Mittwoch, 9. September 2015

8. September 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - "100% Grillen" - Dienstag in Krefeld bei Michelle

Grillen auf den Malediven


Aperitif: Gurken-Mojito
Vorspeise: Mit Honig karamellisierter Ziegenkäse auf Pumpernickel im Walnusskernregen an Grilltomaten und Rucola, umhüllt von Fruchtdressing mit Orangenfilets und Beeren
Hauptspeise: Surf & Turf auf den Kanaren - Saftiges Rindersteak an Avocadocreme, garniert mit einer Kokosgarnele, anbei kanarische Kartoffeln und Grillgemüse
Nachspeise: Sommerobst an Mango-Essig-Parfait


Allein unter Männern

kämpft das Küken mit dem Entchenstimmchen um ihren Traum, mit Hilfe des Gewinns von 3.000 Euro auf die Malediven fliegen zu können. Und am Ende ihres Grillabends ist sie mit dreiunddreißig Punkten der Verwirklichung ein Stück näher gerückt.

Die Tourismus-Kauffrau arbeitet in der Buchhaltung eines großen Reiseunternehmers und liebt es, die Geschichten von säumigen Kunden zu verfolgen. Noch unbelastet von tieferem Verständnis oder Mitgefühl hat sie erst einmal nur Zahlen erlernt. Und die weiß sie vermutlich weiterhin clever einzusetzen. Bedenkt man ihre fünf mageren Pünktchen vom Vortag, so hat sie zumindest für ihren recht einfallslosen Nachtisch auch nicht mehr verdient: Obst entweder ganz frisch oder ganz püriert als Getränk, aber angewärmt und ein bisschen karamellisiert? - kann mich jetzt nicht vom Hocker reißen. Da hilft auch der harte Brocken Parfait nicht.

Die Vorspeise ist ... eine Vorspeise ohne Grund zum Jubeln. Bleibt der Hauptgang, bei dem sie wohl alle gewünschten Garpunkte des Fleisches getroffen hat. Und somit mitten in das Herz eines Grillers wie Dieter, der ihr sogar attestiert, ein perfektes Dinner abgeliefert zu haben, indem er die Zehner-Karte zieht.

Mir gefällt der Aperitif am besten.

Und der kleine Garten ihres Papas. Da die Dreharbeiten wohl zur Zeit der größten Sommerhitze stattgefunden haben, ist auch noch die Tätigkeit am Grill hervorzuheben, aber da müssen auch die anderen Kandidaten durch.

Etwas, das ein Dinner zu einem perfekten macht, ist mir nicht aufgefallen. Ein netter Grill-Abend, der am Ende viel zu hoch bewertet wird. Küken-Bonus? Nicht von hier aus. Den gibt es oft vor Gericht, wenn Volljährige straffällig geworden sind - und weiter wie Jugendliche behandelt werden. Wer sich beim "Dinner" bewirbt, sollte um seine Fähigkeiten wissen und nicht auf Sonderbehandlungen hoffen. Aber: Als Jüngste der Runde und einzige Frau ... da lassen sich manche Kerle eben nicht lumpen.

Immerhin hat Michelle am Tag zuvor auch nicht wie ein Küken, sondern wie eine strenge Erzieherin bewertet.

So lehne ich mich zurück und warte gelassen auf die Dinge, die sonst noch so gegrillt und bemängelt und zu hoch oder zu niedrig be-punktet werden.

Guten Morgen, Gruß Biene




3 Kommentare:

  1. "Michelle ma Belle, sont les Mots, qui vont tres bien ensemles", schwärmte 1965 Beatle Paul.

    Eher wenig gemein mit einer kleinen Französin, hat die robuste Krefelder Namensvetterin, sie könnte glatt bei Moskau-Inkasso anheuern und säumigen Zahlern das Fürchten lehren.

    Zack-Zack scheint ihr Lieblingsidiom und so startete Michelle zielstrebig und von jedem Selbstzweifel ungetrübt die Generaloffensive:

    Angriff auf die Genitalverlängerten!

    Dabei halfen der straff organisierten "Kleinen" neben einer gehorsamen Freundin, ein braver Computer mit Excel-Tabellen und zwei geliehene, sichtlich gebrauchte Grills, mit denen das Mädchen ziemlich virtous hantierte.

    Die weiss schon was sie tut, das wird schnell klar, wenn man die 22-jährige beobachtet, wie sie mit links ihre Mojos grün und rot, ihre Salatdressings, das Entdarmen der Gambas und ihr Marinieren beobachtet.

    Lediglich beim Umgang mit Gelatine bekommt die Fassade Risse, da zeigt sich eben doch die mangelnde Erfahrung.
    Und was soll das überhaupt werden, frage ich mich? Eine Mousse? Ein Parfait? Eine Creme?
    Keine Ahnung! Ich weiss nur, dass ein Parfait im Leben keine Gelatine braucht, igitt, wenn das taut, wird es eklig brockig...

    Na ja, erst mal ging es mit dem Aperitif gut los, die Lütte war trotz Tischaufbau im Freien entspannt wie sonstwas, schlürfte den Cocktail vernügt, als sei sie bei sich selbst zu Gast.

    Die Vorspeise gefiel mir ausnehmend gut, weil sie so absolut "ungrillermäßig" daherkam, so fein und fantasievoll.
    Denn durch die warme Pumpernickelunterlage wurde der Ziegenkäse geerdet, durch das Salatdressing aus Beeren und Pumpernickel raffiniert ergänzt und die frisch aufgeschnittenen Früchte süß säuerlich abgerundet.

    Das war optisch und kulinarisch ein Genuß.

    Der Hauptgang gelang ebenso, nicht nur, dass jeder Garpunkt geradezu schlafwandlerisch individuell getroffen wurde, sondern auch die Beilagen fand ich Klasse:

    Diese Kartoffeln liebe ich: In einem ganzen Päckchen Salz gegart, hängt später eine weisse Kruste an den Dingern dran, mit den Mojos dazu, würzige Avocadocreme und ein schönes Steak: Der Himmel!

    Wenn dann noch eine leckere Gamba, Kokos hin, Schale her, ich finde Experimente immer super und wenn ich unter freiem Himmel esse, kann ich doch bitteschön EINE SCAMPI in die Hand nehmen, ohne gleich einen Schwächeanfall zu erleiden, oder Joachim?

    Und wie seltsam, dass man eine Salzkruste sogar in HH sehen kann, aber Jens in Krefeld diese bedauerlicherweise nicht schmeckt: Sachen gibt es!?

    Unbehelligt von den Befindlichkeiten empfindlicher Herren ackerte Michelle sich unverdrossen durch ihr Pensum:
    Auch die parallele Zubereitung und ständige Überwachung des Gemüses, später der Gambas, dann der Steaks und gleichzeitiges Parlieren mit den sabbeligen Störenfrieden am Grill - all das wuppte Miss Michi mit bewundernswerter Unbekümmertheit.

    Und ich glaube diese Glückshaut, dieser ungetrübte Glaube an sich selbst, hat ihr Dinner gerettet. Hat sie die Nerven behalten lassen und jeden Hauch von Ehrfurcht vor ihren erfahrenen Mitstreitern im Keim erstickt.

    Leider hat ihr Nachtisch dann weder ihre 100%ige Mottoversessenheit erfüllt, noch war er wohl eine kulinarische Offenbarung.
    Ausser - aus irgendwelchen Gründen für Dieter - wie konnte das nur angehen, jeder sah wie hart das Zeugs war, wir wissen um die Zubereitung: Das war nix!

    Und das Obst hatte sich einmal kurz die Füße gewärmt, von gegrillt konnte da genauso wenig die Rede sein, wie von Mango-Essig-Parfait, wo lediglich Mangoessig aus der Flasche auf den Teller gespritzt wurde.

    Das hat sie sich wohl aus den geschönten Reisekatalogen abgeguckt: "Zimmer mit Meerblick" schon klar...

    Aber sonst, eine bißchen besser als Montag, aber beileibe keine 10, so wie es am Montag auch niemals eine 5 war.

    Bescheidenheit ist eine Zier....

    Liebe Grüße von Susi besonders an alle, die zur Zeit nicht schreiben können, aber auch an dich, liebe BB, das wolln wir mal nicht verjessen, gell!

    AntwortenLöschen
  2. Danke, Susi. - Finde ich auch, dass das hübsche Beatles-Lied nicht zu ihr passt. Liebe Grüße aus der Spätsommer-Sonne, Silvia

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja - und im Übrigen muss ich dringend meinen Genitiv korrigieren: "säumige Zahler das Fürchten lehren" so viel Zeit muss sein, Donnerlittchen!

      Löschen