Freitag, 11. Juli 2014

10. Juli 2014 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Bamberg bei Vera

Aperitif: Americano
Vorspeise: Orangen-Möhren-Suppe
Hauptspeise: Victoriabarsch-Filet an Avocado-Kartoffelsalat
Nachspeise: Süßer Seelenbalsam (Mandelcreme)

Sex Bomb

Vera!

Um den Titel komme ich nicht herum bei all dem gefilmten Popo-Wackeln und dem geneigten Herum-Dackeln des gerade der Pubertät entronnenen Carsten: Ein Mann, jede Menge Worte.

Vera hat einen Hundesalon, einen fliegenden Sohn (Flugbegleiter) und ganz viel Schnickschnack in ihrem Haus. Ein Sommer- und ein Winterschlafzimmer sind neben den vielen eigenen Fotos an den Wänden ein Highlight. Da fehlte es geradezu nur noch, das ausgeprägte Ego durch Vox noch mehr zu polieren.

Der Gutmensch Alex glaubt, wer gut zu Tieren ist, sei ein guter Mensch. Ziemlich plakativ und leider knapp daneben. Ich freue mich aber, wenn er überhaupt mal etwas sagt.

Vera geht regelmäßig in die Mucki-Bude, und mit ihrem Sohn Bernd (wieso fällt mir da immer "Brot" ein?) in die Disco.

Als Krönung outet sie sich mutig als Wendler-Fan: Warum hat den eigentlich keiner für immer im Dschungel vergessen?

Für Carsten bringt die Ausstrahlung der Sendung einen wirklichen Höhepunkt: Jetzt darf er sich selber mal zuhören!

Den verpönten Victoriabarsch findet er sogar betörend?!

Von der bezaubernden Vera gar nicht zu reden. Obwohl das auch mit sakralen Figuren zugestellte Wohnzimmer ihn zu Recht irritiert und auch ein ganz kleines bisschen wortkarger macht: Über sexy Vera zu reden unter den Augen von Kreuzen und Madonnen muss er noch üben.

Zum Auftakt zaubert ein Zauberer gar zauberhaft - aber eigentlich sieht er aus wie ein Versicherungs-Vertreter oder Auto-Verkäufer.

In der Begehungs-Pause gibt es für Catalina und Carsten endlich mal eine altersgerechte Beschäftigung: Sie schneiden, waschen und quälen einen Stoffhund in Veras Salon, dass es nur spritzt vor Albernheit. - Da wird doch nicht etwa noch ein kleiner Junge in dem Großmaul stecken?

Auch altersgerecht kommt Veras Hauptgang daher: Fisch und Kartoffelsalat als Krönung eines perfekten Dinners. So verstand man vielleicht vor ein paar Jahrzehnten ein perfektes Dinner. Der Kartoffelsalat sah eigentlich ganz lecker aus - ist aber doch eher kein Essen für Gäste, die man nicht wirklich einschätzen kann.

Da liege ich aber völlig falsch: Denn ihr Dinner wird mit fünfunddreißig satten Punkten belohnt.

So darf Bamberg trotz heutigem Punkteregen getrost und mit Recht das Ruhrgebiet und Berlin als kulinarische Wüste beerben.

Meine Hoffnung ist noch nicht gestorben, heute bei Ronald ein annähernd perfektes Dinner zu erleben.

Vermutlich möchte Vox in der Kategorie Comedy doch noch den Deutschen Filmpreis erlangen, sie sind auf dem besten Wege dahin.

Guten Morgen, Gruß Biene

3 Kommentare:

  1. Mir hätte von der Stärke her der Americano nicht genügt, um diesen Abend in diesem Ambiente überstehen zu können. Es hätte dann schon ein Negroni werden können, da kommt nämlich zusätzlich Gin rein. Kein Wunder, dass Schatzi die ganze Woche unterwegs ist.

    Vorspeise:
    Es gibt tausende von Suppen. Aber beim Perfekten Dinner fällt den Kandidaten immer nur eine Version von Karottensuppe ein. Meistens endet das in einem Baby-Futter ähnlichen Brei. Das hat Vera vermieden, durch die reichliche Zugabe von Flüssigkeit. Aber originell war die Suppe nicht.

    Hauptspeise:
    Ich lehne Victoria-Barsch, wegen der Umstände der Entstehung, ab. Er war bei Vera halt gebraten. Punkt. Nichts besonderes. Mit einem Kartoffelsalat, der mir (ich bin da anderer Meinung als Biene) überhaupt nicht gefallen konnte. Was sollten diese unreifen Avocados? Sie bringen keinerlei Geschmack und gehören nicht ins Essen. Und wieder eine Präsentation auf dem Teller, die nicht sehr appetitfördernd war. Ein Essen schmeckt nur so gut, wie es aussieht.

    Nachspeise:
    Eine klumpige Mandelcreme für fast alle. Nur Ronald bekam ein kleine Käseplatte. Warum nicht für alle eine große Käseplatte in die Mitte.

    Fazit:
    Ein Essen auf Hausfrauenmenü. Laut meiner Frau, die selbst Personalköchin ist, ein Kantinenessen.
    Diese Woche ist grausam zu mir. So viel Einfallslosigkeit habe ich nicht erwartet, da ich die, zugegebener Weise deftige, fränkische Küche kenne. Warum kocht denn niemand regional?

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  2. Danke, Manne - punktgenau. - Hier im Ruhrgebiet gibt es ihn noch, den Kartoffelsalat mit Mayonnaise. Ich kenne den aber natürlich auch anders. Und mag beides. Aber ehrlich gesagt, bevorzuge ich den mayonnaisigen. -lol

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