Mittwoch, 5. Oktober 2016
5. Oktober 2016 - Klinik "Bergmannsheil"
Bergmannsheil
Das Universitätsklinikum Bergmannsheil ist in Bochum eine Institution, und im gesamten Ruhrgebiet das vielleicht bekannteste Krankenhaus.
Am letzten Freitag erreichte uns alle die Schreckensmeldung, dass dort ein verheerender Brand ausgebrochen ist.
Ein Brand ist schon in einem normalen Haus eine große Katastrophe, und man kann sich leicht vorstellen, um wie viel schwieriger sich Rettungsaktionen in einer Klinik darstellen. Es gibt bettlägerige Patienten, es gibt behinderte und alte Menschen, die nicht einfach um ihr Leben rennen können - und es gibt auch Säuglinge.
Neben einem vermuteten Schaden von 100 Millionen Euro - sind zwei Menschen ums Leben gekommen.
Die Reihenfolge meiner Aufzählung ist nicht als Wertung zu verstehen.
Ursächlich verantwortlich für den Brand soll nach einer an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine 69jährige Patientin sein,
die sich mit Desinfektionsmitteln übergossen und angezündet hatte.
Sie selber ist ums Leben gekommen, und ein Mann aus dem Nachbarzimmer ist an einer Rauchvergiftung gestorben.
In Deutschland begehen dreimal soviel Männer wie Frauen Suizid, während die Suizid-Versuche wiederum bei Frauen deutlich höher als bei Männern ist.
Das liegt in der Regel daran, dass Männer weitaus drastischere Mittel für eine Selbsttötung wählen als Frauen, die oft Tabletten schlucken - und somit gerettet werden können.
Aber dieser Suizid im Bergmannsheil spricht von einer großen Brutalität der Frau gegenüber sich selber -
und leider auch gegenüber anderen. Eigentlich nicht der typische "weibliche" Selbstmord.
Was das für juristische Konsequenzen haben könnte, weiß ich nicht - aber am Ende gibt es ja immer Schuldige, die den schwer kranken Zustand dieser Frau vielleicht nicht erkannt oder nicht richtig eingeschätzt haben.
Ob die Frau Angehörige hat, ist auch unklar - und sollte möglichst nicht an die Öffentlichkeit gelangen, wenn es welche gibt.
Denn nur durch viel Glück gab es nur dieses eine Todesopfer, jenen Mann - die Frau möchte ich nicht dazu zählen - aber auch das ist eines zuviel.
Auch er hat vermutlich Angehörige, die um ihn und seinen sinnlosen Tod trauern.
Aus Bochum und aus Nachbarstädten waren Feuerwehrleute vor Ort, und sie konnten mit Hilfe des Krankenhaus-Personals das Schlimmste verhindern.
Diesen Menschen gilt jeder nur denkbare Respekt.
Es fällt mir schwer, für die vermutliche Verursacherin des schweren Brandes ein paar gute Worte zu finden,
denn wenn man wirklich nicht mehr leben möchte, muss man nicht andere in seinen Untergang mitreißen.
Möge sie dort, wo sie nun ist, endlich ihren Frieden finden.
Guten Tag, Gruß Silvia
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