Donnerstag, 10. September 2015

9. September 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - "100% Grillen" - Mittwoch in Langenfeld bei Dieter


"Western Style"

Aperitif: Chili-Likör
Vorspeise: Jalapenos, Champignons und Spitzpaprika mit Cheddarkäse und Zwiebeln gefüllt, Kräuterdrillinge
Hauptspeise: Pulled-Pork-Burger mit Westernbeans
Nachspeise: Brownies auf Himbeerspiegel mit Panna-Cotta-Vanilleeis


Love Is In The Air

Denn es wird erst einmal geherzt und geküsst und gescherzt und die gute Ehe demonstriert, denn auch Leute ohne Kamera-Erfahrung wissen, wie man sich ins rechte Bild rückt - oder auch mal schnell einen Schritt daneben macht. Ich glaube ihnen die gute Gemeinschaft, auch ohne dass diese permanent durch Taten unterstrichen wird.

Nur eine Tat ist unerlässlich für diesen Grill-Abend, der fast nur unter Männern stattfindet und langsam zu einem Hahnenkampf mit Henne ausartet: Die vielen Vorbereitungsarbeiten in der Küche erledigt allein Dieters Frau Birgit. Bis hin zum Panna-Cotta-Vanilleeis gibt es nichts, was nicht durch ihre Hände geht. Didi beschränkt sich allein aufs Grillen - und wird hierfür schon im Vorfeld in gebührender Form von seiner liebenden Gattin gelobt. Da macht die Dame mit der Altersangabe 40 plus aber ganz viel "schön Wetter" bei ihrem einst wilden Easy Rider.

Zum Gedenken an diese Zeit steht die dicke fette "Honda" nun im Wohnzimmer. Ist auch nicht schlimmer als so manche Tsunami-Foto-Strecke anderer Teilnehmer.

Dieter alias Didi ist in einem oder dem "Grillsportverein" schlechthin - und es stellt sich die Frage: Wird dort nur gegrillt - oder werden auch die Ehefrauen mit-geführt?

Von all dem bekommen die Gäste, die Mitstreiter und Kritiker sind, nichts mit: Die Erwartungen an Dieter sind hoch - um so tiefer ist sein Fall. Was hatte sich Joachim zum Beispiel im Vorfeld auf das Pulled Pork gefreut - und dann schmeckt er es aus dem drögen Burger nicht einmal heraus. Den Teig hierfür hat übrigens auch Birgit vorbereitet.

Aber zwei nette Pulled-Pork-Zangen hat Didi - die erinnern ein bisschen an Kämme, die man sicher auch für sowas nutzen kann. Natürlich frisch gekauft im Laden und nicht für den eigentlichen Zweck zuvor gebraucht.

Am Ende bekommt Didi mickrige vierundzwanzig Punkte: Nur vier von Joachim, dem das Bedauern über seine eigene Punkte-Vergabe deutlich im Gesicht geschrieben steht: Allerdings bekommt er dafür keinen Oscar, sondern den Preis für einen knickrigen Teilnehmer.

Im Grunde sind die sechs Punkte von Michelle in Ordnung, aber es könnte dennoch die Motivation, auf die Malediven zu fliegen, da hinter stehen ... Denn nur mit mindestens sieben neutralen Punkten ist man aus dem Verdacht heraus, zu taktieren.

Dieter sollte seine Honda aus dem Wohnzimmer holen und sich den Wind auf den Straßen um die Nase wehen lassen - ist sicher eher sein Ding. Es ist ja wenig sportlich, als Meister und Mitglied in einem Grillsportverein die komplizierten Sachen von anderen zubereiten zu lassen und einfach nur was auf den Grill zu werfen.

Von höchster Selbsteinschätzung zum einfachen Griller: So schnell ist das öffentlich!

Guten Morgen, Gruß Biene


1 Kommentar:

  1. Nichts Halbes und nichts Ganzes.

    Dieser Cowboy hätte nicht einmal für einen Kindergeburtstag getaugt. Statt der endlosen Freiheit weiter Pärie, war man eingesperrt in vergatterte Flechtzäune - 08/15 aus dem Baumarkt.

    Da tigert er dann hin und her, der eingesperrte wilde Mann, so wie die armen Kreaturen in den verfluchten Zoos unserer Städte.

    Dieter-Jesse-James.
    Obenrum Wilder Westen: lederner Stetson uffm Koppe, Saloon-Ausgeh-Hemd mit Zierapplikationen, unten Spiessers liebste Sommerkluft: Beulige Bermudashorts, Sandalen mit SOCKEN.

    Drinnen setzte sich der Eindruck von ausgebremstem Leben nahtlos fort:

    Wie kann man eine so schöne Maschine wie diese Yamaha dazu verurteilen, als Deko im Wohnzimmer zu stehen? Die gehört auf die Strasse! Asphalt unter die Räder und Wind ums Fahrgestell!
    Und wenn ich selbst sie nicht mehr fahren kann/darf, dann verkaufe oder noch besser verschenke ich sie an jemanden, der sie zu würdigen weiss.
    Aber so: Das arme Ding!

    Und grillen im Verein - das ist auch wieder so ein domestiziertes Ding: Da wird etwas Ursprüngliches auf bürokratisch-kleinkariert runter gebrochen.
    Letztenendes wurde Dieters Abend auch ganz genau so: Gewollt und nicht gekonnt.

    Was wäre eigentlich aus seiner niedrigen Punktzahl geworden, wenn seine Gäste spitz gekriegt hätten, welch geringen Anteil ihr Gastgeber tatsächlich am gesamten Dinner gehabt hatte?

    Vorspeise: Null, Nachspeise: Null, denn sowohl das Gemüse, einschliesslich seiner Füllung, als auch der Brownie mit dem Begleit-Eis, hatte Ehefrau Birgit gefertigt und zwar Solo&Tuto&Completto!

    Bleibt der Hauptgang, da fertigte Birgit den Cole-Slaw
    (Dieter zog lediglich mit dem Pürierstab eine simple Mayo hoch, die aber frenetisch bejubelt wurde) und buk die atomgetriebenen Riesenbrötchen.

    Unser gestriger Cowboy setzte dann all seine Kunstfertigkeit daran, ein wunderbares Stück Schweinenacken, zu kurz und bei zu hoher Temperatur, zu Chappi zu verarbeiten.

    Dieses zerrupfte er dann mit Kämmen, die mich an ein düsteres Frisurenkapitel der frühen 70er erinnerten:
    Dauerwellen im "Afrolook". Um die luftgetrocknet auf zu rüschen, habe ich eben solche Gerätschaften benutzen müssen, wie die, mit denen Didi jetzt die Schweinefasern malträtierteI
    Hätte ich das alles bloß weiterhin vergessen dürfen!!

    Tja und dann die trockene Fleischwolle auf dicke, dröge Hefebollen zu verfrachten, ohne irgendeinen knackigen Untergrund.
    Und ja: Als Krönung des excellenten Geschmacks, patscht Grillmeister Dieter jedem eine perfekte Scheiblette Gummikäse obendruff. Zum Wohle allerseits!! Oder: Schrei - wie Rudi formulieren würde.

    Im Übrigen finde ich keinen der Gäste wirklich sympatisch, Genörgel, Gemecker, taktieren, die riesengroße Enttäuschung, und zu dunkle Teller - ach Gottchen!
    Ich habe jedem von dene gegönnt, das alles essen zu müssen.

    Mal sehen, was der quasireligiöse Grillverein heute wieder für Verstösse gegen die Heiligkeit des allmächtigen Feuergottes anprangern wird, oder die Dreifaltigkeit der 100% igkeit...

    Gar nicht mal so gespannt grüßt Susi die Gasgrillerin

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