Mittwoch, 26. Oktober 2016

25. Oktober 2016 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Dublin/Irland bei Tanja


Aperitif: Mojito
Vorspeise: Polenta-Suppe
Hauptspeise: Irische Lammleber mit karamellisierten Zwiebeln auf Spinat-Kartoffel-Kürbisbett
Nachspeise: Irish Sherry Trifle – deutsch angehaucht


Frei von der Leber weg

würde Tanja sich zehn Punkte für ihr Dinner geben. Träume sind erlaubt, aber die Wirklichkeit spricht eine andere Sprache

und hält mit insgesamt einunddreissig Punkten dagegen. Nur sechs Punkte trägt Ali bei, und das ist vielleicht genau die richtige Bewertung für dieses Essen an einem wohl heißen Sommerabend

in Dublin, denn Tanjas Mann Pio springt lässig-locker mit kurzer, bunter Hose hier und da durchs Bild und gibt noch

eine musikalische Einlage: Irish Folk-Music.

Wirklich vermisst habe ich diese Häppchen aus der Zugaben-Ecke meist musikalischer Natur nicht.

Als Mutter von vier Kindern hatte sie vielleicht nie genügend Zeit und Muße, sich um die Vollendung ihrer Kochkünste zu kümmern, sondern musste eher etwas Sättigendes auf den Tisch bringen.

So ist ihr Dinner dann auch recht einfach und anspruchslos, und hauptsächlich legt sie Wert darauf, die irischen Farben unterzubringen ... und sei es in Flüssig-Brei-Form.

Vermisst wird zunächst Ali, die noch mit einer Hochzeitstorte beschäftigt ist und mehr Stress ausstrahlt als die Gastgeberin. Zum Stress kommt der Unmut über das Dinner, und beides zusammen kann sie am Ende nicht zu einer neutralen Sieben verleiten, sondern zu einer wohl ehrlichen Sechs.

Ich mag Leber gerne, wenn ich auch auf Lamm-Leber wie insgesamt auf Lammfleisch verzichte - sie jedoch in ein deklariertes perfektes Dinner zu verpacken, sollte auch anderen besser nicht einfallen.

Polenta-Suppe? Hört sich nach Krankenhaus-Küche in Irland an.

Und der Nachtisch ist so oder ähnlich tausendmal da gewesen und sieht nach fehlenden Einfällen aus. Oder auch nach "Augen zu und durch".

Frei von der Leber weg:

Koch- und ideen-technisch war das keine Hochleistung, sondern ein insgesamt heikles Programm, denn nicht jeder mag das Servierte.

Vielleicht zählt sie einfach darauf, dass die Gäste die angebliche irische Mentalität, sich mit Kritik zurückzuhalten, während ihrer langen Zeiten in Irland übernommen haben. Dass am Ende die Punkte-Tafeln die Wahrheiten übernehmen dürfen, sieht sie nicht.

Und ich auch nicht, wenn jemand für dieses Dinner acht oder neun Punkte vergibt, wie es die drei anderen Gäste wohlwollend fertig bringen.

Guten Morgen, Gruß Silvia

1 Kommentar:

  1. Wenn der Frosch in die Küche kommt, durchweicht Regen das Land
    Irisches Sprichwort

    Da offensichtlich Hochsommer war, habe ich keinen Frosch gesehen, dafür aber den praktischen Trockenschrank.

    Das Dinner war einfach. Fast ein Rasthaus-Essen.
    Eigentlich nicht der Rede Wert. Farblich bemüht irisch.
    Dazu eine Dirndl gewandete Gastgeberin. Dem Himmel sei Dank, hat sie ihren musizierenden Ehemann nicht auf der Harfe begleitet.

    Die Tschechin hat ein wenig genervt, weil deren Timing unhöflich war. Wegen einer Hochzeitstorte, welche Ausmaße muss diese gehabt haben, 60 km Lieferweg (also hin und zurück 120 km) auf sich zu nehmen und somit verspätet zu vereinbarten TV-Dreh-Terminen zu kommen, ist nicht ein Zeichen von systematischer Vorgehensweise und lässt die Frage offen, ob sie ihrer geschäftstüchtigen Landsmännin Ivana Trump nacheifern wollte.

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