Montag, 8. Dezember 2014

7. Dezember 2014 - ARD - Tatort - Der sanfte Tod

Der sanfte Tod

Es war der Comeback-Tatort für Maria Furtwängler. Gut, dass man in den Zeitungen darauf hingewiesen hat - ich hätte nicht bemerkt, dass sie seit zwei Jahren in keinem Tatort gespielt hat. Und wie alle ihre Filme ist der Krimi in unserer Fernseh-Zeitung hoch gelobt und bewertet; doch ernst nehmen kann man diese Bewertung nicht: Da spielt es eine Rolle, dass sie mit Dr. Hubert Burda verheiratet ist. Immerhin ist man seit einiger Zeit dazu übergegangen,  nur hoch und nicht mehr grenzenlos allerhöchst zu loben.

Auch ich sehe normaler Weise die Charlotte-Lindholm-Tatorte gerne. Obwohl sie nicht zu den besten Schauspielerinnen gehört, hat sie etwas Anziehendes. Doch einen Krimi der Art: Jeder liebt Fleisch, doch keiner den Metzger ... mochte ich mir am Abend nicht antun.

Zudem ist unsere Tageszeitung wesentlich differenzierter mit dem Fall umgegangen: Viel gewollt, wenig erreicht.

So habe ich mich gegen Bilder von armen Schweinen, ob menschlicher oder tierischer Art, entschieden. Mittlerweile kommen mir auch ohne derartige "Abend-Unterhaltung" bei jedem Stück Fleisch Skrupel und Bedenken.

Ist klar: Das klingt nicht nur feige, das ist auch feige.

Guten Morgen, Gruß Biene

2 Kommentare:

  1. Diesen lauen Aufguss konnte man gefahrlos gucken. die Nerven wurden geschont, die Erkenntnis sowieso. Arme Schweine gab es nicht zu sehen, eher arme Bullen oder besser, eine arme Bullin. Denn die wirkte zerfahren und unprofessioneller als jede pubertäre Praktikantin.
    Wollten die uns verarschen? Drehbuch und Regie? Denken die wir sind hirnrtot am Sonntagabend? Eine Kommissarin, die grundsätzlich allein und heimlich irgenwo einsteigt, ohne jede Rückversicherung oder Genehmigung oder Unterstützung, die dann herausfindet, dass im Elternhaus des Erschossenen Dinge gestohlen wurden, dieses nicht etwa meldet, sondern den einzig wichtigen Fund, ein zerknülltes Stück Tagebuchseite - sehr beweiskräftig beschrieben - notdürftig glättet und in ihre Trenchcoattasche stopft!!!
    Ja, Himmel, geht es noch doofer? Sie hat ein prachtvolles Smartphon, 100x genutzt für Mamicalls, hätte sie damit nicht mal kurz dieses Asservat fotografieren und in die Zentrale mailen können???
    Aber nein, sie legt es in das kleine Schulheft vom Davidle, in das sie auch Gedichte und Kochrezepte schreibt und schaut ins Leere, während der Fall den Bach runtergeht.
    Gut, das Lämpchen brennt nochmal kurz, als Charlottchen vom Güllestrahl fast totgesprüht, über den rettenden Fließbandtunnel ins Freie flieht,,,aber das Erwachen nach 2 Wochen bringt ihr auch nur die bittere Erkenntnis, dass sie vom Schweinebaron genauso verarscht wurde, wie der arme Zuschauer von der Sendeanstalt.
    Am Schluss blieb allerdings wie so oft noch der rosa Streif am Horizont: In der letzten verzweifelten Aufwallung, sie wollte schon gehen, sieht Charlotte, den ewig vergeblich gesuchten Zeugen, den bulgarischen Schwarzarbeiter Beno, mit dem verräterisch zwinkernden Auge, dessentwegen wurde nämlich der Fahrer ermordet... vielleicht wird Charlotte ja mit Frau Bär an diesem Fall dranbleiben. Aber bitte als Profi und nicht als verhuschte Trenchcoatmieze.
    Wer diesen Tatort nicht geguckt hat, hat nichts, aber auch gar nichts verpasst.
    Grüße in die Runde, Susi

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  2. Der sanfte Tod oder ich lach mich schlapp!

    Was hätte man aus so einem Stoff nicht alles machen können, einen spannenden Krimi, gewürzt mit deutlicher Kritik an einer widerlichen Massentierhaltung. Aber nein, der Sonntagabendzuschauer möge bitte nicht geweckt und aufgescheucht werden. Zu dieser Thematik gibt es andere Sendungen mit meist späten Sendeplätzen. Und was gab es stattdessen? Eine nicht besonders facettenreich spielende Frau Fürtwängler, die gestern irgendwie wie vom anderen Stern herüberkam und leicht entrückt wirkte. So undynamisch ihr Spiel. Und natürlich, liebe Susi, muss die Gute heimlich und allein und im Dunkeln und ohne Unterstützung irgendwo mit einem zwielichtigen Kerl einsteigen. Das Stichwort ist: SPANNUNGSBOGEN!
    Zur Seite wurde ihr ein introvertiertes Bärchen gestellt, die dann doch kurzzeitig über sich hinwachsen musste (laut Drehbuch) und in Hände-hoch-das-Haus-ist-umstellt Manier agierte. Und dann die vielen Schweinskes, die sahen so proppergesund und saubergeschrubbt aus. Die wurden wahrscheinlich von irgendeinem Super-Öko-Bauernhof für eine Statistenrolle entliehen. Massentierhaltung kurz vor Schlachtung sieht anders aus.

    21.45 Uhr, der Tatort ist zu Ende, der Gatte und ich sehen uns an und sprechen spontan synchron: „Hä??“

    Ich esse übrigens immer weniger Fleisch, manches auch gar nicht mehr. Ich finde den Anblick von Unmengen an blassen Hühnerbeinen und Putenbrüsten, von denen man nicht weiß, welcher Medikamentencocktail sich darin befindet, einfach nur eklig und wenig appetitanregend.

    Aus wahrscheinlich nie endenden Nebelschwaden grüßt Regine

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