Freitag, 18. September 2015

17. September 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Das Wunschmenü - Donnerstag im Schwabenländle bei Carmen



Vorspeise: Lachsröllchen mit Frischkäse
Hauptspeise: Rehbraten und Preiselbeerpfannkuchen
Nachspeise: Pfitzauf mit Apfelkompott und Schlagsahne


Carmen muss Zoltans Wunschmenü kochen


Fleisch ist nicht ihr Gemüse

und ausführliche Ekel-Anwandlungen sehe ich recht ungern, wenn ich vor dem Bildschirm sitze und eine Beinahe-Kochsendung verfolge. Carmen als Teilzeit-Veganerin ist zwar schuldlos an Bambis erstem Tod, aber die post-mortalen Misshandlungen gehen allein auf ihr Konto. Auch ihre ausgesprochen stille Mama, die in der Küche eine Art von Hilfe leisten soll, steht bei dem Geschehen eher hilflos herum, denn mit Kochtöpfen, Pfannen und Pfannenwendern hat sie nicht wirklich viel im Sinn.

Mamas Ding ist das Malen. Und da weder Carmen noch ihre Mutter werbewirksam in eigener Sache tätig werden können, übernimmt es später Nadine, eines von ihren Gemälden anzusprechen. Sonst wäre mir das zum Beispiel auch völlig durch gegangen. Aber jetzt ist es raus: Ihre Mutter malt nach Vorgaben, und das große Bild hat sie aus dem "Playboy" abgemalt.

Sind stille Wasser tief? Lodern helle Feuer hinter der Biederfrau-Fassade? - Leider lodert kein Feuer und keine Begeisterung am Herd und in der Küche. Da wird zusammen gemurkst, was der entzückende Labrador nicht ergattern kann. Obwohl er sicher der lebensmittel-vernarrteste in der Familie ist. Ein süßer Kerl!

Carmen aber sucht einen anderen Kerl: Einen breitschultrigen, tätowierten - eben ihren Traum-Prinzen. Um die Erfolgsquote zu vergrößern, werfe ich dieses Anliegen jetzt auch mal in die Gemeinde. Und füge hinzu: Bitte einen, der wenigstens ein bisschen kochen kann! Nur so viel, dass die beiden nicht ausschließlich von Luft und Liebe leben müssen.

Trotz Sahara-Hitze ist die Konkurrenz gut drauf bis perfekt gestylt: Eine Frage an Nadine würde lauten, wie oft sie ihr Make-up auffrischen muss ... damit der Auftritt von Anfang bis Ende perfekt durchgezogen werden kann? Steht in den Kulissen vielleicht eine Daniela, die stets mit Pinsel und Puder bewaffnet über ihre Makellosigkeit wacht? Und warum hat sie dann nicht mal dem ausgesprochen blassen und blass bleibenden Julian einen Anstrich aus der Farbdose verpasst? Das sind die Fragen, die mich beschäftigen, während Bambi seinem endgültigen Ende entgegen sieht.

Der Menü-Geber ist zufrieden und wohl ein häufiger Dinner-Zuschauer, denn obwohl sein Menü eine Hommage an die drei wichtigsten Frauen seines Lebens sind - Schwiegermutter steht für die Vorspeise, Ehefrau für den Hauptgang und die eigene Mutter für den Nachtisch - ist er kein bisschen enttäuscht und lobt, was für so manchen gar nicht mal zu erkennen ist: Die Soße beim Hauptgang? Und noch so dies und das, ich mag es schon nicht mehr hören ...

Unerschrocken erwähne ich die dreiunddreissig Punkte, die Carmen einstreichen darf, weil sie damit dennoch auf dem vorläufig letzten Platz landet.

Das war kein Kochen, sondern eine Mutprobe.

Guten Morgen, Gruß Biene



1 Kommentar:

  1. Oh Mannomann - das war Carmen Electra - ohne ein einziges Volt Spannung.

    Das allerletzte Fünkchen Pep im schwäbischen Leib, hatte sich das hysterische junge Kochtalent, bereits komplett beim Hinrichten der ohnehin schon gemeuchelten Rehkeule heraus geschrien.

    Zeter und Mordio - ein Jammer dieser Jammer, dieses erbärmliche Stück weinerlicher Unfähigkeit.
    Wäre ich Reh, meine Keule wäre wieder auferstanden und hätte der jungen Dame kräftig den Poppes versohlt.Dafür sollte ich gestorben sein?

    Und überhaupt - wie sediert eierten Mutter und Tochter durch das buchenfurnierte Küchenviereck, blickten planlos ins Leere und taten viele unvorstellbar törichte Dinge, wie Toastbrot-Luftmatratzen rollen und hoffen dass die Luft rausgeht.
    Oder dass Dinge anfangen zu schmecken, wenn sie weg gestellt werden und "durchziehen".

    Konnte man bei der Vorspeise ggfs noch entlastend unterstellen, das Chimären zarter Tramezzini durch die Gehirne von Carmen und Mutter gegeistert sein mögen - diese sind dünner und lassen sich durch den hohen Milchanteil wirklich formen - so gab es bei der Zubereitung des Hauptganges wirklich kein Entrinnen mehr vor der brutalen Erkenntnis:

    Hier kann weder Mutter noch Tochter kochen, jedenfalls nicht in der Kategorie, die eine Teilnahme am "Perfekten Dinner" rechtfertigt.

    Das sinnlose Fleischgemetzel mündete in glasiges Anstarren bratender Knochen und eines gefesselten Fleischklumpens.

    Trotz allem war die Güte des Fleisches so hoch und das Schicksal so gnädig, dass - Simsalabim - alles hätte gut werden können, wenn nicht, durch Trägheit oder Desinteresse, das Fleisch zu lange im Ofen gelassen worden wäre.

    So war es zum Heulen trocken und die wunderbare Sosse?
    Man hätte sie - voller Erbarmen- über die misshandelten Lappen, fliessen lassen können... Leider konnte ich sie nirgendwo mehr entdecken.

    Genau wie man hätte die Pfannkuchen, mit den Preiselbeeren, ansprechend anrichten können, kleine runde/eckige Schichttörtchen?
    Eine Orangenscheibe mit Preiselbeeren darauf, ein Sträußchen Petersilie daneben?
    Die banalste Wirtshaus-Tellerrandgarnitur wäre besser gewesen, als dieser Pfannkuchenplatsch mit Preiselbeerklatsch.
    Herrschaftszeiten!

    Ich merke an: Inflationärer Gebrauch des Konjunktivs - ein echtes Fahrradketten-Dinner!

    Auch der Pfitzauf flutschte nahtlos in diese Kategorie: Hätte Förmchen gebuttert, wäre Dessert komplett gefuttert, so bekamen die Gäste nur die oberste Kappe des Atompilzes, die Hälfte des Gebäcks blieb in der Küche.

    Carmen ist bestimmt ein nettes Mädchen, aber bitte: Mit 21 sollte man sich besser im Griff haben, zumal, wenn man sich für so eine Sendung bewirbt.

    Mit Punkten ist sie beregnet worden wie Sterntaler, innerhalb des Wochensystems geht ihre Platzierung - als Letzte - aber in Ordnung.

    Zu essen hat sie noch genug: Es liegen noch 2 dicke weisse Toastbrotrollen im Kühlschrank, dafür fiel die Vorspeise fürs Wunsch-Dinner eben auch sehr spärlich aus: 3 zarte Scheibchen Lachsfrischkäseröllchen bildeten das dürftige Entree, ach ich will es alles schnell vergessen...

    Hier scheint eine schöne Herbstsonne, es grüßt die geladene Susi 1000000000 Volt

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