Dienstag, 30. Dezember 2014

29. Dezember 2014 - Vox - Das perfekte Dinner - Wiederholung - In Hannover bei Deniz

Foto: M. R.
Vorspeise: Sahte Manti
Hauptspeise: Oturtma mit Reis
Nachtisch: Kirsch-Quark-Speise


Gegen die Wand

Überfall mäßig springen den Zuschauer das rote Schlafzimmer, der knallrote Klodeckel und die in schreiendes Rot getünchte Küche an. Das sieht nach Power aus, nach unermüdlichem Schaffen: Doch Deniz hat das Arbeiten erst mal aufgegeben, sie ist schließlich fünfunddreißig Jahre alt, und möchte jetzt relaxen und früh in Rente gehen. Bleibt die Frage, wovon sie all die Küchenrollen bezahlt, mit denen sie so verschwenderisch umgeht, dass es jedem Baum in den Wurzeln weh tut.

Die gelb-gelockte, sonnenbank-verbrannte Deniz spendiert ihrer Kochkunst große Worte im Vorfeld, am Ende bleibt eine Frau mit Hochglanz-Gesicht, die sich mal so richtig gegen die Wand fährt. Pingelig wischt sie mit Meterware von Papier jeden winzigen Spritzflecken weg, aber die Haare hängen in ihrem Essen. Die sind natürlich immer frisch gewaschen, denn so eine Batterie von Shampoo und Billig-Duschmitteln, wie sie ihr Badezimmer bevölkern, hat die Welt noch nicht gesehen. Im Schlafzimmer sammelt sie Parfums, die sich wie in einer Messie-Ahnengalerie aneinander reihen.

Im Wohnzimmer sind es alkoholische Getränke, die in einer Bar dem Verderben entgegen dämmern. Es gilt striktes Verbot für die Gäste, die Bar anzurühren. So hat Peter in seiner Vorab-Einschätzung recht: Zwar sammelt sie keine Plüschtiere, aber alles, was irgendwie an Flaschen erinnert.

Da passt sie hervorragend ins Bild. Und das haut Daniel Werner ihr auch gern und oft im Namen der Autoren des Dinners um die Ohren. Ein paar Songs leisten ihr übriges. Tun tut man nicht sagen, Deniz! Tun muss man tun! - Die Sprache ist nicht so ihr Ding, dafür verletzende Worte für andere um so mehr.

So kommt Serdar schon hochelektrisch emotional geladen um die Ecke. Immerhin hat sie an seinen Speisen kein gutes Haar gelassen und Kritik angebracht, die sonst keiner verstanden hat, aber das ist ja auch nicht der Sinn von Deniz' Worten. Es bleibt ihrem Landsmann, wie sie ihn immer wieder nennt, erspart, die Nadel im Heuhaufen suchen zu müssen: Ist nicht schwer, bei ihrem Essen fündig zu werden.

Hier kommen Sachen auf den Tisch, die schon rein äußerlich keine Einladung darstellen. Eher: Es-ist-Dienstagabend-und-ich-habe-keine-Lust-auf-Küchenmühe! Zusätzlich sind die Mengen für eine Party mit vielen Leuten, aber insgesamt eher für eine im Dunkeln. Davon muss sicher ihr armer Sohn noch die ganze Woche satt werden.

Serdar fragt nach einem Raki, doch so dringend er den auch gebrauchen kann (die anderen sicher auch): Sie rückt keinen raus.

All die Mühen werden letztlich mit vierzehn Punkten abgehakt. Ausgerechnet Serdar muss bei ihr übernachten. Doch oh Wunder, vor dem Niederfall in ihr rotes Bett bekommt er noch seinen kleinen Raki gereicht.

Und als er endlich nach Hause gehen darf, kann Deniz wieder in aller Gemütsruhe relaxen und sich für die nächsten beiden Abende ein paar Fiesheiten zurecht legen. Oder kommen die ihr ganz spontan?

Guten Morgen, Gruß Biene

10 Kommentare:

  1. RUDI's Beiträge zu gesternMoin @ zusammen

    Ein schönes Häuschen hat sich der Tausendsassa da aber angeschafft. Die Einrichtung ist ja egal und eben der Geschmack seiner Frauen. Seine 15 jährige Tochter ist gewichtsmäßig ca. 40 Jahre und etwa das Doppelte seiner Frau. Ob sie wirklich helfen, oder nur ins Fernsehen wollte?
    Vater hat sie aber weggeschickt und wusste bestimmt warum. Serdar ist ein sympathischer Mann, hat alles alleine gemacht und sich richtig Mühe gegeben. Man sah, dass er kochen kann, dies oft und mit Freude macht. Mit Vegetariern hätte er keine Probleme meinte er, nur bei Veganern fiele ihm nur Gras und Knäckebrot ein. Dass ein Türke in einem Bio-Laden einkauft war auch mal was Neues. Ich war angenehm überrascht.
    Aus dem Telefongeklingeln ein Drama zu machen ist albern. Das kann jedem Mal passieren, dass man vergisst es aus der Wand zu reißen. Die liebenswerte Aussage von Deniz über türkische Männer hat er nicht bestätigt.

    Deko: davor hat er sich gedrückt und es seinen Frauen überlassen. Anscheinend waren die Gläser nicht so wirklich sauber. Das geht ja nun gar nicht. Tja, wenn wir Männer nicht alles selber machen.

    VS: das Öffnen der Jakobsmuscheln war schon gut und er kannte sich richtig aus. Wenn ich da an Sterneköche denke, die dabei sogar einen Kettenhandschuh tragen, muss ich sagen „Respekt.“ Gratiniert waren sie aber nicht, nur gebraten. Auch gut, dass er die Hollandaise selber machte. Aber im Ganzen war es doch sehr übersichtlich. Dass sogar Sina, die Vegetarierin ist, die Muscheln gegessen hat war doch erstaunlich. Es muss also lecker gewesen sein. Dagegen meckerte
    die zierliche Hausfrau, auch Katzenberger-Light genannt, laufend. Sie hatte gegen alles, außer was schlank macht, eine Allergie. Die alternative Brokkoli-Suppe, weil sie keine Muscheln mag, war ihr natürlich zu dünnflüssig.

    HG: das Bisonfilet machte er quasi wie Kolja Kleeberg, erst in den Ofen und dann auf den Grill. Ich fand es wunderbar gelungen. Die Kartoffel-Bonbons waren mal eine gute Idee. Die Gemüsebeilagen waren nur nett gemeint. Etwas Soße oder K-Butter wäre gut gewesen. Rehlein war aber das Filet zu roh, sie mag es lieber medium, was bei ihr sicherlich durch bedeutet. Es ist schon schwierig mit den vielen Fremdwörtern.

    DS: es gab genau das, was angekündigt war. Das Soufflé war ihm gelungen. Zuerst dachte ich, dass Deniz (wieso denke ich da immer an das Schwarze Meer) es zu roh sei, aber nein, es hat ihr gemundet. Sicherlich ist es genau ihre Welt, nur solch gesunde Sachen zu essen. Nun ja, sie hat eben Allergien.

    Sina durfte übernachten und bekam ein gutes Frühstück, dass ihr einen Extrapunkt wert war.
    Die Gäste hatte ich mir anfangs schlimm vorgestellt, aber bis auf Deniz waren sie vollkommen OK und auch lustig. Sina als Vegetarierin hatte ich mir schwieriger vorgestellt. Deniz hat gegen alles, außer Süßem, Alk und Wasserpfeife, eine Allergie. Warum ich beim Interview von Deniz, zu Beginn, an einen Scheich aus 1000 und 1 Nacht dachte, so in Kissen liegend mit Wasserpfeife, weiß ich jetzt eigentlich nicht.
    Die Wertungen: Deniz = 6 , Peter = 8 , Sina = 8 , ges. = 22 P, fand ich nun ja, zumal er u.a. mit den Getränken etwas geschwächelt haben soll. Man wird den Vergleich abwarten müssen.
    Nur Deniz wird bei den anderen genauso penetrant nörgeln und runterpunkten.
    Toll fand ich, als Peter Deniz fragte: „Eine Alk-Allergie hast du aber nicht?“

    LG rudi: Er kann vorübergehend nicht in den Blog kommen.

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  2. Beitrag zu Deniz von RUDI:

    Moin @ zusammen.

    Benson II gab sich die Ehre.
    Sie wohnt mit ihrem 16 jährigen Sohn zusammen. Die Wohnung ist sehr bunt, vor allem in rot eingerichtet. Es ist alles sauber und wie ihr Sohn sagte, hat sie einen Putzfimmel. Eine große Bar, aber nur mit Deko-Artikeln. Sie liebt es wenn Flaschen in Klarsichtfolie verpackt sind. Diese Folie erneuert sie sogar öfters, damit es immer schön aussieht. Angel ist ihr Lieblingsparfum. Das verkörpert ANGEL - eine faszinierende Parfum-Komposition, die Widersprüche in sich vereint und ... Was könnte besser zu ihr passen. In der Küche ist sie 1A und kocht täglich.
    Bei Serdar hat sie sich über das Telefon aufgeregt. Bei der Führung durch ihre Wohnung hatte sie kein Problem ans Telefon zu gehen. Auch während dem Kochen schickte sie ihren Sohn ans Telefon. Als sie hörte, dass die AOK dran war, übernahm sie sofort, obwohl sie wo anders versichert ist. Schlimm ist immer nur was andere tun. Ihr Sohn durfte in der Küche helfen, u.a. Bohnen puhlen. Egal was sie machte, sie vergaß nie sich selber zu loben. Ihr Lieblingswort war „tut.“ Wo kann diese Frau kochen? Ob sie lesen kann, denn sonst hätte sie ja mal in ein Rezept geschaut?
    Mit 35 braucht sie schon eine Auszeit und will früh in Rente gehen. Aber was ist denn daran verkehrt, wenn man direkt nach der Geburt eine Rentner-Lehre beginnt?

    Deko: Sohnemann darf schon mal die Gläser polieren. Nun können so dünne Gläser leider nicht viel Gewalt vertragen. Aber es gingen ja nur 2 kaputt und er besorgte gleich neue.

    Empfang: eine nette Wohngegend. Die Gäste irrten etwas am Müll vorbei. Sie servierte Prosecco und Snacks an der Hausbar. Serdar: „An eine Bar gehört Whiskey.“ Es war die Rede davon, dass die Snacks Fertigware sei. Irgendwas entwendeten die Gäste, es wurde aber nicht gezeigt was damit passierte.

    VS: Schale auf den Tisch und ausfüllen. Sina bekam es ohne Fleisch. Sina: „Öl, Öl, Öl, heute Abend komme ich als Ölsardine hier raus.“ Serdar: „Das war falsche Manti. Manti sind kleine Teigtaschen.“ Peter: „Das war nur enttäuschend.“ Deniz: „Eine richtige Manti wäre zu aufwendig gewesen.“ Ich kann das verstehen, denn gerade bei einem pD sollte man sich es einfach machen.

    Es durfte gestöbert werden. Das Bad war ein Lager für Dusch-Gel. Nun, sicherlich hat sie gehört, dass Wein mit den Jahren besser wird. Jetzt versucht sie es eben auch mit Shampoo.
    Das rote SZ hat die Gäste geschockt. Keiner wagte eine Aussage.

    HG: nur magere Kost, z.B. frittierte Kartoffelscheiben. Eigentlich dachte ich, das wäre mit Reis. Dosentomaten sind aber nun wirklich schwer zu öffnen. Selbst sie als versierte Köchin hatte da Probleme. Aber sie nahm frischen Tüten-Dill. Und wieder kam die Lade auf den Tisch. Sina: „Wie in der Mensa, klatsch drauf. Das war Essen wie im Dschungelcamp. Es war keinerlei Geschmack dran. Die Stimmung wurde immer stinkiger.“ Peter: „Das hat wie Hundefutter gerochen. So schlecht habe ich noch nie gegessen.“ Serdar: „Oturtma geht nur mit frischem Dill. Diese Frau hat mich gestern fertiggemacht, dabei steht sie Kochtechnisch 7 Stufen unter mir. Zu dem Essen gehört Raki.“ Sie hat aber keinen rausgerückt, obwohl welcher in der Bar stand.

    TEIL 2 folgt sogleich:

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  3. Teil 2 von RUDIS Beitrag:

    DS: sie hat extra fertige Schokosticks gekauft, eben eine große 1A Köchin. Der Quark wird nicht süß, weil es Magerquark ist. Aha! Kirschen aus dem Glas. Natürlich kann man da durcheinander kommen, wenn in jedes Weinglas 13 Kirschen sollen. Es war schon jeweils eine 4 fache Portion. Als Peter meinte, dass das bestimmt ein ½ Pfund sei, holte Deniz eine Waage. Ist sowas nicht herrlich. Peter: „Ich kann nicht verstehen, wie jemand der sich so wenig mit Kochen auskennt, hier teilnehmen kann.“ Wo er Recht hat, hat er Recht.

    Serdar musste übernachten und die anderen freuten sich tierisch, dass sie nicht mussten.
    Vor dem zu Bett gehen spendierte Deniz doch noch einen Raki. Serdar hat gut geschlafen und das Frühstück hat ihm auch gefallen. Dass er dafür 1 P gab war ja OK, aber wofür die anderen Punkte?
    Im Ganzen war das Menü Matsch 1 – 2 – 3. Fett, Fett und nochmal Fett.
    Die Wertungen: Sina = 6 , Peter = 3 , Serdar = 5 , ges. = 14 Punkte, habe ich nicht verstanden,
    da es alles Pluspunkte waren. Die Tafeln haben ja keine Vorzeichen.

    Türkisches Frühstück:
    Peter: „Wasserpfeife und Mokka.“ Auf das Essen angesprochen meinte er: „Ich bin noch nie so beleidigt worden.“ Auf die Frage welchen Wohnstil sie habe, meinte Peter: „Sie hat keinen.“
    Sina: „Ich würde mich freuen wenn Peter übernachten müsste.“ Peter: „Ich habe dir doch nix getan:“ Serdar: „Sie hat den Gewinn schon verplant.“

    Rezepte von ihr veröffentlicht VOX nicht. – wat ein Glück -

    LG rudi

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  4. Oh Gott, konnte nur Deniz und die auch nur aus halbem Augenwinkel flüchtig wahrnehmen, aber da ist mir echter Hardcore Lästerstoff entgangen.
    Null Leistung bei maximaler Selbstüberschätzung - was für ein Selbstbewußtsein, ich weiß immer nicht, welches die angemessene Reaktion ist: Mitgefühl oder Neid?

    Wie auch immer, Rudi und Silvia - eure Beiträge sind wie immer schrecklich amüsant und sezieren damaszenermesserscharf. Danke dafür, (eure Version zu lesen, ist glaube ich schöner, als dieses PD zu gucken) Weiss auch nicht, ob ich es heute schaffen werde, aber im neuen Jahr wieder.... liebe Grüße Susi

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    1. Ich kann auch heute erst frühestens ab 19.00 Uhr gucken. Aber wir treffen uns wieder im Neuen Jahr, gleiche Stelle, gleiche Welle(nlänge). Gruß Silvia

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  5. Wie bekannt ist, liebe ich türkische Küche und auch die türkische Gastfreundschaft. Von beiden kann hier nicht die Rede sein. Einfach nur ekelhaft, sowohl das Essen, als auch die Gastgeberin.
    Wie Rudi schreibt. Leider haben die Punkttafeln kein Vorzeichen. Hier wäre das "-" angebracht gewesen.

    Bei uns fängt es an zu tauen.

    Gruß Manne

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  6. Ich bewundere Euch! Konnte Deniz nach der VS nicht mehr ertragen und habe umgeschaltet. Bei uns taut es auch - ist aber noch reichlich Schnee im HSK...

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    1. Ist diese Ina nicht die Freundin eines Teilnehmers, der vor ein paar Wochen gekocht hat? Sie hat ihm dabei geholfen, sonst wäre das überhaupt nichts geworden? Bin mir da nicht sicher, habe ein schlechtes Gesichter-Gedächtnis.

      Keine Bewunderung, liebe Laguse - lol - schräg unterhaltsam war das schon, man darf nur nicht hungrig sein. Denn der Appetit kann einem dann schon vergehen.

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    2. Du könntest recht haben! Es wurde doch trotz ihrer Hilfe drei Uhr nachts,wenn ich mich recht erinnere... Allerdings finde ich sie heute auch zum k....

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