Dienstag, 16. Oktober 2018

16. Oktober 2018 - Mein Hunde-Sohn Robin - Teil 3

Robin will Daisy küssen - die interessiert sich nur für ihren Ball

Der Küsser

Selbstverständlich hat Robin noch nie einen Kino-Film gesehen, denn solche Zerstreuungen interessieren keinen Hund. Die Küsserei hat er sich vielleicht von seiner Hunde-Mutter, die Amica hieß, abgeguckt. Vielleicht auch von seinem Vater Cassandro, man weiß es nicht. Auf jeden Fall entwickelte Robin damals eine extreme Kuss-Wut:

Er wollte alle Hunde auf die Schnauze küssen, denen er begegnete.

Ein Film-Fan könnte dabei eventuell an "My Girl" denken, denn der Kuss zwischen den beiden Kids ist wunderschön. Auch Leonardo di Caprio küsst immer wieder so romantisch wie in "The Beach", während ich hier überhaupt nicht an

"Der Pate 3" denken möchte - in dem ein Kuss ein Todesurteil sein kann.

Nun, für viele von Robins hündischen Kusspartnern war es wohl auch so ähnlich. Die meisten drehten sich hastig ab, schüttelten die Spucke in die nächste Ecke und ließen Robin stehen. Zum Glück genoss er noch Welpenschutz, sonst hätte er hier und da auch einen übers Köpfchen bekommen.

Allein zwei Hunde ließen die Küsserei nicht nur zu, sondern genossen sie auch: Racker und Jackie.  Der eine, Dackel Racker, wurde sein bester Freund und

Lehrmeister (siehe Foto: Racker)


Er lehrte Robin so wichtige Dinge wie die, an den richtigen Ecken zu schnüffeln und Botschaften - auch für fremde Hunde - zu hinterlassen.

Botschaften, wie sie heute jeder in sozialen Netzwerken posten kann - die Hunde machen es schon immer so! Es war eben alles schon einmal da.

Mit Racker hat Robin seinen ersten Waldspaziergang und beileibe nicht seinen letzten unternommen. Racker hat Robin in der Straßenbahn und im Bus getröstet, als dieser noch Angst darin hatte. Somit verflog Robins Angst ziemlich schnell.

Von wegen, man soll Hunde nicht trösten, wenn sie Stress haben  - die machen das untereinander auch, und das habe ich oft gesehen.



Die taffe Jackie (Foto oben) hat ihm gezeigt, wie man im Park als Hund am besten auf seine Kosten kommen kann. Jahrelang hat sie ihn auch überall sonst ausgesprochen erfreut begrüßt - und dann, sie war schon sehr alt und sollte nicht mehr lange leben,

war es plötzlich so, als würde sie ihn überhaupt nicht kennen.

Wenn wir Jackies Frauchen heute treffen, erinnert Robin sich noch immer an seine liebevolle Ersatz-Mutter Jackie. Das sieht man seinem Verhalten an.

Es gibt auch im TV so einige Frauen, die kinderlos waren  - und dennoch zur "Mutter der Nation" mutierten,

allen voran Inge Meysel. Aber auch Marie-Luise Marjan als Mutter Beimer hatte nie eigene Kinder, ebenso wie Thekla Carola Wied.

Allen gemeinsam ist es, dass sie trotzdem das Mütterliche verkörperten. Zwar sagte man der privaten Inge Meysel eher Exzentrik nach - aber ich kannte sie schließlich nicht und weiß das nur vom Hörensagen.

Ich war für Robin froh, dass wir Jackie kennen lernten und sie eine lange Weile seinen Weg begleiten durfte.

Ein weiteres Kapitel über andere Freunde folgt bald.


Fortsetzung folgt


Copyright Silvia Gehrmann



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