Donnerstag, 30. November 2017

29. November 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Potsdam bei Arno

Vorspeise: Mediterrane Kürbissuppe mit selbst gemachtem Ciabatta
Hauptspeise: Lammschulter im Gemüsebett mit Rosmarin-Kartoffeln
Nachspeise: Apple-Crumble mit Vanille-Eis


Michel aus Lönneberga

lebt nun in Potsdam, heißt Arno, ist groß, aber nicht erwachsen geworden - und ob seine Mutter noch immer Tagebuch über seine Streiche führt, ist nicht bekannt. Bekannt ist aber, dass sie heute vor dem Bildschirm die Hände über den Kopf zusammen schlägt und laut ruft:

"Was soll nur aus dem Jungen werden?"

Das weiß der Junge vermutlich selber nicht!

So wie Michel einst die Armen mit den köstlichen Speisen versorgte, die seine Eltern für die eigene Weihnachtsfeier vorbereitet hatten -

geht Arno folgerichtig heute einem Foodsharing-Engagement nach. So hat er nach eigenen Angaben in einem Jahr 2 Tonnen Lebensmittel gerettet -

seinen heutigen Dinner-Abend rettet er insofern in Richtung Comedy, dass mehr Küchenunfälle kaum möglich oder auch nur wahrscheinlich sind.

Von einer gewollten Slapstick-Einlage bis hin zu einem versehentlichen Desaster ist alles möglich ...

 Astrid Lindgren hätte es unter - gut gemeint, und wie üblich schlecht gelaufen - verbucht.

Es brennt der Herd, die Kürbis-Stückchen sind angekokelt, der Kuchen sucht noch einen Paten gegen den Verlust von Speisen,

denn Food-Saving ist hier und heute nicht angesagt.

Dann folgt auch noch Arnos Aufruf oder ist es ein Hilfeschrei?

"Eine Frau wäre ganz praktisch!"

Da stöhnt Michels Mutter "So wird das nie was!" und Krusa Maja läuft mundüberlaufend durch Potsdam und verkündet

die unfrohe Geschichte über Arnos neuesten Streich,

der jetzt sogar im Fernsehen läuft.

Damit alles zu einem schönen Abschluss kommt, bekommt Arno von seinen Gästen wohlgemeinte

sechzehn Umdrehungen,

die er nun voller Stolz in seine Vita schreiben kann.

Denn: Wenn schon daneben, dann aber richtig!


Guten Morgen, Gruß Silvia




Mittwoch, 29. November 2017

29. November 2017 - Besser, es lässt mich kalt - als dass ich mich darüber aufrege ...




Besser, es lässt mich kalt -
als dass ich mich darüber aufrege

An jeder Ecke lauert die Versuchung, mich zu ärgern, aufzuregen oder Wörter in den Mund oder die Tastatur zu nehmen, die ich später nur bedauern kann.

Und zwar nicht bedauern im Sinne und gegen das Wohlsein des Empfängers dieser Wörter, sondern nur um meiner selbst willen.

Es hilft mir keinen Schritt weiter, mich in alles einzumischen, was sich anbietet - und in kleinste Atömchen zu zerlegen - folglich

lasse ich es.

Zumindest meistens.

Denn manchmal reitet mich der kleine Teufel "Aggression" und übernimmt die Kontrolle, damit ich unkontrolliert vom Leder ziehen kann.

Dieser Teufel ist der Gegner von Sachlichkeit, und die ist allemal höher im Kurs als unsachliches Herumpalavern, womöglich auch noch unqualifiziert und fern von jeglicher Kenntnis einer Sachlage. Dann sitzen die Worte locker wie die Klamotten nach einer Diät  - und einmal gesagt, gehen sie ihren Weg und verlangen am Ende

vielleicht sogar noch Rechtfertigungen für eine leichtfertig geäußerte Meinung.

Da kommt meine Gelassenheit ins Spiel und übernimmt die Regie. "Lass es nicht an dich heran", tönt mein Regisseur

und ich atme tief ein und aus, gebe den Gedanken eine Chance zum Überdenken - und halte mich einfach raus.

Was nützt es auch schon der Welt, wenn ich überall meinen Senf hinzu gebe? Es hier im Blog zu tun, reicht schon für jeweils eine kleine Weile - ich muss

mich nicht

um den Rest kümmern.

Im Sekundentakt steuern neue Nachrichten durch die Welt - und hier und da nehme ich sie zur Kenntnis, habe eine Meinung

und leider oder gottseidank überhaupt nicht die Zeit, alles zu kommentieren.

Zwar lässt mich nicht wirklich alles kalt - aber ich bin auf einem guten Weg zur emotionalen Gelassenheit.


Guten Tag, Gruß Silvia


28. November 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Potsdam bei Juliane

Vorspeise: Zucchinisuppe mit Camembert-Crostini
Hauptspeise: Flambiertes Schweinefilet, Pilz-Risotto und karamellisierte Birnen
Nachspeise: Brombeer-Tiramisu und Schokoschnulli


Rapunzel, lass dein Haar hinunter ...

Es ist möglich, vor einem Dinner einiges zu proben: Man kann sein Menü einmal durchkochen, die Bude neu dekorieren

oder auch vor dem Spiegel und mit ein paar Selfies prüfen, welche Frisur im Fernsehen am besten rüber kommen könnte.

Juliane hat sich eindeutig für die falsche entschieden - denn die lange blonde Mähne verschleiert 1. den Blick auf alle Vorgänge rund ums Essen und 2. ist es nicht gerade hygienisch und die Gefahr, ein Haar im Essen zu finden,

das sich nicht jemand einbildet,

bleibt groß.

Für "Prinz" Arno muss sie ihr Haar auch nicht hinunterlassen ... er beißt lieber herzhaft in eine Chilischote -

und viel schärfer wird es heute auch nicht.

Wenigstens springen am Ende zweiunddreissig doch sehr scharf kalkulierte Punkte für Juliane heraus, und ob die gerechtfertigt oder

zu gering ausfallen, kann ich nicht beurteilen: Siehe Sichtsperre!

Wenn ich noch ein paar Blicke übrig habe, fallen die auf ihre bis zu Händen inklusive tätowierten Arme. Es sollen 30 einzelne Motive sein,

doch leider kann ich kein einziges erkennen.

Auch, wenn ich gegen Permanent-Schäden unter der eigenen Haut bin, gefallen mir Tattoos oft ausgesprochen gut -

Juliane ihrerseits muss sich rein optisch noch ein bisschen an diese anpassen, denn an ihr wirken sie seltsam fehl am Platze ...

Mit Erstaunen höre ich etwas über die Terminvergabe von Tatowierern: Manche öffnen einmal im Jahr nur (andere geringfügig öfter) die Möglichkeit, Termine bei ihnen zu ergattern. Dann muss auch noch das Motiv den Künstler reizen ...

Eher höre ich von Warnungen vor Tätowierern, denn solide Grundvoraussetzungen,

um dieses - meinetwegen - Kunst-Handwerk auszuüben gibt es nicht.

Zuviel über Haare und Tattoos!

So lande ich noch dort, wo Nicole bereits ist, die alles ziemlich genau wissen will ... "Erkennen sich Schwule untereinander?" will sie zum Beispiel von Volker beantwortet haben.

Ich erkenne ein nettes Menü, unter erschwerten Bedingungen auf kleinstem Raum und unter ständiger Beobachtung durch die Gäste zubereitet.


Guten Morgen, Gruß Silvia
                                                                   

Dienstag, 28. November 2017

27. November 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Potsdam bei Volker

Vorspeise: Wild-Consommé mit selbstgemachten Ravioli
Hauptspeise: Rehfilet mit Serviettenknödel und Kürbis-Apfel-Möhren-Gemüse
Nachspeise: Baiser mit Sahne und Beeren


The Way We Were (Barbra-Streisand-Song)

Volker und sein Mann Rene sind große Fans der amerikanischen Sängerin - die lt. Volkers Meinung ihre Texte nicht herunterleiert und nur abarbeitet wie andere,

sondern diese lebt und dahinter steht.

In etwa die gleiche Kategorie fällt seine Aussage, dass Ehrlichkeit  in einer Beziehung das wichtigste sei - und dies unter Hetero-Paaren viel schwieriger sei

als unter schwulen. Glückliche Hetero-Beziehungen kennt Volker nicht -

und ich sehe seinen weiteren Schwarz-Weiß-Standpunkten mit Freude entgegen.

Das reisefreudige Ehepaar wuppt den ersten Dinner-Abend in Potsdam gemeinsam - Volker in der Küche, Rene im Service

und der Präsentation von vielen Souvenirs aus diversen Urlauben.

Unter anderem steht ein Teller mit der ehemaligen Besetzung der englischen Königsfamilie in einer Vitrine - Diana hält den noch kleinen Prinz Harry,

der sich gerade heute verlobt hat - und damit jede andere Nachricht des Tages toppt. Am Ende sind wir alle noch RomantikerInnnen?

Trotzdem widme ich mich hier lieber dem heutigen Hobby-Koch, dessen

Consommé ich nicht weiter beurteilen kann,

während der Hauptspeisenteller unter Überfüllung leidet.

Der Nachtisch ist mein Highlight.

Am Ende gibt es auch hier viel Ehrlichkeit - in der Beziehung der Dinner-Teilnehmer untereinander und in Richtung des Gastgebers:

Die Hilfe seines Mannes wird negativ bemängelt, während sie ehrlich nach weiteren Fehlern suchen und

fündig werden.

Arme Montagsteilnehmer! Dieses Luft-nach-oben-Gerede anstatt ohne Vergleichsgeschwafel zu bewerten,

nervt noch an fast jedem Wochenanfang. Wenn man keinen Blick in die Zukunft hat, sollte man nur die Gegenwart bewerten!

Der letzte Gewinner eines Montags-Dinners musste 80 Jahre alt und sehr von sich überzeugt sein - um auch am Ende der Woche als Sieger die 3.000 Euro in die Tasche stecken zu dürfen. In seinem Fall war es einmal von Vorteil, an einem Montag gekocht zu haben,

denn danach sanken die Sympathiewerte für ihn.

Volker bekommt glatte dreissig Punkte.

Und weil er kein Jäger ist, verbuche ich die Story über seinen

damaligen Dackel Charlie,

der ihm im Wald ein Reh zugetrieben haben soll -

unter glattem Jägerlatein.

Dackel verschwinden in Wäldern gerne und kriechen in Rohre und sonstige Öffnungen, aber ein nicht abgerichteter Jagd-Dackel

wird zwar Rehe (leider) jagen, aber nicht an die richtigen Stellen treiben,

sondern verjagen. Daher gehören solche Hunde leider auch im Wald an eine Leine.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Samstag, 25. November 2017

25. November 2017 .- Das Jugendwort des Jahres 2017: "I bims" aus der Vong-Sprache


Das Jugendwort
des Jahres 2017 - "I bims"

Angelehnt ist dieses seltsame Gebilde von ein paar Buchstaben, die eigentlich gar keine Ahnung haben, warum und wie zu diesem Wort zusammen gekommen sind -

an die sogenannte Vong-Sprache.

Das ist natürlich überhaupt keine Sprache, sondern eine Verballhornung derselben - angeblich mit Absicht geschehen. Auf weitere Beispiele dieser

beispiellos schlechten Sprachangewohnheit möchte ich verzichten,

sonst muss ich mich hier und sofort übergeben.

Die Jugend hat und hatte schon immer ihre eigenen Begriffe, und das ist auch gut so und soll so bleiben. Auch ernst nehmen darf man das,

aber doch nicht so

ernst, dass am Ende ein selten dummer Ausdruck zu einem Jugend-Wort des Jahres gekürt wird.

Unwort und wider jede Sprachkultur  könnte ich verstehen - aber dass ein positiver Dreh auf diesen Quatsch gelegt wird, ist schon mal

Niveaulimbo (auch mal ein Jugendwort des Jahres, aber ein witziges, nun etwas ausgeleiert).

Denn dem diesjährigen geht nicht nur der Witz völlig ab, sondern auch jede Qualifikation, überhaupt einem Wortgebilde anzugehören.

Am Ende wundern sich noch die Gremien, die dieses Wort gekürt haben, über den Niedergang einer Sprache,

die dringend der Überarbeitung und vor allem Streichung bedarf.

Vong ist keine Sprache, sondern

ein armseliger Zustand,

der leider sogar weiter getragen und kritiklos übernommen wird.

Ich gehe gerne mit der Zeit,

aber ich lasse mich nicht

verarschen.

Nichts anderes ist diese "Sprache", die anscheinend mangels besserer Alternative

zu einem unverdienten

Hype

geworden ist.

Ich wende mich angewidert ab.

100 Limbos unter Bildzeitung-Niveau steuert die Jugend mit dieser Sprache auf ein Desaster zu - und ich frage mich, wer das überhaupt will

außer dem "Erfinder", dem mangels Intellekt vermutlich nichts

Besseres eingefallen ist - und alle

fallen drauf rein, während er sich gebauchpinselt fühlt.

Guten Tag, Gruß Silvia




24. November 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag um Ulm herum bei Werner

Foto: U. U. - sein Laden

Vorspeise: Weiße Tomatensuppe
Hauptspeise: Gebratene Entenbrust mit Thymian-Honig-Lack, Butternusskürbis und Steinpilz-Risotto
Nachspeise: Holunderbeeren-Parfait mit weißer Schokolade und Sesamkrokant


Friseur und Favorit

Werner gewinnt die Dinner-Woche, die sich um Ulm herumgeschlängelt hat, mit vierunddreissig satten Punkten. Dass er im Vorfeld bereits von seiner Konkurrenz als Favorit gehandelt wurde, hat er natürlich selber mit diversen Äußerungen gestreut.

Als Drillings-Vater kann er insgesamt gut mit Superlativen umgehen und legt voller Freude über seinen Gewinn

einen Schuhplattler aufs heimische Parkett, der sich gewaschen hat.

Apropos gewaschen: Bevor er seinen Kunden die Haare waschen lässt, gibt er ihnen das Gefühl von Wichtigkeit. Man kennt das von einigen Friseuren - und ich mag das nicht besonders, weil ich eher eine lockere Atmosphäre bevorzuge.

Und locker ist die Atmosphäre heute durchaus. Selbst Sally, seine Frau, die sich am Telefon noch ziert, vor die Kameras zu treten,

hat am Ende keine Probleme, sich zu zeigen. Ein bisschen Getue darf schon sein, muss aber nicht.

Werner hat sich für seine Gäste - und sie für ihn - so schick gemacht,

dass man ihn kaum in die Küche schicken möchte, um seine Werke zu vollenden. Aber was muss das muss,

und so kommen neben ansehnlichen Speisen auch lobende Worte auf den Tisch.

Die Vorab-Unterstützung von einem ungenannten Sterne-Koch hat geholfen, sich weiteren Promis in der Umgebung

um Ulm herum

als Promi-Friseur zu empfehlen. Nicht-Promis dürfen sich aber ganz sicher auch einen Termin geben lassen.

Ein kleines Herzchen gebe ich für Sadet.

Weitgehend unbekannt bleiben mir Andreas, Silke und Sarah - aber insgesamt haben alle zur Harmonie in dieser Woche beigetragen,

die ohne Krawall und große Unstimmigkeiten zu Ende geht.

Ich wünsche allen ein schönes Wochenende,

und an alle Ulmer:

Bitte schnell einen Termin bei Werner sichern, sonst klappt das nicht mehr mit der neuen Frisur vor Weihnachten.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Freitag, 24. November 2017

24. November 2017 - 100 Erlebnisse, die man sich verkneifen sollte: 8. Warnung: Weihnachten ausfallen lassen

100 Erlebnisse,
die man sich verkneifen sollte

8. Warnung

Weihnachten ausfallen lassen

So manch einem steht am Ende des Jahres nicht mehr der Sinn danach, es noch weihnachtlich zu schmücken und zu beleuchten, Plätzchen zu backen, sich in den Einkaufstrubel zu stürzen, Pläne für die drei festlichen Tage zu machen,

um am Ende doch nur erschöpft in einen tiefen Schlaf zu fallen, der hoffentlich erst am Silvestermorgen endet - denn zu Silvester ist man zum Glück eingeladen, und es entfallen sowohl die Pflichten zu guten Einfällen als auch die, nach der Feier die Bude wieder auf Vordermann bringen zu müssen.

Immerhin musste man das schon nach den vergangenen Weihnachtstagen angehen - denn Tante Inge und Onkel Holger haben ihre Spuren nicht nur als grobflächige Sitzabdrücke in den Polstern hinterlassen, die Schwiegermutter die Küche verwüstet, während die eigene Mutter

die Seelenschublade unaufgeräumt zurück gelassen hat - und man selber das geschenkte Messer von Onkel Peter - er hat einen ohnehin immer am besten verstanden - zückt und böse Gedanken hegt.

Mit Liebe oder in Eile ausgesuchte Geschenke waren wieder einmal nicht erwünscht, manche haben sogar ein bitterböses Lächeln geerntet, während man selber doch sein Bestes geben wollte - aber irgendwann gingen sowohl die guten Ideen als auch die besten Absichten einfach zum Teufel.

Einmal Weihnachten sang- und klanglos ausfallen lassen, denkt der eine oder die andere. Einfach so tun, als wäre dieses Fest nichts weiter als eine Aneinanderreihung von Wochentagen - in diesem Jahr fällt sogar ein Montag darunter. Da wird man doch noch den üblichen Montagsschmerz erleiden dürfen

anstatt dem Feiertagsquatsch zu frönen!

Ach, das wäre schön!

Doch dann schreiben die Kinder ihre Wunschzettel, Tante Inge ruft an und berichtet von ihrem neuen Kleid, das sie zu Weihnachten unbedingt und exklusiv bei dir vorführen möchte,

während Onkel Holger schon mal einen großzügigen Scheck vorab schickt,

damit man auch nicht vergisst, ihn einzuladen. Offiziell ist das natürlich nur sein Beitrag zum Fest der Liebe,

damit für aller Angehörigen leibliches Wohl gesorgt ist - und weil er dich noch immer als Kleinkind ohne eigenes Geld in Erinnerung hat.

Trotzdem: Die Freude will sich nicht einstellen, wenn man an all die Arbeit, die doch meistens an einer einzelnen Person

hängenbleibt, denkt.

Vielleicht sieht man dann, wenn man es gar nicht vermutet, einen Sternenhimmel, der so klar ist, dass man weiß,

du musst Vater, Mutter und Weihnachten ehren - 

darfst Weihnachten nicht einfach überspringen, sondern musst fröhlich

dazwischen hüpfen - zwar manchmal nur wie eine Marionette, aber

wenn am Ende alle glücklich sind, ist das den vorherigen Unmut wert.

Vielleicht. Vielleicht auch nicht.

Jeder so wie er mag. Und wenn er nicht mag, dann eben nicht ...

Weihnachten jedoch kommt so oder so - ob mit vielen oder weniger Mühen vorbereitet. Vergessen kann man Weihnachten auch nicht einfach,

denn überall auf allen Wegen wird man daran erinnert:

Geschmückte Fenster, pralle Schaufenster, verlockende Düfte, Weihnachtsmärkte ... gestresste und etnspannte Leute. Ein Hauch von Zimt und schnöder Gelassenheit

bewirkt da ebenfalls Wunder.

Heute in einem Monat ist Heiligabend.


Guten Tag, Gruß Silvia



23. November 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag um Ulm herum bei Sadet

Vorspeise: Avci Böregi (Börek mit Hackfleischfüllung) , gefüllte Weinblätter, Tzatziki
Hauptspeise: Lammrücken mit Kräuterkruste, dazu gedämpfte Kartoffeln und Aubergine
Nachspeise: Zwetschgenknödel mit Vanillesoße


Lächel die Welt an,
und die Welt lächelt zurück

An diesem Donnerstag wirbelt Sadet in Töpfen, Pfannen, Schüsseln und im Keller, um eine breite Palette ihres Koch-Repertoires auf den Tisch zu bringen. Einer ihrer drei Söhne, Safak, hilft ihr immens mit mehrmaligen Gängen in den Keller, um am Ende einmal Kartoffeln zu holen. Eine Kollegin aus der Notaufnahme des Krankenhauses, in dem Sadet arbeitet, geht ihr in der Küche zur Hand

und als Belohnung verspricht die heutige Gastgeberin, das wohl bald fällige Hochzeits-Buffet für sie herzurichten. Oder doch lieber nur die Vorspeisen?

Sadets Küche ist eine einzige Baustelle mit verschiedensten "Materialien", die alle alle untergebracht werden wollen.

Eindeutig betreibt sie den meisten Aufwand in dieser Dinnerwoche ...

nur vergisst sie leider und zum großen Unglück für Silke, die Kerzen anzuzünden und den Wein zu dekantieren. Anstatt schnell und unbemerkt ein Feuerzeug aus der Tasche zu ziehen und die Kerzen zu entzünden,

geraten sie am Ende fast zu einem Flammenwerfer.

Ganz vielleicht sind Silkes und dreier anderer sieben Punkte jedoch gerecht und gerechtfertigt, während Sarah zu meinem Erstaunen erstmals über die Hürde 7

hinauskommt und acht Umdrehungen hinzu sponsert.

Und Sadet lächelt die Welt und ihre Konkurrenz an und wirft ihre gesamte Frohnatur in die Waagschale und ins Getümmel.

Werner hingegen scheint nervös auf den letzten, und zwar seinen Abend, zu schielen, denn nach vier Tagen kennt er immer noch nicht den Vornamen der Frau, bei der er heute nicht nur zu Gast ist, sondern auch als Lünkerer in der Küche herumlümmelt.

Schließlich hilft ihm auch eine ausführliche Korrektur nicht - denn am Ende und danach nennt er sie wieder

Sedat.

Ihn als Friseur stört das haarig aussehende Dessert am meisten - mag er am Ende Haare überhaupt nicht? Nicht mal die Haare seiner Promi-Kunden?

Sadet hat es mit "viel hilft viel" versucht, aber

die neuundzwanzig Punkte geben dieser These mal wieder einen Stoß in die Rippen. Obwohl es "weniger ist mehr" auch nicht

immer trifft - oder überhaupt:

Wie man es und was man auch macht - es kann falsch sein. Zumindest hat sie das Lamm-Köpfchen von Safak verstecken lassen und nicht auch noch zubereitet.


Guten Morgen, Gruß Silvia






Donnerstag, 23. November 2017

22. November 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch um Ulm herum bei Andreas

Vorspeise: Paprikaschaumsuppe mit Bacon-Spieß und gebratenen Brotscheiben
Hauptspeise: Tournedos vom Rinderfilet im Pfifferlingsbett, dazu Kartoffelrösti mit blanchierten Prinzessbohnen und einer Rotweinjus
Nachspeise: Crepes gefüllt mit Orangencreme und Orangenfilet auf einem Orangenspiegel mit Birnen


Erst kommt die Kür, dann die Pflicht

Andreas ist zu Hause hauptsächlich fürs Kochen zuständig, während er für seine Liebe zum Fußball Borussia ... nein, Mönchengladbach! ... kicken lässt, doch Laientheater betreibt er wieder persönlich. Heute ist er ebenfalls persönlich der Gastgeber in Personal-Union mit seinem inneren Gute-Laune-Bär,

dessen Stimmung sich schnell auf die Gäste überträgt. Vor lauter Lachen - und weil ich ohnehin nicht alles verstehe, was gesagt wird - biegt und verbiegt sich der eine oder andere Gast. Sadet lässt sich zu einem Schnäpschen verleiten - und ich habe leider keinen Plan, warum das nun so lustig und sie die einzige ist, die eins bekommt.

Jedes Dinner unter guten Freunden ginge hier irgendwann zu Ende, und sie alle würden von einem wunderbaren Abend sprechen ...

Doch beim perfekt angedachten Dinner und dazu noch im TV sieht die Lage etwas schiefer aus: Am Ende müssen Noten vergeben werden,

ob man das mag oder nicht.

Da jedoch Kritik den meisten Menschen sowieso am Herzen liegt, reiht sich ein bestechend klares Urteil ans nächste.

Kurz zuvor denke ich, dass alle mehr oder weniger ein bisschen vernebelt von allerbester Laune und guten Getränken

(u. a. gab es Eiswein - das einzige süße alkoholische Getränk, das ich mag)

sind, und dann ist es nur so nüchtern und ernüchternd wie es immer ist.

Über das Menü sage ich nichts, denn ich überlasse es lieber anderen, hier die Kritik-Keulen zu schwingen. Einiges nicht so Perfektes fällt auch meinem nicht gut genug geschulten "Koch-Auge" auf, aber

insgesamt ist der Abend so fröhlich, dass ich nicht einmal vor dem Bildschirm als nicht eingeladene Zuschauerin genervt bin (das war schon mal anders).

Andreas bekommt immerhin einunddreissig Punkte - und damit liegt er vorläufig vorne in dem Run um 3.000 Euro.

Je 7 vergeben Sarah und Werner, Silke zückt die 8, während Sadet mit einer 9 ausgesprochen spendabel ist. Sie hat offensichtlich auch den größten Spaß an diesem Abend.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Mittwoch, 22. November 2017

21. November 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag um Ulm herum bei Silke

Vorspeise: Büffelmozzarella in Parmaschinken gebraten auf Feldsalat mit Sesam
Hauptspeise: Filet vom Angus-Rind auf Rucola und Cherry-Tomaten, dazu Parmesanspäne und bunte Rosmarinkartoffeln
Nachspeise: Himbeer-Mascarponecreme mit norwegischen Mandelplätzchen,  Himbeermark und frischen Beeren


Ein Heim für Tiere

und ein Faible für Füße ist die Kurzbeschreibung für Silke.

2 Rhodesian Ridgebacks machen sich im Haus breit und finden tierische Unterstützung in Kater "Horst" und gleich 6 Baby-Schildkröten.

Nicht nur für die zwei Töchter lebt ein Aupair-Mädchen aus Brasilien im Haus - und Alex, Silkes Mann, möchte ich auch nicht vergessen.

Die ganze Idylle scheint irgendwo am Rande der Welt zu liegen, doch sowohl die Vox-Crew als auch die Gäste finden den Weg.

Silkes Leidenschaft sind Füße - denn sie ist selbstständig als Fußpflegerin tätig - und gibt erst einmal einen Einführungskurs in die Philosophie der Füße. Auch Dichter haben bereits über Füße geschrieben und Fetischisten sind oft besonders die Füße heilig -

vor allem aber braucht man sie, um laufen zu können.

Unterdessen schwadronieren Werner und Andreas über die Schwierigkeiten der Punktevergabe - und die allenthalben praktizierte "Luft nach oben" wird auseinander genommen - oder auch für gut befunden. Werner hat gut reden, da er am Freitag kocht - und die übrig gebliebene Luft vielleicht ihm zugute kommen könnte.

Silke legt dann erst einmal ihre Füße hoch, um kurz danach mit dem Aupair-Mädchen noch einmal durch die Halle zu feudeln -

und dass ihr am Ende niemand auf die Füße tritt (oder sollten die 6 Zähler von Sarah eine Art Fußtritt sein?) verdankt sie ihrem

vollkommen neutralen und in Teilen auch langweiligem Menü.

Achtundzwanzig Punkte als Ergebnis

sind nicht der Hammer, und es reicht auf keinen Fall für die Tochter, die sich schon einen Anteil am Gewinn sichern wollte,

denn schon am 2. Tag liegt Silke auch auf Platz 2. Knapp daneben, aber daneben ...

Bliebe noch anzumerken, dass Silkes größter Traum neben dem, anderer Leute Füße auf Vordermann zu bringen,

eine Hundezucht ist.

Bei all den vernachlässigten und oft sogar gequälten Hunden, die in Tierheimen landen und auf endlich liebevolle Hände warten,

braucht das Land keine neue Hundezüchterin. Wenn ich dann davon ausgehe, dass sie sicherlich Rhodesian Ridgebacks züchten würde,

wird es "Kunden" geben, die diese Rasse total unter- und sich überschätzen.

Ich hoffe im Namen der ungeborenen Tiere, die auch ungeboren bleiben sollten, ihr "Traum" erfüllt sich nicht.

Guten Morgen, Gruß Silvia

Dienstag, 21. November 2017

20. November 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Ulm bei Sarah

Vorspeise: Hummercremesuppe mit Kräuterbrot
Hauptspeise: Rinderfilet mit frischem Pilz-Risotto und gebratenem Sommergemüse an Rotweinsoße
Nachspeise: Warmer Schokokuchen mit Orangencreme und Beeren


Frauen, die Schiefertafeln besitzen

haben vielleicht auch nicht den neuesten Daneben-Mode-Trend verpasst, der sich an den 80ern orientiert und

Schulterpolster

als Must-Have suggeriert.

Ob Sarah zu diesem Modeausrutscher greift, weiß ich nicht, denn allzu viel erfahre ich über sie nicht  Sie hat den Mischlingshund "Mandy" aus dem Auslandstierschutz, der sich nicht aus der Ruhe bringen lässt. Ihren Freund Bernd kennt sie seit zwei Jahren - und an dessen 12jähriger Tochter wird sie schon bald die Auswüchse der Pubertät kennen lernen,

und sich daran orientieren, was sein wird, wenn sie sehr viel später selber ein Kind bekommen möchte.

Gäste sind unter anderem der Friseur Werner, den man in Ulm kennt - wie er stolz verkündet - und der ehemalige aus einer Friseur-Dynastie stammende Andreas, der jetzt in einem anderen Beruf tätig ist.

Small-Talk at its best ist also garantiert.

Sadet nimmt am "Dinner" nur aus einem Grund teil, der Daniel heißt und die geistreichen Kommentare zum Essen spricht. Wenn sie sich weiterhin freundlich zeigt, muss sie auch keine Sorge haben, von ihm böse auf die Schippe genommen zu werden.

Vor Ort muss sie sich leider mit anderen Leuten zufrieden geben, die wir Zuschauer kaum je zu Gesicht bekommen.

Sarah zieht ihr Dinner durch und muss zwischenzeitlich öfter "ganz ehrlich (dies und das) sagen".

Ich sage mal "ganz ehrlich", dass die Suppe eine Suppe ist, die nicht völlig ohne fertige Zusatzmittel auskommt, der Hauptgang ganz gut aussieht,

während Kuchen kein Nachtisch - und schon gar nicht um diese Uhrzeit - ist.

Im Endeffekt ist es vielleicht auch egal, was auf die Schiefertafeln kommt - Hauptsache, die haben ihren großen Auftritt.

Mit dreissig Punkten wird Sarah belohnt.

Woher der Hype mit Schiefer stammt, kann ich nur vermuten: Hatte ein Dachdecker kurz vor seiner Insolvenz noch zu viel davon

gelagert - und damit den großen Durchbruch geschafft, der ihm Geld und Ruhm gebracht hat?

Oder war es einfach die ultimative Schnapsidee eines Designers, der eigentlich

eine Ideen-Blockade hatte?

Schulterpolster und Schiefertafeln: Grusel-Objekte.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Montag, 20. November 2017

19. November 2017 - ARD - Tatort Münster - Gott ist auch nur ein Mensch

Münster, Foto: S. B.


Tatort Münster
Gott ist auch nur ein Mensch

... genau wie es Drehbuchautoren oder Schauspieler und der ganze Clan der freischaffenden Konstrukteure für einen Blödsinn, der am Ende Tatort genannt wird, sind.

Ein Highlight ist jedoch der Spruch: "Erst Arschloch, jetzt Arschkriecher", der Boerne, dem selbstgefälligen Gerichtsmediziner gilt. Im wahren Leben wäre dieser Typ Mensch eher der Arzt, der sich von lebendigen Patienten bewundern lässt

anstatt sich nur mit den toten zu beschäftigten.

Und ein bisschen "Arschkriecherei" in die Hintern der Zuschauer täte dem Münsteraner Tatort ausgesprochen gut., dann würde zumindest auch die Vernunft eine kleine Chance auf Münster-Morde bekommen, die hier geradezu akribisch aussortiert wird.

Kunstausstellung in Münster, und die große Kunst ist der Brückenschlag zwischen der Staatsanwältin und Thiel:

Sie kannte ihn bereits, als er ein kleiner Stepp war und sie in einer Kommune lebte. Da rüttelt einer der Autoren böse am Alter der Kettenraucherin. Nebenbei wird ihre gesamte Vita auf den Kopf gestellt.

Vollkommen überflüssig ist die Rolle der Kinderfreundin, die den nicht mehr taufrischen Thiel auf Anhieb wieder erkennt

und fortan nicht nur ihm, sondern auch den Zuschauern

den letzten Nerv raubt. Schrecklich laut und unsagbar aufdringlich hätte sie das Tonproblem, das so einigen Tatorten eigen ist, völlig im Griff, denn leider

ist sie nicht und in keinem Fall zu überhören.

Den hanebüchenen Inhalt hier in kurzen Sätzen wieder zu geben, erspare ich mir - er ist nicht der Rede wert und von Peinlichkeiten begleitet.

"Ist das Kunst?" fragt am Ende jemand (der Regisseur, einer der beiden Autoren?) - und erspart sich (wohl aus gutem Grund) den üblichen Zusatz

"... oder kann das weg?"

Es ist keine Kunst, sondern künstlich!

Zweieinhalb von fünf möglichen Sternen gebe ich trotzdem, denn der Mut für soviel Unsinn muss schließlich belohnt werden.

Trotzdem wüsste ich gerne, ob es hier und da einem der Schauspieler peinlich ist, seine oder ihre Rolle zu spielen.

Den Drehbuchautoren scheint ja nichts peinlich zu sein, sonst würden sie es nicht fabrizieren. Immerhin: Sie tun niemandem weh damit, denn dieser misslungene Tatort

geht einem schneller aus dem Sinn als man glauben möchte.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Samstag, 18. November 2017

18. November 2017 - ZDF - "In Wahrheit - Mord am Engelsgraben"



In Wahrheit - Mord am Engelsgraben

Der Titel "In Wahrheit" hört sich grammatisch falsch an, aber:

Im ZDF sieht man tatsächlich besser, wenn es um Krimis geht.

Die Prostituierte Nele wurde ermordet - und das erinnert an einen beinahe 10 Jahre zurückliegenden Fall, als

Maria, eine 16jährige ermordet wurde.

Die neue Ermittlerin Judith (Christina Hecke) macht sich auf Spurensuche - und nebenbei erleben die Zuschauer ein neues Gesicht -

welche immer spannend sind - nur nicht für etablierte Schauspieler,

die am Ende niemand mehr sehen möchte, weil die Überdosis einem Verbrechen gleich kommt. Arme Schauspieler-Riege.

Dass sie private Probleme hat, macht die Chose rund, denn es wird in keiner Weise überdosiert.

Ihr zur Seite steht der ehemalige Ermittler (Rudolf Kowalski), der seinen Dienst nach dem unaufgeklärten Mord an Maria quittiert hat.

Desweitern ist Anna Loos in einer dominanten Rolle zu sehen,

so dass heute und auch morgen

die Familie Loos/Liefers

die Krimis abdecken.

Meine Papier-Zeitung gibt dem morgigen Tatort gerade mal 2 von 5 möglichen Sternen (die ARD ist nicht so großzügig, die Filme von morgen schon heute zur Verfügung zu stellen),

während sie für diesen Plot 4 rausrückt.

In der Mitte des Films habe ich einen Verdacht,

der sich nicht bestätigt.

3,5 Sterne für diesen Krimi, eher in die Richtung 4 von 5.


Eine Frau, die fast zehn Jahre mit einem furchtbaren Verdacht lebt - der dann entkräftet wird, ist mein Highlight.


Viel Vergnügen an diesem Krimi, den ich über Smart-TV vorab gesehen habe.


Guten Tag, Gruß Silvia

18. November 2017 - Murphys Gesetz

Murphys Gesetz

Am Morgen mit den linken Fuß zuerst aufstehen, um dann sofort über eine am Boden stehende Wasserflasche zu stolpern. Wenn sie denkt, da hilft nur ein starker Kaffee über die erste Krise hinweg, sind die Kaffeebohnen ausgegangen. Das kann heiter werden, doch noch will sie nicht aufgeben. Schneidet sich zum Käsebrot ein paar Scheiben Tomaten ab -

und ritzt sich unversehens beinahe die linke Pulsader auf. Sie greift zum Telefon, um ein bisschen Leid bei der besten Freundin abzuladen, doch das Gerät ist tot. Glück im Unglück, dass die Pulsadern nicht wirklich stark angeritzt sind, sonst hätte sie nicht einmal den Notdienst rufen können.

Mit der Post kommen nur Rechnungen, obwohl gerade drei Freundinnen in Urlaub sind und sie auf Ansichtskarten wartet. Auf zum Auto - mit der Absicht, nun ganz vorsichtig zu fahren. Die Scheibe ist eingeschlagen, denn im Auto lag eine zwar leere, aber für Verbrecher verheißungsvolle Tüte. Zu allem Überfluss klebt ein Knöllchen an der Windschutzscheibe, denn sie hat vergessen, die Parkberechtigungskarte reinzulegen.

Obwohl nicht Freitag, der 13. und auch kein Vollmond und sie sowieso nicht abergläubisch ist, lässt sie das Auto stehen und will den Bus zum Polizeirevier nehmen, denn alle anderen Ziele sind erst mal zweitrangig. Zwar wird es nichts bringen, eine Anzeige zu erstatten, aber es hilft der Versicherung auf die Sprünge.

Auf dem Weg zum öffentlichen Verkehrsmittel rutscht sie beinahe auf einer Apfelsinenschale aus, während ein Tauben-Schit-Angriff aus der Luft direkt auf ihr Haar erfolgreich ist.

Der Bus kommt nach einer langen Verspätung, fährt los, und dann legt der Fahrer plötzlich eine Vollbremsung hin - und sie schleudert gegen den Sitz und anschließend noch gegen den Sitznachbarn,

mit dem zusammen sie sich in der Notaufnahme der nächsten Klinik wiederfindet.

Er ist sauer auf sie, sie ist sauer auf ihn. Warum genau wissen beide nicht. Als endlich der Arzt eintrifft, um sich beider Verletzungen anzusehen,

bekommt der über seinen Pieper die Nachricht, dass seine Frau soeben im Kreißsaal eingetroffen ist. Die beiden Unglücksraben muss er nun leider vertrösten.

Sie möchten gern einen Kaffee trinken, doch der nächste Automat liegt in einem anderen Stockwerk - also rein in den Aufzug,

der prompt steckenbleibt.

Als die ehemaligen Kurzzeit-Streithähne nach einer Stunde befreit werden, sind sie ein Paar. Einige Zeit später verlassen sie die Klinik, sie mit einem Gips am linken und er mit einem am rechten Arm.

Die Blitzhochzeit folgt an einem sonnigen Tag. Und alles klappt wie am Schnürchen.

Doch wer denkt, die Geschichte um Murphys-Gesetz ist hier zu Ende, der irrt:

Denn genau drei Jahre später treffen sie sich vor Gericht wieder, um sich scheiden zu lassen.


Guten Tag, Gruß Silvia


Guten Tag, Gruß Silvia

Freitag, 17. November 2017

17. November 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Wer ist der Profi? - Freitag in Deggendorf bei Christian

Vorspeise: Seeteufel "a la ancienne" auf Luft von der Schwarzwurzel, Senfsaat, Flageolets und Shiso, Foie gras de canard an Weinemulsion, Brioche, karamellisierter Apfel
Hauptspeise: Bernrieder Reh im Brot sous vide auf Sellerie Mousseline, Spitzmorcheln, schwarzer Nuss und marmorierten Brezenknödel
Nachspeise: Praline Paint Brush Nr.1 auf Mandle Crumble, Himbeer Sponge, eingekochten Kirschen und Buttermilcheis


No Woman, No Cry

könnte man Christian (alias Christoph Altman ) aufmunternd zurufen, wenn er bedauert, keine Frau an seiner Seite zu haben, weil er als "Autoverkäufer" (obwohl er detr gesuchte Koch ist)  einfach zu viel arbeitet. Eine Fünf-Tage-Woche lang im Dienst als Bloggerin habe ich sein

dominantes Tattoo "Franziska" gesehen - und nun die Auflösung, denn Franziska ist seine Tochter.

Tattoos erfordern einen gewissen Grad von Schmerzunempfinden bis hin zu einem Like for Pain. Der eine lässt es um des Ergebnisses willen über sich ergehen,

der andere empfindet Lust am Schmerz.

Der Koch an und für sich muss schmerzfrei sein, ohne Leiden von vorneherein zu präferieren.

Dem Leid der Tiere widmet er vermutlich und weniger Gedanken als ich gerade, aber damit beende ich auch schon .jede Art von

Verzweiflung. Die heißt - Gänsestopfleber.

Christoph wohnt nicht dort, wo er kocht - und das ist selbstverständlich das höchste Under-Cover,

das Vox biegen und bieten kann.

Unsinn! macht. nur Sinn. wenn. vorher etwas. Sinn. macht!

Christoph kocht wie ein

Barock-Engel singt,


ohne von mir einen Heiligenschein zu bekommen.


Schwachpunkte

von Christoph liegen nicht am Herd,

sondern dort, wo kein Feuer brennt.

In dieser Woche hat er mehr als niedrig gepunktet für Leute,

die sich freuen, einfach drauf los zu kochen

ohne eine Kochausbildung zu haben.

Etwas Nachsicht ist die "Vorsicht vor dem Publikum"


Fazit

ist für jeden etwas anderes. Für uns im Ruhgrebiet und die Genus-Verschwörer in Berlin mag das etwas Unerreichbares sein,

doch für die Koch-Propheten ist es nur ein normaler Abend,

der mit dreiunddreissig Punkten und dem

Sieg, Gewinn und außerdem der

Profi-Suche ein Ende setzt.

Ein Lichtblick war Corinna - ein Blick auf den Grund, warum manche das Dinner nicht mehr mögen,

ist Marko. Der mt "K" wie

Katastrophe, der

nicht nur Küchen, sondern ganze Formate crasht..



Guten Abend, Gruß Silvia






17. November 2017 - Das Poesie-Album



Das Poesie-Album

Durch all die Jahre habe ich es mitgenommen, und irgendwann habe ich gemerkt, dass es die Farbe rot nicht vergeblich hat, sondern ein Sinn dahinter steht:

Rote Sachen verliert man nicht so leicht. Obwohl dieses kleine Büchlein bei weitem keine Sache, sondern eine wertvolle Erinnerung ist.

So viele haben ins Büchlein geschrieben. Es ging reihum, denn man wollte etwas für die Ewigkeit von jedem verfasst wissen, der einem damals wichtig war

Es kamen auch schon mal Stil-Blüten wie diese heraus, die damals schon schwülstig waren.


Trotzdem: Es gibt viele Eintragungen, und ich erinnere mich nicht mehr, welches Gesicht hinter dem einen oder anderen Sinn-Spruch und Namen steht.

Andere erinnere ich gut, weil sie mich weiter begleitet haben.

Auf der Verlust-Seite stehen ebenso viele Namen wie auf der Geblieben-Seite.

Wege haben sich getrennt, Interessen verlagert - und auch ich bin in anderen Poesie-Alben mit bestimmt sehr wichtigen Sprüchen vertreten. Ob es diese Büchlein noch gibt?

Sicher hat nur ein kleiner Teil von ihnen die Zeit überlebt, die zwischen gestern und heute liegt - und die ich

nicht zurückholen möchte, aber wie herzerfrischend kann es sein, hin und wieder drin zu blättern

und auch hier und da laut über den einen oder anderen Vers zu lachen.

So wie über diesen, der der letzte in meinem Buch geblieben ist ... (eigentlich war er ein Onkel meines Vaters, nämlich der Schwager meines Großvaters)

... es war einfach kein Platz mehr dahinter.


Guten Tag, Gruß Silvia

16. November 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Wer ist der Profi - Donnerstag in Marklkofen bei Marco

Vorspeise: "Wildes Spektakel":  Wilder Herbstsalat mit Kürbis-Gnocchi auf Himbeer-Prosecco-Mousse, Kürbis-Espuma, dazu "Pinkes Brot"
Hauptspeise: "Pure Freude":  Surf and Turf mit Charolais-Rind und Jakobsmuscheln auf einer Karotten-Orangen-Emulsion und karamellisierten Pastinaken
Nachspeise: "Dunkle Verführung":  Französische Schoko-Tarte, dazu Ziegenkäseeis auf einer Honigfeige und Lavendeleiscrème mit Heidelbeeren


Gimme Five

Marco denkt quer und hat sich sehr, sehr viele Gedanken über sein Menü gemacht, das er in seiner Wohnung, die immerhin in einem Schlößchen liegt, präsentieren möchte. Und da liegt wohl der Hase im Gras: Präsentieren ist ihm augenscheinlich um mindestens drei Ticken wichtiger als Inhalte und Gewürze ... und was am Ende noch so alles bemängelt wird, hat jeder gehört.

Einem Rinderroastbeef ein Loch in die Mitte zu schneiden, um dann eine Jakobsmuschel dort zu platzieren - ist auch so etwas Queres, zu dem ich sagen möchte, dass der Weg geradeaus oft der bessere ist.

Die Karotten-Orangen-Soße setzt seiner Einfallsfähigkeit ebenfalls keine Grenzen, denn: Warum diese nicht mal als

Handabdruck auf den Teller bringen?

Natürlich trägt er Handschuhe, um "Gimme Five" zu signieren. Doch am Ende sehe ich persönlich nur

eine Hand auf dem Teller, die irgendwie nicht dort hingehört. Das blasse, traurige Fleisch wird von dieser farbigen Hand auch nicht aufgefangen.

Zur Hand (oh je, schon wieder eine Hand) geht ihm sein Lebensgefährte Andre, der gekonnt serviert und sonst dezent im Hintergrund Marco die Show überlässt,

die beinahe wieder von Marko mit K gecrasht wird.

Er stürmt in die Küche, greift sich ein Stückchen von Irgendwas, schiebt es in seinen Mund - und Marco mit C schiebt seinerseits Marko mit den Worten

"Schleich di"

raus.

Ein zweiter Dumm-Dreist-Versuch von Marko, die Küche zu okkupieren, wird zum Glück ebenso schnell beendet, und zwar ohne,

dass Marko das nervtötende Element sein kann.

Die Unterschiede zwischen Marco, der heute kocht - und Marko, der seine Nase überall reinstecken möchte, liegt auf der Hand:

MarCo mit C = charmant

MarKo mit K = kompliziert

Das "kompliziert" ist noch recht freundlich formuliert, denn es gibt andere passende Wörter, die viel bösartiger sind.

Marco bekommt an diesem Abend von Christian und Nico (war dieser Mann eigentlich jemals jung?) je sechs Punkte,

Marko und Corinna vergeben je sieben Zähler.

Aussehen scheint für die Bande nicht alles zu sein, denn auf die inneren Werte kommt es an ... und die waren offenbar nicht so prickelnd.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Donnerstag, 16. November 2017

16. November 2017 - Silvester-Vorsätze - Was ist aus ihnen geworden?


Silvester-Vorsätze - Was ist aus ihnen geworden?

Es ist nicht mehr lange hin, und wir ziehen gemeinsam in ein neues Jahr, denn das alte steckt nicht mehr in den Kinderschuhen, sondern

ist erwachsen und müde geworden. Das Altwerden eines Jahres spürt und sieht man, wenn längst nicht mehr nur die ersten Weihnachts-Dekos aus Kellern geholt werden und die Süßigkeiten-Industrie ihre breite Palette schon lange ausgelegt hat.

Während man zu Weihnachten noch diversen Sünden frönt und sich nicht viel aus den Konsequenzen macht,

kommt an Silvester hier und da die Reue - und gute Vorsätze werden gefasst.

Der eine möchte mit dem Rauchen aufhören, der andere weniger trinken - um mal zwei der beliebtesten Vorsätze zu nennen,

wieder andere möchten gleich ihr gesamtes Leben im neuen Jahr umkrempeln.

Doch was ist aus den vergangenen Vorsätzen geworden, wenn bald schon wieder ein Tag der guten Absichten ins Haus steht? Sind sie versackt oder Knall auf Fall vergessen worden? Wurden sie eingehalten?

Gute Chancen, im nächsten Jahr das Rauchen aufzugeben, werden von der Tabak-Industrie samt Steuerneinzieher unterstützt:

Denn wenn die Zigaretten bald noch mehr kosten als jetzt schon, trennen sich Wünsche und münden in Notwendigkeiten.

Von den nach und nach immer mehr stigmatisierten Rauchern ganz zu schweigen, die sich teilweise bereits auf der Verlierer-Seite sehen und nun offen angefeindet werden dürfen.

Egal!

Jeder wird selber wissen, inwieweit er seine guten Vorsätze in aktive Taten umgesetzt hat.

Wer dringend noch gute Absichten für das Jahr 2018 sucht,

kann sich mit anderen austauschen - oder andere fragen, was er oder sie ändern könnten.

Den anderen fällt sowieso immer mehr ein als einem selber ...


Guten Tag, Gruß Silvia




15. November 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Wer ist der Profi? - Mittwoch in Hanau bei Corinna

Vorspeise: Karottenreduktion mit Gemüseeinlage und Lachs
Hauptspeise: Surf and Turf von der Maishähnchenbrust und Riesengarnele, Safran-Risotto mit Maracuja-Glaze und Koriandersalsa
Nachspeise: Citrus-Trio: Key-Lime-Pie mit Baiser, Avocado-Mousse, Maracuja-Tiramisu


Shake Shake Shake Senora

und mit einunddreissig Punkten shaked Corinna sich an die bisherige Spitze der von vier Kerlen dominierten Runde, in der es noch ein bis zwei Verdächtige auf den Status "beruflich Kochender" gibt.

Corinna hat lange Zeit in Costa Rica gelebt und dort ein Restaurant betrieben. Dass sie sich in diesem vorwiegend um die Desserts gekümmert hat, kann man heute bestätigt sehen: Ihr Dessert ist für mich das Beste an diesem Abend,

wenn man mal von Neela absieht, der Golden Retriever Hündin. Neela stammt aus Costa Rica - und ich frage mich, ob auch Hunde einen Kulturschock erleiden können.

Einen Schock ganz anderer Art hat heute sicherlich Marko, denn Corinnas Küche ist dermaßen winzig, dass selbst er nicht überfallartig eindringen kann, ohne Kameramann und Tonmann gleich vollkommen zu verdrängen. Und damit wäre sein Auftritt überflüssig, denn der benötigt unbedingt die Öffentlichkeit.

Nico, von dem ich nicht weiß, ob ich ihm einen Logopäden oder Arzt bezüglich seines "Luftziehens" empfehlen soll,

erwartet heute durchaus etwas wie Meerschweinchen auf dem Tisch. Immerhin hat er bereits an einem Wurst-Seminar teilgenommen, zu dem die Schlachtung eines Schweines gehörte. Hoffentlich war das keine Schlachtung,

in der Laien mal eben Hand anlegen durften.

Und zum Glück gibt es auch kein gebratenes Meerschweinchen, denn sonst hätten sich viele Kinder vor den Bildschirmen erschreckt - und gleich mal nachgesehen, ob ihre noch leben und munter sind.

Mehrere Blicke auf die Uhr verraten mir, dass ich mich an diesen Dreh-Tag besonders gut erinnere (nein, natürlich nicht, weil ich vor Ort war), denn es war mein Geburtstag.

Marko hat die Uhrzeit aus anderen Gründen im Sinn: Ihm dauert die Zubereitung viel zu lange. Christian seinerseits wartet gerne ein bisschen länger, wenn das Essen am Ende gut gelingt.

Mit einem kleinen Bedauern, dass Marko (der mit "K", der am Montag gekocht hat) nicht in einer Runde gelandet ist, in denen bis in die frühen Morgenstunden gekocht wurde,

lasse ich diesen ruhigen Abend an mir vorbeiziehen.

Viel Kritik und viel Korrektur durch die Koch-Junkies folgt die bisherige Spitzenposition für Corinna.

Marko wird das nicht gut verknüsen können, während Nico schon mal vorgewarnt ist durch sein Küchen-Gespenst Marko.

Neela wird das alles völlig egal sein, solange hier und da ein gutes Stückchen für sie abfällt.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Mittwoch, 15. November 2017

14. November 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Wer ist der Profi? - Dienstag in Potsdam bei Nico

Foto: Ruddon


Vorspeise: Preußisches Surf and Turf: Tatar vom Rind und Lachs
Hauptspeise: Geschmorte Ochsenbäckchen mit Kartoffel-Mousseline und frischem Sommertrüffel
Nachspeise: Pannacotta mit Limettenspiegel


Die Punkte kollabieren

Der Abend beginnt so schön mit Mops "Schröder". Schröder ist ein beliebter und häufig gehörter Name für Hunde, denn ich kenne gleich mehrere, die so heißen - und manch einer heißt auch "Herr Schröder" - während man an diesem Abend und später gerne einen

Herrn Marko

sehen und hören würde.

Schröder ist seit zehn Jahren an der Seite von Nico, der heute und noch vor dem Kochen demonstriert, dass Hund und Halter sich im Laufe der Zeit immer ähnlicher werden, obwohl Forscher herausgefunden haben wollen, dass sich ein Mensch eher einen Hund zulegt, der ihm von Anfang an schon ähnlich sieht ...

Man weiß also auch in diesem Fall nicht genau, was zuerst war: Das Huhn oder das Ei.

Nico schnauft inmitten eines jeden Satzes, zieht Luft, holt Luft, prustet sie wieder aus - auf die Höhe des Mopses geht der Tontechniker nicht hinunter, um die Ähnlichkeit akustisch zu demonstrieren. Doch man ahnt, dass Nico und Schröder sich durch die gemeinsamen Jahre schnaufen.


Nico muss Marko einladen -
Life is bitter!

Während Nico sich der Fast-Freundschaft mit Johann Lafer rühmt, die bei einem Bayern vs. Dortmund-Spiel entstanden ist (ich schätze mal, Dortmund hat gewonnen),

ist es fraglich, ob er je ein Bekannter des guten Kochens wird - und noch fraglicher ist eine prinzipiell nicht auszuschließende, aber eher unmögliche Freundschaft mit Marko -

wohlgemerkt dem Marko mit dem "K" in der Mitte wie

Küchen-Okkupierer.

Markos Küchen-Auftritt ist einer der verwerflichsten überhaupt, und wenn er in Lebensmitteln fischt, Verbesserungsvorschläge anbringt oder Nico aus dem Konzept bringt,

hört er sicher gern den Spruch: "Grill den Marko" - denn falls es mit dem Singen nicht klappt, kann er sich immer noch für eine Dumm-Dreist-TV-Show anbiedern.

Es wird sich schon irgendein TV-Format finden lassen, das sich nicht zu schade ist, ihm eine erneute Plattform zu bieten.

Zu viel Höhenluft geschnuppert im 16. Stock, Marko?

Vermutlich fehlt es mir nur an dem adäquaten Humor zu diesem Auftritt.


Richter und Urteile

Leider fließt "Schröder" nicht in die Bewertung ein - und das bedeutet: Es wird sehr bitter für Nico. Erst tritt ihm einer auf den Koch-Nerv,

dann treffen sie ihn allesamt in sein Koch-Herz:

Mit mageren einundzwanzig Umdrehungen wird niemandem schwindelig, der so viel von den eigenen Kochkünsten hält, die er anderen jedoch nicht übermitteln kann -

höchstens seiner "Lebensabschnittsgefährtin" (sagt man das heute überhaupt noch, ist doch abgelutscht). Doch Jana darf heute nicht punkten.

Dafür schwingt sich Marko zu 6 Zählern auf, obwohl die auch keine Entschuldigung für sein schlechtes Benehmen sind. Corinna ist sich mit Marko einig, während Marco (der mit "C") 5 zuschießt und

Chris mit nur 4 Punkten überhaupt keine Gnade kennt.

Kollaps! Bitte Kreislaufmittel für die Zahlentafeln!


Guten Morgen, Gruß Silvia

Dienstag, 14. November 2017

14. November 2017 - Was glücklich macht


Was glücklich macht ...

Wenn man von einem Sonnenstrahl am Morgen geweckt wird (gut, zu dieser Jahreszeit muss man dafür zu den Langschläfern gehören) und punktgenau im Radio ausgerechnet ein Lieblingslied gespielt wird.

Der erste Blick in eine Zeitung, der sagt, dass die Welt noch steht - und dass auch nach dem Druck derselben die Radionachrichten bestätigen, dass in den letzten Stunden nichts Schlimmes passiert ist.

Eine große Kanne Kaffee und ein knuspriges Brötchen runden den Morgen ab, und wenn man danach als Fußgängerin durch die Stadt läuft

freut man sich schon über die Kleinigkeit, wenn Autofahrer blinken anstatt blindlings um jede Ecke zu düsen.

Ein freundliches Lächeln, einfach ohne Grund und doch sinnvoll, von einem Fremden erhellt den dunkelsten Tag,

während man sowohl über seinen Schatten als auch über Pfützen springt, um den Tag erfolgreich zu gestalten.

Eine lange aufgeschobene Sache, die man endlich erledigt, kann das Glücksgefühl steigern und

das dicke fette Stück Belohnungs-Sahnetorte

muss nicht mal selbst gebacken, sondern einfach nur verboten süß.sein.

Wenn man, obwohl zeitweise in Gedanken versunken, nicht gleich gegen die nächste Laterne rennt, oder der entgegenkommende

Smartphone-Tiefflieger noch rechtzeitig den "Gegenverkehr" wahrnimmt,

sind bereits Stunden des Tages vergangen - und alles ist immer noch gut.

Wenn man dann zuhause die Beine hochlegen darf und das Gefühl von Sorglosigkeit mit tiefer Begründung

überhand nimmt,

dann ist ein weiterer glücklicher Tag bald zu Ende,

an dem man den Kleinigkeiten den Rang gegeben hat, der ihnen zusteht:

Denn es sind nicht die großen Dinge, die glücklich machen - es sind einfach die normalen Tage, gefüllt mit Alltäglichkeiten.


Guten Tag, Gruß Silvia


13. November 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Wer ist der Profi? - Montag in Berlin bei Marko

Berlin, Foto: S. St.


Vorspeise: Kabeljau an Erbsencreme und Linsen-Mango-Salat
Hauptspeise: Lamm und Buntes aus dem Garten mit Rotwein-Feigen-Jus
Nachspeise: Brownie mit Kirscheis und Limettencrème


Ausschluss-Verfahren

Obwohl mir Ratespiele mehr auf den Senkel gehen als sie mich erfreuen, beteilige ich mich - dank einiger herausragender Hinweise - an diesem, aber nur kurz und bündig und selbstverständlich ohne Gewähr,

denn vor Glatteis ist man im November niemals sicher:

Marko schließe ich als Profi-Koch

(eigentlich wollte ich in dieser Woche nur zählen, wie oft das Wort "Profi" fällt, aber damit bin ich schon nach zehn Minuten heillos überfordert)

aus. Logischerweise schließe ich somit Marco II, der am Donnerstag kocht,

ebenfalls aus.

Bislang sind die gelernten Köche stets auch mit einem Tarn-Vornamen angetreten - und da würde der Sender

zwecks erhöhter Verwechslungsgefahr auf solch eine Namensgleichheit verzichten.

Desweiteren brauchen die Köche immer angebliche Berufe, die sich anderen einfach erklären  und selber auf die Schnelle "erlernen" lassen - darum fällt Marko

als Architekt ebenfalls raus aus meiner Suche. Ein Koch wird nicht aus der Lameng Fragen beantworten können, die sich um Architektur drehen.

Marko kocht ganz oben:

Sein Lammfilet wurde nicht nur von weit her aus Neuseeland eingeflogen, sondern danach auch noch

16 Stockwerke hoch transportiert.

Als alternative Wohnmöglichkeit zu meiner gegebenen könnte ich mir einiges vorstellen, aber niemals eine solche in einem Hochhauskomplex - und dann auch noch im 16. Stock.

Die Gäste sind sich bereits im Eingangsbereich uneins über die einzuschlagende Richtung, finden natürlich irgendwann den Lift,

um anschließend mit Kenner-Mienen am Tisch zu sitzen und Marko in seiner offenen Küche die Beobachtung zukommen zu lassen, die ihn offenbar

für die Konkurrenz als Profi ausschließt.

Mit jeweils sieben Zählern nicht mehr ganz oben angesiedelt, geht der erste Such-Abend zu Ende, während die meisten Ratespiel-Kandidaten

Christian für den Koch halten.

Ab hier ist mir das jedoch egal. Marko sicher auch,

denn er hatte seinen Auftritt mit Gesang und Gitarre. Gut gekocht hat er ebenfalls, was will man mehr?

Und doch: Ich will mehr!  Wenn ich nur wüsste, was.


Guten Morgen, Gruß Silvia