Mittwoch, 25. Januar 2017

24. Januar 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Berlin bei Matilde

Foto: Mitzi Trone, Berlin


Vorspeise: Tris di Mare an frischem Salat
Hauptspeise: Ossobuco an Safran-Risotto
Nachspeise: Torta Caprese mit hausgemachtem Ingwer-Eis und Beeren


Berlin, dein Gesicht hat Sommersprossen ...

und ein Gesicht ohne Sommersprossen ist wie ein Himmel ohne Sterne, wie meine Mutter gerne antwortete, wenn mich die Flecken mal wieder störten. Heute sind sie fast verschwunden und fehlen mir.

Also: Rolle rückwärts! Kommando zurück! Hier sehe ich Pickel! Die müssen noch nicht einmal vorhanden sein, damit mir der Gedanke daran kommt:

An erster Stelle sehe ich sie bei Christian,

der voller Phobien gegen alle möglichen Lebensmittel ist, die bei großen Fleischstücken anfängt

(bei ihm gibt es am Donnerstag übrigens Sauerbraten)

und beim Rosmarin noch lange nicht aufhört.

Dass Matilde in einer Wohnung lebt, die ihrem Vater gehört - und mit ihrem Freund Trevor lange Reisen unternommen hat,

ist ein weiterer Dorn in seinem Gesicht, das sich zu einer angewiderten Fratze verzieht, als er meint,

sowohl Wohnen als auch Reisen sei nur durch den Vater möglich. Er bewundere Leute, die dies aus eigener Kraft ... blablabla ...

Gleichzeitig bewertet er geübt niederschmetternd ein Foto von Trevor: Sein Typ wäre der nicht!

Man sollte nicht alles sagen, was einem durch den dumpfen Kopf geht, denn es könnte eine Rückmeldung erfolgen -

die so nicht gewollt ist. Vielleicht denkt Christian, er sei cool, vielleicht hält er sich sogar für den Größten - und ganz vielleicht kann er sogar kochen - aber er wird im Leben kein Herz bei den Zuschauern gewinnen.

Die anderen Gäste stehen ihm zwar um einiges nach, sind aber nicht viel besser. Am Vortag hat auch Matilde nicht wenig vom Stapel gelassen.

Wer solche Gäste bewirten muss, ist per se nicht zu beneiden. Ein kleiner Trost kann es sein, dass man nicht alle dummen Sprüche von Christian vor Ort, sondern erst später mitbekommt.

Matilde bekommt neunundzwanzig Punkte - Christian gibt sogar neutrale sieben, weil sie ihm Frikadellen zubereitet hat.

Judith gibt sechs.

Ich gebe die Suche nach einem Sieger der Herzen in dieser Woche unverzüglich auf, weil ich erfolglose Fahndungen nicht weiter verfolge. Es ist schließlich kein Verbrechen,

ein Arschloch wie Christian zu sein.

Ist nur nicht wirklich clever, sich mit dieser Charakter-Eigenschaft für eine Fernseh-Sendung zu bewerben,

die vom Lästern lebt.

Guten Morgen, Gruß Silvia

1 Kommentar:

  1. Mathilde - eine künstlerische Mama bekocht die Dinner-Gemeinde!

    Mathilde wirft heute die italienische Oma und den Herrn Papa in den Ring. Einzelne Menügänge wurden der jungen Frau schon früh in der Kindheit vermittelt und sie hat fein aufgepasst. Kreativität in der Küche sieht wohl anders aus und dennoch, tapfer arbeitet sich hier die Stand-up-Comedy-Frau durch ihre selbstgewählte Speisefolge.

    Blitz noch am Rande ein Hauch von Gesellschaftskritik auf, so findet die Dinnergemeinde sehr schnell zurück zu Hackfleischbällchen, Allergien und Unverträglichkeiten! Nein, es wird wohl keine Woche für die Mathilde, es steht eine pure Chris-Woche zu befürchten. Weitere Teilnehmer werden maximal noch als Stichwortgeber eingesetzt. Das werte Publikum fragt sich nur stumm und erstaunt: "ah, er kann Rosmarin zwar optisch nicht einordnen, weiß aber, dass er ihn nicht mag!".
    Dieses Erstaunen kann noch auf unzählige Produkte, Gerichte, Menschen und Tiere erweitert werden. Ich bin mir absolut sicher, Chris mag noch nicht einmal einen kleinen süßen Baby-Koala! Sein Lieblingstier dürfte eher die Natter sein.

    Mathilde ist also tapfer in der Küche, erzählt ein wenig aus ihrem Leben und verpasst es leider, eine entspannte Atmosphäre für ihre Gäste zu schaffen. Vielleicht lag es auch an der Kombi Wohnung und Gäste, Gäste und Wohngegend, Wein und Gäste oder langweilige Gäste?

    Apero: schnell waren die Gläser leer und Chris überlebte den Rosmarinanschlag.

    VS: zu viel Rucola im Verhältnis zu den anderen Bestandteilen der VS. Die Garnelen sollen nicht mehr warm gewesen sein - vielleicht waren die aber auch kalt geplant?!
    HG: irgendwie sah der HG sehr rustikal und ein wenig lieblos aus. Die Aussagen zum Fleisch tendierten zwischen zäh und sehr fein. Soße fehlte gar gänzlich und das Risotto wirkte auf den ersten Blick etwas trocken.
    Dessert: Chris fand den Kuchen einen Hauch staubig und dürfte damit sogar recht gehabt haben. Kuchen, inzwischen so oft beim Dinner gesehen, ist einfach kein gelungener Abschluss bei einem Menü!

    Es stimmt, ohne Chris wäre diese Berlin-Runde doch sehr, sehr fad! Von der heutigen Gastgeberin hat ich mir einfach mehr Esprit und mehr italienische Gastgeberfreude erwartet - auch die Eigenwerbung viel eher schwach aus!

    Größtes Thema des Abends: mag man die Duschsituation oder findet man die Dusche blöd - eigentlich wäre mit diesem Satz auch schon das Dinner zum Beginn dieses Textes abgehandelt gewesen!

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