen. Kaum jemals gab es eine TV-Serie, die derart ambitioniert begann - und im Laufe der Jahre immer mehr an Kraft und guten Drehbüchern verloren hat. Gab es am Ende eigentlich überhaupt noch Drehbücher?

Da ist ein von der ARD eingeläutetes Finale nur noch freundlich und erfreulich, bevor die vermeintlichen Drehbuch-Autoren sich um Kopf und Kragen schreiben ... oder die Schauspieler frei reden lassen, wie man mutmaßen kann.

Aber freundlicher wird es nicht in 2020.


Waldbrände und Corona

Es gibt Waldbrände in Kalifornien. Und Australien ist ein Horror für Milliarden von Tieren. Da weinen alle Tierfreunde, und jedes gerettete Tier ist eine Nachricht rund um den Globus wert. Zu Recht!

Schließlich erreicht uns die Corona-Epidemie aus China und weitet sich zu einer Pandemie aus. Hilflos stehen wir dem gegenüber, und die meisten Menschen können es überhaupt nicht glauben, was solch ein Virus anrichten kann,

gegen das es keine Heilmittel gibt noch eine Impfung noch überhaupt einen wirksamen Plan.

Politiker sind genau so hilflos wie Experten, die sich bemühen, das Schlimmste zu verhindern.

Bislang gibt es deutschlandweit (Stand: 18. Dezember 2020)

1.439.938 mit Corona infizierte Menschen.

In Deutschland starben bis zu diesem Tag  24.938 Menschen an oder mit Corona.

Weltweit (Stand: 19. Dezember 2020) gibt es 75.508.468 mit Corona infizierte Menschen.

Weltweit starben bis zu diesem Tag an oder mit Corona 1.671.772 Menschen.

Traurig, wenn Menschen zu einer blanken Statistik-Nummer werden. Nur das Jahr 2020 wird in diesem Fall nicht zu einer lediglichen Nummer,

sondern zu einem geschichtsträchtigem 365-Tage-Datum.


Eine gute Nachricht

Donald Trump wird als Präsident abgewählt. Ob danach etwas Besseres mit Biden folgt, weiß niemand. Man weiß nur, dass Biden nicht

bekloppt und unberechenbar wie sein Vorgänger ist. Berechnen müssen ihn nun allerdings Experten. Den allerbesten Ruf hat Biden auch nicht.


Und sonst?

Todesfälle in 2020:

Der allgemein als bester James Bond angesehene Darsteller Sean Connery stirbt. Mein Mann meint allerdings, dass er zwar der schönste Schauspieler in dieser Rolle war,

Daniel Craig jedoch besser in sie hinein passt. Ich kann das nicht beurteilen, denn ich habe nicht einen einzigen Bond-Streifen gesehen. Hätte ich es, mir würde

Pierce Brosnan als Mann am besten gefallen.

Es starben u. a.; Ennio Morricone, Ralf Hochhuth, Uli Stein, Herbert Feuerstein, Karl Dall, Renate Krößner, Max von Sydow, Michel Piccoli, Kirk Douglas und Irm Hermann.

Aus der tierischen Fraktion starb der wunderschöne und einmalige Hengst Totilas. Zu seinem traurigen Leben erspare ich mir jede weitere Ausführung. Sein Tod trifft mich mitten ins Herz, aber ich "freue" mich auch für Totilas. Er hat es endlich geschafft, den menschlichen Händen zu entkommen.


Fazit

Am Ende dieses Jahres kann ich weder lachen noch muss ich weinen. An die Lockdown-Vorschriften habe ich mich gehalten, da mir der Abstand von anderen Leuten sowieso gefällt - denn ein auf-die-Pelle-rücken fand ich noch nie prickelnd - aber  die Nähe zu nahe stehenden Menschen fehlt. Als ich geboren wurde, hat man mir versprochen,

sich um mich zu kümmern und es eingehalten. Als erwachsene Frau musste ich ich mich wieder selber kümmern, obwohl mein Vater nicht so wirklich loslassen konnte.

Nun lebt er - früh verstorben -  schon lange nicht mehr, aber ich muss in dieser Welt bestehen. Ich kann mich frei entscheiden, wie ich das mache - und ich habe mich (innerhalb dieses akuten und aktuellen Problems)

für die Seite der Wissenschaft entschieden. Was sonst?

Die politische macht mir hin und wieder Sorgen, weil ich nicht weiß, wie viel ehrliche Bekümmertheit

und wie viel eigenes Machtgefühl hinter allem steckt (Macht macht besoffen).

Als kleines Licht in

diesem Jahr 2020 muss ich mich fügen. Ich füge mich ungern. Außer, ich sehe die Notwendigkeiten ein, weil sie zwar von oben diktiert,

aber vermutlich selbst von denen nicht verstanden werden. Sie müssen eben handeln ... ob das nun sinnvoll ist oder nicht ...

Gibt es eigentlich unter den etablierten Politikern auch Corona-Leugner? Bei manchen Film- und Foto-Berichten könnte man es beinahe glauben.

Alle Fragen kann das Jahr 2020 nicht beantworten, aber vielleicht die Geschichtsschreibung, denn in die Geschichte wird dieses Jahr eingehen.

2021 wird vorerst weitergehen, wie es das alte Jahr vorgelebt hat. 

Und Corona ist nicht nur eine physische Bedrohung, sondern durch die vielen Maßnahmen, die zur Eindämmung des Virus getroffen wurden, auch eine psychische Beeinträchtigung. Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit sind die Folgen.

Und Corona zerstört viele Existenzen.

Am Ende des Jahres 2020 kann ein Gebet wohl nicht schaden. Auch Ungläubige sollten es damit versuchen, denn man weiß ja nie ...

ob nicht vielleicht das System "unter 100 Schafen ist das einzige ungläubige das Wichtigste" greift ...

Corona bedeutet Krone - und das Virus setzt uns mit seinem bösartigen Verhalten die vielleicht verdiente Krone auf. Wir alle haben zu sehr in den Tag und Spaß hinein gelebt, uns zu wenig umeinander gekümmert und vor allem die Umwelt dazu getrieben, kaputt zu gehen.

Corona als Chance, es in Zukunft besser zu machen? Soweit wir dazu in der Lage sind.


Guten Tag, Gruß Silvia



19. Dezember 2020 - Adventskalender 2020: Eine Kurzgeschichte in 24 Türchen: 19. Türchen: Das Hotel im Schneesturm


Adventskalender 2020
Eine Kurzgeschichte in 24 Türchen

19. Türchen
Das Hotel im Schneesturm

Nach einem langen Tag und einem besonders schönen und einmaligen Abend waren alle  angetüddelt zu Bett gegangen. Sie schwankten ein bisschen, und das kam nicht nur und allein vom Alkohol. Sie befanden sich einfach in einem losgelösten Zustand des Glücks. Glück ist meistens das, was nur in ein paar Momenten passiert ...

aber heute war fast der ganze Tag von Glück umgeben. Niemand dachte mehr an das Unglück mit dem ICE, das sie hierher gebracht hatte.

Am Ende erweisen sich auch manchmal Unglücke als ausgesprochene Glücksfälle.

Vor ihren Zimmern stehend riefen sie einander zu, dass sie sich eine Gute Nacht wünschten - und sich aufs morgige Frühstück freuten. Niemand sprach von einer 

Weiterfahrt mit dem Zug und bezog dies in seine Wünsche ein. Der Zug und auch die Ziele waren im Moment nicht relevant.

Selbst Klaas, der seine Zwillinge so gern gesehen hätte, war nicht traurig - er würde seinen Besuch schließlich nachholen und wenn Ariane dem zustimmte, einfach einen Tag länger bleiben. Allerdings und das war ein kleiner Wermutstropfen, gab es immer noch kein Netz und niemand konnte telefonieren.

Aber er war sicher, dass selbst Ariane, die er einst schlimm seelisch verletzt hatte, nicht daran denken würde, dass er diesen Tag, der so lange schon für die Zwillinge reserviert war, einfach vergessen würde. Sie würde das schon richtig einordnen, dass es ihm nicht möglich war, zu kommen und sich zu melden. Hoffentlich machte sie sich am Ende nicht auch noch Sorgen um ihn? Zuzutrauen wäre es ihr: sie war irgendwo auf der Strecke zwischen Liebe und Hass steckengeblieben, was ihn anging. Und Klaas wusste das.

Ja, sie hätten ein gutes Paar sein können - wenn er nicht schwul wäre. Und hätte er es sich aussuchen können ... er wäre ihr der Mann gewesen, den sie sich erträumt hatte.

Aber das Leben war kein Wunschkonzert, obwohl man das an diesem Heiligabend durchaus bezweifeln durfte ...

es konnte sogar Wünsche erfüllen, die Menschen gar nicht gehabt hatten.

Ein für alle Beteiligten unglaublich schöner Tag ging zu Ende, und alle wussten, dass dies der Anfang ihrer Freundschaft bedeutete.

Copyright Silvia Gehrmann
Fortsetzung folgt

Freitag, 18. Dezember 2020

18. Dezember 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag im Saarland bei Holger


Mein Foto steht für die Schokolade im Menü ... aber auch für den Verlauf der letzten 5 Tage


Vorspeise: Gesunde Nudeln
Hauptgang: Fleisch mit Soße
Nachtisch: Schokolade, lecker


Wenn die Gäste auf Krawall aus sind ...

so wie sie es heute sind,

wirke ich manchmal ein wenig zurechtrückend und loyal gegenüber den Gastgebern. Oder auch gegenüber den Gästen, je nachdem. Natürlich möchte ich nicht das Prädikat verlieren,

das mir einst Daniel Werner, der Dinner-Kommentator, verliehen hat (ich schreibe jetzt nicht, welches das war, aber es bestand aus einem einzigen Wort, über das ich mich sehr gefreut habe), aber heute könnte ich so richtig vom Leder ziehen, ohne weiter nachzudenken. Mache ich selbstverständlich nur in abgemilderter Form.

Jan kommt wie immer und passend zur Weihnachtszeit als "Der kleine Lord", natürlich nur was seine Frisur betrifft. Ansonsten ist er schon, bevor es Abend wird, auf Krawall gebürstet. Für die kochunerfahrene Vanessa ist das Motto "Kindermenü" bereits einen oder viele Minuspunkte wert.

Im öffentlichen Leben und Schreiben macht nicht selten ein Wort oder ein Begriff den Unterschied zwischen Mögen und Nicht-Mögen. Ich fall' vom Glauben ab,

als auch noch der katholische Pfarrer dieses lieb gemeinte und Holgers Töchtern gewidmete Motto ablehnt. Mein Gott! Dafür sitzt sein Kollar einwandfrei und kommt im schwarzen Outfit gut zur Geltung.

Lars findet die Karotte ekelhaft. Vanessa tun die Kartoffeln leid. Sie meint zudem, Holger hat sich zu viel Mühe gegeben -

ja, wenn man ihr Dinner noch im Kopf hat, dann ist ein bisschen mehr Mühe der Mühe gar nicht wert, besonders nicht, wenn man das Endergebnis kennt.


Fazit

Jede Menge Mühe hat sich Holger für die  Namen seiner Töchter gemacht: sie heißen Samira-Michelle und Chalyze-Marie. Seine Mühe für das perfekt anmutende Dinner hingegen kommt bei den Mitstreitern überhaupt nicht an.

Vier Nicht-Kochen-Könner kritisieren bis ins kleinste Detail, was jemand gekocht hat, der mindestens dreimal soviel Ahnung von Herd-Tätigkeiten als sie selber hat.

Die Hündin Lissy fungiert für Holger als Alarmanlage, aber dieses Dinner ist eine Alarmanlage für alle, die sich vielleicht fürs Dinner bewerben möchten - und nun (endgültig) gewarnt sind.

Nicht mal ein katholischer Priester ist vor der Herden-Nörgelei gefeit.

Ich wünsche allen Lesern ein schönes Wochenende. Bleibt gesund. Für euch selber in erster Linie, für eure persönlichen Lieben - aber auch, um meinen Blog weiterhin lesen zu können, obwohl das nur an letzter Stelle kommen darf.

Die Punkte: Je 7 geben Lars, Vanessa und Vivien, 6 gibt Jan.

Mit 27 Zählern kann Holger nicht gewinnen, denn Vanessa gewinnt -

und es ist wirklich peinlich und beinahe fremdschämend, dass sie sich darüber auch noch freut. Eigentlich müsste sie im Boden versinken.


Guten Abend, Gruß Silvia 


18. Dezember 2020 - Hochzeit auf den ersten Blick. - Gar nicht mal eine neue Geschichte!

 



Hochzeit auf den ersten Blick. - Gar nicht mal eine neue Geschichte!

Zum Glück musste ich mir für diesen Blog-Beitrag keine Sekunde der Sendung "Hochzeit auf den 1. Blick" ansehen. Ich weiß ohnehin, um welch schräge Sache es in dem Format geht. Es bleibt zwar die Frage, aus welchen Gründen manche Leute derart leichtfertig und leichtsinnig eine Heirat eingehen -

aber die Antwort liegt auf der Hand:

die wollen alle ins Fernsehen. Die wollen berühmt werden. Wie schade für sensationshungrige Zuschauer, dass man noch nicht für einen TV-Sender zur

Probe sterben darf - es würden sich bestimmt auch hierfür Kandidaten finden. Für ein Flatline-Spiel vielleicht, das am Ende auch schiefgehen kann ...

aber selbst das wäre von einem Film abgekupfert ... wie diese Hochzeiten auf den ersten Blick von uralten Geschichten geklaut wurden.

Die gab es schon, als die Gebrüder Grimm ihre Märchen sammelten und niederschreiben ließen.

Dornröschen, doch schon ein paar Jährchen über 100 Jahre alt, findet auf ihre alten Tage noch einen jungen Prinzen, der sie aus dem Rosen-Knast erlöst, sich auf den ersten Blick nicht nur verliebt und

küsst, sondern sie auch als seine Frau "heimführt". Die sollen dann ja glücklich bis an ihr Lebensende gewesen sein, und wenn sie nicht gestorben sind ...

Auch Schneewittchen ist eine, die es einst auf den ersten Blick mit ihrem Prinzen versucht hat, weil er ihr den giftigen Apfel aus dem Mund geschlagen hat ... Liebe auf den ersten Spucker sozusagen.

Am Ende ist es auch für die heutigen Kandidaten bei einer Hochzeit auf den ersten Blick nicht anders als für die Prinzessin,

die am Ende einen Frosch küsst, der sich dann als Prinz entpuppt. Aber Halt!

In der Wirklichkeit wird aus einem Frosch kein Prinz, aus einem TV-Touristen kein liebevoller Ehemann, der einfach nur eine Frau gesucht hat (umgekehrt wird natürlich auch ein Schuh daraus),

sondern einer, der immer weiter durch alle möglichen Formate tingelt, bis er so bekannt ist,

dass er ins Dschungel-Camp eingeladen wird.

Die heutigen Hexenhäuser sind die Privatsender, die mit ihren Themen die Leute zuballern. Und wer von den "Mitspielern" nicht aufpasst, wird gefressen ...

Manche TV-Sender sorgen wirklich dafür, dass den Leuten so einiges auf den Magen schlägt. Dazu muss man noch nicht einmal deren Sendungen ansehen - es reicht schon, zu wissen, dass es die gibt.

Guten Tag, Gruß Silvia