Köln
Vorspeise: Cremige Hummersuppe mit Anisée-Sahne
Hauptspeise: Westfälisches Kräuter-Roastbeef mit grüner Mayonnaise-Soße an Kartoffelgratin und feinem Speck-Spitzkohl
Nachspeise: Cremedessert mit Feigen-Kompott und Walnussstreuseln
Alles auf Zucker
Diesen Film-Titel habe ich mir für den zucker-vernarrten Stefan ausgeliehen. Süß vernarrt ist er aus beruflichen Gründen,
denn er ist Gesellschafter eines Zuckerherstellers.
Meinetwegen.
Alles aus Zucker ist auch seine Wohnung, der Ausblick auf den Rhein, der Wein-Vorrat und neben der Armbanduhr noch viele andere Dinge, die ich ihm sehr und von Herzen gönne.
Desweiteren ist mir bekannt, dass ich hier einer Kochsendung zusehe - und da ich von Natur aus tolerant und auch ein bisschen abgestumpft bin, schockt mich persönlich nicht viel und die meisten Zutaten finde ich angebracht, denn die Mehrheit der Menschen ist immer noch dem Fleisch und Fisch zugeneigt
(allerdings gibt es sogar schon Sternchen von Peta für diverse Studierendenwerke für ihre vegetarische Kost).
Beinahe würde ich Stefan zum Sieger meines Herzens küren, als er - oh Schreck -die
an den Scheren gefesselten Hummer
präsentiert.
Denn natürlich sollen ihn die noch lebendigen Tierchen nicht verletzen. Nee, da sind wir ganz eigen. Und ängstlich.
Selbstverständlich zeigt Vox die Hobby-Tötung der Lobster durch Stefan nicht. Aus gutem Grund:
Ich war in Luxemburg, als ich die Schlagzeile auf der Bild am Sonntag gelesen habe, in der medienwirksam und zu Recht die Live-Tötung eines Hummers
angeprangert wurde.
Die fand in einem Perfekten Promi-Dinner statt.
In einem ist die Bild nämlich ganz gut: Sie sind tierlieb. Das muss mal erwähnt werden bei all der Häme, die diese Zeitung einstecken muss.
Sebastian, der Profi-Koch mit dem Büdchen in Köln, ist heute nicht gut drauf. Sein Abend ist vorbei, seine Munition weitgehend verschossen,
aber alle Leute sind auf dem Weg zu seinem Imbiss, während die Kollegen Dinner-Teilnehmer jeweils einen Gutschein über
15 Euro
von ihm erhalten.
Billiger geht Werbung nicht. Noch billiger macht das nur Vox. - Eine Hand wäscht die andere, der eine profitiert vom anderen -
so läuft das.
Sehr billig ist Sebastians Korrektur an Stefans Menü-Karte. Stefan hatte glatt einen Fall verwechselt -
als wäre dies der Rede wert. Bei umgedrehten Hälsen und lebendigen Hummern, die dann ihr Leben lassen.
Sebastian lobt überdies am Ende die Runde als die beste, die je beim Dinner agiert hat.
Meinetwegen.
Ich darf eine andere Meinung dazu haben. Und jeder andere auch.
Obwohl der Schnitt wohlwollend bis zuvorkommend ist, fast schon
als hätten itv- und Vox-Mitarbeiter
von Sebastian Gutscheine bekommen, die weit über
15 Euro hinaus gehen.
Stefan bekommt neunundzwanzig Punkte.
Und ich wünsche mir dann doch wieder Frauen in den nächsten Runden.
Guten Abend, Gruß Silvia
Stefan - warum ist es am Rhein so schön und was haben Tabletten mit dem Schokobrunnen im Museum gemeinsam?
AntwortenLöschenSo viele Emotionen, so viele Schulterklopfaktionen, so viele Tränchen und so viel männliche Sentimentalität war so beim Dinner auch noch nie zu sehen. Vier Jungs sind sich seit gestern sicher, eine neue Majestät ist in Köln eingezogen und auch heute wird begierig auf huldvolles Nicken vom Profi Sebastian gehofft. Sebastian kann heute nicht besonders huldvoll in die Menge winken, weil Migräne, Tablettenüberschuss und Alkohol.
Beata hat ihren Ehemann zu einem Besuch im Schokoladenmuseum gezwungen und damit beinahe für den Abend außer Gefecht gesetzt und ein weiterer Teilnehmer futterte sich, durch die Speisekarte im Laden von Sebastian.
Eigentlich Vorteil Stefan, Gäste bereits satt oder krank! Und so können wir einen bedächtigen, wohlüberlegten und sehr klassisch kochenden Gastgeber erleben. Die Zubereitung der Suppe (mit Unterstützung des Bruders) gibt uns genügend Zeit, die Schiffchen auf dem Rhein zu beobachten. "Ach schau mal, ist das da am anderen Ufer ein Pinguin? Ach, doch nur eine Taube!"
Stefan verdient sein Geld im Zuckerhandel (VOX macht daraus einen Zuckerbaron, doch dürfte Stefan nicht wirklich eine Zuckerrohrplantage besitzen) und mischt daher für sein Dessert gleich mehrere Sorten zur Süßung einer Mascarponecreme. Ach Mensch, Stefan, dein Dinner kann so nicht wirklich aufgepimpt werden!
VS: schöne Hummercremesuppe auf den Spuren der klassischen französischen Küche! Sahnehäubchen sind ja inzwischen vorm Aussterben bedroht und fast komplett von Schäumchen verdrängt.
HG: wunderschönes Fleisch mit sehr klassischen Beilagen. So sah sicher auch schon das Sonntagsessen vor vielen Jahren in Stefans Familie aus.
Dessert: Schichtdessert? Stefan, dein Ernst?
Stefan war in dieser Woche mit Sicherheit der Koch, mit einem Menü, das der klassischen Küche am nächsten war und bekam daher aus dem Bereich: hipp, jung, hibster am wenigsten Punkte!
Fazit der Woche: so einen sentimentalen Freitag gab es noch selten und es sei den Jungs gegönnt, dass sie eine coole Woche hatten!
Super, Ema.
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