Freitag, 21. Oktober 2016

21. Oktober 2016 - Angenommen ... Das perfekte Dinner ... würde bei mir stattfinden



Angenommen ... Das perfekte Dinner ... würde bei mir stattfinden ...


Die ganze Vox-Bande steht vor der Tür und schellt bereits leicht bis mittelschwer genervt zum fünften Mal, ohne dass ihnen jemand öffnet.

Knapp fünf Minuten später komme ich mit meinen beiden Hunden in aller Seelenruhe, nein, Spaß, abgehetzt um die Ecke, denn Ausgang brauchen die Kleinen - Dinner hin oder her.

"Daniel, da bist du ja schon", rufe ich laut und auch laut Vertragsvereinbarung.

Mindestens siebenmal muss ich an meinem Dinner-Abend den nicht anwesenden Daniel ansprechen, der wohl zur gleichen Zeit in seiner Sprecher-Kabine sitzt und den ganzen Dinner-Saftladen von der letzten Woche kommentiert.

Diese Anrede wirkt schon mal versöhnlich auf die wild zusammen gewürfelte Truppe, die mir hoffentlich nicht alles kurz und klein trampelt und keine Heizungen zu Bruchteilen verarbeitet.

Nach einer Runde durch meine Wohnung und der Erklärung, dass ich es mir abends auf der Couch gemütlich mache - obwohl das gar nicht so ist - soll es an den Einkauf gehen. Auf die Weinauswahl lege ich viel Wert, denn die kann so manches rausreißen (denke ich mir), und daher fahren wir nicht zum erstbesten, sondern zum besten Weinhändler.

Der möchte sich selber - im Gegensatz zu seinem Laden - später nicht im Fernsehen sehen, weshalb man ihm kurzerhand für die Ausstrahlung den Kopf abschneidet.

Leider geht es danach ans eigentliche Werk neben dem menschlichen, das diese Sendung begleitet: In die Küche.

Für die Vorspeise habe ich mich gewappnet und werde gleich etwas Veganes zubereiten - falls ein Veganer oder Vegetarier einläuft, habe ich es leichter - wenn ich an einem Montag koche, kenne ich die schließlich noch nicht.

Irgendwie bekomme ich das hin und widme mich nun dem Hauptgericht. Ein paar Fb-Freundinnen haben mir vorher Ratschläge gegeben, was ich kochen könnte, sollte - und Tipps, wie, gab es auch.

Als Nachtisch nur keinen Kuchen, denke ich - das kommt bei den Zuschauern nicht gut an. Ich selber esse nie einen Nachtisch, es sei denn, es gibt Eis ... Eis ist meine Schwachstelle, darum habe ich auch keine Eismaschine (sonst gäbe es jeden Tag Eis). Egal, auch mit viel Rühren wird ein Eis aus der Masse ...

Selber gebe ich mich freundlich, erwähne hier und da "Daniel", damit ich das hinter mich bringe, will aber um die Mittagszeit mit meinen Hunden in den Wald fahren - da bekommen die beinahe reihenweise Herzinfarkte und Schnappatmungen. So gehe das nicht, faucht mich eine Praktikantin an ... und ich lasse mich schließlich breitschlagen und drehe eine Runde im nahe gelegenen Park. Leider gehen meine beiden mit niemandem sonst als mit mir, sonst hätte man den Praktikanten des Praktikanten auf die Hunderunde geschickt.

Dann kommen die Gäste. Wenn ich sie bereits kenne, weiß ich, was mich erwartet, wenn nicht ... nein, ich lasse mich nicht hinreißen und sage nach drei Minuten, wie froh ich über die Mitstreiter bin  und blablabla. Doch, doch, meint der Aufnahmeleiter, guck dir mal deinen Vertrag an.

Herrgott, was habe ich nicht noch alles unterschrieben? Und nehme mir vor, bei der nächsten Vertragsunterschrift auch das Kleingedruckte sorgfältig zu lesen und mich über zu streichende Passagen notfalls zu streiten.

Also um Himmels Willen: Eine nette Runde, wir bekommen bestimmt jede Menge Spaß! - sage ich.

Damit ist man einverstanden. Und Spaß bekommen kann man so oder so verstehen ...

Ist eine Mitstreiterin dabei, die wie eine in dieser Woche, ordentlich dem Alkohol zuspricht und unter diesem Einfluss viel Bösartiges absondert,

so habe ich vorgesorgt: Nein, ich werde sie nicht stoppen oder gar rauswerfen. Ich sorge dafür, dass ihr Glas mit Wodka immer gefüllt bleibt -

und wenn ich dafür um elf Uhr am Abend eine Freundin an die Tankstelle schicken muss, damit sie Nachschub besorgt.

Wer sich blamieren will, der soll das auch bis zum Ende durchziehen. Dabei bin ich gern behilflich.

Am Ende kann ich nur hoffen, dass ich von jedem sieben Punkte bekomme. Nur eines möchte ich nicht: Dass jemand mich nett nennt. Das macht mich kirre.

Doch wenn ich mir das durchlese, verzichte ich auf eine Bewerbung. Es stört mich als allererstes, dass ich vielleicht eine Claudia mindestens siebenmal mit "Daniel" ansprechen soll - und als Letztes, dass ich das Ganze dann auch noch in

meinem Blog kommentieren muss.

Guten Tag, Gruß Silvia

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