Montag, 20. November 2017

19. November 2017 - ARD - Tatort Münster - Gott ist auch nur ein Mensch

Münster, Foto: S. B.


Tatort Münster
Gott ist auch nur ein Mensch

... genau wie es Drehbuchautoren oder Schauspieler und der ganze Clan der freischaffenden Konstrukteure für einen Blödsinn, der am Ende Tatort genannt wird, sind.

Ein Highlight ist jedoch der Spruch: "Erst Arschloch, jetzt Arschkriecher", der Boerne, dem selbstgefälligen Gerichtsmediziner gilt. Im wahren Leben wäre dieser Typ Mensch eher der Arzt, der sich von lebendigen Patienten bewundern lässt

anstatt sich nur mit den toten zu beschäftigten.

Und ein bisschen "Arschkriecherei" in die Hintern der Zuschauer täte dem Münsteraner Tatort ausgesprochen gut., dann würde zumindest auch die Vernunft eine kleine Chance auf Münster-Morde bekommen, die hier geradezu akribisch aussortiert wird.

Kunstausstellung in Münster, und die große Kunst ist der Brückenschlag zwischen der Staatsanwältin und Thiel:

Sie kannte ihn bereits, als er ein kleiner Stepp war und sie in einer Kommune lebte. Da rüttelt einer der Autoren böse am Alter der Kettenraucherin. Nebenbei wird ihre gesamte Vita auf den Kopf gestellt.

Vollkommen überflüssig ist die Rolle der Kinderfreundin, die den nicht mehr taufrischen Thiel auf Anhieb wieder erkennt

und fortan nicht nur ihm, sondern auch den Zuschauern

den letzten Nerv raubt. Schrecklich laut und unsagbar aufdringlich hätte sie das Tonproblem, das so einigen Tatorten eigen ist, völlig im Griff, denn leider

ist sie nicht und in keinem Fall zu überhören.

Den hanebüchenen Inhalt hier in kurzen Sätzen wieder zu geben, erspare ich mir - er ist nicht der Rede wert und von Peinlichkeiten begleitet.

"Ist das Kunst?" fragt am Ende jemand (der Regisseur, einer der beiden Autoren?) - und erspart sich (wohl aus gutem Grund) den üblichen Zusatz

"... oder kann das weg?"

Es ist keine Kunst, sondern künstlich!

Zweieinhalb von fünf möglichen Sternen gebe ich trotzdem, denn der Mut für soviel Unsinn muss schließlich belohnt werden.

Trotzdem wüsste ich gerne, ob es hier und da einem der Schauspieler peinlich ist, seine oder ihre Rolle zu spielen.

Den Drehbuchautoren scheint ja nichts peinlich zu sein, sonst würden sie es nicht fabrizieren. Immerhin: Sie tun niemandem weh damit, denn dieser misslungene Tatort

geht einem schneller aus dem Sinn als man glauben möchte.


Guten Morgen, Gruß Silvia


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