Donnerstag, 26. Januar 2017

25. Januar 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Berlin bei Claudia



Aperitif: Moscow Mule
Vorspeise: Cappuccino von der Maroni, gratinierter Ziegenfrischkäse, dazu Walnussbrot
Hauptspeise: Schwarzes Risotto mit Pulpo, Jakobsmuscheln, Garnelen, Kirschtomaten & Krustentiersauce
Nachspeise: Duett von Rosmarin-Pannacotta und Himbeersorbet


Schwarzer Mittwoch

In Claudias Gothic-Welt gibt es einen hellen Punkt, und das ist ihr kleines Kind. Aber nur Mutter zu sein, ist ihr zu wenig, und sie sei auch noch sie selber - wer auch sonst? Vermutlich nicht wirklich nebenbei, sondern sehr aktiv leitet sie den Fan-Club einer mir unbekannten Gothic-Gruppe

und rührt kräftig die Werbetrommel hierfür. Ein Musiker hat mir mal gesagt, auf ihre Art sei jede Musik gut und schön - oder so ähnlich.

Das Schöne an dieser Art von Musik möchte ich nicht durch permanentes Anhören derselben in Erfahrung bringen und daher bleibt es von hier aus dabei: Keine Depri-Songs in meinem Haus.

Es gibt genug Depri beim Dinner, und so trudeln die drei anderen Frauen in tiefem Schwarz gekleidet bei Claudia ein - etwas verspätet kommt auch Christian vorbei, der ebenfalls halb in Schwarz geht - und schnell fühle ich mich wie auf einer

Beerdigungs-Nachfeier.

Für seine Verspätung hat Christian einen triftigen Grund: Ein "alter Opa" (Originalton C.) sei ihm ins Auto gefahren - aber ihm, Christian, ginge es gut. Wie es dem alten Herrn geht, der ihm sicherlich nicht mit Absicht in die Karre gefahren ist, interessiert ihn wohl nicht ... Und niemand fragt danach.

Stattdessen erzählt er von seiner 15jährigen Tochter - heißt die nun Chantalle oder habe ich mich verhört? Auch schon egal, es würde auf jeden Fall passen

für den in meiner Rangliste der kritischen Haar-in-der-Suppe-Sucher auf dem ersten Platz sitzende. Hinter Matilde auf Platz 2 reihen sich auf dem selben Platz Judith und Izabela ein.

Ein schwarzer Mittwoch könnte nicht düsterer sein,  wenn diese vier Gäste vom Leder ziehen - und wahlweise die Mundwinkel spreizen oder die Augenbrauen heben oder sogar ihre Stimmen benutzen, um alles in Grund und Boden zu stampfen.

Für Christian zu kochen, ist ohnehin riskanter als ein Lottospiel - denn die Chancen, seinen Geschmack zu treffen sind geringer als in der Lotterie zu gewinnen.

Claudia kann sich noch so viel Mühe geben - sie hat schnell ein Messer im Rücken.

Obwohl sie auch nicht fern von jeder Lästerei über anderer Leute Essen ist, muss ich noch überlegen, an welcher Stelle auf meiner Rangliste ich sie

platziere.

Sie bekommt nur sechsundzwanzig traurige Punkte. Aber das passt zu der angedachten Beerdigungs-Nachfeier, die nicht nur rein äußerlich ihren Rahmen bekommt - und für die Vox es fertig gebracht hat, gleich fünf Stinkstiefel zu rekrutieren.

Hier ist einer des anderen Deibel.

Guten Morgen, Gruß Silvia


1 Kommentar:

  1. "Ich hab noch einen Koffer in Berlin"....und ganz ehrlich, nach dieser Dinnerrunde wird der auch noch eine ganze Weile in Berlin bleiben!

    Heute treffen wir die "dunkle" Claudia und sind extrem überrascht: durchdachtes Dinner, gut geplante Weine und echte Kochkultur in der Küche! Claudia hat ihre Küche und ihr Dinner im Griff. Ob die Kombi Ziegenkäse und Maronensüppchen wirklich extrem gut gewählt ist? Geschenkt, lecker sieht bereits der erste Gang des Abends aus!

    Aber, ach nein, ach, noch schnell einmal zurückgedreht - denn es gibt da noch die Gäste! Gäste wie aus einem dunklen Kapitel des "Hexenkochbuches für kleine Giftzwerge". Nein, wir mögen viele Speisen nicht, nein wir mögen viele Kombinationen der Speisen nicht, nein wir haben zu viel und zu wenig Salz und eigentlich kann man selbst viel besser kochen! Chris trägt jedwede Abneigung wie ein großes Schild vor sich her und blüht mit jedem Extrawunsch innerlich auf. Die Damen der Runde finden Schimmel, wo schwarze Flecken sind, rohe Muscheln wo der Kern noch glasig ist und finden auch Gespräche über alkoholische Getränke sehr grenzwertig. Und wie findet der geneigte TV-Zuschauer diese Runde: sehr schwer zu ertragen und eher befremdlich!

    Also, essen wir lieber mal ratze-fatze den Teller beim Hauptgang leer und freuen uns, über Meeresfrüchte und Tintenfisch. Anschließend ein leckeres Dessert und intensives Versuchen, die Gäste zu ignorieren!

    Apero: inzwischen ein Klassiker und erfrischend lecker

    VS: vielleicht ein Hauch zu dünn die Suppe und ein paar Tropfen Dressing zusätzlich für den Feldsalat - sah dennoch köstlich aus
    HG: ich möchte sofort meine persönliche Portion! Ich fand den Hauptgang toll!
    Dessert: nicht besonders kreativ aber solide!

    Ich gebe Claudia 9 Pkt. (auch wegen ihrer Weinempfehlung) und empfinde sie, zurzeit, als das Highlight der Woche!

    Die restliche Runde darf jetzt gerne für ein paar Stunden in den Keller oder sich auf der stillen Treppe schämen!

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