Donnerstag, 6. August 2015

5. August 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Berlin bei Jörg


Aperitif:  à tête - Davon werden die Gäste noch ihren Enkeln erzählen
Vorspeise: I soliti sospettati -"Die üblichen Verdächtigen" - Gemischte Vorspeisen
Hauptspeise: Boeuf Bourguignon in Burgunder geschmort, mit selbstgemachten Bandnudeln
Nachspeise: "Isch 'abe gar keine Auto" - Gemischter italienischer Nachtisch


Die schwarze Klamotte

... einmal am Morgen angezogen, durch den Tag hindurch getragen, gemacht, getan, geschwitzt - hoffentlich läuft er nicht immer noch darin rum.

Uncool, steif und völlig unverbindlich zieht Jörg sein Ding beziehungsweise Dinner durch. Er kocht wie er täglich kocht, nicht anders und nicht ausgewählter. Doch so wie im wahren Leben nicht alle dreihundertfünfundsechzig Tage kochtechnisch eintönig sind - so soll es auch beim perfekten Dinner, allein, um dem Titel der Sendung versuchen, gerecht zu werden, etwas Besonderes sein.

Stattdessen gibt es ständige Hinweise auf seinen Blog, auf dem er sich ausgerechnet dem Kochen widmet. Das wäre ... als würde ich in fremden Revieren wildern anstatt es denen zu überlassen, die es eindeutig besser können. Es gibt so viele gute Kochblogs. Ob seiner in diese Kategorie passt? Die Kostprobe, die er abliefert, ist keine Empfehlung dafür.

Der Aperitif ist eindeutig zu stark - mit über 50%igem Rum. Die üblichen Verdächtigen - sind leider auch die üblichen Gefangenen, die jeder Italiener um die Ecke macht. Das Boeuf Bourguignon hat sich als Gulasch verkleidet. Die Nudeln sind stundenlang vor dem Servieren vorgegart. Diese Milchmädchen-Sache - für ein perfektes Dinner? Und beim Nachtisch macht mein Humor die Biege: Ich verstehe den Titel "Isch 'abe gar kein Auto" mal so gar nicht.

Ich habe aber gar keinen Spaß an dieser Stunde Kochen. Dass er und seine Frau bald das vierte Kind bekommen, ist ja schön - aber dass seine Gäste in einem Wohnzimmer, das von Kindern okkupiert wurde, essen müssen, macht die Chose nicht gerade gemütlicher. Besonders Andreas und Pippi Langstrumpf fühlen sich nicht sehr wohl in dieser kunterbunten Umgebung - was zeigt, dass auch eine Pippi es hin und wieder ein bisschen gediegener mag.

Den Spaß, den Jörg bei der Sache haben sollte, kann ich auch nicht entdecken: Er zieht sein Ding durch, so wie er sein schwarzes Sakko nicht mehr auszieht. Gab es gestern noch viel zu lachen beim Zubereiten der Speisen, so perlt heute der Schweiß - und die Freude scheint sich vor der Tür verabschiedet zu haben.

Jörg bekommt neunundzwanzig Punkte. Und von hier einen Zusatzpunkt für die Hoffnung, dass er prozentual so locker wird wie der gereichte hochgeistige Rum. Doch rum ist rum, es war nicht wirklich gut,und darum ist es gut, dass es rum ist ! Und warum eigentlich hat niemand Jörn zum Geburtstag gratuliert? Warum hat Jörg nicht ein kleines Extra für ihn serviert?

War da vielleicht ein Tag Dinner-Pause zwischen den Dreharbeiten?

Guten Morgen, Gruß Biene


4 Kommentare:

  1. Was soll man zu Jörg noch ergänzen, ich habe den gleichen Eindruck wie BB,
    ich sage mal meine Privatmeinung , ich kann den Kerl nicht verknusen.

    Sein Dinner war essbar, wahrscheinlich hat es in dieser Woche am besten geschmeckt , ich wäre trotzdem ungern bei Jörg zu Gast.
    So gesehen waren die Punkte zu niedrig angesetzt, wenn man nur das Dinner
    betrachtet.

    Der Aperitif hätte mich schon verjagt, dann lieber ein Glas Wein oder Sekt pur.
    Da sterben ja sonst die Geschmacksnerven ab.
    Absicht?

    Der Koch war mürrisch und wenig dazu aufgelegt seine Gäste freundlich zu stimmen.
    Nur wenn es um Kinder ging, bei diesem Thema lebte er auf, das spricht für ihn als Vater, nicht als Gastgeber.

    Da es in der Wohnung sauber war, steht es mir nicht zu, darüber zu reden.
    Es ist kein Marzahner Plattenbau, da hätte er keine Küche in der Größenordnung.
    War auch von außen erkennbar.

    Sein Dessert, hochgelobt von den Gästen, fand ich befremdlich.
    Jörg, der auf seinem Glatzkopf-Kochblog alle Produkte ablehnt die industriell
    hergestellt werden, macht eine Dose mit Kondensmilch auf. Karamell angeblich.
    Der Zweck heiligt die Mittel.
    Meine Zähne beschlagen bei dem Gedanken das zu essen.

    Fazit: Punkte vielleicht einer zu wenig.
    Egal, Elisabeth wird im August geboren, kommt dann Brunhilde?

    Ich mag ihn nicht, wohne gegenüber einem bekannten Lokal, dort treffen sich
    Menschen mit Motorrädern die ihm optisch gleichen.
    Bestimmt nette Kerle und soooo laut.
    Er gehört sicher nicht dazu.
    Ich habe dumme Vorurteile.
    Heute wird es elend heiß, das ist nichts für meinen angegrauten Kreislauf.
    Ich ziehe meine schwarzen Sachen aus trotzdem sie mich gut kleiden, da
    kann man das eine oder andere Kilochen verstecken.
    Das hat Jörg sicher erkannt. grins

    Das waren die Worte für den Tag von eurer Anna

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  2. Ja, auf eine kleine Geburtstags-Aufmerksamkeit war ich auch eingestellt, zumal nach dem Voxschen Cliffhanger von Dienstag... aber das hätte den Man in black aus der Spur gebracht.

    Seine Spur hiess: Ich bin Superman und teile das heute mal generös mit dem Rest der Welt.

    In diese Mission war er ebenso versunken, wie Gast Andreas in eine plötzliche Buntphobie. Beide Männer erstarrten autistisch in ihren Zwängen, unfähig zur Teilnahme an wirklicher Kommunikation und Genuss.

    Das mochte im Falle eines Gastes tolerabel sein, in der gastgebenden Rolle allerdings, wirkte es wie ein langsames Gift:
    Einer nach dem anderen, fühlten die Gäste leises Unbehagen, da schmeckte dann auch eigentlich Schmackhaftes nicht mehr so recht.

    Man merkte es den hilflosen Erklärungsversuchen an, die Sätze, die viel zu oft begannen mit zögerndem "es war gut, ja, aber, .." und sachlich nicht wirklich ein Manko benannt werden konnte, ausser eben, dem allgemeinen Unbehagen.

    Zugegeben, ein wenig konnte ich den plötzlich versteiften Andreas schon verstehen, das war ein Dinner im Kinderzimmer, in dem Erwachsene mühsam Asyl fanden - auch meine Zwillinge fanden viel Platz im Wohnzimmer - aber abends sah es dort nach großen Menschen aus.

    Ja und dann das vielgepriesene Kochgenie: Runtergebrochen auf das, was auf den Tellern landete, war es wirklich so dolle?

    Der Aperitif - eine Vergewaltigung, ich hätte das so nicht getrunken, was erlaubt der sich, für manche ist so Hochprozentiges Gift, und wie soll das saure starke Zeugs denn schmecken, schittebön? UUUPs hab grade ein Schluck Chlorix zuviel..
    mein morjencocktällle

    Bei der Vorspeise hat mir die gute Gemüsequalität gefallen und die schlichte Würzung und Verarbeitung: So schmeckt Tomate, Paprika, Aubergine und Zucchini nach ihm/ihr selbst.
    Er hätte es aber frisch zubereiten sollen und kurz vorher hochwertiges, aromatisches und besonderes Olivenöl über alle Antipasti geben sollen. Auch ein besonderer Balsamiso oder eine selbst kreiertes Dressing mit frischen Kräutern wäre denkbar gewesen.

    Original wie beim schlechten Italiener um die Ecke ist zwar original aber auch schlecht.
    Gefallen hat mir aber die schnelle Pizza und das tolle selbst gebackene Brot und alles - Kompilment - mit einem recht schlichten Herd.

    Das Hauptgericht mag geschmeckt haben, mit einem Boeuf B. hatte es indes wenig zu tun.

    Er hätte auf den Fleischer hören sollen und sowohl Wade als auch Bug nehmen sollen, ( Tradionell vom Charolais) dieses, eigentlich bereits einen Tag früher in Burgunder und Kräuter einlegen sollen, und auch diese seltsame mehlierte Anbraterei ...lassen wir das!

    Der Schmorsud wird nach 2/3 d. Zeit durchpassiert, so hat man keine störenden Teile mehr in der Sosse, was Stefanie zu Recht monierte.

    Die dicken Bandnudeln, sie frisch ins Wasser zu werfen, wäre doch kein Problem gewesen, zumal das Boeuf fertig war...

    Das Dessert war eigentlich keines. Es war Kaffee und Kuchen.
    Mir hätten die Küchlein mit Espresso zwar gefallen, ich bin da nicht so heikel, der Klacks Himbeer Creme, der passte dann aber wieder gar nicht dazu.

    Fazit: Insgesamt war da mal wieder jemand nicht mal annähernd so gut, wie er dachte - wäre eigentlich wieder Gelegenheit für dein "DEMUT" Foto gewesen, Bienchen, oder?

    Heute wird es heiss, der Mann hat einen Strohut für den Garten bekommen, das Haupthaar ist ja nicht mehr soo dicht, damit turnt er jetzt schon seit drei Stunden durch die Botanik, liebe Grüße an euch alle von Susi

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  3. Moin @ zusammen.

    Bei der Hitze soll ich jetzt über Jörg schreiben. Ich muss aufpassen, dass ich mich nicht mit den Namen vertue, denn Jörn und Jörg ist schnell mal verwechselt.

    Nun gut. Jörg wohnt in einer 1 Raum-Wohnung, ähnlich einer Villa Kunterbunt.
    Da waren Küche, WZ, EZ und Spielzimmer für die beiden Kinder alles eins.
    Sein Ansinnen ist, er möchte uns das Kochen für Doofe zeigen. Dafür hat er extra div. Rezepte durch Selbstversuche erstellt. Der Spruch auf dem Kühlschrank hat mir gefallen: "Ich bin nicht fett, ich bin ein Geschmacksverstärker"
    Es ist schon toll, wenn man von einem pD spricht und dann ein Essen wie jeden Tag anbietet.
    In seinem schwarzen Anzug erinnerte er mich an englische Monteure, die auch nie die Jacke auszogen, oder den Schlips lockerten, egal bei welcher Reparatur, auch nicht wenn sie bis zu den Ellenbogen in der Schmiere steckten.
    Also auf zum Einkauf. Als erstes kaufte er einen Wassersprudler mit extra Glas-Karaffe, damit er das Wasser nicht schleppen musste. Mal gut dass er genug Stühle zu Hause hatte. Für einen neuen Gas-Ofen reichten die 800 € nicht mehr. Als er dann noch die Lebensmittel zusammen hatte, meinte er: „Das ist wie vorher geplant, so zwischen 200 und 300 €.“ Was sind schon 50% unterschied, nix. – lol –

    Zu Hause angekommen ging es sofort zur Sache. Sein Freund Dirk kam noch dazu, der beim Schnippeln half. Doch Jörg kann schon kochen und wusste genau was er machte. Aber das war alles so emotionslos, so ohne Leidenschaft, eine Tätigkeit, die eben gemacht werden musste.
    Ich habe gestaunt, dass er sich nirgends einsaute, auch wenn die Jackenärmel mit in einer Schüssel hingen. Die Jacke blieb an, egal wie sehr er schwitzte.

    Aperitif: hochprozentiger Rum schmeckt leider nicht. Vielleicht beim Jagertee, aber sonst nicht.
    Rum war reichlich in den Gläsern und leicht verdünnt. Es war verständlich, dass es niemanden so wirklich schmeckte.

    VS: doch die Salat-Kreationen waren schon mal gut und vielseitig. Das mit dem vielen ÖL mag ich auch nicht so richtig. Jörn fragte erst nach, ob es ein teures Öl sei und dann bemäckelte er das billige. Man kann auch sagen, er suchte einen Kritikpunkt und war sich beim Öl nicht ganz sicher, also besser noch mal nachfragen. Ansonsten kam die VS gut an.

    HG: natürlich gibt es sowas öfters in der Woche, dass konnte ich ihm glauben. Gulasch mit Nu-deln, wenn auch selbst gemacht, ist bestimmt kein pD. Wenn es schnell gehen soll, so nimmt er auch schon mal gekaufte Nudeln. Das Fleisch soll saftig gewesen sein und die Nudeln lecker.
    Sollte jemand was anderes erwartet haben, so liegt es an der Übersetzung. Es war das was an-gekündigt war.

    Teil 2

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  4. Teil 2

    DS: zweierlei Kuchen. Wie versprochen waren diese simpel, für Doofe eben. Gekochte Kondensmilch reichte völlig aus als Einlage. Den Espresso-Kuchen mit einer Tasse Espresso, den Grappa-Kuchen mit einem Glas Grappa extra. Das wäre etwas für den Nachmittag gewesen, aber nicht abends als DS. Eigentlich kam es gut an, denn die Gäste sind nicht verwöhnt. Nur Sabine mochte den Espresso-Kuchen nicht, da sie dann nicht schlafen könnte. Ich habe selten so einen Blödsinn gehört. Vielleicht war sie von dem Grappa-Kuchen betrunken geworden, aber das war ihr egal.

    Alles zusammen gelang Jörg sein Menü gut, aber ein pD war es nicht.
    Wie ein Roboter arbeitete er die nötigen Arbeitsschritte runter. Am Tisch war essen angesagt und so konnte er keine Unterhaltung mit seinen Gästen führen. Also als GG, total cool, Wortkarg und desinteressiert. – Piep – Er gab noch nicht mal einen Laut auf eine Frage der Gäste.
    Den Anzug hatte er schon beim Eintreffen des Drehteam an, damit ging er Einkaufen, damit kochte er und damit aß er. Dazu noch sein reichliches Schwitzen. Jörg muss doch gemüffelt ha-ben. So haben mich die gegebenen 29 Punkte auch nicht gewundert, obwohl es allen gut schmeckte.
    Seinen Hinweis auf seinen Blog habe ich öfters gehört. Leider ohne schwarze Jacke.
    http://glatzkoch.blogspot.de/
    Es ist ein Blog für Doofe, die kochen möchten. – schreibt er -

    Die Gäste waren wie immer in dieser Woche, sie suchten nach Fehlern, bis sie was fanden.
    Am besten gefiel mir Sabine, sie leuchtete bereits am Anfang so schön.

    LG von rudi im Schweiß - nur 32°C

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