Donnerstag, 25. Oktober 2018

25. Oktober 2018 - Mein Hunde-Sohn Robin - Teil 14


Robin flirtet ...

Nachdem Robin schnell gelernt hatte, angstfrei mit dem Bus zu fahren - suchte er auch bereits nach einer zeit-überbrückenden Beschäftigung bis zur Ankunft am Zielort. Diese hatte er rasch gefunden und flirtete junge Frauen an. Es traf sich gut, dass der Bus unserer Standard-Linie zur Universität fährt - da sind immer jede Menge Möglichkeiten für einen kleinen Streichel-Flirt zwischendurch gegeben, und vor allem: Der Bus ist voller junger Frauen!

Robin ist bei einer Züchterin zur Welt gekommen und 9 Wochen aufgewachsen, die zwei Töchter hatte - und genau in deren Alter war damals sein Beute-Schema (umgerechnet auf die Studentinnen: 1. Semester). Insgesamt tendierte er ohnehin mehr zu Frauen als zu Männern. Zumindest in seinen ersten Lebensjahren.

Anlässlich seines 200. Geburtstages (und Robins 1. Geburtstag ist Anfang des Jahres) ist das Jahr 2005 international ein Hans-Christian Andersen-Jahr - und national ein Schiller-Jahr (anlässlich seines 200. Todestages).

Der Uhu ist der Vogel des Jahres 2005 und der Braunbär das Wildtier des Jahres.

Wie niedlich, dass das Windröschen die Staude dieses Jahres ist.


Derart niedlich machte auch Robin sich an seine "Opfer" heran (und manchmal auch wie ein Windröschen: Zu vielen Seiten offen) - die allesamt auf ihn herein fielen und ihn so lange kraulten, bis sie aussteigen mussten. Das war sein Kalkül, das war seine Absicht. Und er hat dabei niemals einen Griff "daneben" gehabt - alle, die er zum Streicheln verführen wollte, ließen sich auch verführen.

Im Laufe der Zeit baute Robin sich eine regelrechte Fan-Basis auf, denn viele Frauen trafen wir immer wieder einmal.

Es gab auch einige negative Bus-Begegnungen - doch die sind verschwindend gering (wenn auch nicht unerheblich) gegenüber den positiven. Vielleicht berichte ich später noch darüber - obwohl mich da einiges nachhaltig ärgert.

Sobald wir den Bus bestiegen, begannen Leute, sich über ihre eigenen Tiere zu unterhalten. Zumindest geschieht dieses häufig - bis heute.

Im Laufe der Zeit lernte auch ich einige von Robins Fans näher kennen.

Ebenfalls im Laufe der Jahre erweiterten sich Robins Vorlieben: Ab einem gewissen Zeitpunkt war das jugendliche Alter der Frauen nicht mehr das Wichtigste - und manchmal ließ er sich sogar von Männern streicheln.

An einem Tag waren gleich fünf oder sechs von Robins Fans im Bus - und beinahe gab es ein Gerangel um seine Zuneigung,

als sei man hier auf einem Pop-Konzert.

In 2005 war Paris Hilton in aller Munde - und man kann sie nicht als vorbildliche Hunde-Halterin hinstellen, denn Hunde wie Accessoires zu halten, spricht von Narzissmus. Und könnte man einen Hund fragen, ob er eine eigene Villa gebaut bekommen möchte - so würde jeder sofort bellen: Nein, um Himmels Willen. Ich will dort sein, wo mein Mensch ist! Diese kitschige Hunde-Villa hat sie ohnehin nur für die breite Öffentlichkeit und nicht für ihre Tiere aufstellen lassen.

Robin war in 2005 ein noch blutjunger Hund, der weit weg von Narzissmus Interesse an allen Menschen und manchen Hunden hatte - denn natürlich war er auch ein kleiner Draufgänger und duldete nicht jeden Rivalen in seiner Nähe.

Im Bus schon mal gar nicht ... Wagte es ein Hunde-Typ, diesen zu betreten, gab es laute Beschwerden seinerseits.


Fortsetzung folgt

Copyright Silvia Gehrmann

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