Freitag, 18. September 2015

18. September 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Das Wunschmenü - Freitag in Esslingen im Schwabenländle bei Zoran



Vorspeise: Rinderkraftbrühe mit Gemüse und Fleischeinlage
Hauptspeise: Thunfisch, Lachs und Jakobsmuschel mit asiatisch angehauchtem Blattspinat, buntem Reis und Safranschaum
Nachspeise: Mousse au Chocolat und Vanille-Zabaione


Zoran muss Sonnhilds Menü kochen



36 Grad und es wird noch heißer ...

Einer der Architekten dieser Woche ist Zoran, doch mit der höchsten Hitze des Jahres haben wohl alle nicht gerechnet, und die macht die Veranstaltung in Sachen Kochen zu einer Herausforderung für jeden einzelnen der Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Selbst Nadine sitzt im Vorab-Interview und in der Hoffnung auf die kommenden Genüsse bei Zoran geschafft neben Sonnhild. Oder langweilt sie sich gar? Am Anfang der Woche mit einem Dior-Make-up der Nummer 60 geschminkt, sieht sie endlich aus wie sie aussehen soll: Hübsch!

Während dessen soll Zoran Sonnhilds Menü kochen, das er schon vorab in Ostwestfalen beheimatet vermutet. Doch mit Ausnahme der Rinderkraftbrühe gibt es da nix original ostwestfälisches, denn der

Thunfisch zum Beispiel wächst nicht dort. Im Gegenteil, bald gedeiht er nirgendwo mehr, wenn alle diesen für ein Dinner verbraten.

Zoran als Jäger muss heute nicht sein eigenes Menü kochen, und das macht es mir einen Ticken leichter, über seine Jagdleidenschaft beinahe hinweg zu sehen: Doch so ganz gelingt es mir nicht.

Die permanente Rede der Jäger besagt, dass sie den Wald "regulieren". Das mag in einem normalen Wald wie dem unseren der unbewiesene Fall sein: Einmal jährlich findet hier eine Jagd statt. Bei der vorletzten (die letzte habe ich leider verpasst)  wurden vier Rehe erlegt - die müssen dem Wald enorm zugesetzt haben. Ich bedanke mich noch im Nachhinein für diese Heldentat.

In privaten Jagdrevieren wird ständig gejagt - außer in den gesetzlichen Schonzeiten. Zu welcher Art Jäger Zoran gehört, weiß ich nicht - doch zimperlich kommt er nicht rüber. Auch ich bin nicht zimperlich - in entgegen gesetzter Richtung.

Diese Dinner-Woche darf nun getrost in die Geschichte eingehen, und zwar als eine der perfekten Überschall-Punktevergaben und des guten Tons unter den Teilnehmern, und sogar hinter den Rücken der einzelnen wurde dieser beibehalten.

"Tiger" Zoran bekommt siebenunddreissig Punkte - und teilt sich den Gewinn mit dem blassen Julian.

Nadine schwärmt für Männer, die älter als sie selber sind - und jetzt muss sich Jürgen mal ganz gekonnt einkuscheln, denn sie findet Zoran einfach Klasse. Da fehlen Nadines Mann doch lediglich die Tattoos und das gewisse Herbe.

Das Herbe, das in dieser Woche mal so was von weggespült war, dass man wirklich noch an liebe und nette Menschen glauben möchte.

Und wenn sie nicht total aus der TV-Welt verschwinden, sehen wir Nadine natürlich bei Shopping-Queen wieder. Carmen bei "Schwiegertochter gesucht". Julian am Weißen Haus als lebende Metapher, aber nicht drinnen, Sonnhild im Zug nach Minden und Zoran friert seine erschossenen Opfer ein.

Und von mir lest ihr in der nächsten Woche wieder - und ich freue mich weiterhin über Dinner, die so glatt verlaufen, aber es mir trotzdem nicht schwer machen, sie zu kommentieren.

Danke, ihr Schwaben. Und besonderen Dank dafür, dass ich euch akustisch verstanden habe.

Guten Abend, Gruß Biene


Vorschau: Nächste Woche gibt es ein Interview mit Nadine.



3 Kommentare:

  1. Guten Morgen BB und ich wünsche dir so schönes Wochenendwetter, wie wir es
    hier gerade haben.

    Das gestrige Dinnerfinale habe ich ohne Störung schauen können.
    Eigentlich hast du schon alles gesagt.

    Gefallen hat mir die Ehefrau von Zoran, ich sie ,ohne überflüssige
    Knutscherei vor der Kamera, einfach glaubhaft und witzig.

    Man konnte sehen, dass alle unter der Hitze litten.
    Vielleicht war es aus diesem Grund die unkritischste Woche seit Bestehen des PD.

    Das Wunschdinner ist immer eine Herausforderung.
    Je fieser die Wünsche formuliert sind, um so schwerer sind sie zu erfüllen.
    Auffallend waren doch die selbstbewussten Einschätzungen des Kükens der Runde.
    Ich konnte die Folge des Rehmetzelns nicht schauen, soll ja erbauend gewesen
    sein.

    Na, sie ist jung, sie kapiert es noch.

    Biene ich stimme dir zu, wenn eine Woche zu wenig Lästerpotenzial hat, ist es
    in den Foren ruhig.
    Nur um Kochen zu schauen sitzt man nicht jeden Abend um 19 Uhr vor der
    Glotze.
    Kochsendungen gibt es wesentlich Bessere auf anderen Kanälen.

    Ich gönne den beiden Siegern ihre Prämie, gut gekocht haben sie.
    Ein schönes Wochenende und falls Susi noch auftaucht, auch dir ganz viel Sonne.
    Anna

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    1. Guten Morgen, liebe Anna. Ich muss erst mal in den Wetterbericht sehen, wie es wohl wird. Hier regnet es gerade ganz leicht. Aber wir machen das Beste daraus. Liebe Grüße nach Berlin, Silvia

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  2. Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau, sagt man. Nie war der Spruch wahrer als gestern bei Zoran.

    Ohne seine Gemahlin hätte der Kerl weder was gewogen noch gerührt oder geschlagen bekommen.
    Auf die ganz spezielle Art, mit der sehr sehr ausgebuffte Dompteure, ihre wilden Kreaturen handzahm schmirgeln, sanft lächelnd, liebenswert, brachte sie es fertig, den Tiger anfallsfrei durch die komplette Produktionsstrecke zu geleiten.
    Jetzt wissen es alle: Er kann kochen, wenn da jemand ist, der die ausgeglichene psychische Grundstimmung sicher stellt und halten kann. OOHHMMM.
    Das nennt man eindeutig "Begleitetes Kochen"

    Doch - Spott bei Seite: Das Ergebnis konnte sich sehen lassen!

    Schon die Vorspeise,ein völlig zu Unrecht aus dem Blickfeld geratener Klassiker, von Zoran auf allerbeste Art mit Tafelspitz, Beinscheiben, knackfrischem Wurzelgemüse, angebraten und lange sanft gesimmert, zur kräftigen Brühe gereift.

    Wenn ich persönlich mich mal aus dem Fenster lehnen darf, so möchte ich anmerken, dass ich die Fondsversessenheit in diesem speziellen Fall nicht nachvollziehen kann.
    Eine Brühe, so von Grund auf erstellt, ist doch ihre eigene Basis, ein Fonds ist eine weitere Reduktion der Brühe zum Zwecke - beispielsweise - einer Sossenherstellung.
    In diesem Fall war der Fonds, ob nun aus dem Glas oder selbstgemacht, obsolet, weil doppeltgemoppelt.
    Aber alle nicken fachmännisch vorwurfsvoll: Ja, schade den Fond, den hätte er... sogar der Superjulian. Da schüttelt`s mir das Köpfchen!

    Aber ansonsten, Flädle, schön mit dem frischem Schnittlauch, schön das üppige Fleisch und Gemüse in der Suppe, ein toller Gang.

    Danach, die Hauptspeise, war ein wenig wahllos, viel trendfischiges vor den Gast geknallt, in seltsamer Kombination.
    Aber das war nicht Zorans Schuld. Er schüttelte erstaunlich locker eine schöne Fischmarinade aus dem Hut und auch den Blattspinat würzte der Mann scheinbar freestyle auf asiatisch.

    Auch mit dem bunten Reis und vor allem dessen ästhetisch gelungener Anrichtung, überraschte der geborene Serbe, ebenso, wie mit der en passant aufgeschäumten Safransauce.

    Leider erwischte ihn - seine beruhigende Gattin war nicht mehr anwesend - ein plötzlicher Rückfall in starrsinige Zeiten und er bestand darauf, trotz gegenteiliger Verweise der Menüwünscherin, den Lachs erst auf der Nichthaut an zu braten, was - ein Kleinkind kann es an drei Fingern abzählen - trockenen Fisch zur Folge hatte und als Dominoeffekt, das andere Gedöns gleichfalls der Drögheit anheim fallen liess. Ach jeh!
    Aber halb so schlimm, es war noch gut genug, für gutwillige Gutmenschen allzumal!

    Das Dessert schliesslich, traumhafte Mousse au chocolat, gerettet vom Frauchen und eine schöne Abwandlung der traditionellen Marsalazabaione: Mit Vanille, Limettensaft und Weisswein, aufgeschlagen mit ganzer tätowierter Muskelpower a la Zoran, das sah grandios aus!

    Verdient gewonnen haben die beiden Männer. Eine Woche, die Spass gemacht hat und Anregungen hinterliess. (Julians Mangohuhn mariniert grade in der Küche) was will man mehr?

    Wetter? Regen, Regen, Regen. Mit Sonne im Herzen grüßt Susi, danke Anna!

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