Freitag, 19. Dezember 2014

19. Dezember 2014 - Vox - Das perfekte Weihnachts-Dinner - Freitag in München bei Gregor

Foto: B. S.
Aperitif: Cassis mit Granatapfel und Zimtstange auf Rosé Champagner
Vorspeise: Kaltes Roastbeef mit Pflaumen-Zimt-Reduktion an Kartoffelpuffer
Hauptspeise: Fondue mit dreierlei Fleisch und selbstgemachten Soßen
Nachspeise: Schichtel mit Spekulatiuskeksen und weihnachtlicher Mascarponecreme


Der Gregorianische Kalender

hat Gregor daran erinnert, dass es Zeit ist, sich beim perfekten Dinner als Entertainer, auch für künftige Formate zu empfehlen. Denkbar wäre eine Aufstockung des Makler-Pools - da bin ich einverstanden, diese Sendung könnte ich ohnehin nicht ohne Schreikrämpfe aushalten. Mir reichen immer die drei Minuten vor dem Dinner, in denen ich stets das Glück habe, diese Hanka Sowieso ertragen zu müssen. Warum klebt der nicht mal einer ein Pflaster übers Maul?

Obwohl Gregor seinen Beruf irgendwie anders interpretiert, hört man heraus, dass er schlicht und einfach ein Makler ist. Wenn es seine Wohnung ist und keine, die an Mann oder Frau gebracht werden soll - so hat er den Durchbruch als Dauer-Dampf-Plauderer im Immobiliengewerbe geschafft. Nicole nennt ihn ein sympathisches, vorlautes Arschloch - während er für Thomas wie ein großer Bruder ist. Einen möglichen Gewinn beim perfekten Dinner würde Gregor einem Kinderheim spenden. Der Werbewert der Sendung ist ohnehin ungleich größer einzuschätzen als ein Gewinn in Höhe von 1.500 Euro: Tue gutes und sprich laut darüber! Jetzt haben es andere Makler schwer, in München noch Kunden zu finden. Die laufen allesamt dem guten lustigen Selbstdarsteller die Türen ein.

Weihnachtlicher Schmuck ist nicht sein Fall, da er sowieso lieber mit Worten als mit Nippes dekoriert. Doch ein bisschen Deko gibt es auch bei ihm. Seinen fröhlichen Mitstreitern bleibt beim Betreten der Wohnung vor Begeisterung erst mal die Spucke weg. Doch das lässt sich schnell mit einem Aperitif beheben. Thomas möchte dennoch bei Gregor einziehen. Vielleicht, um noch abgehärteter zu werden, was seine geringe Körpergröße anbelangt? Ein bisschen gibt Gregor hier den Professor Boerne, der seine Alberich veralbert. Doch so ein physisches Manko kann sich durchaus positiv auf die Charakter-Bildung auswirken. Und bevor man sich über die dummen Sprüche von anderen ärgert, ist es wesentlich entspannter, darüber einfach mit zu lachen. So ist Thomas der Sieger meines Herzens in dieser Woche, und den gibt es wahrhaftig nicht in jeder Woche. Er hat so was Liabs!

Der aufmerksame Gastgeber Gregor gibt einen ganz netten Koch ab und hat für jeden seiner Comedy-Show-Zuhörer einen weihnachtlichen Kopfschmuck. Zur Weihnachtszeit passt das schon.

Für sein Dinner erheischt Gregor siebenunddreißig Applaus-Punkte ein. Karoline zückt am Ende als einzige nur die Achter-Karte. Vielleicht schwant ihr da was?

Denn mit nur einem Punkt Vorsprung gewinnt sie das Harmonie-Dinner zum Jahresende. Und es wäre nicht die denkwürdige Münchener Runde, wenn sich nicht alle drüber freuen würden.

Noch ein paar Mal schlafen, Gruß Biene

5 Kommentare:

  1. Gute Morgen ,
    schnell noch meine abschließenden Eindrücke der letzten Woche.
    Da hat Vox, trotz Bedienung von vielen Klischees zur Weihnachtszeit , ein harmonische Dinnerwoche gezeigt.
    Wir haben ja in den eigenen Küchen genug Stress und konnten uns nun ganz
    entspannt zurücklehnen.
    Hier zeichnete sich schon am Montag ab, dass Zickereien nicht zu erwarten
    waren.
    Um mit meinem leider zurückgetretenen Wowi zu sprechen:" Das ist auch gut so."
    Gregor, der Selbstdarsteller ist ein typischer Berliner.
    Er ähnelt ein wenig meinem verstorbenen Mann, der auch immer einen flotten
    Spruch parat hatte und auf jeder Party der Mittelpunkt war.
    Dahinter verbarg sich aber ein ernsthafter Geschäftsmann, der durchaus den
    richtigen Ton fand, wenn es angebracht war.
    So sind se , de Bärlina.

    Fondue bei einem Dinner, ich dachte, dass kann nicht klappen.
    Da beschwert sich einer, weil er seine Gabel in den Fettkübel tun muss, den
    sein Tischnachbar, den er nicht mag, benutzte.

    Nix da, Stimmung gut, Fleisch gut und alle waren gesättigt.
    Das Dessert wurde hochgelobt.
    Kann ja auch an dem vielen Hochprozentigem gelegen haben.

    Mich hat der Küchentanz zum Lachen gebracht.
    Viel Klamauk aber mir gefiel es , weil ich genug habe von der ganzen Besinnlichkeit.

    Ich falle vor Weihnachten immer in ein Tief, gestern habe ich lachen können.
    Danke Vox , ich weiß es war gewollter Klamauk.
    Zumindest ich brauche das manchmal.
    Die Vox-Wirklichkeit holt uns bestimmt im neuen Jahr wieder ein.
    Bis dahin grinsen wir eben mal über München-Berlin und was uns nächste
    Woche noch so geboten wird.

    Einen schönen 4.Advent wünscht euch eure Anna.

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    1. Hallo liebe Anna, es tut mit leid, dass du in dieser Jahreszeit, wo alle immer Frohsinn erwarten, besonders traurig bist. Einer Freundin von mir geht das auch so.
      Vielleicht kann ich dich ein wenig aufheitern mit der Geschichte eines meiner (z. Glück sehr seltenen) Tiefs: Es war 2008, als David nach dem Psychiatrieaufenthalt direkt in seine neue Wohngruppe übersiedelte und wir ihn schon ganze vier Monate nicht sehen durften und noch weitere 2 nicht würden sehen dürfen. Das war mit allen Fachleuten und mit uns abgesprochen und für ihn die einzige Chance, sich ein eigenes neues Leben aufzubauen und sich vom Elternhaus frei zu machen. Wir hatten immer intensiven telefonischen Kontakt zu den liebevollen Mitarbeitern, bekamen viele Fotos, aber trotzdem, einer von uns beiden, mein Mann oder ich fing einmal am Tag an zu heulen.
      Und Weihnachten, da kam zum erstenmal in meinem Leben so ein richtiges Tief. Ich verweigerte deshalb total dieses dämliche dekorieren, diese süssliche Idylle, was sollte das?
      Nun ja, es wurde also Heiligabend, 15.30 Uhr, als mich urplötzlich das Bedürfnis nach einem Tannenbaum überkam. Aber ein schrecklicher künstlicher geschmackloser knallbunter Plastikbaum sollte es sein, mit einer bunten Lichterkette, so richtig fies. Ein Antibaum.

      Mein Mann also los, der Baumarkt ist keine 500m weit weg, und ergatterte bei völlig genervten Verkäufern den letzten vorhandenen schweineteuren 95 Euro kostenden Kunstbaum und billige bunte Lichter.

      Zuhause bauten wir das Teil zusammen, ich hängte ALLES dran was der Keller hergab, quietschbuntes Stilgemisch, grüne gelbe rote blaue Lichtlein blinkten munter vor sich hin: Und der Baum war alles - aber nicht schrecklich - ganz im Gegenteil, es war der Schönste, den ich jemals hatte.
      Und ich schwöre, jeder Besuch, auch der, der bei Tageslicht hereinschneite, fragte als erstes: "Wo habt ihr denn den schönen Baum her? Der ist ja toll gewachsen, unser ist wieder so schief und nadelt schon". Alle fassten die Nadeln an, um sich zu überzeugen, ob das Ding nicht doch echt sei.
      So steht mein Frustbäumchen, geboren aus einem schrecklichen Tief ganzjährig unter einem Müllbeutel, fix und fertig geschmückt im Keller um alle Jahre wieder erstauntes Entzücken hervor zu bringen. Dafür war der doch fast geschenkt, oder?
      Ich wünsch dir von ganzem Herzen alles Gute und einen schönen 4. Adevent, Susi

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  2. Naaaa jaaaaa....
    Weil Weihnachten und scheinbar auch geistiges Weichspülen ist, kann auch ich wohl nur jubilieren und titilieren: Was war das den Menschen gestern für ein Wohlgefallen!

    Erstmal die schicke Bude, und bei den best Buddies kam sogar der Neid kuschelig rüber und dann wurden sie ja auch pronto unter Promille gesetzt - wie eben der ganze Abend eine sanfte und nette Nötigung zu Humptata und Hahaha und Bububu, und ja, nebenbei auch noch zu Happahappa war.

    Aber auch das kam quasi eher lagerfeuermäßig daher, also vom Gruppenerlebnis gesehen. Alle tunkten ihre Spieße in einen Pott (HAHAHA) So waren die Witze in den letzten Tagen, so fanden sie gestern ihren spritzigen Höhepunkt. (Es ist so schön, wenn jeder es sich selbst besorgen kann HAHAHA)

    So, nun mal Spass beiseite, Dass der Gregor in einer stylischen Loftetage im angesagten Industrielook residiert, war klar, dass auch er die klassischen Design Spots setzt, wie den schwarzen "Eames Chair", ebenfalls klar, dass seine sämtlichen Wände allerdings roh und unverputzt waren, das machte mich fertig. Ich finde eine solche Mauer reicht. Das war viel zu unruhig und verlor seine originelle Wirkung.
    Wie der Herr so`s Gescherr könnte man glatt meinen, wäre man ein übellauniger Zeitgenosse. Als solcher hat man in Gregors vier Wänden aber so wenig Überlebenschancen wie Ungeziefer in einer Dose Roundup.

    Und deshalb sind wir ganz schnell wieder bei der fröhlichen Vorspeise, die nebenbei ein überzeugendes Indiz dafür ist, dass Gregor kochen können muss, einen Verdacht, den Hauptgericht und Dessert nun nicht gerade aufkommen liessen.

    Er hat das schöne Stück Roastbeef gekonnt zubereitet, es sah im Anschnitt traumhaft aus, nutzte den Bratensatz für eine schöne Pflaumenbalsamicorotwein Sauce, die Kartoffelpüfferchen dazu, lecker, frisch aus dem Handgelenk geschüttelt, das war klasse.

    Der Hauptgang, die 6 Saucen waren keine 6, sondern allenfalls 3, mit jeweils leichten Varianten. Sie waren schlichte Dips aus 2-3 fertigen Komponenten zusammengerührt.
    Und was die Fleischauswahl angeht, da sprachen die Ratespielchen der anderen Kandidaten im Vorfeld Bände "Ente?" "Lamm?" wurde gemutmasst, aber das war viel zu hoch gepokert. Die Realität sah schlicht aus, wie Fondü Sylvester bei Frau Suhrbier: Pute, Rind, Schwein. Warum nicht auch z.B. kleine Champignons, warum nicht ein 2. Topf für festes Fischfilet und Garnelen? Oder ein 2. Topf mit Brühe für asiatisches Fondue?

    Aber Gregor hat für sein Fondue den denkbar geringsten Aufwand betrieben (gerade mal so viel, dass die Gäste noch in letzter Sekunde Porzellan auf den silbernen Platzteller bekamen)

    Auch für das "Schichtel" - mir schwante sofort, was sich dahinter verbirgt - scheute der Fröhlichkeitsneurotiker nicht den Hauch einer Mühe: Zerkrümelter Spekulatius (Man beachte die Reminiszenz an Weihnachten, sonst kommt da bestimmt Cantuccini rein) und mein geliebtes Niveacreme-Fettgemisch Sahne und Mascarpone. Alles munter ab ins Weckglas - Fantastisch! Echte 5-Sterne Kochkunst!

    Aber Gregor setzte für sein Dinner eher auf den Jahrmarkteffekt mit bunten Hütchen und ordentlich Sprit und Spass. Vielleicht war das ja auch ganz in Ordnung so, Weihnachten muss eben nicht immer als traditionelles Festessen am konservativ gedeckten Tisch bei altbewährten Gerichten gefeiert werden.

    Aber ganz ehrlich, so wie das gestern abging - ich hätte da keinen Bock drauf gehabt, jetzt nicht und früher auch nicht.

    Als Knurpsel Mulschbüdel grüßt Susi

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  3. Gleich zwei Bestechungen...

    ...fand Olga, ich habe sogar drei entdeckt ! Ja der Gregor hat es drauf ;-) ein Bildchen da, ein Hütchen dort und dann noch mit Haselnusslikör aufgegossen, wär doch gelacht, wenn das nicht der Wochensieg wird - nein Karoline hatte den Aufwand richtig bewertet und die 8 Punkte von ihr waren keine Taktiererei, sondern eine angemessen (trotzdem) hohe Bewertung.

    Die Wohnung so ganz Gregor, die Werbung wie erwartet, die Bürohasis, die die Einkäufe schleppten, die minimalen Vorbereitungen fürs Dinner, Deko mag er eher sparsam....

    Aber von der Vorspeise hätte ich gern probiert, die Puffer sahen superlecker aus, das Roastbeef - Klasse ! Danach ein Tänzchen in der Küche und schon war wieder Platz für den Hauptgang.

    Fondue mag ein schönes Weihnachtsessen sein, aber es ist kein perfektes Dinner. Der Truppe gefiel es sehr gut und das gemeinschaftliche Gefühl wurde laut Olga dadurch noch besser. Er hat 6 Soßen gerührt, nicht geschüttelt, das Fleisch geschnitten, Süßkartoffeln im Ofen gebacken, die Teller gewärmt, da er die Wärmeschublade gerade entdeckt hatte :-) - die waren sicher schneller wieder kalt, als das Fleisch warm war. So genug aus der Ferne genölt, den Gästen hat es gefallen und geschmeckt ! Und das ist schließlich die Hauptsache.

    Die Stimme hatte mal so schön "Generation Schichtdessert" als Begriff geprägt und dem ist Gregor gestern wieder perfekt gerecht geworde: Spekulatius selbst
    zerbröselt, Kalorienbombe drauf, Brösel, Bombe, Brösel, Bombe.... fertsch !

    Er ist zweiter geworden und spendet trotzdem für ein Kinderheim, das zeigt trotz der vielen lockeren Sprüche auf Kosten anderer, den ernsthaften Geschäftsmann (Danke Anna !) mit Herz :-)

    Karoline hat den Wochensieg geholt, aus meiner Sofa-Sicht verdient, aber Sieger sind sie alle und Thomas ist der Sieger der Herzen und ich wünsche ihm, dass Karolines Gewürzpäckchen *uppps wie kam das wohl zwischen das Wildschweinragout ?* als gutes Omen eine passende Partnerin an seine Seite lockt - ich drücke dafür die Daumen :-)

    Vielleicht sehen wir die Truppe 2015 nochmal wieder - schön wärs VOX !

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  4. Danke liebe Susi für deine aufmunternden Worte.
    Ich bin ja auch so ein Baumverweigerer, seit mein Mann nicht mehr da ist.
    Heute habe ich aber trotzdem beim Händler wunderbare ganz lange
    Tannenzweige bekommen.
    Also rein damit in eine Steinvase, Bingo..........sieht aus wie ein Baum.
    Nun kann er fleißig losnadeln, steht in Heizungsnähe.
    Aber nach Weihnachten fliegt der achtkantig raus.
    Dann habe ich genug von dem Klimbim.
    Deinem letzten Satz stimme ich übrigens zu, ich hätte auch keinen Bock gehabt
    vor der Kamera zu hüpfen.
    Daheim auch nicht.
    So, Schluss jetzt, hier blitzt und donnert es.
    Verrücktes Weihnachtswetter.
    Liebe Grüße Anna

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