Montag, 22. Oktober 2018

22. Oktober 2018 - Mein Hunde-Sohn Robin - 11. Teil -

Robin mit seiner geliebten Lotte


Läufige Hündinnen

sind eine heiße Sache. Spätestens in 2005 begann Robin den blutenden Girls nachzustellen. Im Vorfeld hatte ich mich gegen eine Kastration entschieden. Es gibt jedoch ebenso viele Gründe, die für eine Rüden-Kastration sprechen wie jene, die dagegen sprechen. Also war es eher eine Bauchentscheidung, und ob meine nun richtig oder falsch war, darf jeder für sich entscheiden.

Natürlich sollte Robin seinem Geschlechtstrieb, der jedesmal dann ausbrach, wenn er eine heiße Hündin in der Nase witterte, niemals nachgeben dürfen. Es ist eben anders als bei Menschen und nicht vergleichbar. Falls eine Hündin ihn je "ran gelassen" hätte (die Bereitschaft dafür war durchaus oft gegeben), wäre eine Trächtigkeit die unmittelbare Folge gewesen.

Es wäre mir stets lieb gewesen und ist es bis heute, wenn die Halter von heißen Hündinnen mich jeweils vorgewarnt hätten - dann wäre Robin rasch an die Leine genommen worden, und ich hätte ihn so schnell an ihr vorbeigeführt, dass er höchstens einen Hauch des verführerischen Duftes gespürt hätte.

Aber viele Hündinnen-Besitzer interessiert es nicht. Leider denken die meisten nicht so weit, dass der Geruch dem Rüden einen nachhaltigen Schaden zufügen kann. Sie sind lediglich besorgt, dass ihren Schätzen etwas passieren könnte,

während unsere Rüden-Schätze mit Gleichgültigkeit abgestraft werden.

Die Hündin im Allgemeinen ist davon weitgehend unberührt. In der Zeit von einer etwa dreiwöchigen Läufigkeit, ist sie in der Regel  höchstens drei, vier Tage bereit, sich einem Rüden "hinzugeben" ... in der übrigen Zeit wird der Junge gnadenlos weggebissen.

Bonny


Ein bisschen kann man sich auf heiße Mädchen einstellen - ohne Gewähr - denn die meisten treffe ich stets am Ende eines Jahres und in der Jahresmitte. Hündinnen sind zweimal im Jahr läufig.

Rüden würden in solchen Phasen des Over-Duftes gerne weg laufen, vielmehr, dem Girl hinterher. Dann vergisst auch der treueste Hund alles andere ... obwohl der Geschlechtstrieb nicht bei allen Rüden gleichermaßen ausgeprägt ist.

Ich würde sagen, dass er bei Robin auf einer Skala bis 100 Prozent zu 80 Prozent zum Tragen kommt. Er ist also schon ein sehr aktiver Lover, oder: Er wäre es, wenn man ihn ließe.

Und so kam es irgendwann wie es kommen musste ... der Duft der Hunde-Girls hatte Robin derart den Kopf verdreht, dass die Auswirkungen an seinem Penis zu sehen waren:

An einem Samstagmorgen hatte er statt eines kleinen Dingelchen dort plötzlich einen dicken, sehr dicken Stempel. Der machte ihm offensichtlich auch Beschwerden.

Da unser Tierarzt an Samstagen keine Sprechstunden hatte, blieb entweder der Gang in die Tierklinik oder zu einer Tierärztin, die ich von Spaziergängen kannte, und deren Praxis auch samstags geöffnet war.

Da sie selber immer mehrere Pudel in unterschiedlichen Größen hatte, war man in ihrer Praxis bestens aufgehoben und saß in der ersten Reihe,

wenn man selber einen hatte. Vielleicht ist das ein wenig auf die Spitze hin ausgedrückt, aber mit diesem Eindruck stand ich nicht allein.

Auf jeden Fall stellte sie kompetent die sofortige Diagnose: Robin hatte zu viel des von ihm so begehrten Duftes eingeatmet!

Er bekam eine Spritze, ich bekam Salbe für ihn in die Hand gedrückt - und nach ein paar Stunden war sein Unten-Leben wieder völlig normal.

Im Alter kann sich auch für einen Hund vieles verändern - aber für Robin ist die Liebe zu den läufigen Hundemädchen gleich geblieben. Da wird er jedesmal wieder ein Jahr alt und spielt verrückt und ist vor lauter Seligkeit völlig verwirrt.

Zum Glück hatte er bis heute keine weiteren "Nebenwirkungen" - denn mittlerweile erkenne ich schneller als Robin es erlauben würde selber die läufigen Hündinnen - und bringe ihn in Sicherheit.


Fortsetzung folgt

Copyright Silvia Gehrmann

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