Mittwoch, 2. September 2015

1. September 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag im Allgäu bei Jens

"Sex on the beach" - hier nicht zu sehen am Black-Sand-Beach
Aperitif: Sex on the beach
Vorspeise: Seeteufel auf asiatischem Gemüse, dazu Kokos-Curry-Süppchen vom Butternusskürbis mit gebratenem Gamba
Hauptspeise: Filet vom Büffel auf gebratenen Bohnen, dazu Balsamico-Grappa-Rahmsoße und Blechkartoffeln
Nachspeise: Das süße Dreierlei


Donnerlittchen

Erst möchte Jens' Frau Diana nicht, dass er sich beim Kochwettbewerb erster Güte, dem "Perfekten Dinner", bewirbt - und dann fuscht ihm eine weitere Frau in seine allerbesten Absichten: Gabi, ein Fräulein Rottenmeier aus dem Allgäu, die besser mal den "Sex on the beach" genossen hätte - es hätte ihrer miesepetrigen Laune enorm entgegengewirkt.

So zückt die strenge Frau am Ende wohl genau die fünf Punkte, die sie ihm zugedacht hat, als sie beim Federvieh in deren Keller-Stall das Lachen vergeblich geübt hat. Zum Glück wird sie sich am Ende allerdings nicht ins Fäustchen lachen, denn Jens ist trotz erheblicher Bemühungen an ihr vorbeigerauscht und liegt bisher in Führung.

All die Dinge aufzuzählen, die Gabriele nicht mag, verbraucht zu viele Wörter, aber einigen will ich mich widmen:

Jens hat ein wunderschönes Haus, aber das findet im Neid-Gehabe keinen Anklang bei ihr. Als einzige kommentiert sie es zwar nicht mit vielen Worten wie die Mitstreiter, die es wunderschön finden - aber diese bösen Blicke sprechen Bände. Vielleicht fehlen ihr hier auch nur Jens' Schwiegereltern, während diese in ihrem Hause anwesend sind!

Jens, der in seinem Leben schon jede Menge gelernt, erlernt und gemanagt hat und unter anderem auch eine Discothek besessen hat - und Tauchlehrer ist, bekommt die volle Breitseite hinterrücks verpasst:

Tauchen wäre nichts für Gabriele! Und tanzen würde man heute auch nicht mehr so wie damals! Ja, damals! Abgeschottet von der Weltgemeinde kann ich mir Gabriele sowieso kaum beim fröhlichen Tanz - ob eng umschlungen oder wie auch immer - vorstellen. Tanzen ist ja ein Ausdruck von Fröhlichkeit und Lebensfreude. Und interessiert es jemanden, dass Gabriele nicht tauchen möchte?

Jens Bestreben heute ist es,  seine Gäste pappsatt zu machen: Es gab vermutlich nie größere Portionen beim Dinner.

Und bereits in der Vorspeise findet Gabriele den Wurm: Die Suppe ist zu scharf, Gambas sind nicht passend. Ihre Tiraden, ein Menü herunterzupunkten, beginnen zügig und enden spät mit dem Heimweg, der ihr vermutlich zu lang sein dürfte.

Das Filet vom Büffel bereitet Jens haargenau nach Wünschen zu. Gabrieles Wunsch ist es, ihr armes Stück Fleisch quälen zu lassen - sie mag es nur völlig durchgebraten. Und siehe da, genau so mundet es ihr auch. Doch - was kommt dann? Klar, die Soße dazu hätte sie nicht gebraucht. Doch anstatt sie zu ignorieren, freut sie sich über die unmoralische Sache, sich darüber erneut und wieder und wieder auszulassen.

Der Nachtisch ist natürlich wirklich eine Bombe, ein Berg, der schwer zu überwinden ist, der nicht nur der nach eigener Aussage hart malochenden Bäuerin nicht gefällt: Eine kleine große Zumutung auf Tellern. Aber auch hier hätte man passen dürfen ohne zu dokumentieren und offenbaren, dass man selber eine Zumutung ist.

Insgesamt bekommt Jens neunundzwanzig Punkte.

Und Fräulein Rottenmeier die Rote Karte und die Empfehlung, sich einen Sandsack zum Draufeinschlagen zu kaufen. Die Frau ist ja völlig außer Kontrolle. Donnerlittchen!

Guten Morgen, Gruß Biene
  

6 Kommentare:

  1. Jens, der Zugezogene im Allgäu kochte ein reichhaltiges Menü mit kleinen Fehlern
    die jedem passieren wenn das Kochen unter Zeitdruck passiert.

    Nun mag ihn ja der Umstand , kein echter Allgäuer zu sein, schon Nachteile im
    Vorfeld bringen, zumindest bei der Scharfrichterin Gabriele ist der gute Jens
    chancenlos.

    Vorspeise habe ich aufgrund meines hartnäckig klingelnden Telefons verpasst.
    Der Hauptgang war sehr reichlich aber doch wohl perfekt.
    Warum hat Gabriele bei der Ansage zum Garpunkt des Steaks nicht gesagt, dass
    sie die angekündigte Soße nicht möchte?
    Der Jens ging doch gekonnt auf alle Wünsche ein.

    Ein Schelm, der Böses dabei denkt!!!

    Das Dessert war zu viel, als störend empfinde ich immer diese mit Kakao gepuderten Teller.
    Wer nicht aufessen kann oder möchte, hätte doch Reste stehen lassen können.
    Oder ist das im Allgäu nicht möglich?

    Gaby die Gnadenlose hat doch für Essensreste auch auf ihrem Hof Vierbeiner
    die sich darüber her machen.
    Vielleicht die Hühner? Oder legen die dann andersfarbige Eier?

    Gaby hat keine Manieren. Punkt
    Wenn man sie anschaut sieht man eine missgünstige Person die auch heute alles
    schlecht reden wird ,weil sie nie über ihren Tellerrand schaut.

    Auch ich musste grinsen, sie ist die Generation meiner Tochter, die hat garantiert
    in der Disco nicht mehr zusammen getanzt.

    Ja im Allgäu ticken die Uren langsamer.

    Meine tickt jetzt laut und mahnt mich an die Umzugskisten.
    Aus ein Neues.
    Endlich durchatmen, die Sonne scheint, die Hitze ist weg.
    Gruß , eure Anna

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  2. Ja, solche wie der Jens, die sind heutzutage selten geworden: Kleine Sonnenkönige, die an beiden Enden brennen, alles nehmen, was das pralle Leben zu bieten hat, aber auch mit vollen Händen begeistert abgeben von ihren Schätzen.

    Großzügig, ohne die Spur Angebertum. Im Gegenteil, anfangs war da bei Jens sogar ein wenig Aufregung, Anspannung und Angst im Spiel, der Tatterich beim Anreichen von Gläsern und Tellern sprach da seine eigene Sprache...

    Aber bereits beim Einkauf merkte man, dass Jjens ein wirklich gern gesehener Kunde war, der junge Verkäufer plauderte sehr freundschaftlich mit ihm.

    In seiner Küche werkelte der Mann mit den Hummeln im Hintern zügig vor sich hin, tatkräftig unterstützt von der patenten Ex-Nachbarin:

    Eine schöne Kürbissuppe entstand, ganz bestimmt kein Hexenwerk, zumal mit Fertigfond, aber raffiniert gewürzt, und mit Kokosmilch und Zitronengras apart abgeschmeckt.

    Die Riesengambas kamen a la minute dazu, wunderbar glasig, der Seeteufel, ein wenig blass, wie ich fand, aber besser, als zu trocken.

    Und die zurückhaltende Würzung konnte man durch reichhaltiges Angebot am Tisch individuell ergänzen, ich hätte so einen feinen Fisch nicht gerne überwürzt bekommen.

    Ausserdem war bereits die Suppe ein kräftiger Kontrapunkt, das knackige Gemüse wurde ja auch mit Halit abgeschmeckt, da fand ich eine mildere Komponente beim Fisch angemessen.

    Der Hauptgang gefiel mir ebenfalls sehr gut, bis auf die Bohnen, die waren nicht mehr schön, geschmacklich tot und verbrannt.

    Aber das wunderbare, selten zu geniessende Fleisch, individuell für jeden Gast auf den Teller gebracht, die einzigartige Sosse, ich hätte sie mit dem Finger ausgeschleckt und die Blechkartoffeln, von unten kräftig gewürzt - auch eine gute Idee!

    Und dann das Dessert - frisch, erdbeerig, Variantenreich!
    Der Daiquiri, spritzig zu schlürfen, appetitlich an zu sehen, das wunderbar cremige Erdbeereis, schon bei der Zubereitung wusste man, wie toll es schmecken würde, und - der Stein des Anstosses: Das Erdbeer-Tiramisu!

    Was gab es denn dagegen zu sagen? Es war ein astreines Tiramisu, nicht so ein faules Schicht-Fake, wie wir es häufig sehen. Mit frischen Früchten, lecker lange durchgezogen.

    Es stand jedem frei, so wenig zu essen, wie er eben mochte, wo also war das Problem?

    Denn - Horror-Gabi hat zwar 5-Punkte gegeben, aber solche Stimmungsmörder drücken eben oft auch bei den anderen auf das Wertebarometer.
    Und vor allem Peruanerin Kely wurde immer nörgeliger neben der grantelnden Allgäuerin - auch eine Art von Integration.

    So bekam Jens insgesamt für seine Leistung und für seine gastfreundliche, großzügige Art viel zu wenig Punkte.

    "Die Stimmung heute ist irgendwie nicht gut, gestern war sie besser", stellte ausgerechnet Stimmungskanone Gabriele fest.
    Wer sie beim Dessert beobachtete, konnte sehen, dass sie zur Unterhaltung absolut nichts beitrug.

    Sie schuf, rastlos wie ein Schaufelbagger, Ordnung auf ihrem Teller, fast manisch, ihr Blick irrte zeitweilig über den Tisch, bevor sie sich wieder unbeirrt an die Arbeit machte: Ohne Fleiss kein Preis!

    Aber auch Lars wertete ungerecht, das ist schade, denn Jens war kein Aufschneider, er wollte ganz einfach teilen, was er liebte. Neid ist kleinlich.

    Hier scheint eine unschwüle Sonne, 14 klare Grade, liebe Grüße Susi

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  3. Moin @ zusammen.

    Nur kurz hier meine Nachricht.
    Ich komme heute nicht dazu zum Schreiben.
    Da gestern hier gefeiert wurde und jetzt Spülen und Aufräumen angesagt ist,
    habe ich einfach keine Zeit und Kust zum pD.

    Liebe Anna, viel Spaß beim Umzug.
    Aber die Freude ist dafür groß, wenn alles geschafft ist.

    LG rudi Humpel im Schweiß, denn hier ist es warm und schwitzig.

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  4. Upppps, verschenke ein n und kaufe ein m. Auch Uhren schreibt man immer noch mit
    h.
    Ach Leute ich bin so in Hektik, schreibe schnell und dann kommt wieder etwas
    dazwischen, also wird abgeschickt.
    Sorry , Anna

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    1. Liebe Anna - ich wäre auch ohne Erklärung darauf gekommen, dass es sich dabei um einen Tippfehler handelt. Also mach dir keinen Kopf, wir sind hier nicht so streng wie z. B. Gabriele und Konsorten. LG Silvia

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  5. Des mog i net, des brauch i net, des wolln mer net, des fang mer au garrit erscht an. So der der durchgängige Tenor der Metzgereifachverkäuferin mit Nebenerwerbstätigkeiten, die die Riege der anstrengenden und nörgelnden Dinnerkandidatinnen in dieser Woche gekonnt und souverän weiterführt.

    Und es hätte für sie ein so schöner Abend bei Gastgeber Jens werden können, wenn ihr eigener engstirniger Kosmos es nur zugelassen hätte. Jens hat in seinem Leben in den unterschiedlichsten Branchen Fuß gefasst, hat sich ausprobiert, ist dem Leben und den sich ergebenden Möglichkeiten aufgeschlossen gegenübergetreten. Und diese Lebensfreude spiegelt sich auch in seinen blankgeputzen, wachen Augen wieder. Und er kann nicht viel falsch gemacht haben, was man an seinem wunderschönen Haus, den großen, luftigen Räumen mit geschmackvoller Einrichtung und der Riesenterrasse mit grandiosem Ausblick sieht. Alles xxl, auch die Eismaschine!

    Auch die Tischdeko war sehr geschmackvoll und eher ungewöhnlich, sprich jenseits von 0815 und den immer wiederkehrenden grabähnlichen Gestecken, wo sich ein Florist mal so richtig ausgetobt hat.

    Und Gaby, die in der Küche wie ein effizient arbeitender Kobold von Vorwerk agiert (mit rechts rühren, mit links den Geschirrspüler einräumen) hat sich auf ihrem Weg von Waltenhofen nach Heimenkirch akribisch auf ihre Rolle als kulinarische Spaßbremse vorbereiten können, denn sie ließ an keinem Gang ein gutes Haar, nicht mal den allerkleinsten gut gemeinten Fussel. Die Suppe war ihr zu scharf, die Garnele zu durch, die Soße zum totgebratenen Büffelfleisch hat sie nicht gebraucht, das wunderbare Tiramisu war überflüssig und hat ihr nicht geschmeckt. Kulinarisch entgeht ihr so einiges und Horizonterweiterung ist beileibe nicht ihr Anliegen.

    Aber trotz anhaltender Kritik schaufelt Gaby weg, was es wegzuschaufeln gilt, leicht vornübergebeugt mit aufgestütztem Ellenbogen, zwischen den Bissen die anderen wie ein kleiner Vogel mit ruckartigen Kopfbewegungen beobachtend, als würden lauter mysteriöse Individuen am Tisch sitzen, denen man nicht so recht über den Weg trauen kann.

    Und während in den Zwischeninterviews im Keller Kely die Seelen rascheln hört und sie Lebensfreude ausstrahlt, sitzt Gaby, der Kobold, mit extrem angespannter Körperhaltung und starrem Blick daneben und weiß nicht, wie ihr geschieht. Ach, man möchte sie an den Beinen packen und mal kräftig durchschütteln. Ein wenig mehr ver-rückt, also weggerückt aus ihrem glockenbimmelndem Kuhidyll-Universum, würde ihr gut tun. Einfach mal fünfe grade sein lassen, dem Leben ein wenig offener gegenübertreten. Cabrio fahren und dabei ganz fies laut Rammstein oder Depeche Mode hören. Oder einen Paraglidingflug buchen und sich die Welt von oben mit viel Abstand anschauen. Und und und! Aber wie schon gesagt: des mog sie net, des braucht sie net…..Und heute Abend geht die ganze durchsichtige Chose weiter, jede Wette!

    Ich hätte Jens für seinen runden und stimmigen Abend mehr Punkte gegönnt, und die von Gaby gezückte 5 habe ich schon vorher erahnt. Aber satt ist sie ja wenigstens geworden.....

    Hier ist komisches Wetter, nicht warm, nicht kalt, irgendwie trüb und herbstlich. Heimenkirch ist übrigens eine halbe Autostunde von uns entfernt, da fahren wir öfter durch, wenn wir zu unserer Bio-Metzgerei fahren. Siehste ma, so klein iss die Welt!

    Liebe Grüße an alle von Regine, kurz vor frieren

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