Freitag, 10. Februar 2017

9. Februar 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Bremen bei Shapour


Der Orient-Express:
Vorspeise: Kuku Sabsi mit Garnelen
Hauptspeise: Sereschk Polo mit Salat Shiraz
Nachspeise: I'm in Love with the Coco-Milk



Persisches Roulette

Die Dallas-Ranch und das Denver-Anwesen kann man vergessen - das sind armselige Hütten gegen die gezeigten von Shabours insgesamt 580 Quadratmeter - inklusive Dienstboten-Trakt, denn die andere Küche mit dem angrenzenden Wohnbereich passt nicht wirklich zu dem Rest.

Shabour besitzt im Rahmen einer Franchise-Kette gleich fünf Niederlassungen in Bremen. Der Name des Imperiums, das auch ihn reich macht, wird nicht genannt - an dem Amüsier-Teller vorab erkenne ich auch nicht, worum es sich handelt. Es ist einfach nicht mein Ding, die zu unterstützen, denn da kommen mir so einige Missstände in den Sinn, die letztendlich auf jede dieser Futter-Krippen zutreffen.

Warum Vox die jedoch nicht nennt, kann nur den Grund haben, dass diese Fast-Food-Fabrik nicht genug für Werbung bezahlen wollte. Da versteht der Sender keinen Spaß - und auch sonst verstehen die nicht genug Spaß.

Zum Haus passend stehen ein paar Autos in Shabours Garagen, unter anderem ein Lamborghini und ein Bentley - wichtig ist ihm dabei die deutsche Technik im Herzen des Flitzers und des Barons unter den Autos.

Eine deutsche Technik kommt in seinem Dinner nicht zum Angriff auf die Geschmacksknospen der Gäste. Da zählt er auf die Genüsse seines Heimatlandes Iran.

Und so grenzt sein Nachtisch mit diversen Früchten in einer Melone und einem Topping aus Gouda-Käse an einem persischen Roulette:

Man mag es - oder man mag es nicht, meint er. Natürlich mag man es nicht. Es bleibt fraglich, ob das viele Iraner mögen.

Sein Freund Hosse, ein Landsmann, mag das offenbar, denn er hat ihm vorab alle Rezepte nahe gebracht, Probe gekocht und bringt nun noch einen Stapel

Teller vorbei. Das erstaunt:

Perserteppiche auf den Böden, Luxusschlitten draußen - aber nicht genug Teller im Schrank? Wie soll ich das einordnen?

Besser einzuordnen ist Nicoles Miesepeter-Gesicht, denn sie darf als letzte kochen - und hat vielleicht Sorge, dass ihr Refugium mit diesem nicht mithalten kann.

Auch Ralf ist heute enigermaßen sprach- und lachlos. Als berühmter Meeresbiologe, der er dann doch nicht geworden ist, hätte er sich auch solch einen Palast hinstellen können.

Natürlich will das nicht jeder. Das Leben auf so vielen Quadratmetern ist eben einigermaßen unübersichtlich,

wenn man auch in Zeiten, in denen der Haussegen in Schieflage geht, sich absolut gut aus dem Weg gehen könnte.

Davon kann jedoch bei Shapour absolut keine Rede sein, denn er wird bald seine Freundin heiraten. Der Name der Freundin wird ebenso wenig verraten wie der des Fast-Food-Unternehmens.

Bis zum Ende mit achtundzwanzig Punkten verliert Shapour sein Lächeln nicht. Wie könnte er auch: Das ist so festgetackert wie eine Maske im Karneval.

Er ist schon ein sympathischer Kerl, doch hinter die Fassade lässt er uns nicht gucken. Ein gewiefter Typ eben.


Guten Morgen, Gruß Silvia

1 Kommentar:

  1. Willkommen am Rande von Bremen, wo die Grundstücke preiswerter und die Fertighäuser größer sind! Willkommen bei Shapour und seinem Ausflug in die persische Küche!

    Irgendwie scheint es ein ungeschriebenes Gesetz bei VOX und dem perfekten Dinner zu sein: wann immer eine etwas entferntere Heimatküche vorgestellt werden soll, wird es etwas wundersam. Über einen Ausflug in den Iran und die dortige Küche hätte ich mich sehr gefreut, aber bereits in den letzten Tagen war klar: Shapour und Küchenarbeit passt genauso zusammen wie Bio-Huhn und Fast-Food-Kette! Weil, ganz unter uns Betschwestern, der heutige Gastgeber kann in keiner Form kochen und hat auch das heutige Menü in kleinen Schritten von einem guten Freund beigebracht bekommen.

    Bei VS und HG konnte man ja noch immer unter dem Motto "das Gericht kenne ich nicht, wird wohl so sein müssen" hoffen, aber das Dessert war der komplette Untergang! Dieses Gericht muss wohl aus einer Studentenbude gekrochen sein, in der es nach einer durchzechten Nacht keine anderen Zutaten mehr zu finden gab. (Sollte ich damit sehr vielen Studenten Unrecht tuen: Entschuldigung!) Wie man auf die Idee kommen kann, so etwas seinen Gästen zu servieren wird wohl für immer ein gutgehütetes Geheimnis bleiben.

    Apero: kam beim GG sehr gut an, die Gäste waren nicht komplett begeistert! Auch der Gruß aus der Küche wurde von den Gästen nicht wirklich erkannt und verfehlte damit auch den Werbeeffekt für das Unternehmen, dass ein paar Franchiselizenzen an Shapour vergeben hat.

    VS: Salat - immer nett! Sehr dunkle und anscheinend trockene Gemüsefrikadelle und ein paar Garnelen die irgendwie etwas untergegangen sind.
    HG: schöne Kombi aus Reis und Geflügel mit landestypischen Zutaten. Das Löffelkomando an Laura hätte man sich sparen können, ,die junge Frau kann schon Essen! Die Gäste fanden das Hähnchen gut und waren nach dem Hauptgang mehr als gut gesättigt.
    Dessert: Dessert???????????

    Shapour erhält insgesamt 28 Punkte und spielt nicht mehr um den Sieg!

    Irgendwie ist diese Runde sehr sparsam mit Punkten aber auch sehr sparsam mit Kochleistungen!

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