Donnerstag, 20. August 2015

19. August 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Köln bei Sue

Foto: M. R.



Aperitif: Gimlet a la Kinky
Vorspeise: Aphrodites erstes Mahl / Carpaccio von Roter Bete
Hauptspeise: Rind im Korsett / Burger deluxe (mit Avocado und Gorgonzola)
Nachspeise: Zuckerbrot und Peitsche / Omas Apfelkuchen



Objektsexualität und Fetisch-Terror

und es fehlt eindeutig die Altersfreigabe für eine Sendung, die um 19.00 Uhr beginnt, sich bis 20.00 Uhr hinzieht, eigentlich entfernt etwas mit Kochen zu tun haben sollte, an diesem Abend jedoch zu einer Lehrstunde von Dingen generiert, die manche Menschen benötigen, um überhaupt auf Touren zu kommen.

Doch selbst in der Tierwelt scheint diese Fetisch-Versessenheit manchmal eine Rolle zu spielen: Man denke an den Schwan, der ein Boot liebt.

Sue hat einen ganzen Laden voller Dinge, denen von entsprechend gepolten Menschen unersetzliche Neigungen entgegengebracht werden und ohne die sie ihre Mitgeschöpfe nicht lieben können. Auf ihren diversen Parties geht dann auch die Post ab.

Ganz anders als in ihrer Küche.

Kochen und backen als freihändiger Versuch vor laufenden Kameras und die Tatsache, dass Küchengeräte kein Fetisch für sie sind. Erwartungsgemäß ist Dave begeistert von der polarisierenden Sue, die über ihre Szene spricht wie eine Pastorentochter über den Konfirmanden-Unterricht des Papas. Der Lockruf für Fetisch-Anfänger erklingt laut und deutlich und hört sich locker-fröhlich-lustig an.

So lustig ist das aber nicht.

Lustig ist allenfalls ihr Burger zu einer als perfektes Dinner angekündigten Sendung - und Omas Apfelkuchen, der entweder als Zuckerbrot oder als Peitsche betitelt wird, hat auch so seine fehlenden Reize.

Aphrodites erstes Mahl besteht gar nur aus gekauften Zutaten, deren Fetisch das Porzellan ist, auf das sie geknallt werden. Aphrodite selber ist überhaupt nicht in Sichtweite.

Mit zweiunddreißig Punkten geht Sue der Fetisch "Money" nur knapp verloren. Den steckt Sonja unter kräftiger eigener Mithilfe bislang ein.

Insgesamt ist es eine Sendung für RTL 2 unter dem möglichen Titel "Ich peitsche euch mal was auf die Teller". Sendezeit Mitternacht. - Langweilig ist die Sendung auch, egal, zu welcher Uhrzeit und auf welchem Sender.

Sue wünsche ich ein schönes Leben mit ihren Zwängen. Da kann ja die nächste Dinner-Woche aus dem Ruhrpott nur besser werden - wenn sich auch diese Runden nicht der größten Beliebtheit erfreuen.

Guten Morgen, Gruß Biene

9 Kommentare:

  1. Wenn die Sendung unter einem anderen Titel liefe, würde man uns die Grundlage
    zu Lästern entziehen.
    Längst wissen wir, dass es Trash -Fernsehen ist.

    Von der anfänglich konzipierten Kochsendung ist seit Jahren nichts mehr übrig.
    Das ist aber auch dem Zuschauerverhalten geschuldet.

    Spitzenköche überschlagen sich auf allen Sendern mit ihren Darbietungen, mit
    Restaurantrettungen die anschließend ebenfalls pleite gehen , u.s.w.

    Hier kann der Zuschauer teilweise aber noch vernünftiges Kochen sehen, die
    Herrschaften haben ja einen Ruf zu verteidigen.

    Wenn wir in den Foren über schlechte Leistungen meckern, dann wissen wir doch
    tief im Inneren, dass wir um 19 Uhr einschalten um es krachen zu sehen
    oder nebenbei der Blamage der Antiköche Beifall zu zollen.

    Ich bekenne mich dazu, dass ich zutiefst gelangweilt bin, wenn gekocht wird so
    wie ich es auch kann oder etwas besser und alle sich lieb haben.
    Das kann ich eine Woche lang nicht ertragen.

    Die drei Teilnehmer dieser Woche, deren "Kochleistungen" wir bewundern durften,
    sind auf ihre Art Statisten von Vox.
    Wir werden sie noch häufiger sehen denn so viele Kandidaten die sich zum Horst
    machen, hat Vox auch nicht auf Lager.

    War ich am Montag noch milde gestimmt, hängen mir die Burgerbastler, Fertigprodukteservierer aus dem Hals heraus.

    Das Schlimmste ist, ich habe um 19 Uhr Zeit und einfach nichts Sinnvolles vor.

    Gestern bekam ich Lust auf Burger, nicht auf den der Kandidatin aber einfach
    mal so ein Zauberding verputzen.
    Das mache ich einmal im Jahr...höchstens.

    Ich bin eine Sünderin, als Zuschauerin, als Leserin in Kochforen und überhaupt.

    Ich hoffe ihr mögt mich trotzdem in euren Reihen.
    Gruß eure Anna die wieder 26 Grad erwartet.

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    1. Ich mag dich auf jeden Fall. Mir geht es fast genau so wie dir. Mit einer Ausnahme: McD.? - bin ich noch nie gewesen, werde ich auch nie betreten - ist eine Art Sport von mir. -lol Aber manchmal bastle ich uns selber Burger.

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  2. huhu , wer Fehler findet darf sie behalten.
    War in Eile, musste zu einem Termin.
    BB, ich habe früher einen Burger gegessen wenn unsere Enkeltochter darauf
    bestand. Mein Mann und ich teilten uns im Auto einen und die Kleine rief von
    hinten, wer seine Pommes nicht schafft......da hatte sie ihren Doppelburger schon
    verschlungen.
    Kinder lieben das Zeug.

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  3. Nur so'n paar Gedanken

    Ich weiß offen gestanden immer noch nicht so richtig, was ich von dieser Woche halten soll. Find ich’s gut oder schwappt die Dauerwerbewoche doch ein wenig an mir vorbei?

    Die Sue ist eine für mich sehr sympathische, quirlige, offene und warmherzige Frau, die gekonnt die Balance zwischen ihrer Szene und ihrem gelebten „Spießertum“ hält. Ein wenig Abstand zu der Lebensweise derjenigen, die diese Art des Lebens brauchen und trotzdem mittendrin.

    Für die Teilnahme am Dinner bekommen die Kandidaten eine gewisse Aufwandsentschädigung. Bei Sue und auch Dave bin ich schon fast der Auffassung, die beiden müssten dem Sender Geld überweisen, denn sie haben ein riesiges Spielfeld in dieser Woche zur Verfügung bekommen, um sich und Geschäft bzw. neues Betätigungsfeld zu promoten. Besser geht’s mit Werbung in eigener Sache gar nicht.

    Und Dave war sogar schon in Sue's Laden und hat dort das schwarze Federkonstrukt käuflich erworben. Die beiden werden sich mit Sicherheit wiedersehen.

    Vor einiger Zeit gab es eine Runde, in der ein blonde Teilnehmerin mit Latzhose und sehr gut durchtrainierten Oberarmen ihren Tritt: „Meine Bitch für alles!“ nannte. Gestern durfte ich meinen Wortschatz kostenlos erweitern, die Schnippelhilfe ist bei den Fetischpartys eine "Doorbitch". Wieder was dazugelernt.

    Und 32 Punkte für Frikas und Appelkuchen find ich ganz schön hoch gegriffen, aber diese Runde scheint sich kulinarisch mit wenig zufrieden zu geben. Und die kleine Sonja (prust) liebt kleine Punktzahlen. Wenn das mal nicht Kalkül ist…..

    Frisch geTÜVt grüßt Regine

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  4. Und auch wenn es keinen interessiert, ich finde das Wort "Doorbitch" albern. Das musste ich noch mal schnell loswerden...

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    1. Mir gefällt der Ausdruck "Doorbitch" gut - bin selber eine, wenn die Zeugen Jehovas vor der Tür stehen.

      Liebe Grüße, Silvia

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    2. Prust! Dann bin ich allerdings auch eine, aufdringliche Vorwerk Vertreter hab ich auch nicht so wirklich lieb. Und unserem beschickerten Nachbarn hab ich neulich die Tür vor der Nase zugeschlagen, weil er um 0.30 h die Musik dermaßen aufgedreht hatte, dass das ganze Haus was davon hat. Irgendwann schreit er dann Yeehaaaaa, dicht gefolgt von "rock' roll forever!" Immer in der Reihenfolge, aber sonst ist er eigentlich ganz nett.

      Ja dann mal liebe Grüße zurück, so von Bitch zu Bitch.....

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    3. Danke. - Hier ist es schon wieder zu heiß, zum Weiterdenken.

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  5. Hatte bis eben lieben Frühstücksbesuch, deshalb in aller Kürze meinen Senf zum Dinner im Separee des Siliconvalley, der geschnürten Kölner Feddisch-Kokotte, wo alle ihren Spass miteinander hatten. Ausser Sonja.

    Wobei auch mein Spass sich in Grenzen hielt, als kochinteressierter Zuschauer einer Dinnersendung.

    Da konnte ich mal so gar nichts mitnehmen, wie es in gruppendynamisch-deutsch so schön heisst.

    Schon als sich abzeichnete, welch ein Verhältnis Sue zu ihrem Brotbackautomaten unterhielt - nämlich gar keins. Er war ihr ein ähnliches Rätsel wie die Pyramiden von Gizeh.

    Wäre nicht die Freundin mit deutlich mehr Gehirnschmalz unter den gebleichten Fransen ihr beigesprungen und hätte aus der Bedienungsanleitung gedolmetscht, so wäre der Automat niemals tätig geworden.

    Ich sage bewußt nicht "so hätte es kein Brot gegeben", denn: Ich habe dasselbe Gerät und es ist kein Nürnberger Trichter, in den man oben Sachen reinkippt, Knöppe drückt und nach 2 Stunden macht es Piep und ein Brot kommt zur Welt. NEIN!
    Leider ist dem nicht so. Es ist ein langer entbehrungsreicher Pilgerpfad von Versuchen und Fehlschlägen, von Mengen und Temperaturen, von vorkneten und anderen Tricks, das Netz ist voller Foren dazu, das Handbuch des Automaten selbst auch.

    Und ich habe keine Spur mehr entdecken können von dem Brot auf Sues Tafel!

    Der Rest der Vorspeise war gekauft, das Pesto hatte Blondie komplett gefertigt, Sue goss hemmungslose Ströme von Öl und Balsamico über ihre roten Beten, dass sie an Schlüpfrigkeit gewinnen mögen, würden, wollen.

    Dann konnte jeder, der wollte, Spass haben und wer das nicht wolllte, kicherte ein bisschen ratlos, das eine war so langweilig anzusehen, wie das andere.

    Dann schon lieber die Karikatur einer Köchin, welche auf schmerzenden Stelzen (ich denke, sie hatte es zwar nicht mit S, aber doch deutlich mit M) fertig gewürzten Hackfleischteig aus dem Kühlschrank holte.

    Das ist immer besonders fein fürs Fleisch, wenns schockgefroren in den 300° heissen Ofen kommt, schön auch, wenn rohe, grob geschnittene Zwiebeln lange und fiese in der Masse ziehen konnten.

    Das alles dann auf flaue Supermarktbrötchen zum Auftoasten gepackt und dann von Gästen verspeist, die vor Verzückung hintenüber fallen...
    Das ist Wahnsinn - warum schickst du mich in die Hölle Hölle Hölle
    ... frage ich Vox per Petri?

    Aber die waren noch längst nicht bedient: Apfelkuchen ok, aber Modell Nachkriegszeit: Margarine pur, sowohl im Boden, als auch in den Streuseln, geizig mit den Eiern, das Eis ebenso, eine unfluffige Dosenmilch-Angelegenheit mit Feenstaub - Geht`s noch, hello Kitty? Wir sind doch auch schon kurz vorm Klimakterium, oder?

    Nö Leute, ich habs satt, dass das Dinner so dermassen missbraucht wird für so dermassen nischenmäßige Geschäftsinteressen, oder wenn, dann sollte, die Silikonfrau wenigstens gut kochen können.
    Das stiehlt nur Zeit und amüsant ist es auch nicht.

    Ja und die Jjecken streuten Punkte wie Kamellen, bis auf Frau Oberjeck, die als Bankkaufrau quasi Rechen als Beruf hat und da kann sie nicht aus ihrer Haut - 3000,- Euro, sind 3000,- Euro.
    Und bei Geld da hört die Freundschaft auf, also wirklich!

    Hier scheint endlich wieder die Sonne. Liebe Grüße von Susi

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