Vox ist ein Fuchs
Vorspeise: Jakobsmuscheln und veganes Tom-Kah-Gai-Süppchen mit Kokos-Schaum
Hauptspeise: Milchkalbsbraten in Portweinsoße mit Semmelknödelwürfeln und Wurzelgemüse
Nachspeise: Kokos-Zitrone-Minz-Eis mit Schokoküchlein auf Mangospiegel
Der Dschungel ist überall
und ist vermutlich gefährlicher als jener, in dem Sue in Thailand geboren und fünf Jahre bei ihren Großeltern gelebt hat. Heute lebt sie in einer modernen Häuserflucht in Frankfurt, und ein Concierge hält für ungebetene Besucher keine Passierscheine bereit. Stellvertretend für den Sender Vox ist itv nicht ungebeten und darf als erste den sprechenden Aufzug betreten.
Später möchte man sagen: Hätte doch n u r der Aufzug gesprochen ...
Klappt zunächst alles wie am Schnürchen -
na ja, fast, denn Sues Bald-Ehemann muss noch einmal für geschätzte 20 Sekunden von einer Dienstreise zurück kehren, um dem Sous-Vides-Gerät einen kleinen Schubs zu geben (nun hat die Crew so viele Dinner abgefilmt und kann oder will hier nicht helfend eingreifen?),
ändert sich mit dem Eintreffen der vier Gäste blitzartig die bis dahin gute Stimmung zwischen Sue, Crew und dem Publikum.
Wie Sue das selber empfindet, wird sie vermutlich beim nächsten Dinner erzählen, denn sie ist in der Küche damit beschäftigt, ihre Konkurrenz kulinarisch zufriedenzustellen -
während sich ein Gewitter über dem Großstadt-Dschungel ankündigt:
Karl (der sich Charly nennt) glaubt unerschütterlich weiter an die beste Runde, die dieses Format je erlebt hat - und sieht keinerlei Streit-Potenzial -
doch das ist vermutlich seine Art, anderen etwas zu suggerieren (vielleicht nimmt er es in seiner immensen Selbstverliebtheit auch nicht anders wahr).
Denn der Streit ist bereits spürbar, hörbar - und nur und höchstens 11 Minuten entfernt. Hier verliebt sich aber niemand mehr in Karl, hier kriegt er Saures!
Karl dominiert alle Gespräche, fällt anderen ins Wort - und lobt nebenbei Sues Menü in den höchsten Tönen. In der Höhe der Tonart werden die Töne falsch und stehen der
angestrebten Spät-Karriere
als tollster Dinner-Teilnehmer aller Zeiten immens im Wege.
Die scheinbar freundlichsten Leute haben es oft faustdick hinter den Ohren.
Karl auf seine 80 Lebensjahre zu reduzieren,
greift hier nicht: Er ist Herr all seiner Sinne, sollte ein erfahrener Mann sein - und dass er die Öffentlichkeit - sprich Fernsehen - so falsch einschätzt,
erzählt nur davon, dass er ansonsten in einer Art Speichellecker-Umgebung lebt.
Sue bekommt dreissig Punkte: Zweimal je sieben von Karl und Helle, zweimal je acht von Daniel und Chris.
Ich reflektiere jetzt mal, warum mich diese Woche so unangenehm berührt - im stillen Kämmerlein. Man kann ja der Öffentlichkeit nicht mit allem auf den Geist gehen.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Sue - wenn die Gäste kritisch werden!
AntwortenLöschenWir treffen uns bei Sue und freuen uns auf ein Dinner, das die Brücke zwischen Asien und Europa schlagen soll. Die heutige Gastgeberin ist gut vorbereitet und sich sicher, ihren Gästen einen angenehmen Abend verschaffen zu können. Da sie ihr Menü im Griff hat, besteht die Möglichkeit viel mit dem VOX-Kamerateam zu plauschen. Geschichten aus der Kindheit, aus der Jugend und aus der Gegenwart werden mit dem Ausblick aus der Badewanne und des Gäste-WCs gemischt. Es dauert, der Weg von der Geburt bis zum jetzigen Lebenspartner ist ein langer und erst die obligatorische Kennenlerngeschichte.....
Noch steht kein Topf auf dem Herd und noch kennt keine Pfanne die Hitze von Feuer. Doch dann, der Start gelingt, der Semmelknödelteig entsteht, ein Nudelteig für Ravioli wird zubereitet, das Fleisch gewürzt und angebraten, die Hitze im Ofen steigt, die Temperatur am Sous-Vide-Gerät stagniert. Ein Bedienungsproblem verhindert die Erwärmung des Wasserbades, doch ein Held auf weißem Ross in schimmender Rüstung, naht zur Errettung! Auch das Fleisch um Hauptgang kann nun seinem Garpunkt entgegen simmern.
Schön, die Gäste haben sich bereits im Vorfeld darauf geeinigt genervt zu sein und bekunden nur noch wenig Geduld dem Wochensenior zu zu hören. Was soll man sagen, drei der Gäste hören sich halt sehr gerne selbst ein wenig zu viel reden und haben daher wenig Lust, anderen Gästen etwas entgegen zu kommen. Plattitüden schwappen über den Tisch, Belehrungen werden genervt zur Kenntnis genommen und echtes Lob führt zu verdrehten Augen. Sue hat keine Chance gegen diese Stimmung anzukochen!
Apero: ein Martini mit Litschi, scheint zu erfrischen und zu schmecken!
VS: wow, die Suppe sieht lecker aus und auch der Ravioli ist eine absolut schmackhafte Ergänzung!
HG: deftig, ein wenig Gutbürgerlich und mit Sicherheit eine wirklich schöne Kombination. Das Fleisch sieht super aus!
Dessert: schön angerichtet, prima Kombination aus kalten und warmen Elementen!
Bei den Gästen ist bereits am Mittwoch die Kraft raus und sie werden zunehmend anstrengend. Sue muss mit ihrer Punkteausbeute eindeutig unter dieser Entwicklung leiden. 30 Pkt. sind für mich, für dieses Dinner, eindeutig zu wenig!
Wie viele Punkte wohl Karl erhalten hätte, wenn er erst am Freitag hätte kochen dürfen?