Aperitif: Sekt mit Rosensirup
Vorspeise: Kräuter-Käse-Suppe
Hauptspeise: Hirschkeule in Rotwein-Preiselbeersoße mit Apfelspätzle und Rahmwirsing
Nachspeise: Biskuit-Roulade mit Joghurt-Erdbeerfüllung
Working Woman
Gabriele ist Verkäuferin in einer Metzgerei, betreibt einen Hobby-Bauernhof und vermietet außerdem Zimmer an Touristen. Es wird sicher nicht schwierig sein, jetzt noch mehr Erholungswillige in diese ländliche Idylle zu locken.
Auf einer Weide sehe ich eine Mutterkuh mit ihrem Kälbchen, aber ich freue mich zu früh: Gabriele kauft blutjunge Kälber hinzu ... Diese brutalen Trennungen der Babies von ihren Müttern kann ich immer weniger hinnehmen. Sie machen mich traurig.
Gabi ist da aber ganz anders gestrickt, und nachdem sie in dem Metzgerladen, in dem sie auch beruflich tätig ist, eingekauft hat - geht es in ihre heimische Küche, die sie beherrscht wie ein Dirigent sein Orchester. Hier wird noch bodenständige Musik gemacht, und es ist zu vermuten, dass sie etwas kocht, das sie aus dem Effeff beherrscht - und das sie oft hier oben in ihrem ländlichen Paradies auf den Tisch bringt.
Voll des Lobes sind die Gäste über die Vorspeisensuppe: Und auch Gabriele schmeckt es vorzüglich, sie schaufelt sie wie ein hart arbeitender Mensch, der mal eben nebenbei sein Essen verschlingt.
Mit dem Hauptgang finden die "... Aber" ihren Einzug in die stille Idylle. Zu wenig Würze, das Fleisch nicht wie gedacht, die Spätzle sollen nach nichts schmecken ... Sie hätte sich besser für die Landfrauen bewerben sollen - die kochen keinesfalls besser als all die Durchschnitts-Teilnehmer beim Dinner, aber dort gibt es vermutlich die Regieanweisung, dass nur Lobendes erwähnt und das andere unter den Tisch gefallen lassen werden muss.
Der Nachtisch wäre eher eine krönende Beilage zum Nachmittagskaffee. Und er mundet nicht mal allen so gut wie er aussieht.
Insgesamt bekommt sie siebenundzwanzig Punkte. Kely trägt nur sechs Zähler dazu bei. Zeitweise schaufelt Gabi nicht nur, sie spricht auch noch quer über diese Schaufel - und dann steht man jenseits vom Allgäu, und hier im Ruhrgebiet schon mal überhaupt völlig auf dem Schlauch.
Viel Idylle, mir zu viel Stille. Aber von hier hätte sie trotzdem 7,5 Punkte bekommen mit der Tendenz zu acht Punkten.
Ein bisschen mehr darf schon die Post abgehen, dort oben im Allgäu.
Guten Morgen, Gruß Biene
Moin @ zusammen.
AntwortenLöschenAuf in das/den schöne/n Allgäu.
Eine herrliche Landschaft, besonders vom Weiten. Beim Näherkommen entdeckt man leider vie-le, viele Zäune. Wer gerne Wandert, muss auf der Hut sein, denn Wanderwege sind dort Fehlan-zeige und auf den Straßen wird nicht gerade langsam gefahren. So musste das Interview auch auf der Straße stattfinden, denn nirgends ist ein Fleckchen um sich auszuruhen. Jeder cm ist umzäunt, was nicht Straße ist.
Bei Gabriele beginnt der Tag um 6:00 Früh und endet sicherlich gegen 21:00 normal. Angeblich erholt sie sich beim Arbeiten. Wer kennt solche Kollegen nicht, aber bei Gabriele ist das bestimmt anders gemeint. – lol – so musste sie noch Zaunpfähle verteilen, bevor das Drehteam kam. Die Pfähle schlägt allerdings ihr Mann später ein. Ja schon arg, wenn ein Zaun fehlt. – lol -
Ihr Mann arbeitet auf der Gemeinde und abends, so gegen 17:00 kümmert er sich um den Betrieb.
In der Sommersaison bewirten sie noch zusätzlich Ferienwohnungen.
Ein Nebenerwerbsbetrieb, für den eigentlich Werbung gemacht wurde.
Gabriele hat eine rustikale Freundlichkeit, kurz und knapp. Hochdeutsch ist für sie eine Art Fremdsprache, die sie nur bedingt beherrscht. Als Verkäuferin arbeite Gabriele in einer Metzgerei, wo sie auch ihr Fleisch einkaufte.
Auf einer Weide stand eine 3 jährige Mutterkuh mit 3 Kälbern, die aber nicht ihre eigenen waren.
Gabriele betreibt quasi eine Kälberaufzucht und mit ca. 28 Monaten werden die Kälber geschlachtet. Das nennt sich dann Bio, wo die Kälber der Mutterkuh weggenommen werden und wo anders bis zur Schlachtreife aufgezogen werden. Gefühle sind dabei unwichtig, aber die Kälber haben ein glückliches Leben auf einer Weide, wenn auch nur kurz.
Gabriele hat auch Hühner und 2 Truthähne. Ob diese im Keller nur nachts sind, weiß ich nicht. Aber es sah wie ein Kerker für Tiere aus.
In der Küche war Gabriele eine geübte Köchin, die aber nicht gerne jemand beim Kochen neben sich hat und deshalb auf eine Hilfe verzichtet hat. Es muss alles eben schnell gehen. Ihre Ab-schmeckerei war allerdings wieder so eine Unart, die vielleicht in der Familie gehen mag, aber nicht bei Gästen.
Empfang/Aperitif: in einem Dirndl empfing Gabriele ihre Gäste vor dem Haus auf einer einfachen Wiese. Kein Tisch, kein Stuhl, aber viel Gras. Ihre Tochter servierte den Gästen Sekt mit Rosen-Sirup. Toll fand ich Kely, die als einzige in Stöckelschuhen erschienen war. Genau passend wenn man einen Bauernhof besucht. Der Aperitif kam gut an.
VS: Voll des Lobes sind die Gäste über die Vorspeisensuppe, auch über das selbstgebackene Brot. Alle waren begeistert über die gute Würze. Diese Kräutersuppe sah auch wirklich lecker aus.
HG: hier gab es etwas Kritik, die auch etwas berechtigt war. Ich fand das Fleisch zu schwach an-gebraten und am Ende sah es für mich trocken aus. Natürlich hatte Gabriele die Spätzle selber gemacht. Anscheinend hatte sie aber das Salz vergessen. Unter Apfelspätzle hatte ich mir etwas anderes vorgestellt, auch meine ich hatte Zucker gefehlt. Spätzle zu den leicht angeschmorten Apfelstücken in die Pfanne geben, durchrühren und servieren. Das muss doch sauer gewesen sein. Beim Wirsing hatte Gabriele Recht, die Sahne kommt erst ganz zum Schluss, kurz vor dem Anrichten dazu, denn Sahne nimmt Geschmack. Je länger umso mehr. Fleisch zu trocken und Beilagen wenig gewürzt, ergibt kein gutes Essen. Was bei der VS noch gelobt wurde, fehlte dem HG total. Einzig die Preiselbeerensoße wurde gelobt.
Teil 2
Teil 2
AntwortenLöschenDS: am Nachmittag mit Kaffee wäre es toll gewesen, aber kein DS. Optisch sah es ja gut aus, aber es war einfach zu viel Joghurt-Creme oben drauf. Aufgegessen hat fast niemand, außer natürlich Jens, der auf seinen Kalorienhaushalt achten muss.
Gabriele war eine gute Köchin, die gerne kocht, der aber in ihrer Eile schon mal was nicht so ganz gelingt. Lebensfreude ist anderes, das war eher rational gewerblich. Da fehlte etwas Harmonie und Sinn für das Gute. Somit wunderte es mich auch nicht, dass sie keinen Wein mag. Das gleiche als GG. Wenn gegessen wird, wird gegessen. Sie stopfte wie ein Bauarbeiter ihr Essen rein und das hatte was von Hektik, bzw. Eile. Die Arbeit wartet und da darf nicht mit essen getrödelt werden. Eine Antwort mit leerem Mund war da schwermöglich. Gemütlichkeit kann glaube ich bei Gabriele nicht aufkommen. Sie lebt um zu arbeiten.
Anfangs machten die Gäste einen guten und freundlichen Eindruck, der sich bis zur Wertung hielt.
Natürlich war jeder davon überzeugt es besser zu machen. Man darf Erwartungen hegen.
Der HG und das DS wurden bereits am Tisch bemängelt. Ich hätte ihr auch nicht mehr Punkte als die 27 zugestanden, nur wird man den Vergleich abwarten dürfen.
Daniela fungierte teilweise als Dolmetscherin für Kely und ich schätze mal, dass auch viele Zu-schauer gerne Untertitel gehabt hätten.
LG rudi – bei Dauerregen
Ja Untertitel hätte ich auch gern gehabt.
AntwortenLöschenDas war gestern für mich schwer zu beurteilen. Einerseits fand ich es anerkennenswert wie fleißig sie in ihrer Küche rumwerkelte, jeder Handgriff saß.
Andererseits war das Ergebnis doch nicht so, wie ich erwartet hatte.
Als Suppenliebhaberin war ich natürlich von der Vorspeise angetan.
Eine Scheibe Brot mehr und ich hätte keinen Hauptgang gebraucht.
Den Hauptgang hat sie vergeigt. Punkt.
Das Dessert war aber wirklich mächtig.
Sie hat es gekonnt hergestellt, man sah, das macht sie oft.
Werbung für ihre Eier inbegriffen.
Ich bin keine Süße, daher wage ich keine Beurteilung.
Insgesamt fand ich auch 7-8 Punkte angemessen.
Diese Hektik ist für mich ansteckend.
Ich bin selbst im Stress und wenn ich dann jemand im TV so rumwuseln sehe,
dann macht es mich noch wuschiger.
Aus der immer noch brennend heißen Stadt Berlin grüßt Anna.
Ich wünsche mir Regen, Regen, Regen.
Dann wünsche ich dir das auch: Bei uns regnet es schon, angenehme Temperaturen von 19 Grad inbegriffen. Liebe Grüße nach Berlin, Silvia
LöschenDas fehlende Chichi brach der grundehrlichen Allgäuer Landfrau Gabriele gestern den einen oder anderen Zacken aus der (möglichen) Dinnerkrone.
AntwortenLöschenImmer mal vorraus gesetzt, sie wollte diese überhaupt erringen - denn bessere Werbung, Zielgruppengenau, für umsonst, mit unbezahlbarer Reichweite, auf bestem Sendeplatz, da verschmerzt man die läppische Siegprämie.
Zumal Gabriele sich nun weiss Gottnicht blamiert hat, im Gegenteil, wie ein gut geschmiertes Uhrwerk schnurrte die brave Frau in der hellen, freundlichen Landhausküche ihr Programm ab:
Sogar der Kameramann sprang eingeschüchtert zur Seite, rückte geflissentlich aus der Bannmeile der zackigen Metzgerbäuerinenmutter.
Ironie, Witzchen, Humor - alles prallte an der liebenswürdigen Zielstrebigkeit Gabrieles ab. Da fiel selbst "Daniel" nicht mehr viel ein...
Dann Auftritt Gästinnen, Achtung: Chichi stöckelt Hanftäschchen schwenkend bergan, da hatte Gabrieles ruhige Dirndlpräsenz plötzlich eine ganz eigene Würde, erst recht als die Herren in Spielhemdchen und ebensolchen Hosen aufkreuzten, Argghh!
Der Aperitif schließlich läutete erste Steifigkeit ein, der stets präsente Fleiss der Gastgeberin liess die Gäste stumm werden, erst recht, als alle bei Tisch sassen.
Die Vorspeise schmeckte allen, ist alledings eine simple Nummer: Sowas kocht man in den Ferien, geht schnell und schmeckt immer.
Pluspunkt: Der selbstgemachte Hühnerfond (Herrlich wie die Allgäuer Mundart das anmutige französische Wort "Fond" verklobigt)
Beim Hauptgericht erlag man bereits dem Schweigegelübde.
Eine Gastgeberin, die selbst nichts trinkt, muss nicht per se auf die Stimmung drücken, aber Gabys Aura war eher die einer Erziehungsberechtigten, als die einer Geniesserin.
Hirsch, Spätzle, Rahmwirsing, alles irgendwie ordentlich, aber wohl vom Geschmack ebenso druchschnittlich, wie von der Kantinenmäßigen Anrichtung.
Sonst kommen bei diesem Gang die ersten Fragen auf, wer macht was, lebhafte Gespräche, Gelächter, gestern versickerte alles in gepflegter Langeweile.
Das Dessert sah phänomenal aus und ich weiss nicht genau, was daran nicht geschmeckt haben soll, aber da wird der Zug wohl bereits abgefahren gewesen sein in Richtung nirgendwo.
Merke: Perfektes Dinner ist Kochen plus das gewisse Etwas. Das fehlte gestern eindeutig. Da wurde tüchtige-Landfrauen-Koch-und-Back-Lehr-Programm vorgeführt. Gähn.
Erinnerte mich an steife Familienessen, nach denen meine Schwester und ich, kreischend vor alberner Ausgelassenheit, schnell die nächste Kneipe aufsuchten, um uns erstmal gepflegt einen hinter die Binde zu giessen.
6 Punkte sind trotz allem bitter zu wenig.
Liebe Grüße Susi