Mittwoch, 23. September 2015

22. September 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Llucmajor/Mallorca bei Stefan

Mallorca

Aperitif: Cava con licor de limón
Vorspeise: Trampó-Salat
Hauptspeise: Tapas variades especial (Rape con bacon y romero, Tumbet, Berenjena a la plancha, Galletas de parmesan con gambas, Albondigas especial en salsa picante, Pinchos de solomillo de tenera)
Nachspeise: Tarta de limón con helado


Wenn ich eine Malerin wäre ...

würde mir der Blick von Stefans Dachterrasse viel Inspiration bieten. Ebenso begeistert wären meine Malerinnen-Augen von dem Rest seines verwunschenen kleinen Hauses und dem Hund Chili, der aussieht, als hätte er seine Leute gut im Griff, diese aber froh sein dürfen, dass er ein ganz Lieber ist.

Wenn dann die Vox-Kameras durch den Ort Llucmajor schwenken, verliert sich dieses von mir nie gemalte Bild auf Anhieb und total: Welch trostlose Straßen, welch ein verlassener Ort! Wenn die Leute nicht vor den Kameras geflüchtet sind, so ist dort nichts zu entdecken von der Aussage "Die Spanier leben draußen, sie bevölkern die Lokale".

Auch das Lokal, in dem Axel eine Runde Bier spendiert, ist fast leer.

Und so hat Stefan seine letzte Residenz Duisburg gegen diesen Ort eingetauscht. Gut, Duisburg mag nicht der Nabel der Welt sein, aber lebendiger ist es allemal - nur abends ist hier wie dort tote Hose.

Nicht so bei Stefan an diesem Tag, der bis in den späten Abend dauert: Ein Team der Produktionsfirma itv bevölkert sein Zuhause, in dem er seit fünf Jahren lebt. Gemeinsam mit seiner Freundin, der Häsin Tanja, macht er sich an die Vorbereitungen für seinen spanischen Dinner-Abend, Dabei schnibbelt Tanja nicht nur, denn den Teil des Nachtisches, der nicht gekauft ist, bereitet sie fast alleine zu.

Ohnehin hat Stefan jede Menge mit seinen endlos vielen Tapas zu tun. Und nachdem die Vorspeise nicht eben vielversprechend auf den Tisch kommt - kommt mit den Tapas ein Träumchen von einer lauen Sommernacht auf Mallorca angedüst.

Doch von meinem Gesülze muss ich mich jetzt ganz schnell verabschieden: Das war kein perfektes Dinner, das war ein netter Abend unter Freunden. Nur treffen hier keine Freunde aufeinander, sondern Konkurrenten. Ob aus diesen flüchtigen Begegnungen längere Beziehungen werden, ist möglich, aber keine zwingende Schlussfolgerung.

Ohnehin sollen sich die deutschen Auswanderer nach meistens sieben Jahren von der Insel verabschieden, meint der Statistiker unter den Hobby-Köchen, Axel. Und auch Maria bedauert, schon Freunde wieder an die alte Heimat verloren zu haben.

Doch so lange Stefan seine Harley ohne Schutzkleidung durch die so begehrten Serpentinen-Straßen bewegen darf, wird er wohl bleiben, um den vermeintlichen Wind der Freiheit um seine Nase zu spüren.

Verdammich, schon wieder schmalzig.

Stefan bekommt neunundzwanzig Punkte für seinen Tapas-Abend. Ich gehe in mich und versuche, an der aalglatten Fassade nicht abzurutschen.

Guten Morgen, Gruß Biene

3 Kommentare:

  1. Guten Morgen und wie immer in letzter Zeit, in Eile eine kurze Beschreibung meiner
    gestrigen Eindrücke.

    Nach 10 Minuten Sendezeit fielen mir vor Langeweile die Augen zu .
    Wenn ich die Lebensgewohnheiten und das Umfeld von Auswanderern sehen
    will, gucke ich andere Sendungen.
    Was ich aber nicht tue.

    Habe mich aufgrund der frühen Tageszeit berappelt und völlig gelangweilt
    zugeschaut.
    Vorspeise Salat, na ja eben Salat.
    Kein Kommentar.

    Brot selbstgebacken, vom Gastgeber oder der Hilfe?

    Die Tapas waren richtig gut und deren Herstellung zeitaufwändig.

    Dessert, wie BB schon sagte, da hat er nur angerichtet.
    Punkte gehen in Ordnung.
    Am Vortag gab es ja wohl auch reichlich Hilfe.
    Mir fällt nur das Wort langweilig für diese Woche ein.

    Tut mir leid aber in dieser für mich persönlich sehr anstrengenden Woche werde
    ich wohl den Feierabend mit einem Buch ausklingen lassen.
    Auch da fallen mir nach 10 Seiten die Augen zu.

    Gruß eure Anna die nachher ihre alte Wohnung übergibt.
    Hoffentlich stressfrei.

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  2. Ich habe gestern irgendwie den Überblick verloren.

    Nachbarn klingelten, verwickelten mich in Gespräche.
    Das Telefon ging, ich musste aggressive Verkaufstalente unnützer Dinge energisch stoppen.

    Als ich dann zum Flachbild zurückkehrte verstand ich das alles nicht mehr so richtig.
    Wo kam der noch mal her? Welche Stadt war das jetzt? Welcher Beruf galt nun wirklich als Erlernter und vor allem, was tut Stefan gegenwärtig?

    Spritzt er Jachten mit Farbe an, tüdelt er in einer "Galerie" herum, oder was hab ich noch vergessen?

    Leider entsprach sein Menü genau diesem Kraut und Rüben-Standard.
    Hatte ich durch meinen allzu flüchtigen TV-Watch gemeint, es gäbe Tapas als VS und Seeteufel zum Hauptgang, begleitet von einem spanischen Gemüseauflauf (für meinen schlichten Fressverstand reimte sich diese Menüfolge sinnvoll aneinander) so wurde ich doch sehr überrascht vom tatsächlich Aufgetischten:

    Zur Vorspeise kredenzte der gute Stefan (ein klassischer "ich sach` mal.." Sager) doch glatt einen Salat mit`m Stück Brot.

    Bilde ich mir das ein, oder guckten die Gäste alle ein wenig verstört, ob da jetzt noch was kommt?

    Und dann diese Sorte Brot, wie Kastenkuchen, musste nicht gehen, einfach so in 1 Stunde fertig - mucho fantastico - Nee, da hab ich beim Campen als Studentin üppiger aufgetischt.

    Dann kam als Hauptgang das, was klassischerweise Vorspeise ist oder etwas für zwischendurch: Tapas nämlich.
    Derer viele, ja das schon, aber alles altbekannte Kandidaten, neu vielleicht nur die speckummantelten Seeteufelchen und die Schweinfilets. Alles andere 1000 mal probiert und gefuttert, als Resident sowieso.
    Wen sollte das gestern wirklich flashen?

    Und die Darreichung, da bin ich ganz bei unserem Bienchen, ist eines perfekten Dinners unwürdig, das ist ein netter Umtrunk mit Freunden, man verplaudert sich, süffelt den fabelhaften Roten und greift immer wieder zwanglos zu. Schöner Abend, aber andere Feier!

    Das Dessert, abgesehen davon, dass ich kein Fan dieser pappigen, klebrigen Torte bin, es gibt wesentlich schönere luftigere Zitronentorten, hat der Herr des Hauses dieses Backwerk ebenso wenig angefertigt, wie er sein Eis selber herstellte.

    Eine dämlichere Ausrede als die Seine habe ich allerdings selten gehört:
    Erstens kann man so ein Maschinchen ausleihen, zweitens kann man auch aus tiefgefrorenem Obst und Sahne Blitzeis herstellen, zur Zitronentarte hätte sich bestimmt etwas Erfrischendes zaubern lassen. Oder, drittens, die alte Möglichkeit: Eismasse machen und alle halbe Stunde in Handarbeit umrühren, meine Oma war sich nicht zu schade dafür, ihr Eis war köstlich!.

    Es wären der Möglichkeiten so viele gewesen, allein es fehlte der Wille, das Können, der Antrieb, das Wissen, die Kochkunst?
    Was weiss ich - ich weiss nur, Montag war es besser.

    Wie es heute wird, werden wir gewahr werden, wie der Hamburger typisch-skeptisch sagt...

    Liebe Grüße aus elfen Grad-Land, ja wir haben wieder Weihnachtstemperatur erreicht, herrlich!!!

    Anna wünsch ich eine Wohnungsübergabe mit positiven, großzügigen Menschen ohne Negativradar und Mangeldetektor mit Lupe, Mikroskop und schlechtem Karma.

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  3. Danke Susi und Biene für die aufmunternden Worte.

    Übergabe hat geklappt, ich war vorher den Tränen nahe weil die von mir beauftragte Firma für die Endreinigung nicht weiß, dass man Türen und Scheuerleisten nach dem Entfernen des Umzugsrödels putzen muss.

    Ich habe noch schnell eine Küchenrolle genommen und die Türen vom Staub befreit.

    Nette Verwalterin die beide Augen zudrückte, der Hausmeister nannte mich eine
    seiner Lieblingsmieterinnen die er jetzt verliert, Schmalz grins , grins.
    Mir fiel ein Stein vom Herzen.


    Nun gucke ich nach vorn, befreit von den Altlasten.
    Bin ein wenig dünnhäutig in letzter Zeit.
    Heute Abend gucke ich mal konzentriert Dinner und wehe es wird geschludert.

    Gruß eure Anna die sich jetzt einen Kaffee macht und ein fettes Stück Streuselkuchen futtert.

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