Vorspeise: Feine Minestrone
Hauptspeise: Pasta in Safran-Orangen-Schaum mit Seafood, Scampis und Seeteufel
Nachspeise: Dreierlei Sorbet
In ihrer eigenen Welt
lebt Kathrin, und diese ist mit Sicherheit nicht weltfremd, sondern nur ein bisschen süß-heimelig und hell-bunt und liebenswert. Neben einer völlig aus der Rolle fallenden Sandra kommt Kathrins Freundlichkeit noch deutlicher zur Geltung als sie es sonst täte,
und man möchte sich unverzüglich auf die Seite der heutigen Gastgeberin schlagen, manchmal vielleicht sogar um sich schlagen,
aber in puncto Schlägen auf den Hinterkopf war Sandras Vater Spitzenmeister. Dass eine Frau von heute solche bitterböse "Weisheiten" von sich gibt, die lauten: "Schläge auf den Hinterkopf erhöhen das Denkvermögen" - ist
eine Schlappe für die gesamte Emanzipations-Bewegung.
Bevor ich mich wieder dieser seltsamen Frau namens Sandra widme, bekommt auch Kathrin ein bisschen ihr Fett weg:
Ihre kleine Yorkie-Hündin bezeichnet sie als Schoßhündchen! Das ist mal so was von ahnungslos, denn der Charakter dieser Hunde drängt nach draußen, drängt zum Spielen, auch zum Liebhaben - aber niemals zu einem Leben auf Couch und Armen. Und so unhygienisch das vielleicht klingt: Aber kein Hund möchte jede Woche gebadet werden! Das ist schädlich für seine Haut.
Ach, wie schön wäre es, wenn ich dies als einziges Drama des Abends ansehen würde, aber schon im Vorfeld
legt Sandra los und zieht vom Leder, was das Zeug hält: Mit einer Frau wie Kathrin würde sie im Privatleben nie etwas zu tun haben wollen, sie habe von allem zu viel, was in zu großen roten Lippen mündet - und in ihrem Menü endet.
Schwarzes Wasser, extra für Sandra besorgt - hach, wer braucht so einen Schnickschnack? Jacobsmuscheln - eine Modeerscheinung! Und so geht es weiter, begleitet von einer bitterbösen Miene.
Um mal was Gutes über sie zu sagen: Sie passt genau in das Beuteschema der RTL-Gruppe! - Ach, das ist nichts Gutes? Sorry!
Zunächst kann sie Küken Kristina auf ihre Seite ziehen, die zu allem nickt und das Unbekannte unwissend abnickt. Später stemmt sich Kristina mutig und vielleicht sogar todesmutig, was ihre eigenen Punkte betreffen wird, in den Widerspruch.
Kristina gefallen Champagner und Goldstaub und Jacobsmuscheln und überhaupt ... man könnte denken, Sandra hätte lieber Pommes-Schranke auf
Papptellern in einem Loch von Wohnung serviert bekommen
als dieses nette und liebevoll angerichtete Menü von Kathrin. Wenn auch der Nachtisch - ziemlich hingeklatscht - eher Sandras Gusto entsprechen dürfte.
Warum Sandra letztlich acht Punkte gibt? Hat man ihr eingetrichtert, es sei egal, was sie ausspeien würde - wenn nur die Punkte am Ende fair wären?
Ist diese Frau dumm? Oder doch gekauft? Bekommt sie anstelle einer Aufwandsentschädigung eine Gage?
Kathrin ihrerseits bekommt einunddreissig Punkte.
Die Blutdrucktabletten, die manche brauchen, bitte rechtzeitig in den Apotheken abholen, sonst sind die ausverkauft.
Und ich bin sicher, nicht einmal Kathrins Ausreise 1987 aus der ehemaligen DDR war so stressig wie der Anblick
ihres eigenen Dinner-Auftritts im Fernsehen.
Zum Glück stand damals Sandra nicht an der Grenze und hat die Papiere kontrolliert ...
Guten Morgen, Gruß Silvia
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen