Warum der Film, der nicht weiß, ob er eine Komödie oder doch eher eine Tragödie sein will, ausgerechnet Schwarzbrot für Thailand suggerieren möchte,
bleibt im Dunkeln, denn irgendwie schafft der Film auch kein Schwarzbrot, nicht einmal irgend eine Sorte von Brot ...
Tanja und Ottmar wandern als Rentner - und ehemalige Bäckereibesitzer - nach Thailand aus. Doch von einem Seelenfrieden sind sie weit entfernt -
denn Ottmar guckt gerne "Tatort" - den man dort nur mitten in der Nacht empfangen kann - und geht auf die Suche nach einem "Video-Rekorder".
Von Smart-TV hat er offenbar noch nie etwas gehört, aber beide telefonieren mit ihrer Tochter über das Internet.
Ottmar, dessen Wunsch es scheinbar weniger war, in Thailand heimisch und als Rentner die Tage nur noch zu genießen
lässt sich auf einen windigen Typen ein.
So verkauft er Hab, Gut und beinahe seine Ehe.
Die Bäckerei wird niemals eröffnet, stattdessen fällt er auf den ältesten Trick der Welt rein, der heißt:
Wenn Leute dir etwas schön reden, dann ist das auch so!
Irrtum!
Eine herrliche Leslie Malton als Drogen- und Hippie-Oldie verfeinert das Gesamte.
Peter Franke als dementer und mit Lichtblicken versehener Ex-Richter Dr. Lobinger macht den Film am Ende
sehenswert. Auch, wenn seine Auftritte nur kurz, dafür aber prominent sind.
Er rettet die ganze dumme Chose, die Ottmar in den Sand gesetzt hat - denn auch Banken tragen Verantwortungen, wenn ein Kunde wie Ottmar einem anderen Menschen
eine Generalvollmacht erteilt - von der Ottmar gar nichts weiß ...
Thailand spielt eine schöne Rolle in diesem Theater, denn es wird als familiär beschrieben, und auf das Familiäre kann man sich
am Ende immer verlassen.
Zwei Rentner auf Abseitskurs - doch sie fallen weich.
So weich, dass ich diesem Film,
der am Anfang nicht wusste,
dass er in der Mitte zur Tragödie mutiert
nur drei von fünf möglichen Sternen gebe.
Ein anderes Mal können wir gerne über Rentner und Versorgungs-Nötige in Thailand reden.
Guten Abend, Gruß Silvia
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