Samstag, 20. Oktober 2018

20. Oktober 2018 - Die falsche Reihenfolge ... Eine Friedwald-Bestattung



Die falsche Reihenfolge

Wenn es eine falsche gibt, so gibt es auch eine richtige. Mutter oder Vater sterben vor ihren Kindern, und nicht danach. Da ich selber keine Kinder habe, wird mich dieses Schicksal niemals ereilen -

oder doch?

In stellvertretender Mission?

Es gibt die Co-Abhängigen bei allen Süchten. Gibt es auch die Co-Trauernden?

Mein Mann hatte ein einziges Kind, einen Sohn Michael (er hieß wie sein Vater).

Er, der Sohn, starb Anfang September 2018 - und wie wir erfahren haben, nur drei Tage nach dem

Krebs-Tod seiner Mutter.

Ich lernte meinen Mann kennen, nachdem er bereits von seiner ersten Frau geschieden war - und ich, blutjung und nicht bereit für Kinder

konnte diesen Sohn niemals so annehmen wie es erfahrenere Frauen vielleicht können.

Heute ist die Asche von Michael in einem

Friedwald

beigesetzt worden.

Eine Friedwald-Beisetzung war, seitdem ich davon gehört hatte, mein Wunsch für eine eigene Bestattung - irgendwann.

Daher gefiel meinem Mann die Idee auch für seinen Sohn.

So konnten wir unvermutet und unerwartet und auf alle Fälle unerwünscht

schon einmal mitbekommen,

wie schön solch eine Bestattung sein kann. Falls man in diesem Zusammenhang überhaupt von "Schön" reden darf.

Es war ein harter Tag und dem gingen viele andere voraus, doch man muss mit dem leben, was einem das

Leben beschert.

Michael, dessen Asche nun begraben ist, hinterlässt außerdem eine sehr alte Oma, die mir in der Seele leid tut (innerhalb von ein paar Tagen hat sie sowohl ihre Tochter als auch den Enkelsohn verloren)  - ich kenne sie gut -

und ich schätze sie.

Man muss das Leben nehmen wie es ist. Ich wünsche euch allen viel Trost in jeglicher Art von Trauer und jede Menge Glück

im Leben. Wir haben nur eines, und das muss man behüten wie einen großen Schatz.

So sieht die Plakette für das Friedwald-Grab aus.


Guten Tag, Gruß Silvia




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