Montag, 28. September 2015

27. September 2015 - ARD - Polizeiruf 110 - Rostock-Warnemünde/Magdeburg - "Wendemanöver" - Teil 1 vs. Hitchcock-Krimis



Wendemanöver - Teil 1

Schon, wenn man den Titel liest, merkt man, es soll sich hier um einen besonderen Polizeiruf handeln, der gleich noch ein paar Wende-Geschichten und geschlagene Narben ins Geschehen mit einbezieht. Und weil das alles unmöglich in einer Folge abgehandelt werden kann, gibt es am nächsten Sonntag den 2. Teil des Krimis. Ohne mich ...

Nach der Hälfte des vielleicht gut gemeinten Plots habe ich die Lust verloren, mir hundert gefühlte Namen zu merken - und auch noch immer ganz genau wissen zu müssen, wer gerade wer ist und was er getan hat und in welcher Verbindung er oder sie zu dem oder jenem steht.

Zudem kommt eine Unzahl von Ermittlern ins Spiel, von der jeder sein eigenes Geschichten gekocht bekommt. Denn es gibt neben den vier Haupt-Ermittlern noch einige, die auch wiederum Namen besitzen ... und da ich hier nicht Täter und Opfer und Kriminale verwechseln will, betätige ich den beliebten Aus-Knopf. Denn wie soll ich mir bis nächsten Sonntag all die Namen merken ... ein Ding der Unmöglichkeit.

Zumal mir sogar die Ermittler aus Magdeburg völlig fremd sind. Nun, die Schauspieler kenne ich - und sehe sie beide nicht so gerne (auch, wenn beide hervorragend spielen) - aber haben die vorher schon mal für einen Polizeiruf ermittelt? Ich tappe somit im Tal der Ahnungslosigkeit ...

Hingegen habe ich mir vor ein paar Tagen einen alten Hitchcock-Krimi angesehen: Der Mann wusste, wie man sein Publikum begeisterte. Wenn er auch als private Person eher ein ziemliches Ekel gewesen sein soll - als Regisseur war er genial.

Ich habe "Immer Ärger mit Harry" gesehen - und obwohl sich gleich mehrere Personen für Harrys Mörder halten, ich mir alle Personen gut merken konnte, war es am Ende niemand, der Harry ermordet hat. Der ist einfach tot umgefallen, weil er einen Herzinfarkt bekommen hatte. Einer der humorvollen Filme Hitchcocks.

Unvergessen sein Theater um "Die Vögel" - die zugrunde liegende Kurzgeschichte hat der Meister in ein Horror-Szenario umgewandelt. Mir persönlich gefällt weniger sein wohl bekanntester Film "Psycho", was aber auch an den unausgegorenen Fortsetzungen liegen könnte, die er nicht mehr selber drehen konnte - und sicher auch nicht gewollt hätte.

"Im Schatten des Zweifels" und "Rebecca" und "Frenzy" - große Klasse. Um nur einige zu nennen, zu denen unbedingt auch "Marnie" gehört. Leider hat Hitchcock der Darstellerin der Marnie die Karriere versaut, weil sie ihn als Mann nicht so anziehend fand wie als Regisseur.

Was wäre, wenn Hitchcock noch leben würde - und welche Stoffe hätte er vielleicht noch verfilmt und den eigenen Stempel aufgedrückt?

Dagegen ist der Polizeiruf von gestern nur eine Anhäufung von irgendwelchen Geschehnissen, die so schon hundertmal in Krimis gezeigt wurden.

Guten Tag, Gruß Biene


1 Kommentar:

  1. Tja der Sonntagsabendkrimi bei uns sah er folgendermaßen aus:

    Ich saß in Positur dicht vorm TV, gespannt vornüber gebeugt, versuchte möglichst lückenlos, den Anfang mit zu bekommen, weiss ich doch aus leidvoller Erfahrung: Haste hier gepennt, kannst du auch den Rest verschlafen.

    Der Gatte, einstweilen auf dem Sofa, den Kopf nach hinten verdreht (Richtung "Blutmond": "Guck mal den Mond - über Tanys Haus, der ist schon riesig, der..."
    "Schhh, Mann Klappe, ich will das mitkriegen" "Nur mal kurz, dreh dich doch mal um" "Maaannn!!"

    Langer Rede kurzer Sinn: Ich habe alles mitbekommen und verstanden,mich dabei sehr sehr angestrengt. Mein Mann hat nichts mit bekommen, nichts verstanden, war aber unangestrengt und versank nach 10 Minuten in leises Schnarchen, während ich feststellte, dass das ganze sachliche Erfassen und Checken mir wenig gebracht hatte, weil mich diese Menschen und ihre Probleme nicht interessierten und weil man mich ohnehin nach einem Cliffhanger mit losen Fäden zurück lassen wollte. Als ob ich mir diesen verquasten Kram bis nächsten Sonntag korrekt abspeichern könnte!?
    Wo doch, laut meiner TV-Zeitschrift, sogar der Drehbuchautor mit einer 2-seitigen Tafel arbeiten mußte, um den Überblick über alle beteiligten Personen, deren Verstrickungen miteinander und die jeweiligen Zeitebenen behalten zu können.

    Was soll das werden? Sonntagabendunterhaltung oder Prüfung der Hochschulreife? Muss ich demnächst auch mit Notizblock und Stift neben der Glotze sitzen?
    Ich werde nächstes Mal lieber den Mond begucken, das ist mal sicher.

    Eigentlich war ich ja sowieso noch schwerstens abgenervt von Freitag. Ich sage nur ZDF, ich sage nur "Blochin".

    leider habe ich in den 30 Minuten, die ich durchhielt, so gut wie nichts verstanden, weil die Schauspieler nuschelten (sie waren entweder seeehr coole Deutsche oder radebrechende Ausländer).
    Das machte dann fast gar nichts, weil man auch ganz ganz wenig sehen konnte, da der Film nur im dunkeln spielte. Nur Blochin verfügte manchmal über eine starke Taschenlampe, aber die verhalf auch nur ihm und nicht dem Zuschauer zu mehr Durchblick.
    Ich habe frustriert abgeschaltet!

    Was ich aber vor kurzem gefunden habe, eine echte kleine Perle:

    "Die Kirche bleibt im Dorf" eine Serie, die Montags in jeweils 3 Teilen im SWR läuft. Leider ist jetzt die neue Staffel angelaufen, ich habe mir vorher die 1.Staffel als Wiederholung angeschaut.

    Köstlich! Skurril, intelligent, humorvoll, witzig, toll gespielt, habe lange nicht so etwas komplett undeutsches gesehen. Da es als "Mundartkomödie" angekündigt war, wär es fast an mir vorbei gelaufen, wenn mich nicht die bekannten Schauspieler stutzig gemacht hätten.

    Das mit der Mundart ist völlig ok, nach 2 Folgen hat man sich reingehört und ist komplett infiziert. Ich hab die erste Staffel in der Mediathek geschaut.
    Aber ich würde sogar sagen dass sich der DVD Kauf lohnt.

    Und was mach ich nun Sonntag?

    Liebe Grüße Susi

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