Sonntag, 16. August 2015

15. August 2015 - DVD-Kritik - Hitchcocks "Die Vögel"



Die Vögel

Dieser vielleicht berühmteste Film von Alfred Hitchcock führt uns in die ungebündelten Naturgewalten zurück, die wir nicht beeinflussen können, obwohl der Mensch alles im Griff behalten möchte. Auch die Natur, auch die uns anvertraute Umwelt. Die dann misshandelt gnadenlos zurück schlägt. Es sei ihr zugestanden.

Da war der Regisseur gewiefter Thriller seiner Zeit weit voraus, obwohl man vielleicht nicht allzu viel in seine Interpretation der Gegenwehr der Natur  hinein denken darf - vielleicht hat er sich gar nicht mal so viel dabei gedacht, und war nur darauf aus, etwas Gruseliges in die Film-Gemeinde einzustellen.

Die Vorlage für den Film "Die Vögel" stammt von Daphne du Maurier - und hat ihn vermutlich lediglich inspiriert, denn bei der Schriftstellerin - die auch "Rebecca" schrieb - ist die Geschichte eine etwas andere.

Den Inhalt muss ich nicht erklären - fast jeder und jede hat diesen Film schon einmal gesehen.

Tippi Hedren, die Mutter von Melanie Griffiths, spielt hier Melanie: Und es ist sicher davon auszugehen, dass ihre Tochter den Namen nicht von Ungefähr bekommen hat. Aber der Welterfolg war kein wirklicher Erfolg für die wunderhübsche Hauptdarstellerin, denn der adipöse Regisseur war ein Mann, der den Frauen nach stieg, die eigentlich nicht in seinem Möglichkeits-Bereich lagen.

So stieg er auch Tippi unaufhörlich nach, machte ihr Avancen - und vielleicht hat sich eine junge Schauspielerin nicht so wirklich viel dabei gedacht und nur die Karriere im Sinn gehabt. Aber nachgeben wollte sie den Eroberungs-Bemühungen des Mannes nicht.

So war das Ende des Films auch das Ende ihrer Karriere. Denn, vertraglich gebunden, durfte sie fortan keine Filme für andere Film-Firmen mehr drehen. So blieb sie unbeschäftigt als Schauspielerin.

Eine düstere, aber realistische Seite von einem Hollywood, in dem die einen die Macht und die anderen das Nachsehen haben. Moral ist ein Fremdwort.

Trotzdem ist der Film noch heute keiner, der old-fashion rüber kommt, sondern unerreicht in dem perfekten Genre des Grusel-Thrillers ist.

Lange habe ich die Mutter von Mitch in dem Film nicht überein bringen können mit einer der Hauptdarstellerin aus dem Film "Grüne Tomaten": Ich hatte sie einfach nicht erkannt: Diese wunderbare Jessica Tandy!

In dem Film "Die Vögel" ist sie vielleicht in der Mitte ihrer fünfziger Jahre - und noch nicht so schön wie als wirklich alte Frau (als diese gehört sie zu den einhundert schönsten Menschen der Welt) - aber sie ist der Schlüssel für die Metapher:

Bereit, alles zu tun, um ihren Mitch für sich zu behalten - stellen sich die Vögel, vornehmlich Raben-Krähen, in Kriegsformation auf, um Melanie aus dem beschaulichen Bodega-Bay und seinem Leben zu vertreiben.

Wie viele Schwiegermütter von bevorzugt Frauen - ist sie eine herrschsüchtige Person, deren Sohn aber der letzte wäre, der dies bemerken würde.

Anders als so kann ich mir den Angriff der Vögel nicht erklären. Er ist in etwa das, was sich viele Frauen für ihre Schwiegertöchter wünschen - aber nur

Hitchcock hat das dramatisch, drastisch und so schööön in Szene gesetzt. Ich hoffe, ihn richtig interpretiert zu haben. Gekannt haben wollte ich den Privat-Typen "im Läbe nicht".

Guten Tag, Gruß Biene


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