Mittwoch, 19. Oktober 2016

18. Oktober 2016 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Berlin bei Patryk


Aperitif: Amaretto Sour
Vorspeise: Zurek im Brot
Hauptspeise: Pierogi
Nachspeise: Faworki


Polnische Botschaft

Patryk, der polnische Wurzeln hat, ist zwar überhaupt kein Fan dieser Art von oft deftiger Küche, möchte aber an die Nachbarn im Osten erinnern - und vielleicht ein paar Reisewillige motivieren. Leider ist die ganze Chose wenig dazu geeignet, Nachkocher zu finden oder gar Begeisterte. Die Werbe-Botschaft könnte er besser verbal verbreiten

und lieber ein thailändisches Gericht kochen, denn er hat eine Weile in Bangkok studiert.

Dem gegenüber steht vermutlich, dass er überhaupt nicht kochen kann ... und für sein polnisches Gericht mühsam angelernt wurde.

Ausfälle in gedachter Richtung Goethe und Schiller hat Nadja, als sie Patryks Wohnort sieht: Ein altes Gerichtsgebäude mit imposanten Gängen, das zu einem Wohnhaus umgebaut wurde. Sie nennt es "aufgeschmückt wie eine Brosche".

Und will sich diese ebenso wenig anheften wie die anderen Mitstreiter. Nadja fühlt sich gar, als hätte sie hier gleich einen Termin ... Aber ihre Verurteilung findet in diesen Tagen woanders statt.

Während Patryk sich bemüht, seine wahre Botschaft über den Schirm zu bringen, die bedeuten könnte, seine tolle Wohnung zu zeigen oder sich für

Mieten, kaufen, wohnen

zu empfehlen,

versenken alle gemeinsam die Sendung,

denn die Luft und die Lust ist raus. Es geht nur noch Mann gegen Mann, Frau gegen Mann, Frau gegen Frau und Mann gegen Frau.

Allen voran die nach Wodka durstende Nadja, die zum Glück nur am Ende einen bekommt, der ihr nicht mal schmeckt.

Sie ist auch ohne high drauf. Immerhin ist Alkohol nicht die einzige Möglichkeit, die sich bietet ...

Und weil Nadja Patryk so "gerne" hat, möchte sie ihm am Freitag endlich sagen, welch einen Scheiß-Job er als Immobilien-Makler hat.

Vorher wird noch viel Flüssigkeit durch ihre Kehle fließen, die Aggressionen - warum auch immer - sich angestaut haben und

Berlin unter Besucherschwund leiden, weil selbst die Reisemutigsten Angst haben, Nadja zu begegnen.

Dass Jessica sich ein wenig gegen die polarisierende und übergriffige Nadja zur Wehr setzt, ist nur verständlich. Dass die Laune bei allen noch mehr in den Keller abdriftet, wird weiterhin um sich greifen und am Ende

gehört kein Wort mehr zu den freundlichen.

Da bekommt der friedlichste Mensch seine Gefühle nicht mehr in den Griff und holt verbal aus sich heraus, was machbar und so eben noch vertretbar ist.

Mit Messer und Gabel stehen sich am Freitag dann alle gegenüber, denn nun weiß man, was es bedeutet, mehr oder weniger Feinde an seinem Tisch sitzen zu haben.

Angestachelt von der Schickse Nadja, die aus allen das Schlechteste hervorholt.

Ach ja, Patryk bekommt dreiundzwanzig Punkte. Dafür verliert er sein Lächeln, und das ist es nicht wert.

Guten Morgen, Gruß Silvia


2 Kommentare:

  1. Wäre es zeitlich nicht so aufwändig, so sollte man zu Beginn einer jeden Dinner-Veranstaltung einen Dopingtest durchführen.

    Dass was Nadja sich vor Beginn einer jeden Veranstaltung einpfeift, verträgt sich absolut nicht mit Alkohol. Wie Dr. Jekyll transformiert sie sich mit jedem Schluck mehr. Von einem, trotz ihrer 33 Jahre , äußerlich ansehnlichen und auch vertretbaren Girlie-Typ in eine fast bösartige, ungezogene Diva, deren Egoismus nur noch durch ihren Mangel an Respekt übertroffen wird.

    Ein Bravo an den Dramaturgen dieser Doko-Soap.

    Zum Dinner von Patryk:
    Nicht ums Verrecken würde ich das verspeisen. Seine Bleibe dagegen fand ich toll.

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