Montag, 27. Februar 2017

26. Februar 2017 - ARD - Tatort Ludwigshafen - "Babbeldasch"





Babbeldasch

Ich habe geträumt, ich muss etwas dazu schreiben ...

Die Handlung des Krimis ist ziemlich konventionell, denn es gibt erst einen und später noch einen Totschlag. Der erste wird mit Hilfe eines Schoko-Croissants begangen, denn die schnell getötete, aber dadurch nicht aus dem Film verschwundene Mundart-Schauspielerin

hat eine Allergie gegen den dort enthaltenen Mohn und erleidet einen anaphylaktischen Schock. Nachdem der Todesfall als ein natürlicher zu den Akten gelegt wird,

erscheint das Opfer Lena Odenthal im Traum und verlangt von ihr die Aufklärung des an ihr begangenen Mordes. Ansonsten würde sie Lena von nun an nächtlich in deren Träumen heimsuchen ...

Zum Glück klärt die Kommissarin den Fall auf, ansonsten wäre eine Fortsetzung dieses seltsamen Theaters zu befürchten. Bigerleichtertsmiley!

Ohne ein wirkliches Drehbuch geht Regisseur Axel Ranisch zur Sache: Es gibt nur grobe Vorgaben darüber, was in den einzelnen Szenen zu passieren hat,

während Schauspieler und Laiendarsteller die passenden Wörter dazu selber finden müssen. Meistens finden sie sie nicht ...

Hier hakt es gewaltig. Wie im wirklichen Leben sprechen am Anfang erst mal alle gleichzeitig bzw. schreien alle zur gleichen Zeit und zum selben Thema. Um Zustimmung heischend, schauen die Schauspieler direkt in die Kamera und somit auch direkt

in die Augen der Zuschauer.

Mutig von den Darstellern, mit diesem in der Tat als Tatort (Tatort Fernsehen!) anzusehenden Film, dem Regisseur auf eine Reise zu folgen, deren Ziel und Inhalte sie während der Dreharbeiten erst nach und nach kennen lernen.

Aber um locker zu werden und Hemmungen loszuwerden, durften alle dies in dem "Kneif-den-Vordermann-in-den-Hintern-Spiel" vorab üben. Nach solch einem Unsinn ist man gefeit, den größten Blödsinn überhaupt noch erkennen zu können.

Die Laiendarsteller sind zum Teil - aber wirklich nur zum Teil - gar nicht mal so schlecht und passen sehr gut in ein auch als solches deklariertes Theater,

während man in der Ersten Reihe vom Ersten Programm

deutlich mehr Professionalität erwarten kann.

Nicht jede Neuheit ist innovativ, manches ist einfach nur anders und albern - wird durch das Anders-Sein jedoch in diesem Fall überhaupt nicht einen Ticken besser, sondern langt zu einem endlich mal wieder vor dem Bildschirm tatsächlich empfundenen

Fremdschämen.

Nicht nur im Croissant ist Mohn enthalten (in meinem übrigens nicht, da ist nur Schokolade drin), sondern in manchen Köpfen scheint es

mohnvernebelt zuzugehen.

Gar nicht wundern würde es mich, wenn der Regisseur sich wie Bolle freut und gleichzeitig schlank lacht, dass die ARD willfährig seinen Blödsinn als großes Kino angenommen hat.

Null Sterne! Wenn möglich, sogar Minus-Sterne für diesen Tatort,

von dem ich selber die Hoffnung hatte, dass er nur von diversen Zeitungen schlecht geredet wurde -

oder am Ende so schlecht ist, dass er schon wieder toll ist.

So ist das aber nicht. Schlecht ist einfach nur schlecht. Schlecht gemacht, schlecht gespielt - mir ist jetzt noch schlecht.


Guten Morgen, Gruß Silvia

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