Freitag, 3. November 2017

3. November 2017 - Der alltägliche Wahnsinn



Der alltägliche Wahnsinn

Es sind die mehr oder weniger kleinen Dinge, und wenn wir sie reflektieren, können wir nur noch mit dem Kopf schütteln, warum uns dieses oder jenes einfach kirre macht.


Die Messer-Attacke

Dazu gehört nicht der Vorfall, der einem Nachbarn vor drei Tagen zugestoßen ist. Der war ein Schock für ihn und ist nachhaltig. Er ist ein Bär von einem Mann, geschätzte 2 Meter hoch - und ging morgens mit seinem Hund Gassi. Warum er dazu eine Taschenlampe mitnimmt - immerhin gibt es genug Laternen-Beleuchtung - kann ich nur vermuten, weiß es aber nicht. Doch genau diese Taschenlampe wurde ihm beinahe zum Verhängnis:

Ein Drogendealer meinte, er hätte damit seine Verstecke gesucht - und hat ihn mit einem Messer bedroht. Irgendwie ging die Sache glimpflich aus, doch am Ende drohte der Messer-Idiot:

"Sehe ich dich noch einmal hier, dann stech ich dich und deinen Hund ab."

Er hat Anzeige erstattet - und dies auch der Bezirks-Vertretung gemeldet.

Dagegen sind folgende Beispiele selbstverständlich geeignet, um darüber zu lächeln (oder gerne auch nicht):

Hundefell-Allergikerinnen im Bus

Es ist mir dreimal passiert, dass jeweils eine Frau - sollte mich nicht wundern, wenn es jedesmal dieselbe war, denn ich erkenne leider keine Gesichter wieder - in den riesigen Gelenkbus einstieg und sich ausgerechnet mir gegenüber hinsetzte, der Frau, die kaum jemand ohne ihre zwei Hunde kennt.

So weit so gut, es setzen sich öfter Leute direkt mir gegenüber hin, lächeln freundlich - oder "flirten" sogar mit meinem Robin, der das stets sofort bemerkt und auf Streicheabhol-Kurs geht.

Diese Frauen jedoch beschwerten sich nach höchstens einer Minute lautstark darüber, dass in ihrer Nähe zwei Hunde sitzen, denn

sie litten unter einer Hundefell-Allergie (sie nannten das natürlich Hundehaar-Allergie).

Diesen zu erklären, dass meine Hunde überhaupt kein Fell haben, sondern Haare und sie für Fell-Allergiker geeignet sind, war natürlich müssig und so was von überflüssig,

denn wer Ärger will, der kann ihn an jeder Ecke bekommen, und sei es, dass er sich selber in die Nähe des so gefährlichen Allergikums bemühen muss.

Seit diesen Vorfällen bin ich ein bisschen allergisch gegen Allergien.


An der Supermarkt-Kasse

Turbo-Kassierinnen schmeißen gerne die Ware vom Band in den Einkaufswagen (ist nicht bei einem Discounter passiert), wenn man sie nicht selber schnell genug weg räumt. Die stehen natürlich unter Druck und Sowieso oder sind einfach nur von jedem Kunden genervt  - und die machen das auch, wenn nur ein Kunde hinter einem selber an der Kasse steht.

Also ließ ich neulich die Eier-Packung - frei zum Angriff der Kassiererin - stehen. Und auf meinen Wunsch hin gingen sogar zwei Eier kaputt. Danach hatte sie dann mehr Zeit verloren, als sie sich erträumt hatte.

Das nächstemal lasse ich eine Tüte Mehl zurück zum Abwurf, denn das staubt so schön, wenn die Masse von oben nach unten geworfen wird.


Rollator-Banditen

Seit einiger Zeit bin ich für meine Hündin Bienchen auf einen Buggy angewiesen. Das bedeutet für mich, ich muss im Bus den Platz nehmen,

der für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer vorgesehen ist.

Die Frauen mit den Kinderwagen sind so geschickt, dass sie auf dem doch beengten Raum immer noch eine Lösung finden, und das ist einfach schön zu sehen.

Von denen, die sich mit einem Rollator in den Bus quetschen, kann ich das leider gar nicht behaupten. Obwohl ich immer Platz mache, soweit es geht - und höflich bleibe,

werde ich schon mal ohne "Bitte" und sonstiges freundliches Wort aufgefordert,

unverzüglich Platz zu machen.

Da ich nicht ganz so dumm bin wie ich freundlich aussehe und mir eigentlich auch nicht viel gefallen lasse,

musste ich schon ein paar alte Frauen darauf hinweisen, dass dieser Platz

nicht für Rollatoren bestimmt ist (die kann man nämlich zusammenklappen und sich überall hinsetzen).

"Das wäre mir aber ganz neu", sagte eine ältere Frau neulich.

"Da sehen Sie, dass man in Ihrem Alter noch was lernen kann", war meine sicher nicht freundliche Antwort

zu einer immens unfreundlichen Frau.

Hier beende ich für heute diese wahnsinnigen Alltäglichkeiten. Es gibt derer Millionen.

Und Vorsicht: Zur Not beiße ich!


Guten Tag, Gruß Silvia

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