Montag, 1. Dezember 2014

30. November 2014 - ARD - Tatort - Die Feigheit des Löwen

Die Feigheit des Löwen

Während in meiner Fernseh-Zeitschrift der Tatort hoch gelobt und hoch bewertet wird, geht unsere Tageszeitung wesentlich differenzierter mit dem Krimi um. Und die ARD gönnt ihren Zuschauern auch am 1. Advent keine Ruhe vor Mord- und Totschlag und tödlichen Anschlägen mit Äpfeln, so dass man sofort an Schneewittchen denkt. Hier jedoch ist nicht das süße Mädchen das Opfer, sondern die Täterin. Ihr Opfer stirbt den Bolus-Tod. Also immer schön langsam und mit Bedacht essen, damit so was nicht mal rein zufällig passiert ...

Die Vielzahl der unbekannten Schauspieler macht es mir persönlich schwer, jeden einzelnen wieder richtig zuordnen zu können. Aber auch jenen, die mit dem Wiedererkennen von Gesichtern kein Problem haben, bleibt ein gewisses Durcheinander nicht erspart. So genau weiß man erst  nicht, worum es geht, und ob das Ganze überhaupt ein Tatort ist - oder eine unter falschem Label eingeschlichene Story. Vielleicht sogar eine seltsame Liebesgeschichte? Nach durchzechter Nacht knutschen die Hauptakteure Lorenz und Falke, und als er morgens im beidseitig zerwühlten Bett aufwacht, sitzt sie vor ihrem Laptop und recherchiert bereits wieder in dem Fall ... Um allem die Krone aufzusetzen, siezt sie ihn auch sofort wieder. Und das in einer Zeit, in  der das Du immer verbreiteter wird. Das ist vermutlich genau so selten wie der Bolus-Tod.

Dass Falke mit Kindern wesentlich besser umgehen kann als mit Frauen, die ihn vermutlich ratlos machen, beweist er im Falle des Flüchtlingjungen Ali. Dessen Geschichte allein würde schon einen 90-Minuten-Film problemlos füllen. Aber das sind nur Nebenschauplätze.

Viel gewollt, aber eine blasse Angelegenheit geworden. Die Ermittler langweilig, der Film: schnell vergessen. Es ist, als hätte der Autor sich ein paar Probleme zur Brust genommen, alle in einen Topf geworfen und kräftig umgerührt. Deshalb steht vermutlich die deutsche Ehefrau eines syrischen Arztes ständig in ihrer Küche und schnibbelt die Zutaten zurecht. Dabei macht sie wenigstens noch ein betroffenes Gesicht.

Schon mal gehört, dass weniger auch mehr sein kann?

Gruß Biene

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