Montag, 29. Dezember 2014

28. Dezember 2014 - ARD - Tatort München - Das verkaufte Lächeln

Foto: I. N.
Das verkaufte Lächeln

Die blitzend-weißen Häupter in voluminösem Umfang deuten schon klischeehaft darauf hin, dass hierunter keine neuesten und allerneuesten Technologie-Kenntnisse ihren Unterschlupf gefunden haben. Des weiteren steht die Wunderheilung Leitmayrs von seinen schweren Verletzungen im Verdacht, nicht von einem Arzt, sondern einem nachlässigen und ratlosen Drehbuchautor getätigt worden zu sein. Erst kann es nicht spektakulär genug zugehen - und dann findet man keinen Ausweg aus dem im Übermut verfassten Quatsch.

In dem neuesten München-Krimi geht es um drei Kinder, die mehr oder weniger auf sich allein gestellt, den Weg zur schnellen Kohle im Internet finden. Dem Leben noch nicht wirklich gewachsen und naiv gegenüberstehend - haben sie jedoch genügend Computerkenntnisse, um diesen verhängnisvollen Weg zu gehen. Eine Rolle spielt auch die Zuwendung, die sie auf diese Art und Weise erreichen. Besonders Hanna, die ihre Eltern nur vom flüchtigen Auf Wiedersehen-Sagen kennt. Dann ist Tim tot. Ermordet.

Für die Spurenfahndung im Internet ist der Jungspund Kalli Hammermann zuständig. Das ist vermutlich auch ansonsten bei der Kripo so geregelt, dass Ermittler sich nicht auch noch in den neuesten Technologien auskennen müssen. Sie müssen ja auch keine Obduktionen selber durchführen.

Und es stellt sich heraus, dass die drei Kids mehr als nur ihr Lächeln im Internet an eine widerliche Pädophilen-Welt da draußen angeboten haben. Was jetzt dazu führen könnte, dass manche Eltern sich mal genauer ansehen, was ihre Kinder online so treiben. Ein hauptverdächtiger pädophiler Mann mit allen nur denkbaren Klischees wie: Jugendtrainer, verheiratet, Vater von zwei Töchtern - ist schnell ausgemacht. Zwar ist er allumfassend schuldig, aber nicht an dem Mord.

Florian hat seinen Freund mit einer Gaspistole umgebracht. Und das auch noch aus Eifersucht, weil Tim mehr Zuwendung von dem Mann bekam, dem andere Menschen nur Verachtung entgegen bringen dürften.

Ein paar Nebenschauplätze komplettieren das schauspielerisch durchgestylte Ensemble um die Münchener Ermittler. Ein sehenswerter Krimi, in dem besonders die drei Kinder mitreißend spielen.

Es ist schön, dass Batic und Leitmayr nicht auch dem berüchtigten Tatort-Rotstift zum Opfer gefallen sind, wenn sie auch manchmal mit ihren silbernen Häuptern den ganzen Bildschirm ausfüllen. Pension gibt es ja auch im wirklichen Leben in der Regel noch nicht in ihrem Alter.

Guten Morgen, Gruß Biene

3 Kommentare:

  1. Manchmal geht`s mit dem Teufel zu: Gestern stand um viertel vor Acht plötzlich spontaner (vor einigen Jahren nach München (!) verzogener) Freundesbesuch vor der Tür. Konnte grad noch schnell programmieren, muss später gucken. Ich wollte den Tatort ja gleich am Sonnabend sehen!
    Jetzt wiess ich wenigstens schon wer der Mörder ist und muss nicht wieder die Maniküre ruinieren, besten Dank auch! (Scheherz)
    Liebe Grüße Susi

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  2. Hallo Silvia, hast du schon gesehen, heute gibt es in NDR "Ödipussy"?
    Kann ich sehr empfehlen, liebe Grüße Susi

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    1. Danke, Susi. Konnte gestern leider gar nichts sehen. Aber: Natürlich kenne ich auch das Muttersöhnchen. Liebe Grüße, Silvia

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