Vorspeise: Gebratene Steinbeißer-Loins mit gemischten Pilzen, Onsen-Ei und Trüffel
Hauptspeise: Gegrilltes Rumpsteak aus dem Sous-vide mit Rotwein-Pfeffersoße, Wintergemüse und getrüffeltem Kartoffelstampf
Nachspeise: Schwarzer Vulkan mit weißer Lava und hausgemachtem Eis
Willy hat keine Chance
Nebenbei hat auch die ausgelassene Stimmung keine Chance, in diesem Kreis anzukommen. Die Atmosphäre verdüstert sich zu einem regelrechten Krampf,
und sicher ist auch Willy froh, als sich alle aus dem Staub machen. Ich stelle mir die Truppe vor, wie sie an Rosenmontag auf dem Domplatz oder sonstwo in der Stadt angekommen wäre - und überhaupt nicht gewusst hätte, was hier jetzt los ist ...
Nun, es ist nicht Rosenmontag, es ist irgendein Tag vor vielleicht 6 Wochen und der ausgebildete Koch Daniel, die Trend-Bloggerin (ein Vox-Einfall) Kerstin und die näselnde Marie, die mir ein stetig steigendes Unbehagen bereitet, laufen inklusive Bankkaufmann Rouven bei Willy ein. Und ich denke, da sind die Messer bereits gewetzt ...
Da ich dafür bekannt bin, mich eher auf die Seite der Geschlagenen zu stellen, ergreife ich hier und sofort Willys Partei:
Willys Koch-Paradies liegt in einem Kellerraum, und vielleicht hat Perlschen, seine Frau, den Hobby-Koch dorthin verbannt, damit er sich austoben und ausprobieren kann.
Anders als er würde sie niemals fürs perfekte-Fernseh-Dinner kochen, und manchmal ist es auch keine gute Idee, sich zu bewerben -
und dann auch noch in den Krieg gegen einen Profi- und drei ehrgeizige Hobbyköche geschickt zu werden. Böser Sender!
In einer "normalen" Köln-Runde hätte es für Willy vermutlich ganz anders ausgesehen ...
Seine Tellerbilder sind nett anzusehen, aber das ist nur meine unmaßgebliche Meinung, denn schon Frau Naseweis Marie
sieht dies völlig anders. Ihre Blicke sprechen: Mitleid! - Wie kann man nur zum Fleisch noch eine Beilage wie Kartoffelstampf reichen (denkt sie vermutlich)? Möchte Willy seine Gäste etwa mästen? Nein, eigentlich möchte er sie lediglich nach Willy-Art bewirten.
Selber würde er sich letztendlich 6 Punkte geben - und damit trifft er fast ins Schwarze, denn die Bekochten schenken ihm dreimal 6 und Rouven 5 Zähler.
Kochen als Dreh- und Angelpunkt der Welt ... ist nun erst einmal vorbei. Marie kann weiterhin ihre Reife vervollkommnen, Kerstin trendige Teller ins Internet stellen, Daniel ein Restaurant eröffnen und der Banker Rouven ... ja, der blieb in den letzten Tagen ein wenig unsichtbar.
Es gewinnen Daniel und Kerstin.
Daniel spendet seine Sieg-Prämie von 2.500 Euro an Straßenkinder e. V. Haus Tante E.
Das ist jedoch genau so vom Sender vorgesehen und kein Heldenobolus, und Daniel wird nicht leer ausgegangen sein, denn als der gesuchte Profi-Koch
steht ihm für seine Arbeit in dieser Woche eine Gage zu.
Als eine Art Arbeit haben es wohl fast alle angesehen - bierernst und runtergespult.
Und Willy hatte nie eine Chance ...
Guten Morgen, Gruß Silvia
Wilfried - der Keller ist das Restaurant!
AntwortenLöschenDer heutige Gastgeber entführt uns in einen ganz speziellen Hobbykeller. Wir sehen bunte Lichter, Ketten aus Eisen, glitzernde Edelstahlablagen und bläulich schimmernde Elektrogeräte. Das Spiel ist das Ziel!
Nein, in diesem Keller wird nicht der Body gebildet, in diesem Keller wird gekocht, gegessen, geschult, getrunken, Filme geschaut, Karaoke gesungen und so dann und wann kommt auch noch das Team von VOX vorbei. Willy hat sich in seinem Keller eine Gastroküche eingebaut und seine Ehefrau Heidi macht zu Beginn der Sendung ein wenig den Eindruck, dass bei ihr, die ganz große Begeisterung, dafür ein wenig fehlen würde.
Der heutige Koch stellt sofort klar, bei ihm gibt es keine kleine Portiönchen mit Minimosaik auf den Teller. Heute werden die Gäste gefüttert bis sie satt sind. Seine Vorbilder Jamie O. und Tim M. machen ja auch nicht so einen neumodischen Chi-Chi, sondern kochen mehr aus dem lockeren Handgelenk! Leider, man muss es sagen, sieht die Kocharbeit bei Willy nicht wirklich locker und flockig aus, hier wird Schwerstarbeit geleistet! Es kann eigentlich nicht am Menü liegen, dass der heutige Gastgeber so angestrengt unterwegs ist. Vielleicht hätte er die Essensmengen reduzieren sollen, dann wäre evtl. die Zubereitung schneller beendet gewesen.
Eine Info unter Freunden: Latexhandschuhe, die in der Küche immer und ständig getragen werden, sind nicht wirklich hygienisch. Wo Hände mit Seife, Wasser und anschließender Desinfektion gut zum Einsatz kommen können, werden auch schwarze Handschuhe nimmer rein!
Apero: ein Getränk ohne Gin! Leider geht der Cocktail etwas unter, da Willy seine Gäste direkt mit Blutwurst und Kartoffelpüree gut gesättigt wissen möchte!
VS: nein, wir sind noch nicht beim Hauptgang! Ein großer Berg mit Lachs, Avocado und anderen Sattmachern türmt sich vor den Gästen auf. Einstimmige Meinung, ganz lecker, aber viel zu viel - kein Teller wurde leergegessen.
HG: es trifft sich das schwarze Schwein aus Spanien mit der trüffeligen Knolle aus Italien. Leider spielen noch Gewürze, Trüffelöl und aufgewärmter Risotto eine Rolle und verlieren damit jedwede Chance bei den Gästen. Die Gäste loben eigentlich nur Fleisch und Sauce!
Dessert: Nudeltörtchen erinnern ein wenig an Kochen mit Kindern und sehen auch so aus! Geschmacklose Winterbeeren retten dieses Dessert nicht mehr!
Der Gastgeber würde sich nur 6 Punkte für sein Dinner gönnen und kokettiert damit ein wenig - denn das Endergebnis ist noch niedriger und der Willy schaut nicht so drein, als ob er mit der Punktezahl zufrieden sein würde!