Vorspeise: Atlantische Meeresfrüchte-Variation auf Fenchel-Apfel-Radieschen-Salat-Bett
Hauptspeise: Spezial-Lamm-Curry "Bahia" mit Spinat-Couscous und Auberginen-Ratatouille
Nachspeise: Zitrustarte mit Mandelboden und Schokoladenschicht
Überwintern, wenn es draußen kalt wird
Hinrich, der auch in Köln wohnt, zieht es immer wieder für längere Zeiten nach Marrakesch, und in diesem Jahr überwintert er hier. Hier hat ihn vor 15 Jahren die Muse geküsst, und umgeben von den selbst gemalten Großformat-Bildern lässt sich das Leben leicht und locker angehen,
wenn dann noch ein Majordomus für die niederen Dienste stets zur Stelle ist, sobald Hinrich nur "Piep" macht.
Sicherlich kennt Hinrich die Story um Prinz Charles, der sich von einem Butler sogar die Zahncreme aufs Bürstchen streichen lassen soll -
und so muss sein Butler Abdahin ihm hier und da nicht nur Taschen tragen und später alles kurz und klein schnibbeln, sondern auch die teigverschmierten Hände abtupfen.
Keine Frage, Hinrich ist ein exzentrischer Paradiesvogel, der vielleicht schon ein bisschen den Bezug zur Bodenhaftung verloren hat. Aber manchmal stimmt der äußere Schein nicht so wirklich mit den Realitäten überein.
Mutmaßungen bringen mich jedoch keinen Schritt weiter, und ich bewundere die schicke Hütte oder auch den kleinen Palast.
Die Welt braucht bunte Vögel und Gaukler, und wenn seine niederträchtige Bewertung der zwei vorangegangenen Dinner nicht wäre,
wäre es auch auf der Facebook-Seite von Vox für ihn nicht so kalt geworden. Davor kann er jedoch nicht einfach ins Warme flüchten, es sei denn, er
schaltet das Internet Knall auf Fall ab, bis Gras drüber gewachsen ist,
und am Ende wird sowieso
"nichts so heiß gegessen wie es gekocht wird".
Das Dinner
Hinrich weiß seine Gäste zu begeistern - vor allem begeistert er sich selber. Erst der Stolz auf seine Bilder, dann wird es mit dem Stolz auf eine
Tomatensorte
etwas kleiner, um später jedoch mit dem Käsekuchen wieder Schwung aufzunehmen und diesen in den höchsten Tönen in die 10. Dimension zu heben. Nie gab es einen besseren Käsekuchen ...
Halt, meiner ist besser. - Scherz!
Zumindest kocht Hinrich selber, während er lediglich die lästigen Arbeiten in der Küche dem Majordomus überlässt, der niemals sein Lächeln verliert, damit keine Kamera einfangen kann, was er wirklich denkt.
Die wahren Gedanken von Helga zu entlarven, ist hingegen überhaupt nicht schwer:
Angepieselt und fast ohne Tischmanieren lässt sie sich auf Hinrichs Dinner ein und zeigt ein geringst mögliches Interesse an seinem Leben und Werk.
Ihr Lebenswerk bewundere ich nach wie vor (das verdient auch jede Unterstützung, um es noch bekannter zu machen),
aber souverän ist sie kein bisschen.
Die Bewertung
Schon hatte ich geglaubt, jegliches Fremdschämen hinter mir gelassen zu haben - doch als Hakim Hinrichs Dinner lobt
und ich an die 2 ihm von Hinrich verpassten Zähler denke, schäme ich mich für den heutigen Gastgeber.
Hinrich bekommt dreimal je 8 und von Sabine sogar 10 Punkte. Das macht in der Summe
34 Punkte,
und ist schon ein sehr gutes Ergebnis für einen, der anderen nicht mal der Höflichkeit halber ein bisschen mehr gönnt
als ihnen seiner Meinung nach zusteht.
Man sieht: Überwintern im Warmen macht nicht unbedingt wärmer im Herzen.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Hinrich - über den Dächern von Marrakesch!
AntwortenLöschenTief stoßen wir vor in die alten Gassen der marokkanischen Großstadt! Hinter jeder Ecke ein neuer Geruch, hinter jeder Abzweigung eine Entdeckung und in der Mitte der Altstadt, also so richtig im Zentrum, finden wir den heutigen Gastgeber. Er ist gekommen um Krankheit und Deutschland zu entfliehen und ist geblieben, um den milden Winter zu genießen und sein Künstlertum ausleben zu können.
Kaum bei Hinrich im großen Haus angekommen, geht es auch schon wieder zurück in das Gassengewirr. Geleitet vom braven Hausmeister, überwinden wir die Eingangstür und finden uns gut mühelos zurecht auf den nahem Märkten. Fisch muss eingekauft werden, etwas Mineralwasser für die Gäste schadet auch nicht, ein wenig Gemüse, vielleicht noch Gewürze, Öl, etwas Lammfleisch, ein neues Schnellboot, Windmühle......?
In der Küche wird die Arbeit zweigeteilt! Zügig verlieren Mandarinen ihre Umhüllung, zerfallen Auberginen in Würfel und finden erstaunliche Ringe vom Tintenfisch, einen fassungslosen Neubesitzer!
Die Gäste nahen und haben ein wenig Mühe dabei, Helga davon zu überzeugen, dass sie noch ein paar zusätzliche Abende am perfekten Dinner teilnehmen muss/darf!
Apero: Cocktail mit Hausführung, schön und süffig!
VS: ein große Portion Salat mit Fisch und Garnelen findet Platz bei den Gästen. Da die verschiedenen Fischsorten, inklusive Tintenfischringe und Garnelen, zur gleichen Zeit ihre Heimat in der Pfanne gefunden haben, kann das Ergebnis nicht 100% stimmig werden. Die Gäste lieben die Tomaten, die Radieschen und die farbige Kleidung des Gastgebers!
HG: es gibt Lammfleisch aus dem irdenen Schmortopf! Es gibt Cous-Cous der auf die schnelle Art zubereitet wurde und es gibt, zum dritten Mal in dieser Woche, einen Hauptgang der an die Vortage erinnert!
Dessert: ein Misch-Masch-Kuchen der sich Tarte nennen darf! Der Boden speckig und nicht gebacken, der Rest matschig aber mit echter Schokolade!
Die Gäste sind glücklich und verteilen 34 Pkt.! Sogar 10 Pkt. fallen Hinrich in den Schoß!
Was soll ich sagen, jetzt ist der Mittwochabend doch auch schon vorbei!
PS. ich hänge ja immer noch an der Aussage von Hinrich fest, dass es in Marokko eigentlich keine Kultur gäbe! Was meint er nur damit? Natürlich wird er in Marrakesch nicht die westeuropäische Kulturlandschaft von Köln oder Hamburg wiederfinden, wozu auch?! Eine Elbphilharmonie mit Kosten von 866 Mio. € dürfte seine Wahlheimat einfach nicht stemmen dürfen....