Dienstag, 7. Februar 2017
6. Februar 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Bremen bei Ralf
Vorspeise: Spinatcrème in klarer Kichererbsen-Suppe mit Eierstich
Hauptspeise: Zanderfilet unter Staudensellerie-Schuppen und mariniertes Sous-Vide-Weizengras-Rinderfilet auf Rotweinnage und Caipirinha-Soße, begleitet von Kartoffel-Süßkartoffel-Chips
Nachspeise: Weißes Basilikumeis auf Rotwein-Pflaumen-Spiegelreduktion
Einmal im Jahr
Neben dem wöchentlichen Tanzen pflegt Ralf noch ein einmal jährlich stattfindendes Hobby: Seit 15 Jahren bereits hat er einen Auftritt im Fernsehen oder, wenn es nicht so gut läuft, im Radio.
Er erzählt, dass er Meeresbiologe war, aber aufgehört hat, es zu sein, weil sein Englisch nicht das Beste sei. Für das Fach-Englisch gibt es sicherlich Kurse, wenn sie nicht sogar bereits während des Studiums angeboten werden. Man weiß doch, dass man in diesem Beruf auf internationalem Terrain arbeitet.
Geblieben ist ihm die kulinarische Liebe zum Fisch - ob er die mit vielen Meeresbiologen teilt, glaube ich eher weniger.
Heute tourt er als Gesundheitsberater durch die Lande - man kann auch sagen: Er ist Vertreter für medizinische Produkte. Jedes Kind bekommt neue Namen - nur damit das besser klingt.
Ralfs Kind heißt Schatzi. Schatzi guckt kurz vorbei, denn viel Platz ist nicht mehr in der Küche, und nach jedem dritten Wort betont Ralf "Schatzi". Oder heißt Schatzi doch ganz anders? Hunde heißen öfter "Komm mal her" - Schatzi ist auch nicht viel besser.
Ganz dünn wird das Eis, auf dem er sich mit dem Kamerateam bewegen muss, denn die Küche ist dermaßen vollgestellt, dass man wegen Unfallgefahren eigentlich auch noch Schilder aufstellen müsste. Was macht man mit soviel Gedöns in einer Küche? Allein in der Ecke neben dem Herd stehen eine Millionen Flaschen. Wenn das mal ausreicht.
Doch um die Ecke kommt mit drei Frauen Shapour - er grinst permanent von einem Ohr zum anderen, aber sein Vorname soll immerhin "Sohn des Königs" bedeuten - somit ergibt das Dauer-Lachen einen Sinn. Ein anderer könnte sein, dass er am Ende noch seinen Zahnarzt lobend erwähnen wird ...
Da Ralf einmal im Jahr ins Fernsehen oder ins Radio muss (Zwangshandlung?) kann er nicht wählerisch sein,
und somit hat er bereits einmal bei "Unter Volldampf" gekocht und nun beim "Perfekten Dinner" -
sein Plan für das heutige Event geht über zwei Din-A-4 Seiten und ist ebenso durcheinander wie sein Kochbereich.
Aber er findet sich zurecht. Gerade eben so. Mit beidem.
Die Vorspeisen-Suppe habe ich so noch nie genießen dürfen (Glückgehabtsmiley), während der Hauptgang dröge aussieht so völlig ohne Soße. Nicht, dass er sich nicht an einer versucht hätte ... sie ist Opfer der Unübersichtlichkeit im allgemeinen geworden und bitter eingekocht.
Der Nachtisch ist niedlich: Eine heiße Soße unter einem nicht ganz so kalten Eis. Es vereinen sich beide zu einem Matsch.
Für sein Match bekommt Ralf neunundzwanzig Punkte.
Wie man hört, sind alle unfallfrei aus seinem Haus wieder raus gekommen. Schön. Nur Nicole und Laura haben sich bereits in Ekstase geredet. Die könnten noch über ihre eigenen Worte stolpern.
Guten Morgen, Gruß Silvia
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Lukullisches, tänzerisches Treppensteigen - willkommen in der Profiküche bei Ralf in Bremen!
AntwortenLöschenWas macht ein guter Koch wenn seine Küche etwas klein ausfällt? Genau, er stellt die restlichen Flächen mit Krimskrams voll!
Ralf präsentierte eine Speisekarte die Großes erwarten ließ. Entweder einen großen Sieg oder einen großartigen Untergang. Und was soll ich sagen, beim Anblick der Reihenhausküche war mir doch eher klar, hier kommt der Untergang. Man kann nicht auf 80cm² und einem zugestellten Herd ein perfektes Dinner erstellen. Eigentlich auch eher seltsam, wenn ein begeisterter Hobbykoch keinen Esstisch sein Eigen nennt und das geplante Schlafzimmer fürs Dinner herausrücken muss.
Die Gäste im Vorfeld beim Entziffern der Karte schon stark gefordert, präsentierten dann, bei den einfühlsam geführten Interviews, geballte Nichtahnung! So etwas mag VOX, so etwas präsentiert VOX sehr gerne und so etwas liebt auch das geneigte Publikum!
Apero: Prickelgetränk mit Häppchen! Was soll man sagen, bei den Häppchen hat sich Ralf wirklich von seiner guten Seite gezeigt!
VS: Suppe mit vier Gläsern Fertigfond und Backerbsen oder Kichererbsen oder erbsen Erbsen. Keine Ahnung - nach der Vermengung mit Schnodderspinat, waren eh keinerlei Komponenten mehr zu erkennen. Nein, meine Suppe esse ich nicht!
HG: Fleisch aus dem Wasserbad und dann der GG zu ängstlich das Fleisch etwas anzubraten - seltsam. Hübsche Idee in jede "Ecke" des Tellers eine Komponente des Gerichtes zu legen, so entstehen wenigstens keine Vermengungen! Mensch Ralf, du wirst doch ein paar moderne Kochbücher besitzen! Was sollte uns eigentlich dieser HG sagen und in welchem Zusammenhang standen eigentlich Fleisch, Fisch, Sauce und Kartoffel?
Dessert: schön, optisch wurde sogar noch die Suppe unterboten. Braune Brühe mit zerflossenem Eis. Muss man nicht haben und sah auch noch extrem unlecker aus.
Och Ralf, war das wirklich dein besten Wirken in der Küche oder war doch der Stress zu groß?
Ich wäre bei deinem Dinner leider hungrig aufgestanden und in den nächsten Schnellimbiss gewechselt!