Freitag, 17. Februar 2017

16. Februar 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Fürth bei Matthias

"Bambi" - Foto: S. B.


Vorspeise: Kastaniensuppe mit Portwein und Einlage
Hauptspeise: Rosa gebratener Rehrücken mit Schoko-Kirsch-Soße, dazu Rotkraut und Semmelknödel
Nachspeise: Vanille-Schoko-Küchlein mit flüssigem Kern und Lebkuchen-Parfait mit Feigen und Rotweinsoße


Ein ganz süßer Spätzünder

Ohne Missverständnissen ihren Lauf zu lassen, muss ich sogleich erwähnen, dass dieses "süß" sich auf die überdimensional gebrauchten zuckerhaltigen Beilagen in allen drei Gängen bezieht.

Eine Messerspitze Schokolade gibt er bereits in die Kastaniensuppe - und vielleicht steht das sogar in seinem Rezept für die Pampe, die anschließend auf den Tisch kommt - aber wenn ich an eine Messerspitze denke, hole ich nicht mein allerallergrößtes Messer aus der Schublade und gaukle mir vor, ich hätte mich an das Rezept gehalten.

Viel hilft nur in manchen Bereichen viel.

Süß weiter geht es im Hauptgang - mal ganz abgesehen davon, dass ein lebendiges Reh besonders niedlich ist - wird die Kirschsoße auch mit Schokolade aufgemotzt.

Schließlich ist das Dessert ... vielen zu süß, obwohl sie sich inzwischen an die prominente Geschmacksrichtung gewöhnt haben müssen.

Bis er endlich alle drei Bestandteile seines Dinners um Mitternacht auf dem Tisch hat, sind einige der Gäste bereits süß-sauer.

Dabei hat der Spätzünder Matthias bereits zur Kommunion seinen ersten Kochkurs geschenkt bekommen

(ich bin ebenfalls zur Kommunion gegangen, und habe mich über mein tolles Kleid, den ersten Goldschmuck und viele Geldgeschenke gefreut - okay, ein bisschen auch auf die Zeremonie, denn der Pfarrer war ein liebenswerter Mensch)

und die Frage ist: Wie kam jemand auf solch eine innovative Idee? Smile.

Es kann jedoch sein, dass Matthias diesen ersten Kochkurs nie verwunden hat und die Inhalte heute zum Besten gibt.

Zum Besten gibt derweil Stephan ein paar Mitternachtsspitzen gegen das Menü.

Inzwischen mag ich Stephan, wenn er deshalb auch nicht gleich für mich kochen müsste.

Sogar in der Rolle eines psychopathischen Mörders könnte ich mir ihn vorstellen - aber auch in einer Comedy-Show, in der er den sympathischen Besserwisser aus der Nachbarschaft gibt.

Aber er ist eher der Theater-Mensch, der die Miete sicher nicht vom Fernsehen bezahlt haben möchte?

"Sein oder Nichtsein", deklamiert Stephan - und alle tendieren zur neutralen, nichtssagenden Sieben, Summa summarum ergibt das achtundzwanzig Umdrehungen.

Trösten lassen kann Matthias sich über diese Bepunktung spät nach Mitternacht von seiner Frau Stefanie, die doch glatt den 2. Hochzeitstag vergessen hatte - und ihm dafür sicher noch etwas schuldig ist.

Nach wie vielen Jahren darf man eigentlich ohne schlechtes Gewissen den Hochzeitstag vergessen?


Guten Morgen, Gruß Silvia

1 Kommentar:

  1. Hoch droben unterm Dach, ja da wohnt er, der Matthias aus Fürth!

    Manchmal könnte man schon denken, dass, außer hervorragender Kochqualitäten, eine Wohnung direkt unterm Dach bei einer Bewerbung beim perfekten Dinner durchaus behilflich sein könnte! So viele Köche und Köchinnen, die täglich über unendlich viele Treppenstufen steigen müssen, kann es im realen Leben doch überhaupt nicht geben! Oder?

    Also klettern wir heute mal hoch zum Matthias und erleben direkt eine typische VOX-Überraschung: der Hauptgang vom heutigen Koch erinnert doch sehr an den Vortag! Reh auf Reh, Knödel auf Knödel und Rotkohl auf Blaukraut, da können die Gäste und die Menschen vor dem TV doch so herrlich direkt vergleichen.

    Wir aber starten mit einer Maronensuppe! Bis vor ein paar Wochen eine eher unbekannte Suppe beim Dinner, so hat diese Suppe inzwischen sogar die orange Variation aus Kürbis, verdrängt. Häufiger bekommen wir nur noch Süßkartoffeln in vielen Variationen zu sehen. Was Matthias da allerdings so an Zutaten in sein Süppchen rührt, macht schon bei der Zubereitung etwas skeptisch. Auch verliert Matthias an seinem Abend etwas die Uhr aus den Augen und eines, davor muss gewarnt werden, sollte man nie machen, leicht ungnädige Gäste auch noch warten zu lassen. Da muss sogar Stephan zu seinen Notgeschichten greifen, die nicht immer absolut unterhaltend sind.

    Apero: rosa, pink, ein echter "Damencocktail"! Die Gäste freuen sich über den hohen Alkoholgehalt und schlürfen schnell die Gläser leer.

    VS: schade, die Suppe war wohl nix. Eher breiig und nicht sämig, viel zu süß anstatt wohl abgeschmeckt, macht sie die Gäste extrem unfroh. Matthias scheint da etwas eigenwillige Geschmacksknospen zu besitzen.
    HG: sehr schönes Rehfleisch mit einer leckeren Sauce. Rotkohl kam bei den Gästen gut an und nur die Knödel führten zu Kritik. Seine Knödelmasse hatte keine Bindung und war von Anfang an, viel zu fest und trocken.
    Dessert: die Gäste bereits müde ob der Wartezeit freuten sich nicht mehr so richtig über die üppige Desserttafel. Küchlein sahen lecker aus und das Parfait kam doch noch ganz gut an.

    4 x 7 Pkt. sind eigentlich doch zu wenig für den heutigen Gastgeber und verhelfen ihm im Moment leider nur zum letzten Platz! Nö, den letzten Platz hat Matthias jetzt nicht wirklich verdient und jetzt kann nur noch Regina einen Sieg von Stephan verhindern!

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